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 Betreff des Beitrags: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Samstag 31. Juli 2010, 07:47 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Zusammenfassung:
Die Hauptpersonen werden eingeführt. Sir Elliot sieht sich aufgrund seines verschwenderischen Lebensstils seit dem Tod seiner Frau gezwungen, sein Anwesen zu vermieten und nach Bath umzuziehen. Eine seiner drei Töchter, Anne, verbringt die Umzugsphase bei ihrer Freundin Lady Russell und im in der Nachbarschaft gelegenen Haus der jüngsten, verheirateten Schwester Mary. Das Anwesen der Elliots wird an den Mann der Schwester von Annes Jugendliebe Wentworth vermietet, den sie seit der Auflösung der Verlobung vor 8 Jahren nicht mehr gesehen hat. Der Zuzug des Ehepaars Croft sorgt für Gesprächsstoff in den beiden Häusern der Familie Musgrove. Auch Anne ist alarmiert, als sich ein Besuch Wentworths' bei seiner Schwester ankündigt.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Samstag 31. Juli 2010, 07:47 


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Montag 2. August 2010, 13:24 
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Also ich habe zwar erst die ersten vier Kapitel gelesen, aber es scheint mir so, als traut sich keiner anzufangen :wink: Gut daß Udo wenigstens schon eine zusammenfassung geliefert hat :patpat: :danke:

erstes Kapitel:
Ich liebe diesen Bucheinstieg! Die Charakterisierung Sir Walters über sein Lieblingsbuch ist einfach klasse. Er ist in seiner Eitelkeit eigentlich total überzeichnet und man könnte meinen, solche Personen gäbe es in echt gar nicht, aber eben mußte ich spontan an Herrn Lagerfeld denken :D
:fies_sei: nett auch die Bemerkung, daß Elizabeth sein Lieblingsbuch "mehr als einmal mit abgewandtem Blick zugeklappt und von sich geschoben" hat.
Das erste Kapitel ist überhaupt eine Vorstellung der wichtigsten Personen. Auch die Beziehung zum Erben des Baronats wird ausgebreitet. Eigentlich erfährt man hier schon eine ganze Menge über den zukünftigen Sir W.
Darüber hinaus wird das drohende Ungemach durch die enorme Verschuldung Sir Walters aufgezeichnet und die totale Hilflosigkeit Sir Walters und Elizabeths wirkt in den spärlichen Sparmaßnahmen, die ihnen einfallen, erbärmlich. Vorallem, da sie nur andere betreffen; ist das eine Sparmaßnahme, selbst nach London zu fahren, aber für Anne nichts mitzubringen :niwi:
zweites Kapitel:
Lady Russell wird etwas näher beschrieben, ihr liegen die Elliots wirklich am Herzen, aber sie ist auch so voller Standesdünkel, trotzdem versucht sie einen Sparplan gemeinsam mit Anne aufzustellen. Dabei ist Anne im Sparwillen noch rigoroser, aber sämtliche Einschränkungsvorschläge werden abgeblockt, aber ein Umzug und die Vermietung von Kellynch Hall werden in Erwägung gezogen.
Wunderbar gefällt mir auch diese Aussage JA's:"Wie schnell wir Gründe bei der Hand haben, das zu billigen, was uns gefällt" Das steckt so voller Menschenkenntnis, da erkennt man sich doch schnell auch selbst einmal, obwohl ich bitte nicht mit Lady Russel verglichen werden möchte :D

So, ein Anfang ist gemacht, weiteres später, leider habe ich kein Personal und muß meine Küche selbst aufräumen :thud:

Elanor

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Montag 2. August 2010, 14:30 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Ich finde ja nach wie vor die Daten in Sir Walters "Lieblingsbuch" interessant: Die Elliots haben ihren Adelstitel im Jahr der Restauration (1660) erhalten, als Charles II nach der Zeit der Cromwell'schen Republik wieder auf den Thron gehoben wurde und viele Unterstützer (also konterrevolutionäre Persönlichkeiten) adeln ließ.
Das passt zumindest zu Sir Walters aktuellen opportunistischen und konservativen Weltanschauungen - dem unbedingten Festhalten an alten Ordnungen, egal wie schlecht man ihnen selbst gerecht wird: Er ist bis über beide Ohren verschuldet, kann den Verpflichtungen eines Gutsherren nicht mehr nachkommen, wahrt mehr den Schein, als das er noch wirklich Substanz zu bieten hätte. Und wehrt sich umso heftiger gegen die gesellschaftliche Umordnung, in diesem Fall den Aufstieg der "unteren Klassen" vorallem über Karrieren in der Marine (Lord Nelson stammte ja z.B. ursprünglich aus ärmsten Verhältnissen).
Der (ausgerechnet 1789!) totgeborene Sohn bringt außerdem die direkte Weitervererbung seines Titels in Gefahr, auch etwas was auf eine Auflösung der alten Ordnung hindeutet.

Ich finde diesen Einstieg, besonders die Diskussion über die Leistungen der Marine und auch den zeitlichen Rahmen des Romans (genau in der Zeit von Napoleons Verbannung) hochpolitisch bzw. stark zeitgeschichtlich bezogen - was ja bei Austens Romanen gerne mal übersehen wird.

Nett auch: Annes Geburtsdatum ist der Tag, an dem JA laut Cassandra die Arbeit an dem Roman begonnen hat.


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Montag 2. August 2010, 15:58 
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Julia hat geschrieben:
Ich finde ja nach wie vor die Daten in Sir Walters "Lieblingsbuch" interessant: Die Elliots haben ihren Adelstitel im Jahr der Restauration (1660) erhalten, als Charles II nach der Zeit der Cromwell'schen Republik wieder auf den Thron gehoben wurde und viele Unterstützer (also konterrevolutionäre Persönlichkeiten) adeln ließ.

Noch netter, 1790 heiratet der älteste Sohn von Sir Elliott of Stobbs eine Russell
guck

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Montag 2. August 2010, 21:07 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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@Elanor: Die Zusammenfassungen stammen fast alle von Julia...
Den Bucheinstieg finde ich auch gut. Das ist ja wie immer bei JA: Wer Bücher nicht mag, ist ein schlechter oder ein dummer Mensch (wobei es ja andererseits auch einige gibt, die Bücher mögen und trotzdem schlecht sind, wie Willoughby).

@ Julia: Den Zusammenhang mit den Daten finde ich interessant! Aber auch ohne diesen Hintergrund wird, glaube ich, sehr deutlich, dass Sir Walter einer untergehenden dekadenten Klasse angehört. Nicht nur, weil er sich selbst ruiniert und völlig in Nabelschau und Selbstbeweihräucherung versinkt, sondern weil andererseits die Leute von der Marine so durchweg gut drauf sind und Captain Wentworth auch super erfolgreich ist. Wenn das nicht Sozialkritik pur ist. :wink:

Ist nicht Persuasion das Buch mit den konkretesten Zeitangaben? Wann wissen wir schon mal, dass die Geschichte im "Sommer 1814" spielt? Wird in anderen JA-Romanen nicht ab und zu sogar "18..." geschrieben?

Anne ist ja wohl die mit Abstand älteste JA-Heldin - und die einzige, die als "verwelkt und dünn" beschrieben wird. Und das mit 27! Mir scheint, dass sich der Ton des Buches von Anfang an Annes Zustand anpasst. Oder besser ihrer Gemütslage: etwas ernst, getragen, ein wenig bitter vielleicht. Und natürlich ist Anne sofort sympathisch: Sie ist offensichtlich die einzig Vernünftige in dem Haus und wird zugleich von Vater und Schwester für völlig nichtswürdig gehalten. Warum das so ist, wird mir übrigens nicht ganz klar. Ebenso wie Elizabeth eine merkwürdige Rolle hat, denn sie könnte, weil zwei Jahre älter, ja noch mehr "verblüht" sein, müsste sich jedenfalls viel mehr Sorgen um ihre Zukunft machen, als es im Buch einmal angedeutet wird. Ohne jetzt schon gleich mäkeln zu wollen: Elizabeths Figur ist irgendwie seltsam, finde ich. Dass sie so früh den Haushalt führen musste, könnte einen ja auch für sie einnehmen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Montag 2. August 2010, 21:13 
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Ich hatte immer eher den Eindruck, dass Anne den Haushalt führt. Natürlich nicht offiziell, aber anscheinend wenden sich doch alle eher an sie.
Und die Abschiedsbesuche macht auch sie. Das ist doch eigentlich die Aufgabe der Hausherrin, nur scheint Elizabeth sich daraus nichts zu machen. Für diese "niederen Dinge" ist Anne zuständig.
Ein wenig kommt sie mir vor wie ein Möbelstück. Immer gut zu gebrauchen, aber halt ohne Anerkennung.

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Montag 2. August 2010, 21:26 
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Kerstin hat geschrieben:
Ich hatte immer eher den Eindruck, dass Anne den Haushalt führt. Natürlich nicht offiziell, aber anscheinend wenden sich doch alle eher an sie.

Ja, kann sein, dass sie im Hintergrund den Laden zusammengehalten hat. Aber heißt es nicht, dass Elizabeth früh die Rolle der Hausherrin übernommen habe? Und seien es auch vor allem die gesellschaftlichen Pflichten (ok, die Armen zählt sie nicht dazu....). Aber immerhin heißt es:
"Seit dreizehn Jahren war sie Herrin von Kellynch Hall und herrschte und lenkte mit einer Besonnenheit und Entschiedenheit, die niemals den Gedanken nahelegten, sie sei jünger, als sie tatsächlich war. Dreizehn Jahre lang hatte sie die Rolle der Gastgeberin gespielt und die häusliche Ordnung bestimmt und war zur vierspännigen Kutsche vorausgeschritten...."

Zitat:
Ein wenig kommt sie mir vor wie ein Möbelstück. Immer gut zu gebrauchen, aber halt ohne Anerkennung.

Das finde ich gut - weil es passt dazu, dass Anne immer vor allem eins sein will: nützlich! So wie Fanny Price immer dankbar war, ist Anne immer nützlich....


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Montag 2. August 2010, 21:30 
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Udo hat geschrieben:
Kerstin hat geschrieben:
Ich hatte immer eher den Eindruck, dass Anne den Haushalt führt. Natürlich nicht offiziell, aber anscheinend wenden sich doch alle eher an sie.

Ja, kann sein, dass sie im Hintergrund den Laden zusammengehalten hat. Aber heißt es nicht, dass Elizabeth früh die Rolle der Hausherrin übernommen habe? Und seien es auch vor allem die gesellschaftlichen Pflichten (ok, die Armen zählt sie nicht dazu....). Aber immerhin heißt es:
"Seit dreizehn Jahren war sie Herrin von Kellynch Hall und herrschte und lenkte mit einer Besonnenheit und Entschiedenheit, die niemals den Gedanken nahelegten, sie sei jünger, als sie tatsächlich war. Dreizehn Jahre lang hatte sie die Rolle der Gastgeberin gespielt und die häusliche Ordnung bestimmt und war zur vierspännigen Kutsche vorausgeschritten...."

Passt ja eigentlich auch nicht zusammen. Einerseits ist der Herr von Kellynch Hall total verschuldet und weder er noch Elizabeth in der Lage, einen halbwegs vernünftigen Sparplan auf die Beine zu stellen, andererseits ist sie besonnen und entschieden? Wäre sie das, müsste die Familie doch glänzend da stehen? :gruebel:
Oder hat sie sich nur die "Sonnenscheinpflichten" herausgesucht, schön repräsentiert und den Rest anderen überlassen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Montag 2. August 2010, 21:39 
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Kerstin hat geschrieben:
Passt ja eigentlich auch nicht zusammen.

Was mich bestärkt in meinem Eindruck, dass die Figur Elizabeths nicht ganz überzeugend gezeichnet ist. Sie scheint nur der eitle Abklatsch ihres Vaters zu sein. Der wiederum perfekt karikiert wird. :ja:


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Montag 2. August 2010, 21:41 
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@Udo: Danke für die Klarstellung :danke:
@Julia: Nun nochmal für dich :danke: :danke: :danke: :top:

Kerstin hat geschrieben:
Ich hatte immer eher den Eindruck, dass Anne den Haushalt führt. Natürlich nicht offiziell, aber anscheinend wenden sich doch alle eher an sie.
Und die Abschiedsbesuche macht auch sie. Das ist doch eigentlich die Aufgabe der Hausherrin, nur scheint Elizabeth sich daraus nichts zu machen. Für diese "niederen Dinge" ist Anne zuständig.
Ein wenig kommt sie mir vor wie ein Möbelstück. Immer gut zu gebrauchen, aber halt ohne Anerkennung.

Ich denke, Elizabeth hat all die angenehmen Dinge und Pflichten für sich requiriert und die unangenehmeren halt weitergegeben. Sie scheint mir schon eine merkwürdige Person zu sein, beschließt schon ganz jung, den Erben des Besitzes zu heiraten, dumm nur das der nichts von ihr wissen will :wall: und braucht auch irgendwie Jahre, um diesen "Verlust" zu verarbeiten, obwohl sie ja keine tieferen Gefühle für ihn hegte. Aber ihre Eitelkeit war wohl sehr gekränkt.

zum dritten Kapitel:
interessant, wie Mr. Shephard sein "Schäfchen" hier führt, um zu einem guten Ende in der Vermietungsangelegenheit zu kommen. Ob der Name da wohl Programm sein sollte?
Aber es zeigt sich immer deutlicher, das Sir Walter total von sich und seinem Stand eingenommen ist. Mr. Wentworth als Pfarrer, so übersetzt zumindest Grawe, gehört ja doch wohl zur Gentry und sollte daher schon als Gentleman angesehen werden. (steht in der englischen Ausgabe eigentlich Kurat, das wäre ja wohl eher ein Hilfsgeistlicher?) Schließlich wurde Edmund Bertram als zweiter Sohn eines Baronet ja auch Geistlicher, hätte also Sir Thomas nach Meinung von Sir Walter keinen Gentleman mehr als Sohn.
Sein Verhalten ist schon sehr gewöhnungsbedürftig, aber er kann sich ja nun immerhin damit trösten, an einen Admiral zu vermieten.

Elanor

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Zuletzt geändert von Kerstin am Montag 2. August 2010, 21:42, insgesamt 1-mal geändert.
Zitat verschönert


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Dienstag 3. August 2010, 07:49 
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Kerstin hat geschrieben:
Ich hatte immer eher den Eindruck, dass Anne den Haushalt führt. Natürlich nicht offiziell, aber anscheinend wenden sich doch alle eher an sie.


Das glaube ich nicht. Es wird eher mehrmals betont, dass sie unwichtig ist und in dem Zusammenhang mit den Sparmaßnahmen "wie immer" niemand daran denkt, sie zu konsultieren, weil man annimmt, sie würde es sowieso nicht interessieren. Das mag Blindheit auf Seiten von ihrem Vater und ihrer Schwester sein, aber ich habe in diesen ersten Kapiteln wirklich den Eindruck, sie schleicht wie ein Schatten durchs Haus und hält sich so weit es geht aus allem raus - zumindest aus dem, was ihr Vater und ihre Schwester so repräsentieren.

Zitat:
Und die Abschiedsbesuche macht auch sie. Das ist doch eigentlich die Aufgabe der Hausherrin, nur scheint Elizabeth sich daraus nichts zu machen. Für diese "niederen Dinge" ist Anne zuständig.


Vorallem sind das nicht nur "niedere" Dinge, sondern Dinge, die von einem guten Gutsherrn erwartet werden - siehe z.B. Darcy. Dessen Ansehen bei Lizzy steigt auch erst, als sie erfährt, wie gut er sich gegenüber seinen Pächtern verhält. Auch Fanny erinnert Crawford an seine Pflichten als Gutsherrn, die er vernachlässigt, weil er sich sonstwo rumtreibt und alles seinem Verwalter überlässt. Mr Knightley hingegen kennt seine Pächter persönlich und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Dass die Elliots diese Pflichten so gering schätzen, spricht auch Bände. Man kann an zwei Fingern abzählen, wie "angesehen" sie in der Nachbarschaft wohl sind. Als sie nach Bath umziehen, vermisst sie jedenfalls niemand.

Bzgl. Elizabeths Charakter/Widersprüchlichkeit: Ihre "besonnene und entschiedene Haushaltsführung" klingt im Original etwas anders: Thirteen years had seen her mistress of Kellynch Hall, presiding and directing with a self-possession and decision which could never have given the idea of her being younger than she was.
"self-possession" geht meiner Meinung nach eher in die Richtung von "Selbstbeherrschung, unerschütterliche Ruhe, Sicherheit" und "decision" in diesem Fall "Entschiedenheit" im Sinne von Selbstsicherheit und Entscheidungskraft. Was auch besser zum Sinn des Satzes passt, dass aufgrund dieses Auftretens nicht zu vermuten wäre, wie jung sie tatsächlich ist.
"Besonnenheit" im Sinne von Umsichtigkeit und Überlegtheit (besonders in wirtschaftlichen Dingen) lese ich da nicht raus. Zumal das "presiding and directing", das im deutschen Satz weggelassen wurde auch eher auf häusliche Autorität hindeutet als auf persönliche Bescheidenheit. :wink:

Dass Anne als "verwelkt" beschrieben wird, während Elizabeth noch genauso schön wie vor zehn Jahren ist, finde ich nicht so unlogisch, denn die Erklärung wird ja gleich mitgegeben. Indirekt zwar, weil wir ja an der Stelle noch nicht viel über Anne wissen:
It sometimes happens that a woman is handsomer at twenty-nine than she was ten years before; and, generally speaking, if there has been neither ill health nor anxiety, it is a time of life at which scarcely any charm is lost.
Anne war zwar nicht krank, aber ihre unglückliche Liebe ist doch eine Begründung für ihre vergleichsweise traurige Erscheinung.


Zuletzt geändert von Julia am Dienstag 3. August 2010, 08:07, insgesamt 5-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Dienstag 3. August 2010, 07:59 
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Kerstin hat geschrieben:
Passt ja eigentlich auch nicht zusammen. Einerseits ist der Herr von Kellynch Hall total verschuldet und weder er noch Elizabeth in der Lage, einen halbwegs vernünftigen Sparplan auf die Beine zu stellen, andererseits ist sie besonnen und entschieden? Wäre sie das, müsste die Familie doch glänzend da stehen? :gruebel:
Oder hat sie sich nur die "Sonnenscheinpflichten" herausgesucht, schön repräsentiert und den Rest anderen überlassen.

Ihre Rolle als Gastgeberin und Hausherrin (gegenüber dem Personal) muß man von den Schulden trennen. Klar empfing man Gäste, auch wenn die Schulden drückten und gab diverse Einladungen. Das gehörte einfach zum guten Ton und gerade weil der Haushalt sich bisher auf Einsparungen nicht verstand und man auf allzu großem Fuß lebte, kam es ja erst so weit.

Im Grunde wird nur gesagt, dass Elizabeth selbst im Chaos ruhig, beherrscht und besonnen blieb und damit eine stoische Würde an den Tag legte, die man ihrem Alter nicht zugetraut hätte... :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Dienstag 3. August 2010, 19:36 
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Julia hat geschrieben:
Das mag Blindheit auf Seiten von ihrem Vater und ihrer Schwester sein, aber ich habe in diesen ersten Kapiteln wirklich den Eindruck, sie schleicht wie ein Schatten durchs Haus und hält sich so weit es geht aus allem raus - zumindest aus dem, was ihr Vater und ihre Schwester so repräsentieren.

Das kam mir nicht so vor. Sicher wird sie kaum beachtet und alles, was sie tut, wird nicht der Rede wert gehalten. An anderer Stelle wird ja sogar klar gesagt, dass ihr Vater für Anne keine Zuneigung empfindet (was ich merkwürdig finde, heißt es doch, Anne gleiche ihrer Mutter, aber egal). Aber ich gehe davon aus, dass sie im Haushalt sehr wohl aktiv gewirkt hat, möglichst unauffällig wird sie, wo sie konnte, das Schlimmste verhütet und all die Aufgaben übernommen haben, für die der Sir und die Miss sich zu fein waren oder für die sie zu charakterschwach waren. Immerhin sind die beiden nicht empört, dass man sie überhaupt fragt wegen der Sparmaßnahmen. Aber vor allem glaube ich das, weil Anne sich einfach immer nützlich machen muss. Das sieht man ja später bei Mary: Ganz selbstverständlich übernimmt sie souverän die Rolle derjenigen, die alles im Blick hat und sich stets bemüht, Unangenehmes zu vermeiden. Wenn das nicht quasi ihre Natur wäre, würde das bedeuten, dass sie sich entweder blitzschnell unglaublich weit entwickelt hätte vom Schatten in Kellynch zur engagierten Schwester, oder dass sie in Kellynch ein völlig anderer Mensch ist. Das glaube ich nicht. Anne wird doch als sehr gefestigt beschrieben - abgesehen von ihrem inneren Leid, der sie irgendwie melancholisch macht.

Was Elizabeth betrifft: Ich meine, man könnte auch Mitgefühl mit ihr haben. Eben weil sie schon so jung lernen musste, selbstbewusst und entschieden aufzutreten. Und weil sie einen so schlimmen Vater hat, der sie falsch anleitet. Und weil sie ähnlich wie Anne in der damals schlimmen Lage ist, schon ganze 29 Jahre alt und immer noch unverheiratet zu sein (wieder merkwürdig: sie ist schön, reich, Tochter eines Barons - kaum zu glauben, dass sie nicht viele Verehrer in London hatte). Nach diesen ersten Kapiteln beschreibt JA sie allerdings nur noch als dumm und eitel, das Spiegelbild ihres Vaters. Ich finde nur, dass die Figur etwas schwammig gezeichnet ist, oder ich sage mal: ein wenig zu oberflächlich.

Übrigens scheint Persuasion ja das Buch zu sein, das die meisten Leser und Kritiker verleitet hat, nach Parallelen zum Leben von JA zu suchen. Eine Biografin schreibt sogar, wenn ich mich recht erinnere, JA habe mit dem Buch möglicherweise ihre eigene Biografie ins Gute biegen wollen. Na ja....


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Dienstag 3. August 2010, 20:26 
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Udo hat geschrieben:
Was Elizabeth betrifft: Ich meine, man könnte auch Mitgefühl mit ihr haben. Eben weil sie schon so jung lernen musste, selbstbewusst und entschieden aufzutreten. Und weil sie einen so schlimmen Vater hat, der sie falsch anleitet. Und weil sie ähnlich wie Anne in der damals schlimmen Lage ist, schon ganze 29 Jahre alt und immer noch unverheiratet zu sein (wieder merkwürdig: sie ist schön, reich, Tochter eines Barons - kaum zu glauben, dass sie nicht viele Verehrer in London hatte). Nach diesen ersten Kapiteln beschreibt JA sie allerdings nur noch als dumm und eitel, das Spiegelbild ihres Vaters. Ich finde nur, dass die Figur etwas schwammig gezeichnet ist, oder ich sage mal: ein wenig zu oberflächlich.

Ja, das ist schon merkwürdig, daß sie trotz ihrer Schönheit und Herkunft bis jetzt keinen Verehrer abbekommen hat.
Obwohl Mitgiftjäger ja durch den noch vorhandenen Vater abgeschreckt sind und ernstzunehmende Kandidaten ja vielleicht Erkundigungen angestellt haben, vielleicht gab es ja schon Gerüchte über Geldschwierigkeiten, die Hypotheken waren ja sicher auch kein Geheimnis. Das kann einen jungen Mann schon von Heiratsplänen abhalten. Und den Landsitz erbt sie ja auch nicht, ein Pluspunkt weniger. :/
Aber sie scheint trotz allem sehr auf Mr. Elliot fixiert gewesen zu sein: "Es gab von A bis Z keinen Baron, den sie so bereitwillig als gleichberechtigt empfunden hätte." (Kap. 1) Vielleicht hat sie auch niemanden ermutigt, ihr einen Antrag zu machen? War sie zu selbstbeherrscht?

Udo hat geschrieben:
Aber ich gehe davon aus, dass sie im Haushalt sehr wohl aktiv gewirkt hat, möglichst unauffällig wird sie, wo sie konnte, das Schlimmste verhütet und all die Aufgaben übernommen haben, für die der Sir und die Miss sich zu fein waren oder für die sie zu charakterschwach waren. Immerhin sind die beiden nicht empört, dass man sie überhaupt fragt wegen der Sparmaßnahmen. Aber vor allem glaube ich das, weil Anne sich einfach immer nützlich machen muss. Das sieht man ja später bei Mary: Ganz selbstverständlich übernimmt sie souverän die Rolle derjenigen, die alles im Blick hat und sich stets bemüht, Unangenehmes zu vermeiden. Wenn das nicht quasi ihre Natur wäre, würde das bedeuten, dass sie sich entweder blitzschnell unglaublich weit entwickelt hätte vom Schatten in Kellynch zur engagierten Schwester, oder dass sie in Kellynch ein völlig anderer Mensch ist. Das glaube ich nicht. Anne wird doch als sehr gefestigt beschrieben - abgesehen von ihrem inneren Leid, der sie irgendwie melancholisch macht.

Ja, das denke ich auch, Anne wird sich nicht total verwandeln, wenn sie von Kellynch nach Uppercross kommt. Sie macht sich nun mal immer nützlich und das könnte sie nicht so gut, wenn sie nicht schon lange Verantwortung übernommen hätte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Dienstag 3. August 2010, 20:51 
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
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^Stimmt, das ist eigentlich ein deutlicher Hinweis. So neu scheint die Rolle für sie nicht zu sein.

Ich glaube, dass Elizabeth ähnlich wie ihr Vater auch ziemlich hohe Ansprüche an den jeweiligen "Verehrer" haben - was ja nicht schlecht ist, aber es eventuellen Interessenten wahrscheinlich auch nicht gerade leicht macht. Ein bißchen ermuntert will man ja auch werden ... Und dann hat sie sich ja auch lange (vergeblich) auf Mr Elliot konzentriert.


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Dienstag 3. August 2010, 21:41 
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Elanor hat geschrieben:
Aber sie scheint trotz allem sehr auf Mr. Elliot fixiert gewesen zu sein: "Es gab von A bis Z keinen Baron, den sie so bereitwillig als gleichberechtigt empfunden hätte." (Kap. 1) Vielleicht hat sie auch niemanden ermutigt, ihr einen Antrag zu machen? War sie zu selbstbeherrscht?


Elanor


Sorry, ich möchte nicht kleinlich ein, aber Sir Walter ist Baronet und somit der Gentry zuzurechnen( sein Nachfolger würde ebendies sein).
Als Baron wäre er ein Peer, würde mit Lord Elliot angesprochen werden, wäre ein Mitglied der Nobility und im selben Boot wie die Vicomtesse Darympyle.
( Ein Glück ist dem nicht so, dann wäre er noch unerträglicher )

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Dienstag 3. August 2010, 21:54 
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Gräfin hat geschrieben:
Elanor hat geschrieben:
Aber sie scheint trotz allem sehr auf Mr. Elliot fixiert gewesen zu sein: "Es gab von A bis Z keinen Baron, den sie so bereitwillig als gleichberechtigt empfunden hätte." (Kap. 1) Vielleicht hat sie auch niemanden ermutigt, ihr einen Antrag zu machen? War sie zu selbstbeherrscht?


Elanor


Sorry, ich möchte nicht kleinlich ein, aber Sir Walter ist Baronet und somit der Gentry zuzurechnen( sein Nachfolger würde ebendies sein).
Als Baron wäre er ein Peer, würde mit Lord Elliot angesprochen werden, wäre ein Mitglied der Nobility und im selben Boot wie die Vicomtesse Darympyle.
( Ein Glück ist dem nicht so, dann wäre er noch unerträglicher )

Bist du nicht, aber ich kann doch nichts dafür, wenn Grawe das so schreibt in seiner Übersetzung, obwohl in Bezug auf sir Walter steht im Kapitel 1 was von Baronatswürde. Entweder hat der Übersetzer es nicht genau genug genommen oder ich hab da was falsch interpretiert.

Elanor

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BeitragVerfasst: Mittwoch 4. August 2010, 07:25 
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In Kapitel 3 ist mir aufgefallen, dass etwas was mir früher oft merkwürdig vorkam, eigentlich auch sehr genial gestrickt ist: Wir haben glaube ich beim letzten Groupread darüber gesprochen, dass wenn man das Buch nicht kennt, sehr lange gar nicht klar ist, wer hier die Hauptperson sein soll.
Wenn Mr Shepherd vom Admiral erzählt und gemeinsam mit Sir Walter überlegt, wie denn nun der Bruder von seiner Frau hieß, der mal in der Nachbarschaft lebte ... spürt man (wenn man weiß was kommt) förmlich, wie Anne angespannt daneben sitzt und sich dann als es (aufgrund der Geschichte von den gestohlenen Äpfeln?) klar wird um wen es geht, sich überwindet, den Namen auszusprechen. Auch die Tatsache, dass sie sofort weiß, wer Admiral Croft ist, lässt schon (für Erstleser) ahnen, dass da was dahinter steckt. Und dann am Ende des Kapitels tritt sie auch für den Leser in den Vordergrund, indem wir erstmals ihre Perspektive wahrnehmen.
Ich fand das bei diesem Lesedurchgang sehr eindrucksvoll konzipiert.

Apropos gestohlene Äpfel: Das ist auch wieder so eine Austen'sche Raffinesse - eine kleine, nebensächlich eingeflochtene Episode macht sofort den Charakter von Wentworths Bruder deutlich, der entgegen Shepherds Rat, der Sache nicht nachgeht. Man kann hier schon ahnen, dass die Wentworths ganz anders gestrickt sind als die Elliots - obwohl sie noch gar nicht in Erscheinung getreten sind.


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Mittwoch 4. August 2010, 07:42 
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Gräfin hat geschrieben:
Sorry, ich möchte nicht kleinlich ein, aber Sir Walter ist Baronet und somit der Gentry zuzurechnen( sein Nachfolger würde ebendies sein).
Als Baron wäre er ein Peer, würde mit Lord Elliot angesprochen werden, wäre ein Mitglied der Nobility und im selben Boot wie die Vicomtesse Darympyle.
( Ein Glück ist dem nicht so, dann wäre er noch unerträglicher )

Moment. Sir Walter ist ein Baronet, kein Baron und damit kein Peer/Lord. Also wird auch Elliot "nur" Baronet, wenn er erbt.
Mit erwähnter Textstelle soll nur gesagt werden, selbst ein Baron, der also eine Stufe über ihnen stände, wäre ihr nicht lieber gewesen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Mittwoch 4. August 2010, 08:47 
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Julia hat geschrieben:
Wenn Mr Shepherd vom Admiral erzählt und gemeinsam mit Sir Walter überlegt, wie denn nun der Bruder von seiner Frau hieß, der mal in der Nachbarschaft lebte ... spürt man (wenn man weiß was kommt) förmlich, wie Anne angespannt daneben sitzt und sich dann als es (aufgrund der Geschichte von den gestohlenen Äpfeln?) klar wird um wen es geht, sich überwindet, den Namen auszusprechen.

Mir fällt da die Stelle in S&S ein, als die Dashwoods von Edward erfahren, dass sein Bruder geheiratet hat - während sie ständig denken, er sei verheiratet. Etwas andere Situation, aber irgendwie ähnlich gemacht, oder?

Elanor hat geschrieben:
interessant, wie Mr. Shephard sein "Schäfchen" hier führt, um zu einem guten Ende in der Vermietungsangelegenheit zu kommen. Ob der Name da wohl Programm sein sollte?

Wie habt ihr denn Mr. Shephard wahrgenommen? Also mir ist er eigentlich nicht unsympathisch vorgekommen, wie er so geschickt Sir Walter lenkt, um ihn zu der vernünftigen Entscheidung zu bringen, das Haus zu verlassen. Aber jetzt habe ich ein wenig Zweifel: vielleicht ist er doch einfach ein Opportunist, der eine Chance wittert, Geld zu machen? Das kann man vor allem glauben, wenn man meint, dass der Apfel nicht weit vom Baum fällt...


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BeitragVerfasst: Mittwoch 4. August 2010, 14:40 
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So weit habe ich bei dem Mann noch nie gedacht... aber ich muss zugeben, der Gedanke hat was für sich. Verstehe ich dich richtig, dass Mr. Sheperd hier bereits an seine Tochter denken soll? Oder meinst du eher, dass er ähnlich wie sie an seinen geldwerten Vorteil denkt? Das würde doch dann nur Sinn machen, wenn er selbst Geld von Annes Vater zu erwarten hat, würde ich meinen.
Doch auf der anderen Seite, wenn es ausreicht, um die Gläubiger ruhig zu stellen, dass die Familie den Stammsitz vermietet und selber nicht mehr so sehr mit dem Geld um sich schmeißen, ob es dann bereits so schlecht um die Finanzen der Familie bestellt ist??? Wie schlimm steht es denn nun um die Finanzen?

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BeitragVerfasst: Mittwoch 4. August 2010, 14:54 
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Nun ja, Netherfield Hall wird ja auch vermietet. Ein entsprechendes Landhaus dieser Größe mit weitläufigen Gartenanlagen ist natürlich teurer, als ein Stadthaus. War damals nicht viel anders als heute, zumindest wenn man ein Grundstück kauft oder pachtet. :)

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Mittwoch 4. August 2010, 15:03 
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Das hört sich für mich an, als wenn die Miete die Kosten für das Stadthaus deckt, aber was ist mit den übrigen Schulden? Oder hat die Familie NOCH nicht so viel Schulden gemacht? Haben sozusagen die Ratschläge der Freunde rechtzeitig "gegriffen"?

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Mittwoch 4. August 2010, 15:21 
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Tina hat geschrieben:
Das hört sich für mich an, als wenn die Miete die Kosten für das Stadthaus deckt, aber was ist mit den übrigen Schulden? Oder hat die Familie NOCH nicht so viel Schulden gemacht? Haben sozusagen die Ratschläge der Freunde rechtzeitig "gegriffen"?

Okay, dann anders: :wink:
Früher hast du mehr Miete für eine Landresidenz bzw. einen Gutshof gekriegt, als für ein Stadthaus, das ja weniger Grund und Boden hat; eine Landresidenz war einerseits mehr Wert und andererseits zahlt man für die komplette Fläche, nicht nur fur das Hauptgebäude.

Es blieb also eine gewisse Differenz übrig, mit der man einerseits Schulden langsam abbezahlen konnte und andererseits waren die eignen Unkosten für Personal etc.pp kleiner, man konnte also auch ein wenig sparsamer leben.

*Nachtrag zum Shephard*
Vermutlich geht es hier mehr um die theologische Auslegung des Schafhirten, der sich um seine Schäfchen kümmert, so wie das der Verwalter im Auftrag des Gutsbesitzers macht. Im übrigen ist der Verwalter ein Angestellter, kein Makler, der direkt am gewinn betiligt ist. Auch ein Anwalt erhielt ein festes Honorar, keine Gewinnbeteiligung.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 4. August 2010, 18:44 
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Tina hat geschrieben:
So weit habe ich bei dem Mann noch nie gedacht... aber ich muss zugeben, der Gedanke hat was für sich. Verstehe ich dich richtig, dass Mr. Sheperd hier bereits an seine Tochter denken soll? Oder meinst du eher, dass er ähnlich wie sie an seinen geldwerten Vorteil denkt? Das würde doch dann nur Sinn machen, wenn er selbst Geld von Annes Vater zu erwarten hat, würde ich meinen.

Ich weiß nicht, ob er dabei an seine Tochter denkt, das würde unterstellen, dass er davon ausgeht, dass sie mitgenommen wird. Ich schätze, das konnte er nicht unbedingt erwarten.
Aber an seinen Vorteil kann er schon denken, denn natürlich dürfte er eine ordentliche Provision oder Maklergebühr oder was auch immer bekommen, wenn er einen Mieter beschafft und die Vermietung abwickelt.

Im 3. Kapitel ist ja auch die Stelle, wo Sir Walter sich abfällig über Seeleute äußert. Nach Julias Hinweis auf den historischen Hintergrund ist mir noch mal bewusst geworden, was das für eine Zeit gewesen sein muss, der Sommer 1814: Nach vielen blutigen Jahren war der Krieg endlich (vorerst) vorbei, das Land muss im Siegesrausch gewesen sein, nicht nur Wellingtons Scharfschützen, sondern vor allem die Marine dürfte gefeiert worden sein als Bezwingerin des Kaisers, Beschützerin der Nation. Wenn Sir Walter in dieser Zeit Seeleute verächtlich für Emporkömmlinge mit Lederhaut hält, dann dürfte jedem Leser zu JAs Zeit klar gewesen sein, viel mehr noch als uns, dass er ein eitler Tropf ist - vielleicht waren manche Leser sogar regelrecht empört?


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Mittwoch 4. August 2010, 20:13 
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^Ich denke schon, schließlich erlebte die Marine generell in der Gesellschaft einen regelrechten Hype. Ob nun gerechtfertigt oder nicht - die Jahre vor dem Sieg waren von der ständigen Angst vor einer möglichen Invasion geprägt. Da ist Sir Walters "the profession has its utilities" schon ziemlich zynisch.

@Tina: Die Schulden werden nicht genau beziffert. Aber an einer Stelle heißt es, wenn Annes rigide Sparmaßnahmen durchgesetzt würden, wäre die Familie in sieben Jahren(!) schuldenfrei. Und später heißt es, ihr Vater wäre nicht in der Lage, Anne die ihr zustehende Mitgift auszuzahlen. Das klingt schon ziemlich ernst, und ein Umzug nach Bath/die Vermietung von Kellynch Hall wird da auch nicht den großen Geldregen gebracht haben, denke ich.


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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Mittwoch 4. August 2010, 21:12 
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Julia hat geschrieben:
Die Schulden werden nicht genau beziffert. Aber an einer Stelle heißt es, wenn Annes rigide Sparmaßnahmen durchgesetzt würden, wäre die Familie in sieben Jahren(!) schuldenfrei. Und später heißt es, ihr Vater wäre nicht in der Lage, Anne die ihr zustehende Mitgift auszuzahlen. Das klingt schon ziemlich ernst, und ein Umzug nach Bath/die Vermietung von Kellynch Hall wird da auch nicht den großen Geldregen gebracht haben, denke ich.

Vorallem, da Sir Walter und Elizabeth auch in Bath sehr standesbewußt gelebt haben, wirklich eingeschränkt haben die sich meiner Meinung nach nicht :/ sie hatten halt den Vorteil, das das Leben in einer Stadtwohnung doch etwas günstiger war und sie nicht sooo viel Personal brauchten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Donnerstag 5. August 2010, 07:49 
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Nicht zu vergessen die Austen's, die des Geldes wegen auch in Bath häufiger in "schlechtere" Gegenden umziehen mussten, bis sie Bath ganz verliessen, um den sozialen Abstieg zu vermeiden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Donnerstag 5. August 2010, 20:18 
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Ich bin gerade noch im Nachdenken über Kapitel 4 indem ja die Geschichte der Begegnung zwischen Frederick Wentworth und Anne geschildert wird.
Was ist nun wirklich JA's Aussage? Sie schildert die Begegnung der Beiden und ihr rasches Einvernehmen. Legt Lady Russells Einspruch vor und daß Anne sich davon beeinflussen ließ. :thud: mit all den negativen Folgen für ihre Erscheinung.
Hier läßt JA ja insofern alles gut gehn, daß Kapitän Wentworth alles gelingt und er als gemachter Mann zurückkehrt. Das diese Hoffnungen schiefgehen konnten, zeigte sie ja in MP bei Fannys Mutter, die zwar ein anderer Typ als Anne ist, sich aber sicher auch vom Optimismus ihres Verehrers hat überzeugen lassen :held: nur das der halt kein Glück hatte :nein: Obwohl richtig vergleichen kann man die ja auch nicht, denn Wentworth war ja immerhin schon Kapitän, Mr. Price ja nur Leutnant, also ein Stück weiter unten auf der Karriereleiter.
Was hält JA hier nun wirklich von "romantischer Liebe", sie läßt Anne dem nachtrauern, aber so richtig positiv stellt sie es auch nicht dar. Ich komme hier noch nicht so richtig zu einem Ergebnis.

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 Betreff des Beitrags: Re: Groupread Persuasion Kap 1-6
BeitragVerfasst: Freitag 6. August 2010, 08:30 
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Elanor hat geschrieben:
Das diese Hoffnungen schiefgehen konnten, zeigte sie ja in MP bei Fannys Mutter, die zwar ein anderer Typ als Anne ist, sich aber sicher auch vom Optimismus ihres Verehrers hat überzeugen lassen :held: nur das der halt kein Glück hatte :nein:

Das ist ein guter Vergleich, finde ich! Aber um näher darüber reden zu können, wie Annes Entscheidung zustande kam - und ob sie richtig war - müsste man eigentlich die zweite große Stelle heranziehen: Am Ende des Buches rechtfertigt Anne sich ja deswegen vor dem Captain. Beim "alten" Groupreadsystem wäre das wohl spoilern, aber bei diesem Thread-System doch eigentlich nicht, oder? Die Idee ist ja, wenn ich das richtig verstanden habe, dass theoretisch in allen fünf Threads zeitgleich alles Mögliche beredet werden könnte.


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