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 Betreff des Beitrags: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Samstag 31. Juli 2010, 07:45 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Zusammenfassung:
Ein Ausflug nach Lyme wird geplant und unternommen. Wentworths' Freunde Harville und Benwick werden eingeführt, alle bewundern die Lebensart und Freundschaft zwischen den Seeleuten. Ein unbekannter Mann bewundert Anne, was auch Wentworth auffällt. Louisa stürzt und verletzt sich schwer, überstürzte Abreise nach Uppercross, um die Eltern zu informieren - Wentworth scheint am Boden zerstört. Anne zieht zu Lady Russell und verfolgt von dort aus indirekt den weiteren Verlauf von Louisas Genesung.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Samstag 31. Juli 2010, 07:45 


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 10:13 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Jetzt wird es dramatisch: Der Besuch in Lyme....
Manche Sachen fallen einem ja erst auf, wenn man ein Buch zum zweiten Mal liest, also das Ende kennt. So erging es mir mit diesen Passagen über Captain Benwick. Von ihm heißt es hier in Kap 11: "Kapitän Wentworth konnte sich nicht vorstellen, dass ein Mann mehr an einer Frau hing als Kapitän Benwick an Fanny Harville oder von dem furchtbaren Schicksalsschlag stärker betroffen war." Anne meint immerhin realistischer, dass "sein Herz (vielleicht) nicht tiefer getroffen" sei als ihres.
Also ist Benwick für Wentworth eine Art Idealbeispiel für die tiefe Gefühlsfähigkeit eines Mannes. Diese Frage, also wer tiefer fühlt, Mann oder Frau, ist ja auch ein wiederkehrendes Thema. Auch an Benwick und Wentworth wird man sehen können, dass es keine allgemeingültige Antwort gibt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 10:35 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Udo, ich sehe das eher als einen Seitenhieb des Captains, wie sehr ihn Anne verletzt hat und vielleicht zeigt er hier auch ungewollt seine Gefühle, die er noch immer für Anne hegt?

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Clemens Bittlinger


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 11:10 
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Udo hat geschrieben:
Anne meint immerhin realistischer, dass "sein Herz (vielleicht) nicht tiefer getroffen" sei als ihres.

Realistischer? Ou, das hab ich ja ganz anders gelesen. Mich hat es eher fast schon etwas geärgert, dass Anne so denkt! Oder wenigstens hab ich die Augen verdreht… Ich hab das als eine grundsätzliche Feststellung verstanden. Wenn ich die Verluste der beiden zur Wahl hätte, würde ich tausend mal lieber Annes Situation nehmen. Jemanden zu verlieren, weil man es selbst vermasselt hat und zu sehen, dass es diesem Jemanden aber (gesundheitlich, gesellschaftlich) gut geht, ist weit weniger schlimm als jemanden zu verlieren, weil er stirbt und man genau weiss, dass man zusammen hätte glücklich werden können/wollen. Naja, Anne kennt ja die Situation nicht aus eigener Erfahrung, also denkt sie vielleicht deswegen, dass das Leid vergleichbar gross ist. Wieauchimmer, bei den Gesprächen zwischen Anne und Benwick könnte man fast den Eindruck bekommen, da könne sich etwas entwickeln... Vorallem auch als er später wieder das mir ihr Gespräch sucht. Es wäre ja nichts Neues, dass sich eine(r) und jemanden kümmert und dann funkts. Später wird es ja zwischen Benwick und Louisa so ähnlich sein und auch in anderen JA Romanen kam es schon vor.

Jetzt kommt mal wieder was sehr kleinliches von mir: Jedesmal frage ich mich, ob es eine kleine Ungereimtheit ist, als Benwick nach Luisas Sturz zum Arzt geschickt wird, erst danach beschlossen wird, sie zu den Harvilles zu tragen und sich offenbar niemand fragt, ob Benwick und der Arzt sie dann auch gleich finden werden. Es könnte ja sein, dass sie sie zu erst im Inn vermuten (das ist immerhin auch Annes erster Gedanke). Und die Zeit, die verloren geht, wenn man sie erst noch suchen muss, scheint keinen zu interessieren. Klar ist das ein Detail, aber ich finde trotzdem, dass die Entscheidung da nicht sooo vernünftig ist und dass dann das Lob, Anne hätte einen kühlen Kopf bewahrt und an alles gedacht, auch nicht sooo passt. Aber wie gesagt, es kann ja auch sein, dass alle (auch Benwick) davon ausgehen mussten, dass dies das logische Vorgehen sein würde. Oder wie das so üblich ist, wurde, ohne es erwähnen zu müssen, ein Bote (vielleicht ein junger Harville) nachgeschickt. Immerhin muss nicht immer alles geschrieben werden, damit es im Buch auch passiert, nur meistens fällt einem das nicht auf, weil man es selbst nur für natürlich hält. Oder aber das Ganze zeigt schon, dass Captain Wentworth sich bereits wieder so weit in Anne verguckt hat, dass sie in seinen Augen eh alles richtig macht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 11:34 
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Miss Hamilton hat geschrieben:
Wieauchimmer, bei den Gesprächen zwischen Anne und Benwick könnte man fast den Eindruck bekommen, da könne sich etwas entwickeln... Vorallem auch als er später wieder das mir ihr Gespräch sucht. Es wäre ja nichts Neues, dass sich eine(r) und jemanden kümmert und dann funkts. Später wird es ja zwischen Benwick und Louisa so ähnlich sein und auch in anderen JA Romanen kam es schon vor.


An der Reaktion von Annes Cousin, Mr. Elliot (wie auch später der ihres Vaters) kann man deutlich sehen, dass Anne aufgeblüht ist, nicht mehr leidend ausschaut, Blicke auf sich zieht. Ihre Schönheit zeigt sich wieder, jetzt wo sie nicht mehr leidend ausschaut. (Wegen der Aufmerksamkeit von Wentworth ihr gegenüber, die immer wieder durchblitzt und die alte Vertrautheit durchschimmern lässt?)
Benwick zeigt sich interessiert an Anne, mit der er gut über Poesie reden kann. Und sie ist eine äußerst hübsche junge Frau, wie sollte er sich nicht zu ihr hingezogen fühlen?
Bei Anne habe ich keinerlei Interesse, außer Mitgefühl und Freundschaft, an Benwick erkennen können. Dann schon eher an ihrem Cousin. Vielleicht, weil ihr Wentworth durch seinen Blick deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass er die Reaktion bemerkt hatte?

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 13:25 
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Tina hat geschrieben:
Bei Anne habe ich keinerlei Interesse, außer Mitgefühl und Freundschaft, an Benwick erkennen können.


Das stimmt, Annes Verhalten lässt auf nichts derartiges Schliessen. Aber ich meinte ja auch, dass man diesen Eindrunk bekommen könnte, wenn man bis zu dieser Stelle gelesen hat und nicht weiter: Da könnte man erwarten, dass Benwick noch mehr Interesse entwickeln wird und dann vielleicht auch (erfolglos) um sie wirbt. Aber das verläuft sich ja ohnehin im Sand und spielt dann keine Rolle mehr. Und jetzt fällt mir auch noch was anderes ein: Benwick ist ja ein guter Freund von Wentworth, es kann also sein, dass er über dessen Vergangenheit mit Anne Bescheid weiss und ihr daher nie und nimmer den Hof machen würde! Ja ich seh schon, da widerspricht mir so einiges.

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 13:33 
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Ja, da schließe ich mich an. Benwick könnte durchaus in Anne einen Menschen gefunden haben, der ihn aus seiner Trauer holt, aber das wäre dann wohl eine ganz andere Geschichte geworden.
Aber meinst du wirklich, dass Benwick oder Harville über die unglückliche Geschichte zwischen Wentworth und Anne Bescheid wissen? Ich hatte eher den Eindruck, dass alle Beteiligten darüber geschwiegen hatten, so auch Wentworth gegenüber seiner Familie und seinen Freunden. Wenn überhaupt, hätte ich bei ihm an Harville als engen Freund gedacht, mit dem er darüber gesprochen hätte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 13:49 
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Tina hat geschrieben:
Aber meinst du wirklich, dass Benwick oder Harville über die unglückliche Geschichte zwischen Wentworth und Anne Bescheid wissen?


Das frage ich mich eben! Sicher wurde die Sache danach wohl von allen Seiten tot geschwiegen, aber vielleicht davor noch nicht? Auch wenn Benwick kein so guter Freund ist wie Harville, könnte die kurze Zeit, als alles noch in Ordnung war, doch gereicht haben, dass was zu ihm durchgesickert ist. Oder eben auch nicht. Ich kann mich gerade nicht auf eine Meinung festlegen, aber vielleicht kanns ja jemand mit einer Textstelle widerlegen!

(ich bin ja so beeinflussbar durch die Verfilmungen: In einer Version weiss Harville Bescheid und schon glaube ich es :mrgreen: )

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 13:58 
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Das verstehe ich nur zu gut! :wink:

Meines Wissens nach wird nur von Annes Seite her beschrieben, dass über die Angelegenheit nicht gesprochen wurde.
Aber aus der Art und Weise, wie Fredericks Schwester Anne anspricht und erwähnt, dass Anne ja ihren Bruder (den Pfarrer) kennt, ziehe ich für mich den Schluss, dass auch sie von ihrem Bruder nie etwas über seine Verlobung mit Anne und deren trauriges Ende erfahren hat.

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 14:06 
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Ah ja genau, wenns nicht mal die eigene Schwester wusste! Aber was ist mit dem Bruder? Wentworth wohnte ja bei ihm und da musste er doch was mitbekommen und es gab doch eine Zeit, als alles so aussah, als würde einer Heirat nichts mehr im Wege stehen, oder?

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 14:21 
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Am Anfang wo Annes + Wentworths Geschichte erzählt wird, steht explizit, dass nur ihr Vater, Elizabeth, Lady Russell und Wentworths Bruder davon wissen. Und ich glaube auch nicht, dass Wentworth das auf dem Schiff rumerzählt hat (und wenn dann sicher ohne Namen zu nennen) - das ist ja schließlich nichts, womit man sich unbedingt brüstet.


Miss Hamilton hat geschrieben:
Udo hat geschrieben:
Anne meint immerhin realistischer, dass "sein Herz (vielleicht) nicht tiefer getroffen" sei als ihres.


Realistischer? Ou, das hab ich ja ganz anders gelesen. Mich hat es eher fast schon etwas geärgert, dass Anne so denkt! Oder wenigstens hab ich die Augen verdreht… Ich hab das als eine grundsätzliche Feststellung verstanden. Wenn ich die Verluste der beiden zur Wahl hätte, würde ich tausend mal lieber Annes Situation nehmen. Jemanden zu verlieren, weil man es selbst vermasselt hat und zu sehen, dass es diesem Jemanden aber (gesundheitlich, gesellschaftlich) gut geht, ist weit weniger schlimm als jemanden zu verlieren, weil er stirbt und man genau weiss, dass man zusammen hätte glücklich werden können/wollen. Naja, Anne kennt ja die Situation nicht aus eigener Erfahrung, also denkt sie vielleicht deswegen, dass das Leid vergleichbar gross ist.


Ich glaube nicht, dass hier das Leid verglichen wird oder wen es diesbezüglich schlimmer getroffen hat. (Vermeintlich) Unwiderruflich verloren haben beide jemanden, der ihnen am Herzen lag. Ich denke, was gemeint ist ist, dass ein Mann in Annes Alter "jünger" ist (ist ja auch heute noch ähnlich) und zwar dahingehend, dass er noch nicht als "alte Jungfer" gilt - sein Leben als Mann und Ehemann noch vor sich hat, noch nicht alles "vorbei" ist. Anne nimmt sich selbst anders wahr und das entspricht wahrscheinlich auch der gesellschaftlichen Realität.
Abgesehen davon ist ein Tod natürlich unvergleichbar schmerzhaft, aber ich würde soweit gehen und behaupten, dass man sich von so etwas Endgültigem schneller "erholt". Anne lebt mit dem ständigen Bedauern, dem "was-wäre-wenn", das es schwer macht, weiterzugehen, zu vergessen.
Und was die Dauerhaftigkeit von männlicher oder weiblicher Liebe betrifft - da wird Anne ja tatsächlich Recht behalten mit ihrem "he will rally again" ...


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 15:01 
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Julia hat geschrieben:
Am Anfang wo Annes + Wentworths Geschichte erzählt wird, steht explizit, dass nur ihr Vater, Elizabeth, Lady Russell und Wentworths Bruder davon wissen. Und ich glaube auch nicht, dass Wentworth das auf dem Schiff rumerzählt hat (und wenn dann sicher ohne Namen zu nennen) - das ist ja schließlich nichts, womit man sich unbedingt brüstet.


Ja, dass das mit dem Bruder da stand hab ich vergessen, danke :) Und eben ich denke auch, dass Wentworth nach der Auflösung niemandem mehr was erzählt hat. Aber in der kurzen Zeit, als er noch nichts von Lady Russels Überredungskünsten ahnte, hätte er zumindest Gelegenheit gehabt zB jemandem einen Brief zu schreiben.

Julia hat geschrieben:
Ich glaube nicht, dass hier das Leid verglichen wird oder wen es diesbezüglich schlimmer getroffen hat. (...) Abgesehen davon ist ein Tod natürlich unvergleichbar schmerzhaft, aber ich würde soweit gehen und behaupten, dass man sich von so etwas Endgültigem schneller "erholt".

Hm, da hab ich mich wohl einfach bissl betupft gefühlt und es dann so verstanden, wies mir grad passte. Allerdings kann ich trotzdem nicht glauben, dass die Endgültigkeit des Todes dazu führt oder damit zu tun hat, dass man sich schneller vom Verlust erholt. Aber das wird wohl für jeden anders sein und hängt auch von den äusseren Umständen ab. Vielleicht auch von der Standhaftigkeit der von männlichen oder weiblichen Liebe. Wieauchimmer, ich seh schon, dass es für Anne nicht gerade leichter wird, wenn sie Wentworth immer vor der Nase hat und damit immer an ihn und was hätte sein können denken muss.
Und es stimmt natürlich, dass die "Zukunftsaussichten" für Anne weit weniger rosig sind als für Benwick oder auch sonst wohl für fast jeden Mann im gleichen Alter.

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 15:54 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Miss Hamilton hat geschrieben:
Hm, da hab ich mich wohl einfach bissl betupft gefühlt und es dann so verstanden, wies mir grad passte.


Kann man ja auch. :wink: Und Annes Ansicht muss ja sowieso nicht automatisch die "richtige" sein.

Mir ist noch etwas bzgl. der Symbolhaftigkeit von Louisas Sprung/Sturz und Wentworths Rolle darin eingefallen. Besonders weil wir im anderen Thread gerade über ihre Äußerungen der bedingungslosen Hingabe gesprochen haben. Irgendwie symbolisiert der Sprung und das Gefangenwerden ja auch genau das: Ein Risiko eingehen und vom geliebten Mann "aufgefangen" werden. Etwas, was Anne nicht getan hat, weil sie zu vernünftig war. Lousia springt von zu weit oben und Wentworth fängt sie nicht (die Gründe und genauen Hergang jetzt mal außen vor gelassen) - vielleicht ein Hinweis darauf, dass das (im übertragenenen Sinn) auch mit Anne hätte passieren können? Schließlich ist es ja auch diese Episode, die Wentworth bzgl. Anne die Augen öffnet.
Nur so ein Gedanke.

Und ich finde es sehr geschickt, wie wir hier quasi nebenbei und rückblickend noch etwas von Lousias Flirtstrategien erfahren: In all their walks, he had had to jump her from the stiles; the sensation was delightful to her. Das sind doch schon ziemlich eindeutige Bemühungen ...


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 16:01 
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Nun ja, man könnte auch sagen, sie wirft sich ihm an den Hals... Ich weiß nicht, irgendwie tue ich mir mit diesem Vergleich doch sehr schwer, weil man es in alle möglichen Richtungen deuten kann.
Fallenlassen im Vertrauen darauf, getragen zu werden vom geliebten Partner ist für mich etwas anderes, als leichtsinnig von einer hohen Mauer runterzuspringen.

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Clemens Bittlinger


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 16:36 
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Natürlich nicht! Ich vergleiche es ja auch gar nicht (mit dem Ziel festzustellen, dass es dasselbe wäre) sondern wollte auf die - in meinen Augen - möglicherweise auch symbolhafte Funktion dieser Episode hinweisen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 16:50 
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Austenfan

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Ich hatte den Eindruck, dass Louisa einfach Wentworth imponieren will und dazu jegliche Vernunft außer acht lässt. Immerhin, auch wenn der Wunsch dahinter gesteckt hat, dass Wentworth sie auffangen möge, es bleibt eine Mutprobe und zudem eine völlig sinnlose. Allerdings hat ihr Sprung, wie der weitere Handlungsverlauf zeigt, zur Folge, dass sie letztlich im Ehehafen landet, zwar mit einem anderen Mann, aber es gibt keine Hinweise dafür, dass dieser Ausgang nicht erwünscht ist.

Nach dieser Szene erfahren wir außerdem nichts mehr, was darauf schließen lässt, dass Wentworth sich eine Werbung von einer möglichen Heiratskandidatin gefallen lässt und diese sogar ein wenig ermutigt. Auch wenn Louisas Dummheit/Leichtsinn in diesem Fall natürlich nicht ihm anzulasten ist, bleibt doch der Umstand, dass er sie zuvor durch seine Bemerkungen in dieser Hinsicht ermutigt hatte. Daneben deutet sein Verhalten gegenüber Louisa und Henrietta zuvor eigentlich nicht daraufhin, dass er einer der beiden den Vorzug gegeben hätte, es mag ihm durchaus gefallen haben, von zwei jungen reizenden Damen umschwärmt zu werden und da er heiraten will, mag er sie als mögliche Ehekandidatinnen ernst genommen haben, vielleicht hoffte er sich so ein wenig an Anne zu rächen, aber ernsthafte Gefühle hatte er offensichtlich nicht. Mag sein, dass ihm der Unfall Louisas auch die Augen über sich selbst öffnet ...


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 18:18 
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Ermione hat geschrieben:
vielleicht hoffte er sich so ein wenig an Anne zu rächen

Das denke ich auch. Aber er kriegt das ja dann auch ein wenig zurück: Als er bemerkt, dass Anne von einem Fremden bewundernd angesehen wird, wird er glaubeich ein wenig eifersüchtig, oder?

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 21:06 
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@Miss Hamilton: Mir kam das Hin und Her nach dem Sturz auch etwas merkwürdig vor. Aber vielleicht ist Deine Boten-Lösung genau richtig.
Und jetzt, wo Du es erwähnst, finde ich es auch eher vermessen von Anne, ihr Leid mit seinem zu vergleichen. Ich schätze aber, das hat sie einfach nicht richtig bedacht - sie wird einfach nach vorne gesehen haben und völlig zu recht zu der Erkenntnis gekommen sein, dass er sich durchaus wieder berappeln kann, dass seine Aussichten sogar etwas besser sind als ihre.

Bei Benwick und Anne habe ich auch gedacht, dass die beiden so traulich dargestellt werden, dass es ganz natürlich wäre, wenn er sich in Anne verguckt. Eigentlich komisch, dass er es nicht tut. Vielleicht wird das Verhältnis zwischen den beiden auch ein wenig verulkt? Also zwei Liebesleidende, die über Poesie daherflöten, das ist schon ein wenig klischeehaft, oder? Abgesehen davon weiß ich nicht, warum, aber so richtig sympathisch ist mir Benwick nicht. Aber auch nicht unsympathisch.

Also den Sprung finde ich auch sehr symbolbehaftet. Er ist voller Übermut, Lebensfreude, Leichtsinn, Liebe, Romantik - und bar jeder Vernunft.... Eben deshalb landet Louisa auf dem Pflaster. An irgendeiner Stelle (bei der großen Aussprache am Ende?) später im Buch wird doch sogar von Anne erwähnt, oder vermutet, dass der Kapitän erkannt hat, dass hemmungsloser Leichtsinn auch nicht das Richtige ist. Genau hier könnte ihm das im Nachhinein klar geworden sein. Ebenso wie die Tatsache, dass er es mit den beiden Mädels echt zu weit getrieben hat.... Von seiner wieder aufkeimenden Bewunderung für Anne zu schweigen. Wirklich ein Wendepunkt, diese Szene, ziemlich grandios inszeniert.


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 22:01 
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... und dann auch wieder ganz harmlos - in der Wortwahl. Toller Kontrast.

Bzgl. Benwick: Wie schnell so eine Sympathie ins Gerede kommt sieht man ja ganz deutlich an der langen Diskussion "kommt er/kommt er nicht" in Kapitel 14. Mary ist ja angesichts der Idee, da könnte was sein, auch ganz panisch. Anne lächelt nur.
Sympathie heißt ja nicht gleich "Vergucken", oder? Er trauert, sie ist verständnisvoll - beide sind von Leuten umgeben, von denen sie sich nicht wirklich verstanden fühlen. Das reicht doch für den Anfang und geht ja auch nicht viel weiter darüber hinaus. Wäre es vielleicht gegangen (zumindest für ihn), wenn nicht "jemand anderes" dazwischen kommen würde.
Aber letztendlich dient Benwick ja hauptsächlich als Kontrast zu Anne/Wentworth.


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Dienstag 24. August 2010, 22:18 
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Julia hat geschrieben:
Mary ist ja angesichts der Idee, da könnte was sein, auch ganz panisch. Anne lächelt nur.
Sympathie heißt ja nicht gleich "Vergucken", oder?

Aber wenn man Charles so hört in Kap 14, dann ist Benwick schon ganz schön hin und weg von Anne. Und die lächelt nicht nur, sondern fühlt sich zu recht sehr geschmeichelt. Das ist auch wichtig: Anne ist wieder im Mittelpunkt des Interesses zumindest eines Menschen. Und sie nimmt sich selbst wieder wahr als Frau mit Wirkung auf Männer, was ihr offenbar gefällt.
Mary spinnt hier aus diversen Gründen. Und doch fand ich, dass sie mit ihrer Bemerkung, dass er erst im Juni, also vor wenigen Monaten, seine Liebste verloren hat, nicht unrecht hat. Man muss nicht verlangen, dass jemand eine Zeit x, z.B. ein Jahr, in Trauer lebt, finde ich unsinnig, es ist auch okay, nach kürzester Zeit Halt bei einem anderen Menschen zu suchen, aber sich gleich wieder richtig verlieben? Da finde ich den Zeitraum etwas zu kurz gewählt. JA hätte die Verlobte ja auch vor einem Jahr sterben lassen können. Hat sie aber nicht. Wohl nicht zufällig.


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Mittwoch 25. August 2010, 08:01 
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Vor allem berührt mich der Umstand, dass Benwick und Fanny in den Augen von Annes mütterlicher Freundin (Lady Russel) alles richtig gemacht haben, indem sie mit der Heirat warten wollten, bis das Geld da ist. Das stellt Benwick im Gespräch mit Anne doch bitter heraus: GELD! Sie haben ihre Chance auf ein gemeinsames Leben vertan wegen des Geldes, obwohl die Liebe ausreichend vorhanden gewesen wäre. Noch einmal wird er diesen Fehler nicht machen.
Und Anne? Eigentlich müssen ihr die Ohren klingen bei diesen Worten. Zeigt es ihr doch wirkungsvoll, was es bringen kann, auf die Vernunft zu hören, wie sie es tat, als sie den Einflüsterungen ihrer mütterlichen Freundin mehr Vertrauen schenkte als dem Mann, den sie liebte und mit dem sie ihr Leben teilen wollte! Und dieser Mann hatte bereits eine höhere Postition inne als Benwick damals, der ihm ja untergeben war!
Ich finde, our lady zeigt hier alle möglichen Arten, wie es ausgehen KANN, wenn man mit der Hochzeit wartet oder wenn man überstürzt handelt.

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Vielleicht wird das Verhältnis zwischen den beiden auch ein wenig verulkt? Also zwei Liebesleidende, die über Poesie daherflöten, das ist schon ein wenig klischeehaft, oder?

Ja, irgendwie schmalzt es da schon ein wenig.

Ich finde hier vorallem auch interessant, dass es ausgerechnet Anne ist, die ihn auf zu bauen versucht. Sie selbst ist darüber ja auch amused und fragt sich, ob ihr eigenes Verhalten denn auch ihren Ratschlägen entspricht (Ende Kapitel 11).

Auch wird im 11ten Kapitel wieder mehrfach erwähnt, wie gerne Anne doch jemandem nützlich ist:
Her usefulness to little Charles would always give some sweetness to the memory of her two months' visit there, but he was gaining strength apace, and she had nothing else to stay for. und ...and besides the persuasion of having given him (Benwick) at least an evening's indulgence in the discussion of subjects, which his usual companions had probably no concern in, she had the hope of being of real use to him...

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Mittwoch 25. August 2010, 22:19 
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Heiter finde ich auch JAs Anmerkungen zur Lyrik, die selten ungestraft von denen gelesen wird, die sie mit Genuss lesen, und "dass die empfindsamen Seelen, die allein sie wirklich zu schätzen wüssten, genau die Seelen seien, die nur vorsichtig davon kosten sollten". Also ich meine, hier hat schon jemand darauf hingewiesen, aber das erinnert auch mich sehr an Thursday Nexts dramatische Warnung, sich bloß nicht in der Welt der Gedichte zu verlieren... ;D

Dass Anne den armen Benwick nun gerade mit Werken aufrichten will, in denen Beispiele "moralischer und religiöser Standhaftigkeit" geliefert werden, gibt mir zu denken - im Moment finde ich das aber auch eher lustig.

Übrigens zu Louisas Sturz: Was ich sehr merkwürdig finde, ist das Verhalten von Captain Wentworth. Also da fällt eine Frau aufs Pflaster, es ist kein Blut zu sehen, sie ist erst mal nur bewusstlos - und der Captain bricht kopflos in Verzweiflung aus?? Ich meine, der gute Mann hat acht Jahre auf Kriegsschiffen gedient, für uns ist wahrscheinlich unvorstellbar, wie viele grauenvolle Sachen er gesehen hat, wie oft er über Leben und Tod entscheiden musste - und da weiß er in so einer mit seinem Beruf verglichen banalen Situation nicht, was er tun soll? Das finde ich nicht sehr überzeugend. Oder nicht sehr realistisch.

:offtopic: Übrigens bin ich ab Freitag für mindestens zwei Wochen weg, im Urlaub sozusagen. Falls ich also schweigsam bin, liegt es nicht an Desinteresse. :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Donnerstag 26. August 2010, 07:31 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Es sah aus, als sei Louisa tot, sie hat noch nicht einmal geatmet, war völlig "weg" und ihm war klar, dass ihn die Schuld trifft, er gibt sich die Schuld für den Leichtsinn von Louisa. DAS trifft ihn so hart.

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Donnerstag 26. August 2010, 10:41 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Ich denke auch: Es nicht die Verletzung die ihn hier als solche schockt, sondern seine Rolle darin. Er fühlt sich verantwortlich für Louisas Sturz.

Nochmal bzgl. der Symbolhaftigkeit von Louisas Sturz: Annes Gedanken auf der Heimfahrt (gegen Ende von Kapitel 12) dazu sind ja auch sehr eindeutig in dieser Richtung - Anne wondered whether it ever occurred to him now, to question the justness of his own previous opinion as to the universal felicity and advantage of firmness of character; and whether it might not strike him that, like all other qualities of the mind, it should have its proportions and limits. She thought it could scarcely escape him to feel that a persuadable temper might sometimes be as much in favour of happiness as a very resolute character.
Sie fragt sich deutlich im Zusammenhang mit Lousias Leichtsinnigkeit, ob Wentworth wohl dahingehend ein Licht aufgeht, dass ein "überredungsfähiger" Charakter auch seine Vorteile hat und ob "Charakterstärke" wie alle anderen Eigenschaften auch Proportion und Grenzen kennen sollte. (Im Zusammenhang mit dem was er während des Gesprächs im Nuss-Gebüsch geäußert hat.)

Das scheint mir ein deutlicher Hinweis darauf zu sein, dass dies ein Wendepunkt ist (bzw. sein wird) in der Hinsicht, dass Wentworth seine Einstellung zu Anne früherem Verhalten (und somit auch zu ihr) ändert - wie Udo schon sagte. Durch die symbolhafte Veranschaulichung, wohin solche vermeintlich uneingeschränkt bewunderungswürdigen Ansichten führen können.


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Donnerstag 26. August 2010, 13:08 
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Nochmal bissl was zu Mary, sie ist in diesem Kapiteln ja des öfteren ganz sie selbst:
In Kapitel 12, als die Gesellschaft erfährt, dass der Fremde Mr Elliot ist, erfahren wir nochmal etwas über Marys Charakter(schwäche): ...but she would have felt quite ill-used by Anne's having actually run against him in the passage, and received his very polite excuses, while she had never been near him at all
Ill-used! Verstehe ich das richtig, dass die das als persönliche Beleidigung aufgefasst hätte? Als wäre dieser Zusammenstoss heimlich und hinter ihrem Rücken geplant und durchgefürt worden!
Und dann als sie wieder zu Hause sind, erfährt man, dass Mary sich in Lyme doch recht gut hat unterhalten lassen (Spaziergänge, Bücher, Ausflüge, baden, Leute in der Kirche beobachten...), and all this, joined to the sense of being so very useful, had made really an agreeable fortnight. Ja, bestimmt hatte sie genug Zeit, um von Nutzen zu sein...
Das Gespräch über Benwick und seine möglichen Gefühle für Anne wurde ja bereits erwähnt. Typisch für Mary war da auch, darauf zu bestehen, dass er ein Bekannter von ihr ist und nicht etwa von Anne ;) denn es kann ja nur eine geben, deren Bekannter er ist!
Ich schwanke noch dazwischen, ob ich sie eher für bösartig-komisch oder für dumm-komisch halten möchte. Eigentlich lieber das zweite, aber sie lebt ihren Mitmenschen schon ganz schön zu Leide...

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Diesen Beitrag widme ich Geralt


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Donnerstag 26. August 2010, 13:53 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Bemerkenswert auch (weil wir zu Anfang von ihren Qualitäten als Mutter gesprochen habe bzw. das Verhältnis der Eltern generell zu ihren Kindern): Offensichtlich ist es kein Problem, dass die Musgrove-Sprösslinge zwei Wochen ohne Eltern gelassen werden, während sie beide - Mary und Charles - sich in Lyme mit dem äußerst fadenscheinigen Mäntelchen "nützlich zu sein" wärmen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Donnerstag 26. August 2010, 14:52 
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Julia hat geschrieben:
Bemerkenswert auch (weil wir zu Anfang von ihren Qualitäten als Mutter gesprochen habe bzw. das Verhältnis der Eltern generell zu ihren Kindern): Offensichtlich ist es kein Problem, dass die Musgrove-Sprösslinge zwei Wochen ohne Eltern gelassen werden, während sie beide - Mary und Charles - sich in Lyme mit dem äußerst fadenscheinigen Mäntelchen "nützlich zu sein" wärmen.

aber auf der anderen Seite regt sie sich darüber auf, daß Mrs. Harville ihre Kinder so lange bei Mrs. Musgrove Senior läßt, "sie scheint ihre Kinder gar nicht zu vermissen" sagt sie glaub ich.
Daß sie selbst oft genau den selben Eindruck macht, das entgeht ihrem Scharfsinn, denn der blickt nur auf die Fehler Anderer. ;(

Elanor

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[During the 1960s] I think there was more sex in those old films than in all that thrashing around today. I'm tired of sex scenes.
Claudette Colbert

sadly enough, this is more than true in our times


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Donnerstag 26. August 2010, 16:56 
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Austenfan

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Passt aber gut zu Mary, denn eigentlich denkt sie nur an sich selbst. Als sie Figur kommt sie recht witzig rüber, aber ich könnte mir vorstellen, dass solche Marys im Realleben alles andere als witzig sind.


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 11-14
BeitragVerfasst: Donnerstag 26. August 2010, 21:02 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
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Mir scheint, dass sich Mary zum Negativen entwickelt. Also mir ging das zumindest so: Erst fand ich sie witzig, dann ein wenig nervig und am Ende richtig gemein/fies. Sie ist böse, wenn auch auf eine humorige Art dargestellt - vielleicht hat sie aber auch meine Nerven einfach etwas zu viel strapaziert. :wink:


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