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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. November 2007, 20:49 
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Master of Science in Physics, headbanging Austen Fan und etwas ganz Besonderes!
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Registriert: Freitag 21. Juli 2006, 17:16
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richtiger Name: Nina
Ich hab mich ja schon an anderer Stelle (Kino-Thread? :gruebel: ) darüber ausgelassen, was ich von den deutschen Titeln halte :wall: Doch was ich noch viel schlimmer finde, ist, wenn ein englischer Titel in einen anderen englischen Titel verwandelt wird: Deutscher Titel: Girls United, Originaltitel: Bring It On Bravo, ganz toll "übersetzt"...

Aber sogar ich, die ich doch überaus intolerant bin, was das betrifft, finde, dass Becoming Jane gar nicht mal so schlecht umbenannt (von Übersetzung kann ja keine Rede sein) wurde. Natürlich ist der Originaltitel immer die bessere Wahl, aber gegen Geliebte Jane als Titel hab ich jetzt nichts... Aber steinigt mich jetzt nicht :gnade:

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Diesen Beitrag widme ich Geralt


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Donnerstag 22. November 2007, 20:49 


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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. November 2007, 23:44 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
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Ich finde, der Titel (v.a. in Kombination mit dem Plakat) klingt nach übelster Pilcher-Manier.

(Insofern vielleicht doch ganz passend.)

Ein Freund, der weiß, dass ich Jane Austen mag, war ganz irritiert als er mitbekam, dass "Jane" die Jane ist, als er was über den Film hörte und mir berichtete. Ich musste mich 10 Minuten lang entschuldigen und rechtfertigen ... :/ Und das war nicht das erste Mal, dass mir das passierte.


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BeitragVerfasst: Freitag 23. November 2007, 01:03 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Registriert: Samstag 27. Januar 2007, 02:03
Beiträge: 1755
Diese Filmkritik ist doch eigentlich recht passend, oder? :wink:

z.B.:...mit den interessanten Charakteren und dem satirischen Witz eines Jane-Austen-Romans kann sich „Becoming Jane“ nicht messen..

Becoming Jane

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~ Der Weg ist das Ziel ~


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BeitragVerfasst: Freitag 23. November 2007, 01:12 
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gehätscheltes Boardmitglied
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Registriert: Donnerstag 15. November 2007, 09:39
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Julia hat geschrieben:
Ein Freund, der weiß, dass ich Jane Austen mag, war ganz irritiert als er mitbekam, dass "Jane" die Jane ist, als er was über den Film hörte und mir berichtete. Ich musste mich 10 Minuten lang entschuldigen und rechtfertigen ... :/ Und das war nicht das erste Mal, dass mir das passierte.

Ich glaube, dass jeder von uns einmal in solche Situation (auch mehrmals) gewesen ist. Mir passierte es auch desöfteren, dass mich Freunde mit falschen Tatsachen ansprachen und ich dann alles klarstellen musst, obwohl sie es nicht recht verstanden - leider ist das ziemlich unangenehm für beide Partein. Aber mittlerweile sage ich mir immer: „Marco, die Leute wollen auch nur liebes, dich nämlich informieren oder einfach ein wenig Neugier bzw. Interesse teilen, mit dem Wissen, dass du dich damit auseinandersetzt“. Die, die den Ärger verdienen sind in Wahrheit ganz andere.
In deinem Fall, Julia, möchte ich sogar behaupten, dass diejenigen, die den Film produzierten und publizierten noch nicht einmal den Ärger, geschweige denn der Aufmerksamkeit, einer so liebevollen und (JA-)allwissenden Person, wie deiner, würdig sind :).

Es ist nur ein Hollywoodfilm, für den leider verdammt viel von Jane Austen missbraucht wurde. Die, die sie kennen, werden sofort einen Unterschied merken und die, die sie kennen lernen wollen, werden später Ungereimtheiten ausfindig machen; es aber nicht vergessen, dass so ein Film sie auf eine so grandiose Autorin brachte. Für Diejenigen, die einfach nur ein „Liebesfilm“ sehen wollten, werden die Namen, die darin vorkamen bald nichts-sagend sein... – das ist das traurige Kino im 21. Jahrhundert oder vlt. das Hollywood-Kino allgemein... :(.

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BeitragVerfasst: Dienstag 27. November 2007, 09:24 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Alethea, danke fürs Verschieben. Und zur Erklärung: nach dem "Umzug" habe ich nicht gleich alle threads gefunden und auch nicht an alle gedacht, so kam es zu meinem falschen post. Thx nochmal :danke:

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Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger


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BeitragVerfasst: Freitag 30. November 2007, 11:59 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Tina hat geschrieben:
Alethea, danke fürs Verschieben. Und zur Erklärung: nach dem "Umzug" habe ich nicht gleich alle threads gefunden und auch nicht an alle gedacht, so kam es zu meinem falschen post. Thx nochmal :danke:


Kein Problem! :wink:

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BeitragVerfasst: Freitag 30. November 2007, 12:13 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Marcosson hat geschrieben:
In deinem Fall, Julia, möchte ich sogar behaupten, dass diejenigen, die den Film produzierten und publizierten noch nicht einmal den Ärger, geschweige denn der Aufmerksamkeit, einer so liebevollen und (JA-)allwissenden Person, wie deiner, würdig sind :).


Huch, das lese ich ja jetzt erst! :oops: :danke: Danke!


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BeitragVerfasst: Sonntag 2. Dezember 2007, 10:24 
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Austenbegeistert
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Ich habe mir den Soundtrack des Films schenken lassen. ;D Und das muß man den Film lassen, die Musik ist WUNDERSCHÖN.
Laut der Beilage der CD durften sie sich die Noten im Nachlass der Familie Austen sichten, und haben einiges davon verwandt.


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BeitragVerfasst: Sonntag 2. Dezember 2007, 14:37 
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Austenbegeistert
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Ich wünsche mir die CD zu Weihnachten, aber es stimmt, die Musik hat einiges zum Film beigetragen, insgesamt trägt die Musik einiges zu einem Film bei, das macht dann erst noch die Situation emotionaler und ausdrücklicher:P

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Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
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BeitragVerfasst: Dienstag 15. Januar 2008, 21:11 
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ehemals Johanna Chuza

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Ohne witz ich fand den Film toll ohne wenn und aber. Ich war zwei mal im Kino und ich habe mir bei Amazon die DVD schon vorbestellt. und den Soundtrake hole ich mir auch noch.

Aber ok ich habe vermutlich hier nicht so das wissen wie manch andere(n) von euch. Aber ich fand in zu weinen die ganze Zeit so schön war der.


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BeitragVerfasst: Samstag 19. Januar 2008, 13:41 
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ehemals Johanna Chuza

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he ich bin voll im You Tube Fieber und hab das gefunden und ich fand es einfach schön
Becoming Jane - Out of Reach


Zuletzt geändert von Angelika am Samstag 19. Januar 2008, 14:39, insgesamt 1-mal geändert.
Link "schöner" gemacht // Angelika


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BeitragVerfasst: Samstag 19. Januar 2008, 17:02 
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Austenexperte

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Wohnort: Essen
richtiger Name: Julia
ich hab den film jetzt auch mal gesehen. und rotz und wasser am schluss geheult... ich find ihn schön... auch wenn ein paar fehler drinnen sind. in der logik mein ich... aber ihc find ihn sehr sehr schön. mein freund hat sich dann irgendwann neben mich gelegt und mich getröstet

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Simply me


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BeitragVerfasst: Sonntag 20. Januar 2008, 15:47 
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ehemals Johanna Chuza

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Beiträge: 104
Na toll du hattest deinen Freund ich war mit einer Freundin und dann noch mal mit meiner Mutter im Kino. Die haben selber geheult wie blöd. aber stimmt schon sind paar dinge die nicht stimmen aber einfach schön.


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BeitragVerfasst: Sonntag 20. Januar 2008, 20:38 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Beiträge: 4781
Was ist denn so dramatisch am Schluss?? :gruebel:


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BeitragVerfasst: Dienstag 22. Januar 2008, 21:55 
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ehemals Johanna Chuza

Registriert: Sonntag 13. Januar 2008, 09:08
Beiträge: 104
Julia hat geschrieben:
Was ist denn so dramatisch am Schluss?? :gruebel:


Ich weiss auch nicht. Wie sie sich angucken und wie die luft dann knistert. Und das ist an vielen situation in dem Film z.B. in der Bibliothek wo sie über dies "harmlose" Buch von dem dortigen Autor reden. (mit den Vögel die es in der Luft...)


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 Betreff des Beitrags: Becoming Jane
BeitragVerfasst: Donnerstag 31. Januar 2008, 17:53 
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Austenfrischling

Registriert: Samstag 21. Oktober 2006, 11:50
Beiträge: 3
Hallo,
wollte eigentlich nur einmal schreiben, dass ich mir im Kino vor einigen Monaten als großer Jane Austen-Fan "Geliebte Jane" angesehen und leider sehr enttäuscht war !

Diesem Film fehlte meiner Ansicht nach die Leichtigkeit und die Romantik, vor allem die romantischen Bilder aus anderen Jane-Austen-Verfilmungen. Die vielen Nahaufnahmen ließen keine Weite zu. Auch fehlte dem Drehbuch der Witz und die Ursprünglichkeit, die doch gerade die meisten Jane-Austen-Romane auszeichnet.

Wer denkt ähnlich ?

Mit lieben Grüßen
Bingley


Zuletzt geändert von Angelika am Donnerstag 31. Januar 2008, 17:59, insgesamt 1-mal geändert.
Beitrag in den entsprechenden Thread verschoben - bei P&P 1940 war er definitiv falsch ;-) // Angelika


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BeitragVerfasst: Mittwoch 27. Februar 2008, 12:14 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
Geschnittene Szenen! (Teil 1 und 2)


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 Betreff des Beitrags: Re: Becoming Jane
BeitragVerfasst: Mittwoch 26. März 2008, 17:23 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Registriert: Mittwoch 14. Juni 2006, 20:11
Beiträge: 3007
Bingley hat geschrieben:
Auch fehlte dem Drehbuch der Witz und die Ursprünglichkeit, die doch gerade die meisten Jane-Austen-Romane auszeichnet. Wer denkt ähnlich ?


Der mangelnde Humor und Sprachwitz ist mir (und einigen anderen ja auch, so war mein Eindruck) besonders negativ aufgefallen, als ich mir den Film gestern endlich einmal anschaute. Ich musste kein einziges Mal lachen, und wenn's hochkommt, vielleicht ein oder zweimal schmunzeln --- und jedes Mal nicht wegen etwas, was Jane Austen von sich gab, was ich sehr bedauerlich finde.

Ich muss sagen, dass ich den Film gar nicht so schlecht fand, wie ich befürchtete. Da ich bereits wusste, wie frei da biografisch mit Jane Austens Leben umgegangen war, konnte ich mich entspannt zurücklehnen, anstatt mich von Anfang bis Ende aufzuregen --- und es überraschte mich eigentlich nichts mehr. :lol:

Anne Hathaway hat mir als Jane Austen eigentlich recht gut gefallen --- sie konnte ja nichts für das Drehbuch, das die Figur der Jane Austen so farblos und ohne jeglichen Humor und Wortwitz, der so typisch für Jane Austens Romane und auch ihre Briefe ist, zeichnete. Wäre der Charakter vom Drehbuch her lebhafter und geistreicher gestaltet worden, so bin ich sicher, hätte Anne Hathaway das auch prima umsetzen können. Es lag also nicht unbedingt an ihr. Man gab ihr ja keine Gelegenheit dazu.

In der Form, wie sie in diesem Film dargestellt wurde, hatte sie kaum etwas mit dem Bild der (jungen) Jane Austen gemein, das im Laufe meiner Jane-Austen-Erfahrung (also durch intensives Lesen ihrer Romane und Briefe) entstanden ist. Natürlich kann heutzutage niemand wissen, wie Jane Austen tatsächlich war (und ich will nicht behaupten, dass ich ihr jemals die Hand geschüttelt und sie persönlich kennengelernt hätte, und somit die Weisheit gepachtet habe :biggrin: ) doch in gewissem Maße charakterisiert sich ein Mensch schließlich durch seine eigenen Worte und Briefe selbst, und vermittelt dadurch der Nachwelt ein recht genaues Bild seines Charakters und Wesens.

Auf die Idee, die beiden Briefe Jane Austens im Film zu verwenden, in denen sie sogar selbst über Tom Lefroy schrieb, und durch die sie sich wie von selbst charakterisiert hätte, kam natürlich niemand. :eek: Vermutlich, weil dann zu sehr aufgefallen wäre, wie falsch auch Tom Lefroy dargestellt wurde.

Ich muss sagen, dass Tom hier im Film eine Menge Charme hatte. Doch mir stellt sich ernsthaft die Frage, ob Jane Austen sich wirklich in einen solchen Filou verliebt hätte? Wäre sie dazu nicht viel zu vernünftig gewesen? Und lehnt sie in ihren Romanen solche Wickhams nicht vielmehr ab? Mein Eindruck war bisher, dass sie diesen Herren kritisch gegenüberstand --- es erscheint mir daher ziemlich unglaubwürdig, dass sie ihre "große Liebe" (und dass Tom die "große Liebe" für Jane blieb, wird im Film am Schluss (bei der Lesung) ja fünfmal fett unterstrichen) für den Buhmann beispielsweise in P&P verbraten hätte. Denn dass dieser Tom nicht das Vorbild für Darcy gewesen sein kann, ist ja eingermaßen klar... Oder? :gruebel:

Man weiß wenig über Jane Austen. Man weiß fast gar nichts über Tom Lefroy. Doch soviel weiß man, wenn man zumindest den zweiten Brief liest, den Jane Austen über Tom schrieb: Darin steht, dass Tom so verlegen war, weil man ihn in seiner Familie wegen Jane aufzog, dass er davonlief, als Jane bei den Lefroys zu Besuch kam. Würde sich der Tom, wie er im Film dargestellt wird, so verhalten? Nein, natürlich nicht. Und darum lässt man die Briefe einfach weg und ignoriert, dass dieses Verhalten eher zu einem sich durch Schüchternheit auszeichnenden Wesen passt, als zu einem Draufgänger, der sein Studium nicht ernst nimmt, Boxstunden nimmt, seine Nächte mit leichten Damen verbringt usw. Seufz!

Davon, dass Jon Spence angeblich der "historische Berater" war, ist nicht allzu viel zu spüren. Wo kommt dieser Wisley her? Und dass der arme John Warren als der "böse" Verehrer herhalten musste, der durch seinen Brief an Toms Großonkel, Benjamin Langlois (der eigentlich ja mit Toms Familie väterlicherseits verwandt war, nicht mütterlicherseits, wie im Film behauptet; ach, ja, und wurde überhaupt ein einziges Mal erwähnt, wie Toms Großonkel eigentlich heißt? Ich kann mich nicht erinnern...), Janes Glück zerstörte, fand ich schon geradezu unverschämt! Robert Fowle, Cassandras Verlobter, heißt ja eigentlich auch Tom mit Vornamen, doch vielleicht wäre das zu verwirrend geworden. Zu der Zeit, als die Sache mit Tom war, lebte Eliza de Feuillide meines Wissens schon lange nicht mehr in Steventon, sondern hatte mit ihrem Söhnchen ein Stadthaus in London bezogen. Und aller wissenschaftlichen Forschung nach sind sich Jane Austen und Mrs Radcliffe niemals persönlich begegnet...

Doch ich will nicht nur meckern, sonst würden mir noch zig Sachen einfallen, die unlogisch, unglaubwürdig oder nicht gelungen waren. Der seltsame Grund zum Beispiel, warum Tom in Ashe zu Besuch kam --- als Bestrafung?!?!? Oder dieses "Miteinander-Durchbrennen", zu dem Cassandra letztlich auch noch ihre Zustimmung gibt --- dabei muss man nur mal P&P aufschlagen und in ein paar Kapiteln nachlesen, was Jane Austen vom "Durchbrennen" hielt! Was soll's.

Die Kostüme waren toll, die Musik wunderschön, die Locations und Settings, und der Ball, eindrucksvoll. (Das Tanzstück vom Ball kam mir sehr bekannt vor? Kam das nicht schonmal in einem früheren Jane-Austen-Film vor?). Man ließ sich Zeit, filmte teilweise aus interessanten Perspektiven. Rein filmisch fand ich den Film gelungen.
Anna Maxwell Martin als Janes Schwester Cassandra fand ich sehr gut; schade, dass die Dame kaum zum Zug kam und dass Cassandras bedeutsame Rolle in Jane Austens Leben nur schwach zum Ausdruck kam.
Auch Julie Walters in ihrer pragmatischen, vernünftigen Art hat mir als Janes Mutter sehr gefallen.

Fazit: Als Liebesfilm fand ich den Film sehr schön (bis ergreifend), als Darstellung von Jane Austens Leben und ihren schriftstellerischen Anfängen ließ er sehr zu wünschen übrig.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 26. März 2008, 20:46 
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Amüsantes Boardmitglied und Reisetrulla
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Witzig, Alethea, auch ich habe gestern abend Geliebte Jane gesehen. Ich kann mich Dir bei vielem nur anschließen: wunderschöne Aufnahmen, tolle Kostüme, schöne Musik. ABER: Vieles kam mir sehr an den Haaren herangezogen vor, zum Beispiel die diversen Verweise auf Handlungen ihrer Romane: die Flucht, der Verweis auf eine "kleine Wildnis hinter dem Haus", der erste schlechte Eindruck, den Lefroy bei JA hinterlässt ... Als wäre es so einfach, JAs Leben zu rekonstruieren und als hätte sie nur eigene Erlebnisse darin verarbeitet.
Zu Wisley: Könnte da Harris Big Wither Pate gestanden haben, der JA einen Antrag machte, der zunächst angenommen und am nächsten Tag dann abgelehnt wurde? Er wurde auch als linkisch und hoch aufgeschossen beschrieben, genau wie Wisley.

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Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil!
Albert Einstein


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BeitragVerfasst: Donnerstag 27. März 2008, 11:56 
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Harris war auch ein paar Jahre jünger als Jane. :wink: Das mag natürlich sein, dass sie den bei Wisley im Kopf hatten. Allerdings fand dieses Ereignis ja erst ein paar Jahre später statt, und Big-Withers Schwestern waren eng mit Jane befreundet... Ich denke, da haben sich die Macher einfach etwas zusammengeschustert, wie's ihnen am besten passte.

Ich finde die Idee, dass Jane Austen eigene Erlebnisse in ihren Romanen verarbeitet hat, eigentlich gar nicht so schlecht, (da haben wir ja auch im "Tom-Lefroy"-Thread schon drüber diskutiert) aber nur, wenn es gut/geschickt gemacht ist!! Die Idee, dass Jane Austen und Tom sich anfangs nicht grün waren, sich dann jedoch, bei näherer Bekanntschaft, doch schätzen lernten, und dass sie dies als Ausgangspunkt für P&P (der ja in diesen Jahren in der Vorfassung entstanden ist) genommen hat, ist, meiner Meinung nach, vertretbar.
Doch als sie sich nach der Bemerkung mit der "kleinen Wildnis" auf die Bank setzte und den Satz niederschrieb, machte ich schon große Augen. Das war mir zu plump. Jane war ein intelligentes Mädchen. Sie hätte sich den Satz ja auch ein paar Stündchen im Gedächtnis behalten können, auch ohne, dass sie es augenblicklich zu Papier bringt. :lol:

Generell fand ich, der Grundgedanke des Films (dass die Begegnung mit Tom Lefroy "the inspiration for her greatest love stories" ( :wink: ) war (wie im Trailer so nett gesagt wird)) wurde einfach nicht konsequent genug durchgezogen. Man kann's ja gerne so machen, wenn man will, doch wenn, dann bitte richtig und auf intelligente Weise. Wie ich bereits schrieb: Tom Lefroy schien mir eher das Vorbild für Wickham, doch war nicht eigentlich, dem Trailer zufolge, die Absicht, zu zeigen, dass er das Vorbild für Darcy war???? Doch das wiederum passte hinten und vorne nicht... Es war alles nur angedacht; nichts Halbes, nichts Ganzes...

Es ist natürlich alles nur Interpretationssache, doch wie man's auch immer interpretieren und umsetzen mag, dann doch wenigstens in einer Art, die dem kreativen Schaffen einer so berühmten Schriftstellerin wie Jane Austen würdig ist!

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BeitragVerfasst: Donnerstag 27. März 2008, 12:05 
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In einer Kritik zu dem Film habe ich gelesen, dass man oft das Gefühl gehabt hätte, diese Szene in einer JA Romanverfilmung besser umgesetzt gesehen zu haben. Und die Phantasie our lady, die ihre Romane so wunderbar beseelt und die die Verfilmungen beflügelt, wie auch ihre Ironie, ihr Wortwitz und was wir sonst noch alles an ihren Romanen entdecken können, fehlt halt an einer Verfilmung über ihr Leben. Es ist halt "nur" das wahre Leben, kein JA Roman.

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Clemens Bittlinger


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BeitragVerfasst: Donnerstag 27. März 2008, 12:20 
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Ja, das habe ich auch schon einmal in dieser Form gelesen; und in gewisser Weise hat der Verfasser/die Verfasserin natürlich auch Recht: Das Leben ist nun mal kein Roman. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass eigene Erfahrungen das Schreiben zumindest beeinflussen könnten. So abwegig ist der Grundgedanke nicht, meiner Ansicht nach.

Und ich bin ich der Meinung, dass von jenem Humor, Geist und Wortwitz, der sich in Jane Austens Romanen und Briefen derart niederschlägt, dass sie dadurch noch heute berühmt ist, auch im wirklichen Leben etwas zu spüren gewesen sein muss; wenn nicht in aller Öffentlichkeit, dann doch zumindest im Kreis ihrer Familie. Man klickt solche Eigenschaften schließlich nicht beim Schreiben an, wie eine Schreibtischlampe, und schaltet sie wieder ab, sobald man mit Schreiben aufhört und "ins wahre Leben" zurückkehrt.

Dadurch, dass diese Komponenten in einem Filmportrait von Jane Austen fehlen, entsteht, in meinen Augen, ein unvollständiges Bild von ihr und ihrem Schaffen. Es fehlt das Entscheidende, was viele mit Jane Austen verbinden! (Und das sollte doch zu denken geben!)

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BeitragVerfasst: Donnerstag 27. März 2008, 12:55 
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Ich denke auch, dass dieser Wortwitz und was wir sonst noch an den Werken our lady schätzen, in den Film hereingehört hätte. Die Verfasserin der Kritik meinte aber wohl eher, dass viele Zuschauer im Kino einen weiteren JA Film erwartet haben, was sich natürlich nicht erfüllen konnte.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 27. März 2008, 15:04 
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Tina hat geschrieben:
Ich denke auch, dass dieser Wortwitz und was wir sonst noch an den Werken our lady schätzen, in den Film hereingehört hätte.


So hatte ich das auch verstanden. :wink:

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BeitragVerfasst: Montag 31. März 2008, 20:16 
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Alethea hat geschrieben:
Harris war auch ein paar Jahre jünger als Jane. :wink: Das mag natürlich sein, dass sie den bei Wisley im Kopf hatten. Allerdings fand dieses Ereignis ja erst ein paar Jahre später statt, und Big-Withers Schwestern waren eng mit Jane befreundet... Ich denke, da haben sich die Macher einfach etwas zusammengeschustert, wie's ihnen am besten passte.


Naja, die ganze Story ist ja irgendwie zusammengeschustert, nach dem Motto: Man nehme hier und da einen Fakt aus JAs Leben, gebe jede Menge erfundene Szenen dazu, schüttle oder rühre gut durch und fertig ist die JA-Biografie.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. April 2008, 20:00 
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Pixie hat geschrieben:
Alethea hat geschrieben:
Harris war auch ein paar Jahre jünger als Jane. :wink: Das mag natürlich sein, dass sie den bei Wisley im Kopf hatten. Allerdings fand dieses Ereignis ja erst ein paar Jahre später statt, und Big-Withers Schwestern waren eng mit Jane befreundet... Ich denke, da haben sich die Macher einfach etwas zusammengeschustert, wie's ihnen am besten passte.


Naja, die ganze Story ist ja irgendwie zusammengeschustert, nach dem Motto: Man nehme hier und da einen Fakt aus JAs Leben, gebe jede Menge erfundene Szenen dazu, schüttle oder rühre gut durch und fertig ist die JA-Biografie.


Sehr nett formuliert! :biggrin:

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BeitragVerfasst: Dienstag 19. August 2008, 20:16 
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Austenbegeistert
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Wohnort: Petit Trianon, Versailles
Ich persönlich mag den Film sehr gern, da er sich mit Jane selbst befasst. Ob nun wirklich alles stimmt oder nicht, kann ich nicht beurteilen, dazu kenne ich mich zu wenig mit dem Leben von Jane aus. Ich mocht vor allem Anne Hathaway in der Hauptrolle sehr gern. Ich finde sie hat ihre Sache gut gemacht und war überzeugend in ihrer Rolle.

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"It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife."


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Austenbegeistert
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Beiträge: 245
Trianon hat geschrieben:
Ich persönlich mag den Film sehr gern, da er sich mit Jane selbst befasst. Ob nun wirklich alles stimmt oder nicht, kann ich nicht beurteilen, dazu kenne ich mich zu wenig mit dem Leben von Jane aus. Ich mocht vor allem Anne Hathaway in der Hauptrolle sehr gern. Ich finde sie hat ihre Sache gut gemacht und war überzeugend in ihrer Rolle.


Der Film war in jedem Falle eine schöne Plattform für Anne Hathaway das ist richtig.

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Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz


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BeitragVerfasst: Freitag 20. März 2009, 18:58 
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Prüde Zimperliese

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Vielleicht hätte mir der Film besser gefallen, wenn diese Version verwirklicht worden wäre:



:D

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Viele Grüße
Bezzy


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BeitragVerfasst: Freitag 20. März 2009, 21:20 
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