Der Mann ist egal, Hauptsache die Kostüme sind schön!
Aber eine Geschichte rund um Lucrezia und Cesare Borgia dürfte dann doch interessant werden. In den Hauptrollen angeblich Scarlett Johansson und Colin Farell.
Oh je, ein Film mit Colin Farell... ich finde den Typen soooooo langweilig. Der hat doch nur einen Blick drauf.. leicht schmollend.
Grüße,
Kerstin
Das geht mir bei Miss. Johansson nicht anders. Aber sie scheinen derzeit ganz oben auf den Besetzungswunschlisten diverser Leute zu stehen. Wundert mich bei den letztlich fast schon obligaten Farellflops ein bisschen, aber egal.
Da das Projekt auf Imdb weder bei Farell, Johansson oder überhaupt gelistet ist (weiß auch nicht mehr, wo ich das aufgeschnappt habe), brauchen wir uns da mal keine Sorgen machen... Interessant hätt ich den Stoff an sich trotzdem gefunden.
Übrigens hab ich zu Branaghs "As you like it" schon Bilder gesehen. Spielt irgendwie im Japanischen... Trotz Branagh und natürgemäß unmöglicher Beteiligung von Kurosawa...
Aber was sagt eigentlich die ausführende Board- und Kostümobermeisterin zu den "Becoming Jane" Fotos?
Johanna hat geschrieben:... Trotz Branagh und natürgemäß unmöglicher Beteiligung von Kurosawa...
Oh, Du wissen Kurosawa... Kennst Du evtl. auch dessen Shakespeareverfilmung aus den 50ger Jahren? ... oder gar seine letzte nach König Lear" ? (Pf, endlich mal jemand, der sich auskennt, sonst kommt immer nur Schulterzucken, wenn man sich mal über GUTE Filme unterhalten will! Die jungen Damen heutzutage könne sich doch nur noch über die Menge des verflossenen Blutes in "Reservoir Dogs" auslassen... )
@Bruki
Nur weil man nicht darüber schreibt, heißt es nicht, daß man etwas nicht kennt. "Das Schloß im Spinnwebwald" ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme und Kurosawa einer der ganz Großen .
Warum sollen die Kleider IMMER weiß sein? Die waren nicht immer weiß.
Und abgesehen von den Schuhen ist das Kleid doch ziemlich gut getroffen.
Kuckst du hier Sie trägt so ein Kleid, wie Louise sich genäht hat, anscheinend mit einem Knopfverschluß vorne.
Kerstin hat geschrieben:Warum sollen die Kleider IMMER weiß sein? Die waren nicht immer weiß. Und abgesehen von den Schuhen ist das Kleid doch ziemlich gut getroffen. Kuckst du hier Sie trägt so ein Kleid, wie Louise sich genäht hat, anscheinend mit einem Knopfverschluß vorne.
Sag ja garnicht, dass sie immer weiß sein sollen. Nur dass sie verhältnismäßig häufig weiß waren und in Filmen aber verhältnismäßig oft zu kräftigen Farben gegriffen wird. Ich weiß auch nicht, wann genau der Film spielt. Aber da ich mal von gut um 1800 ausgehe, hätte ich eine Schleppe auch ganz hübsch gefunden.
Und: Ja, das verlinkte Kleid sieht gut aus. Auch die Dinger zum Hochklappen und anknöpfen finde ich gut (da lief auf dem Merytoner Ball in P&P 05 im Hintergrund jemand mit einem ganz hübschen Exemplar in Taubenblau/Grün rum, und die an Charlotte fand ich eigentlich auch ganz gut).
Ich weiß auch nicht, wie obiges Bild in voller Schönheit und nach der Nachbearbeitung für den Silverscreen aussieht, aber da wirkts doch etwas krude.
So schöne durchweg handbestickte und farbenfrohe Sachen, wie sie Du neulich im Ü18 Thread (glaub ich) gezeigt hast, hab ich auch noch in keinem Film gesehen. Gut. Blümchen allover ist vielleicht auch nicht ganz jedermanns Sache, mal abgesehen von dem Aufwand, aber "hübsch" wärs trotzdem!
Das ist ein Walking oder Daydress.. ich fürchte, da wäre eine Schleppe wohl eher hinderlich.
Sieht ja vielleicht nett aus, aber wer will schon den ganzen Straßendreck hinter sich herschleppen?
In der P&P Verfilmung von 95 ebenso wie in Persuasion wird ja nun oft weiß getragen.
Über die Kostüme der neuen Verfilmung wollten wir ja den Mantel des Schweigens breiten.
Auf vielen Portraits der Zeit findet man Damen in sehr kräftigen Farben, ich empfehle da gerne Elisabeth Louise Vigée Le Brun
Januja. Die Vigee le Brun hat sich ja auch gerne bei der geistigen und finanziellen Elite rumgedrückt. Die müßten sich ja irgendwie vom Durchschnitt abheben. Ausserdem waren die Engländer ja schon, immer für Understatement. Wenn ich da mal an die Zuordnung des roten Kleides in Persuasion denke...
Und ich habe grad erst heute morgen gesehn, dass zumindest anständig adelige Preussenmadeln mit weissem Schleppkleid und Ausschnitt bis unter die Kniee gerne auch über diverse Äcker zum jeweiligen Schlachtfeld getrippelt sind. Anno 1803.
Ausserdem waren die Engländer ja schon, immer für Understatement.
zumindest anständig adelige Preussenmadeln
Womit deine Frage fast beantwortet wäre.
Ich könnte jetzt einen langen Monolog beginnen über die englischen Modeeigenheiten.
Die hatten sich schon im 18. Jh. von der allgemeinen Mode abgeseilt und galten auch während des Regency als "vernünftiger" und liefen nicht ausschließlich in weißen Musselinkleidchen mit Erkältungsfaktor herum.
Die englische Mode, besonders des Landadels, galt als praktisch und für draußen geeignet. Mehrheitlich die der Männer, aber da die Damen ja auch gerne mal an die frische Luft gingen, dürften sie in einigen Bereichen wohl auch vernünftig gewesen sein.
Abgesehen davon haben wir grade mal ein paar Sachen aus dem Film gesehen, am Ende trägt sie bis auf die zwei Szenen andauernd weiß!
Grüße,
Kerstin
Ich habe diesbezüglich aber auch gelesen, dass die Preussenmadeln sich aber ganz besonders gerne an den Engländerinnen orientiert haben. Aber gut, über die Praktikabilität des ganzen brauchen wir mal nicht streiten. Das stimmt wohl. Zumal man eben in diesen Fähnchen (also mit diesem Ausschnitt und ohne Brusttuch) wohl auch hauptsächlich den lebig-gebliebenen (sprachliche Verwandschaft zu "ledig..." beabsichtig) Officers entgegengepilgert ist
Egal, der/die/das Corpus delicti ist trotzdem krude!
Ja stimmt. Obwohl man, wenn man ne Weile draufguckt das Verlangen nach valuim bekommt. Ich hab auch mal irgendwo eins rumschwirren sehen, dass dem Hatheway Dress im Bild zumindest farblich recht ähnlich war. Finde es leider nicht weil es auf meiner alten Festplatte war und nicht mit zu meinem Bruder und seinem PC durfte. Es wurde auf einer goldfarbenen ( ) Figurine präsentiert (was mich die Seriösität des Museums etwas anzweifeln läßt ). Vielleicht ist es Dir ja auch schon mal über den Weg gelaufen. Die Welt ist immerhin relativ klein, auch im www
Die englische Mode, besonders des Landadels, galt als praktisch und für draußen geeignet. Mehrheitlich die der Männer, aber da die Damen ja auch gerne mal an die frische Luft gingen, dürften sie in einigen Bereichen wohl auch vernünftig gewesen sein.
Na, wahrscheinlich haben das die Kostümbildner von P&P 2005 auch irgendwo gelesen und ein bißchen zu genau genommen?
Katja hat geschrieben:Na, wahrscheinlich haben das die Kostümbildner von P&P 2005 auch irgendwo gelesen und ein bißchen zu genau genommen?
Nö, der Regiesseur mochte keine Empirekleider. Hat er selber zugegeben. Daher der dezente Stilmix....
ist diffizil bestickt, zart im Stoff und hat eine Schleppe.
glazed cotton printed with trailing floral sprays mostly in red, blue and purple, on a green ground. Nix gestickt, bedruckt.
Und das Kleid, was du meintest, hat keine Schleppe.
Bruki hat geschrieben:(Pf, endlich mal jemand, der sich auskennt, sonst kommt immer nur Schulterzucken, wenn man sich mal über GUTE Filme unterhalten will! Die jungen Damen heutzutage könne sich doch nur noch über die Menge des verflossenen Blutes in "Reservoir Dogs" auslassen... )
Bruki
Ja manche Herren der Schöpfung können vor lauter zugekniffenen Augen, des Blutes wegen, keinen guten Film erkennen! :freak:
Bruki hat geschrieben:(Pf, endlich mal jemand, der sich auskennt, sonst kommt immer nur Schulterzucken, wenn man sich mal über GUTE Filme unterhalten will! Die jungen Damen heutzutage könne sich doch nur noch über die Menge des verflossenen Blutes in "Reservoir Dogs" auslassen... )
Bruki
Ja manche Herren der Schöpfung können vor lauter zugekniffenen Augen, des Blutes wegen, keinen guten Film erkennen! :freak:
Katja hat geschrieben:Na, wahrscheinlich haben das die Kostümbildner von P&P 2005 auch irgendwo gelesen und ein bißchen zu genau genommen?
Nö, der Regiesseur mochte keine Empirekleider. Hat er selber zugegeben. Daher der dezente Stilmix....
ist diffizil bestickt, zart im Stoff und hat eine Schleppe.
glazed cotton printed with trailing floral sprays mostly in red, blue and purple, on a green ground. Nix gestickt, bedruckt. Und das Kleid, was du meintest, hat keine Schleppe.
Na, das Bild ist in Schwarzweiß gehalten und den Text dazu hab ich nicht. Hättest Dus mit bloßem Auge erkannt? Trotz unbestreitbar übermenschlich ritterlichen Fähigkeiten... Ausserdem sieht es doch verdächtig nach Schleppe aus, was da hinterherschleift, an dem von mir bewunderten/gemeinten Kleid (Ja, ich nehms auch mit Druck ohne Handarbeit )
Nein... mit bloßem Auge ist das nicht zu erkennen.
Aber das erste Kleid auf der goldenen Puppe hat eindeutig keine Schleppe.. das ist ja fast knöchelfrei.
Hab ich erwähnt, dass das eine haben sollte? Bin mir keiner Schuld bewußt. Das hatte ich nur als ganz passendes und angeblich historisch verbürgtes Gegenstück zu dem Filmkostüm da im Hinterkopf
Ausserdem sieht es doch verdächtig nach Schleppe aus, was da hinterherschleift, an dem von mir bewunderten/gemeinten Kleid (Ja, ich nehms auch mit Druck ohne Handarbeit )
Ach, ich dachte, du meintest das auf der güldenen Figur. Das auf dem s/w Bild hat natürlich eine Schleppe.
Der Druck kann übrigens auch Handarbeit sein.... Kann man selbermachen
Ein Problem bei Kostümgeschichte ist halt einfach, dass die Alltagskleidung selten erhalten geblieben ist. Was da in Museen hängt, ist oft Kleidung "für fein" und nicht das Kleid, in dem Miss Smith jeden Tag einen Spaziergang durch den Wald machte.
Die Kleider für jeden Tag wurden getragen, bis sie hinüber waren.
Und bei den Modestichen ist es so wie heute mit der Vogue. Da sind zwar totschicke Sachen drin, aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass dir das auf der Straße begegnet?
Grüße,
Kerstin