So, jetzt kann ich auch endlich mal mitspielen beim Groupread hier.
(Auch wenn ich eigentlich natürlich schon wieder lernen sollte...
)
Noch zum ersten Kapitel:
Wie fandet Ihr denn die (sehr kurze) Beschreibung Margarets?
Ich empfand das "Urteil" als ziemlich niederschmetternd.
Sie habe schon zu viel von Mariannes Eigenheiten aufgeschnappt, aber nicht allzu viel von deren Verstand abbekommen.
Mich interessiert jetzt, was von ihr noch zu erfahren sein wird (ich habe S&S zwar schon mal gelesen, aber das ist ewig her und ich kann mich überhaupt nicht mehr erinnern).
Zum zweiten Kapitel:
Mir erscheint Fanny nicht so sehr als unrealistisch dargestellt, wie hier schon kritisiert. Dass sie selbst unrealistisch ist, da finde ich, ist eher was dran.
Am bestimmendsten aber ist in meinen Augen ihre fehlende Bereitschaft (und Fähigkeit vermutlich), sich in andere zu versetzen.
Dass sie John dazu rät, nicht zu viel zu tun für seine Verwandten, ist zwar gemein, aber ich denke nicht, dass sie dazu in der Lage ist, sich das klar zu machen. Mir kommt das also nicht so vor, als wäre sie absichtlich böse, sondern einfach so sehr auf ihr eigenes Wohl bedacht, dass andere Fragen keinen Platz haben. Es interessiert sie schlicht nicht, was aus den anderen wird. Wieso auch? Die werden ausziehen, haben nichts mehr zu sagen und da von ihnen ja auch sicher kein Nutzen zu erwarten ist, sie sind also wirklich völlig uninteressant für Fanny.
Das macht sie jetzt fast noch unsympathischer, als wäre sie absichtlich gemein.
Zu dem Punkt, dass aus John was besseres hätte werden können, wenn er nur die richtige Frau abbekommen hätte:
Da geht es ja nicht unbedingt darum, jemanden zu ändern, sondern eher darum, bestimmte Seiten oder Anlagen in jemandem zu fördern (egal ob Mann oder Frau). Und wenn John nun mal so biegbar ist - oder vielleicht eher über so wenig Eigenantrieb verfügt -, wie er damit hingestellt wird, dann hätte eine "gute" Frau vielleicht eher seine evtl. vorhandenen guten Anlagen rausgekitzelt.
EDIT: Wie Julia finde ich auch, dass man sich natürlicherweise durch die Menschen in seinem Umfeld verändert, ohne dazu gezwungen zu sein.
Was die Charakterisierung durch JA angeht, finde ich, sie hat da jedes Recht dazu. Es ist ja auch eines ihrer Stilmittel, dass viele ihrer Figuren gleich inkl. vollständiger Beschreibung und auch moralischer Einordnung eingeführt werden