.. heißt eine recht vielversprechende TV-Doku, die am 23.12.2011 auf BBC2 ausgestrahlt wird:



Quelle

Bin schon sehr gespannt! Von Amanda Vickery habe ich schon ein sehr gutes Buch gelesen ... und auch ducrh ihren Twitter-Account kommt sie sehr sympathisch rüber.

Dank Julia hab ich die Doku inzwischen mal gesehen - und fand sie gut, vor allem aber sehr nett. Zu ernst kommt sie nicht daher, Amanda Vickery geht da mit viel Humor ran, gern lacht sie sich auch mal schlapp. Sehr viel Neues habe ich nicht gehört, das kann aber auch daran liegen, dass ich nur so vielleicht 70 % ausreichend verstanden habe, da mein Englisch nicht weiter reichte. Kann also sein, dass die Topnews in den anderen 30 % verbraten wurden... Dafür gab es hübsche Szenen von einer Versteigerung (des Manuskripts von "The Watsons") und von der jährlichen Convention der JA Society of North America.
Gern mehr gesehen hätte ich von der freundlichen Diskussion zwischen Vickery und einer Bronte-Expertin. Und auch die Anmerkungen des Film-Experten fand ich interessant, auch wenn sich Prof Vickery zusammen mit dem Fachmann köstlich amüsierte...
Ach ja: Andrew Davies taucht auch auf, er verweist auf den großen Erfolg von JA in Japan und vielleicht anderen Ländern in Fernost - weiß darüber jemand mehr? Wird JA dort tatsächlich viel gelesen?

Also: Sehr unterhaltsame Doku! Fürs Fernsehen sehr gut aufbereitet.

Ich denke schon: Du musst mal bei Amazon schauen (leider kann ich nicht zur Seite verlinken, da beim Kopieren die Schriftzeichen nicht übernommen werden). Die japanische P&P 95-Version hat immerhin 81 Bewertungen (4 1/2 Sterne insgesamt).
Die Doku war sehr gut, aber der Teil mit den Spencers hätte ruhig etwas kürzer sein können.



War ja auch eine typische BBC-Doku.
Die Doku war sehr gut, aber der Teil mit den Spencers hätte ruhig etwas kürzer sein können.

Was hat Dich denn an den Spencers gestört?

Ich war eher von den Kostümierten genervt, die ja insgesamt ziemlich viel Bildschirm-Zeit bekommen haben. Fast bekam man den Eindruck, alle aktuellen JA-Liebhaber laufen für ihr Leben gern in Kniebundhosen oder Empire-Kleidern herum.

Mir war die intensive (akademische) Auseinandersetzung mit "Mansfield Park" in den 1950/60er neu, den Teil fand ich sehr interessant. Auch der Zusammenhang mit dem 1. Weltkrieg und Reginald Farrers Essay von 1917, der so ein Wendepunkt in der Austen-Wahrnehmung war, war mir nicht so präsent wie es in der Doku dargestellt wurde.
(Einen Teil von Reginald Farrers Essay, nämlich den zu "Emma" kannte ich schon - siehe hier, werde nun mal versuchen, den ganzen aufzutreiben.)

Amanda Vickery war wirklich sehr erfrischend - die schon von Udo erwähnte Episode im "Kino" war sehr nett und auch der Schluss mit der Gynäkologin mit dem "Team Willoughby"-Button: "(...) I'm trying to make money from sexually transmitted diseases."

Dass ausgerechnet MP der "erste moderne Roman" sein soll, soweit ich das verstanden habe (die Untertitel mochte mein Player nicht abspielen...), hat mich gewundert, wurde ja auch nicht groß begründet. An anderer Stelle hatte ich aber schon mal gelesen, dass JA die Begründerin des modernen englischen Romans sein soll - ich dachte dabei immer an P&P oder Emma.

Die WK1-Geschichte fand ich auch interessant, aber ehrlich gesagt kann ich sie nicht recht glauben - klingt irgendwie nach Mythos. Hab davon auch noch nie gehört.

Naja, das war ja auch nur eine (noch dazu 60 Jahre alte) akademische Perspektive, die als Beispiel dafür gebracht wurde, wie sich die Wahrnehmung von Jane Austen gewandelt hat. Bzw. wie man begann, sich ernsthaft mit ihren Romanen als Texten (losgelöst vom "Dear Aunt Jane"-Kult des späteren 19. Jahrhunderts) auseinanderzusetzen.
Und um zu beurteilen, ob MP nun der "erste moderne Roman" sein soll, müsste man wahrscheinlich erstmal definieren was einen "modernen Roman" ausmacht. Auch dazu gibts wahrscheinlich höchst unterschiedliche Meinungen. Der Ton und die Thematik der späteren Romane, also MP, Emma und Persuason ist aber so oder so spürbar anders im Vergleich zu P&P und S&S (und Northanger Abbey), finde ich.



Bzgl. des Ersten Weltkriegs wurde Austens Gewicht vielleicht ein wenig überstrapaziert? Die Soldaten werden sicher auch noch was anderes gelesen haben. Immerhin stammt aber erwähnter Reginald Farrer aus diesem militärischen Umfeld. Und auch Rudyard Kiplings "The Janeites" spielt im Schützengraben. So völlig aus der Luft gegriffen scheint es also nicht zu sein, das Austens Bücher dort eine Rolle spielten.

Mich hat es gar nicht verwundert, da ich gerade MP sehr gut gelungen finde.



Dazu auch folgender Link: Austen for Dummies
(Churchill hat doch schließlich JA auch während WWII gelesen).

Hab mir die Doku jetzt auch angesehen, Danke an Julia! und fand es doch recht interessant aufbereitet, auch wenn sich die Menge der neuen Erkentnisse für mich in Grenzen hielt. (das Watsons- Fragment sollte ich nun vielleicht doch auch endlich mal lesen ) Aber gerade den Wandel in der JA Wahrnehmung fand ich doch gut dargestellt.
Die Gegenüberstellung Austen- Brontë war wirklich etwas kurz. Wobei ich mich dann gefragt habe: was wäre aus NA geworden, wenn JA Jane Eyre schon gekannt hätte, da hätte doch Henry Tilney gar nicht das sagen können, was die Brontë- Expertin vorlesen durfte.
kennt eigentlich jemand die zweite vorgestellte Filmversion von P&P? gibt es die irgendwo?

Elanor

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[During the 1960s] I think there was more sex in those old films than in all that thrashing around today. I'm tired of sex scenes.
Claudette Colbert

sadly enough, this is more than true in our times