Tamara hat geschrieben:
Aber so vernünftig und rational wie sie denkt, hätte ich ihren Charakter so eingestuft, dass sie so eine Vermutung (für sie ja eine Tatsache) auch mit Beweisen begründet. Elinor scheint mir ja ein Mensch zu sein, der eher wenig spekuliert und keine Tatsachen festlegt aufgrund von eigenen Gefühlen und Hoffnungen. Bei Marianne und ihrer Mutter verstehe ich das ja, aber Elinor hätte ich nicht so eingeschätzt.
Wie gesagt: Ich denke, dass Elinor so vernünftig und urteilsfähig ist, dass sie definitiv weiß, dass Edward sie liebt - und sie hat ja auch Recht! Sie brauchte keine "Beweise", etwa ein offenes Liebesgeständnis oder gar einen Brief. Sie denkt und handelt weitgehend rational, aber das bedeutet ja nicht, dass sie immer bis zur letzten Sekunde misstrauisch sein muss. Misstrauisch ist sie aus rationalen Gründen, wenn sie, so wie bei Willoughby, irgendetwas merkwürdig findet.
Zitat:
Deswegen frage ich mich, wieso sie sogleich denkt, die Haarlocke wäre von ihr. Wäre ich sie, wäre ich zuerst darauf gekommen, die Haarlocke einer anderen Frau zuzuschreiben, wenn ich ihm ja keine gegeben habe...
Wenn Du sie wärst, wärst Du Dir auch 100 % sicher gewesen...
Aber es stimmt schon: Dass sie in diesem Moment nicht auch stutzig wird, muss man wohl, wie Julia meint, ihrem eben dann auch nicht ganz rationalen Denken zuschreiben, wenn sie selbst verliebt ist. Na ja, sie ist halt auch nur ein Mensch...
Zitat:
Aber was ich mich auch frage: Woher weiß Lucy, dass zwischen Edward und Elinor Gefühle existieren?
Wird das im Buch nicht beschrieben? Lucy bekommt doch die vielen Neckereien mit über Elinors Verehrer, der mit "F" anfängt usw, es wird doch sogar der Name Ferrars irgendwann klar genannt, oder? Da musste die gewiefte Lucy doch mehr als nur was ahnen....