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 Betreff des Beitrags: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Freitag 24. Mai 2013, 22:15 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Die erfolgreiche Serie wird ab 7.Juni auf ARTE ausgestrahtl!

Teil I-III Freitag, 7.Juni ab 20.15 Uhr

Teil IV - VI Freitag, 14.6 ab 20.15 Uhr

Arte TV Guide

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Zuletzt geändert von Kerstin am Freitag 24. Mai 2013, 22:49, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist das letzte Mal, dass ich bei dir einen Link verbessere, das nächste Mal wird gelöscht. Anleitung durchlesen und üben!


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Freitag 24. Mai 2013, 22:15 


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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Montag 10. Juni 2013, 19:38 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Und, hats jemand angeschaut? Ich hab die Serie letztes Jahr schon gesehen und fand sie gut. Nicht alle Teile, aber im Großen und Ganzen sehr unterhaltsam und gut gemacht. Seitdem steht die Buchvorlage im Regal, die ich gleich unbedingt lesen wollte (leider kommt ständig was anderes dazwischen).


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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Montag 10. Juni 2013, 20:13 
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Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
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Julia hat geschrieben:
Und, hats jemand angeschaut? Ich hab die Serie letztes Jahr schon gesehen und fand sie gut. Nicht alle Teile, aber im Großen und Ganzen sehr unterhaltsam und gut gemacht. Seitdem steht die Buchvorlage im Regal, die ich gleich unbedingt lesen wollte (leider kommt ständig was anderes dazwischen).

Natürlich! ;) Mir hat die Serie auch gut gefallen, allerdings musste man sich viel "dazudenken", denn es gab meiner Ansicht nach sehr viele Sprünge in der Geschichte. Diese Borniertheit ist ja schon erschreckend, völlig verklemmte Ansichten und ein gruseliger Standesdünkel ( und ich denke, das war nicht nur ein Problem in England, die Wilhelminische Zeit war auch nicht besser).
Die Kostüme sind mal wieder großartig. ;) Aber mir gefielen die Darsteller ausgezeichnet, wobei ich die Figur der Sylvia schon leicht unausstehlich finde. Die Beweggründe für ihr Verhalten sind mir irgendwie verborgen geblieben. Sie ist schwanger von einem verheirateten Mann und findet einen "Dummen", der sie heiratet, ihren Sohn annimmt, als wäre er sein eigener und der sie weitgehend anständig behandelt und sie führt sich auf wie eine "Nutte". Kein Problem, dass sie ihn nicht liebt und ihn auch nicht anziehend findet, aber ihn öffentlich bloß zu stellen und mit einem anderen Mann durchzubrennen ist schon ein starkes Stück. Und als er dann sogar bereit ist, sie wieder aufzunehmen, mault sie weiterhin herum. Sehr überspannt, die Gute. :D
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Montag 10. Juni 2013, 22:56 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Ich finde die Serie bisher auch ganz ordentlich - wobei ich Downton Abbey komplexer fand, da geht es halt nicht nur um eine schwierige Ehe.
@Kerstin: Sylvia ist so übel nicht, sie steht vielleicht für das neue, junge England, das die in Konventionen erstarrte Oberschicht nur schwer ertragen kann?


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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Montag 10. Juni 2013, 22:58 
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Emsige Missionarin für Jane Austen
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Ich war so glücklich, dass ich den Sendetermin nicht vergessen hatte (so was passiert mir auch trotz Ankündigung schon mal :/ ) und wurde ich in der ersten Stunde gleich zweimal von längeren Anrufen unterbrochen, die ich nicht abwimmeln konnte. Das hat mir das Gucken dann doch etwas vermasselt, weil ich die Dialoge so gar nicht mitbekommen hatte. Hoffentlich kriege ich es bis Donnerstagabend gebacken, in der mediathek die erste Stunde nachzuholen.
Ich fand's bis jetzt zwar nicht so schön wie Downton Abbey, aber das, was ich gesehen hatte, gefiel mir doch ganz gut. :ja:

Stimmt, Kerstin, diese Hauptfigur legte schon ein hohes Anspruchsdenken an den Tag.

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"To read ist to translate, for no two person's experiences are the same."
(W. H. Auden)

"Lesen heißt übersetzen, denn keine zwei Menschen teilen die gleichen Erfahrungen."


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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Dienstag 11. Juni 2013, 07:48 
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Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
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Udo hat geschrieben:
@Kerstin: Sylvia ist so übel nicht, sie steht vielleicht für das neue, junge England, das die in Konventionen erstarrte Oberschicht nur schwer ertragen kann?

Ich dachte eher, dafür steht Valentine? Sylvia ist doch auch nur ein Relikt, verwöhnte Tochter mit schlechten Manieren und einer lockeren Moralvorstellung. Hübsch aussehen, Kinder bekommen und repräsentieren. Sie kann sich nicht mal alleine baden. ;)
Sicher, eine Ehe mit so einem staubtrockenen Statistiker ist alles andere als spannend, aber ihre Auswahlmöglichkeiten waren nicht so groß und sie hätte es schlechter treffen können.
Ich fand die Szene bezeichnend, als ihr Mann zu seinem Kuckuckskind ging, als es nachts weinte, und sich um dem Kleinen kümmerte. Es hätte sicher genug Männer gegeben, die so ein untergeschobenes Kind schlicht ignoriert hätten. Stattdessen behandelt er ihn tatsächlich wie seinen Sohn.

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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Dienstag 11. Juni 2013, 14:06 
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Austenbegeistert
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Ich habe die Serie auch schon zweimal im Original geschaut und habe mir die deutsche Version jetzt auch noch mal angeschaut, ohne dass mich die Synchronisation zu Begeisterungsstürmen hinrisse ... :nein: :vuvu:

Mir gefällt PE sehr gut und zwar insbesondere, dass die Hauptcharaktere, allen voran Sylvia, so vielschichtig angelegt sind. Sie ist das verwöhnte Biest, dem die Männer zu Füßen liegen, aber zu ihrer inneren Zufriedenheit will das alles nicht so recht beitragen. Und für mich steht sie ganz klar für das alte, im Überkommen werden begriffene England, das für höhere Töchter im Wesentlichen die Ehe vorsah. Christopher steht bewusst für dieses England und begreift sich als Traditionalist, der dem 18. Jh nachhängt aber ausgerechnet Valentine, die klar für das anbrechende 20. Jh steht, dringt durch zu seiner Seele, die er ansonsten weitmöglichst abschottet. Valentine ist modern und emanzipatorisch eingestellt und dabei in Liebesdingen zunächst sehr moralisch und irgendwie rückständig eingestellt. Auch die Darstellung des Krieges in den folgenden Episoden, nicht nur als irrrsinniges Gemetzel mit tragischen Folgen sondern zugleich als bürokratischen Exzess finde ich in dieser Weise mehrdimensional.

Und ja, diese Verfilmung macht Lust auf die Bücher, was ich bei einer Literaturverfilmung schon für einen Wert als solchen halte. Allerdings ist mein SuB so hoch, dass ich mich bei Neuanschaffungen diszipliniere, was mir zu meiner Schande bei den Büchern besser gelingt als bei DVDs :nein:

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Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.

Samuel Becket


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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Dienstag 11. Juni 2013, 14:20 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Xtiane hat geschrieben:
Und für mich steht sie ganz klar für das alte, im Überkommen werden begriffene England, das für höhere Töchter im Wesentlichen die Ehe vorsah. Christopher steht bewusst für dieses England und begreift sich als Traditionalist, der dem 18. Jh nachhängt aber ausgerechnet Valentine, die klar für das anbrechende 20. Jh steht, dringt durch zu seiner Seele, die er ansonsten weitmöglichst abschottet. Valentine ist modern und emanzipatorisch eingestellt und dabei in Liebesdingen zunächst sehr moralisch und irgendwie rückständig eingestellt. Auch die Darstellung des Krieges in den folgenden Episoden, nicht nur als irrrsinniges Gemetzel mit tragischen Folgen sondern zugleich als bürokratischen Exzess finde ich in dieser Weise mehrdimensional.


Sehr schön gesagt! :) So ähnlich war auch mein Eindruck.


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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Dienstag 11. Juni 2013, 21:29 
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Warum ist eigentlich sein Bruder so widerlich? Nur, weil sein Vater noch mal geheiratet hat? Aus Langeweile? Er erzählt seinem Vater sämtliche Gerüchte über Christopher, die er doch im Leben nicht glauben kann. Wozu?
Gut, es entspricht der Wahrheit, dass das Kind untergeschoben ist. Das hat ihm sein Bruder ja selbst erzählt. Aber der Rest? Er teilt sich eine Geliebte mit seinem Freund und hat ein uneheliches Kind mit Valentine? Dieser trockene Moralapostel, der seiner Frau nicht mal einen Tritt gab, als sie durchgebrannt ist, weil man "sowas nicht tut"?
Und sein Vater hat dann einen "Jagdunfall". :niwi: Die Einstellung dieser Zeit ist wirklich schockierend.

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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Mittwoch 12. Juni 2013, 13:10 
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Austenbegeistert
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Kerstin hat geschrieben:
Warum ist eigentlich sein Bruder so widerlich? Nur, weil sein Vater noch mal geheiratet hat? Aus Langeweile? Er erzählt seinem Vater sämtliche Gerüchte über Christopher, die er doch im Leben nicht glauben kann. Wozu?


Lauter gute Fragen. Anfangs dachte ich, er sei schwul und deswegen, also weil es das quasi heimlich leben müsste etc. irgendwie schwierig. Und ich dachte das auch nicht, wegen RE als Schauspieler, sondern weil ja immer davon ausgegangen wird, dass von ihm kein Erbe kommen wird und somit das katholische Wechselbalg alles erben wird. Aber dann wird er ja irgendwann beim Aufwachen - also nicht in der Öffentlichkeit - mit einer Frau gezeigt, was zu der These eher schlechter passt.

Mit den Einstellungen hast du recht. Man sieht das heute und fragt sich, weshalb sie sich das Leben so zur Hölle gemacht haben. Aber das gilt eben auch nur für den kleineren Teil der Welt. Anderswo leiden Menschen weiterhin wegen ihrer religiösen oder anderen Überzeugungen.

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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Mittwoch 12. Juni 2013, 21:16 
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Meine Vermutung war auch erst, er wäre schwul. Aber anscheinend hatte er nur einfach keine Lust, sich mit nur einer Frau zu begnügen. ;)
Aber so lange er nicht verheiratet ist und auch keine Anstalten macht, ist halt das Kind seiner Bruders der Erbe. Katholisch oder nicht. Ich weiß ja nicht, was schlimmer war, dass das Kind eventuell nicht sein ist ODER das es katholisch aufwächst. Ich vermute fast das letztere. :roll:

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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Freitag 14. Juni 2013, 11:09 
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Ähm, ich habs grad erst gemerkt, aber so ganz was anderes: Sollten wir "Parade's End" nicht eigentlich in die Literaturverfilmungen schieben? Die Miniserie basiert ja schließlich auf einem Buch von Ford Madox Ford...

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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Freitag 14. Juni 2013, 19:32 
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Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
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Gute Idee.

Jetzt geht es ja weiter und hoppla, Mr. Tietjen ist ja reaktionär! Er... sch.... auf den Club und seine Sippschaft? Erstaunlich!

( Und was auch immer Rupert Everett mit seinem Gesicht gemacht hat, es war wirklich keine gute Idee. Es sieht aus wie eine missglückte Maske!)

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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Samstag 15. Juni 2013, 20:01 
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Austenfrischling
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Beiträge: 21
Wohnort: nahe Köln
Hallo,
ich habe PE auch gesehen und bin ganz begeistert. Es war keine Liebe auf den ersten Blick, aber jetzt bin ich dabei und habe mir die BluRay gekauft und das EBook runtergeladen (kriegt man übrigens legal und kostenlos im Internet).
Für mich sind immernoch einige Fragen bezüglich der Handlung offen und einige Wandlungen der Charakteren sind mir auch noch nicht verständlich, im großen Ganzen finde ich die Figuren aber angenehm komplex - auch im Vergleich zu Downton Abbey. Durch das Lesen des Romans erhoffe ich mir die Klärung meiner Fragen, vielleicht kann ich ja dann auch hier ein wenig Input beisteuern! :wink:

PS: Wusstet ihr, dass Ford Madox Ford eigentlich Ford Hermann Hueffer hieß und seine Familie zum Teil aus Deutschland kam?

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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Sonntag 16. Juni 2013, 18:26 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Also mich hat die Serie nicht restlos überzeugt. Irgendwie geht es doch sechs Folgen lang fast nur darum, wie es um eine Ehe bestellt ist. Da war Downton Abbey eigentlich anspruchsvoller.
Die für mich interessanteste Figur ist Sylvia. Ich habe keineswegs den Eindruck, dass sie für das alte Gesellschaftsbild steht, bei dem die Frau nur heiraten kann und fertig. Im Gegenteil: Gerade ihr Verhalten stellt doch das alte Ehebild mit Treue usw radikal in Frage. Sie ist intelligent, sie weiß, was sie will - und sie fordert vor allem ihr Recht auf Glück und Selbstbestimmung ein. Gut, die Sache mit dem Kind war zweifelhaft - aber sie sagt ja später ausdrücklich, dass sie nicht sicher wisse, von wem das Kind ist (ja, könnte gelogen sein....). Und ich habe sehr wohl den Eindruck, dass sie im Grunde auch die Ehe mit Christopher retten will, da scheinen doch eine Menge Gefühle vorhanden zu sein.
Aber der Bursche ist wirklich fast unerträglich, da hat sie Recht. Wer kann denn mit einer Rechenmaschine auf zwei Beinen leben? Mit jemandem, der so korrekt ist? Eine emotionale, temperament- und lustvolle Frau wie Sylvia jedenfalls nicht.
Wobei: Christopher ist fast ein wenig verlogen, von wegen letzter Gentleman. Das fängt beim Sex im Zugabteil an - wie, hat sie ihn mit Waffengewalt dazu gezwungen? Sonst würde Mr. Knigge sowas doch niemals tun! Und dann sein Freund: Ein Ehebrecher, Opportunist und Karrierist, der Christopher schamlos ausnutzt - wieso schweigt der nicht nur dazu, sondern hilft dem Burschen auch noch? Und schließlich Valentine: Wenn Christopher so korrekt wäre, wie er vorgibt, dürfte er sich nie auf sie einlassen. Stattdessen begeht er in Gedanken und dann tatsächlich Ehebruch. Wirklich korrekt ist er nur insofern, als er sich nicht scheiden lässt - und das ist nicht korrekt, sondern doof. Wenn man Christopher an seinen (!) Maßstäben misst, fällt er ziemlich durch.
Dass er sich in Valentine verguckt - und sie in ihn - finde ich nebenbei sehr unrealistisch. Was findet sie am stockkonservativsten Mann weit und breit, der für alles steht, was sie ändern will? An ihm, dem Mann des 18. Jahrhunderts?
Umgekehrt passt es eher: Valentine wirkt auf mich nicht wie die Frau des 20. Jahrhunderts (das ist für mich Sylvia), sondern wie ein reichlich naives britisches Mädel, das goldig und idealistisch ist - und sehr lustig über Golfplätze rennt. Christopher könnte genau das Naive in ihr erkannt haben und schätzen, trotz ihrer berechtigten Anliegen würde sie auch gut ins 18. Jahrhundert passen.
Abgesehen davon fand ich die Serie aber wirklich gut!


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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Sonntag 16. Juni 2013, 19:57 
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Mir hat Downton Abbey wesentlich besser gefallen.
Und ja - Sylvia ist die interessante Person. :ja: Sie nimmt sich ihre Freiheiten - erinnert mich ein wenig an "Lady Susan". :)
Valentine ist Suffragette - aber man sieht nicht viel davon. Das wurde in DA ( Sybil ) überzeugender gezeigt!

Nur an den Schauspielern konnte ich mich erfreuen. :D
Und auch da - Rebecca Hall überzeugt mehr als Adelaide Clemens.
Stephen Graham fand ich auch in "Accused -Tracie's Story" klasse, Rupert Everett war seltsam hölzern, oder? Auch sprachlich /stimmlich hat er mich nicht überzeugt .

Mag sein, dass das eigentliche Thema -das Ende der viktorianischen Zeit - im Buch besser beschrieben wird als im Film dargestellt.
Aber irgendwie reizt es mich nicht, das Buch zu lesen.

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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Montag 17. Juni 2013, 07:12 
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Interessant, dass hier einige auf einen Vergleich mit "Downton Abbey" kommen - die Assoziation hatte ich gar nicht. Und bin mir auch nicht sicher, ob sie so passend ist, abgesehen davon, dass die selbe Epoche "bespielt" wird und es irgendwie um Veränderung/Modernisierung aus einer privaten Perspektive geht. Aber wo geht es das nicht? :wink:
"Downton Abbey" ist letztlich eine moderne Geschichte, die die Epoche aus heutiger Sicht, für heutige Zuschauer erzählt. "Parade's End" ist zwar auch eine moderne Nacherzählung, aber die beruht ganz stark auf einer literarischen Vorlage der Zeit. Für mich zumindest ist das ein großer Unterschied und auch einer den man spürt - schon allein dadurch, dass man bei letzterem als Zuschauer nicht soviel "erklärt" bekommt, weil das Buch für Menschen geschrieben wurde, denen die Epoche vertraut war. Bestes Beispiel ist die erwähnte Darstellung der Suffragetten - die ist in "Downton Abbey" sehr platt und meiner Meinung nach eher nur flüchtig angeklebt, damit jede der Schwestern irgendwie eine eigene "Rolle" bekommt und auch eine, mit der der moderne Zuschauer schnell und leicht sympathisieren kann. Das Thema ist in "Parade's End" wesentlich komplexer und differenzierter - allerdings auch authentischer, wenn man die historischen Hintergründe kennt.
Abgesehen davon, ist der Witz bei "Downton Abbey" ja, dass viele kleine Geschichten miteinander verknüpft sind. Dass das nicht bei jedem anderen Film/Serie der/die in dieser Epoche spielt so ist, kann man "Parade's End" auch schwerlich vorwerfen.

Nur zur Klarstellung: Ich mag beide Serien - ich finde nur, man tut keiner einen Gefallen, wenn man sie gegeneinander ausspielt.


Zuletzt geändert von Julia am Montag 17. Juni 2013, 08:21, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Montag 17. Juni 2013, 08:20 
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@ Julia: Ich schließe mich dir vollumfänglich an :)

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Samuel Becket


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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Montag 17. Juni 2013, 09:51 
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Da ich Downton Abbey noch gar nicht gesehen habe, fehlt mir der Vergleich. Ich kann jetzt nicht sagen, welche Serie "besser" ist.
Mir hat Parade's End sehr gut gefallen, weil es die Schizophrenie der Zeit gut dargestellt hat. Für mich ist Sylvia noch immer ein Relikt der alten Zeit. Erzogen zum Kinderkriegen und nett aussehen. Übrigens trug die Gute immer die absolut aktuelle Mode, Humpelrock und Delphoskleid. Aus Langeweile hat sie sich Flirten als Hobby ausgesucht. Ich glaube nicht, dass sie mit einem anderen Mann glücklich geworden wäre, die meisten waren doch eher Spielzeug.
Und sie war unglaublich egoistisch. Sie wollte nach Rouen, als musste sie ihren Kopf durchsetzen. Am schlimmsten fand ich dann die Szene mit der Zeder, als sie ihn anmaulte, er wäre ja nicht direkt auf ihren Brief hin nach Hause gekommen. Da kam ihr wohl keine Sekunde lang in den Kopf, dass es dafür Gründe geben könnte, die NICHT mit Sex zu tun haben. Seine kurze Antwort "im Krankenhaus" war so typisch. Sollte eine Ehefrau nicht wissen, dass ihr Mann verwundet ist? Einfach mal nachfragen?
Wie kam sie eigentlich auf die krause Idee, er hätte seine Geliebte mit nach Rouen genommen? Deren Mutter wurde doch von den Tietjens unterstützt, da dürfte es doch ein leichtes gewesen sein, herauszufinden, wo sich die Tochter gerade aufhält.
Ich kann verstehen, dass sie mit ihrem Mann nicht glücklich werden konnte, aber musste sie ihn darum ständig unmöglich machen? Wollte sie, dass er sie schlägt, ihr jedes Mal eine Szene macht oder sie schlecht behandelt?
Sie hat ihn fast ruiniert, der Rauswurf aus dem Club war ihre Schuld und das er an die Front versetzt wurde, ging auch auf ihre Kappe.
Christopher hat mich immer mehr an einen Ritter erinnert, der nicht bemerkt, dass die Zeit der Ritterlichkeit längst vorbei ist. Gelegentlich ( öfter :roll: ) überkam mich das dringende Bedürfnis, ihn kräftig zu schütteln. Er wehrte sich ja noch nicht mal, als er aus dem Club flog oder als die abstrusesten Gerüchte auftauchten. Immer in dem Gedanken, das Richtige zu tun, machte er genau das Falsche. Er hätte seine Frau nach Strich und Faden betrügen können, tat er aber nicht. Lieber jahrelang keusch schmachten. :roll:
Hat er wirklich auf einen Orden verzichtet? :gruebel:
Ich hatte den Eindruck, der erste Knacks in seinem Panzer aus Haltung kam, als man ihm aus dem Club ausschloss. Da wollte er ja endlich mal bei Valentine handgreiflich werden. ;) Und es war ihm augenscheinlich egal, ob er noch "seiner Gesellschaft" angehörte.
Bemerkenswert, dass Valentine so lange auf ihn gewartet hat. So ganz konnte ich das nicht verstehen.
Die britischen Suffragetten waren übrigens sehr radikal, das mit dem Golfplatz war ja noch harmlos. Die warfen Schaufenster ein und zündeten Anwesen an. Kamen sie ins Gefängis und traten in den Hungerstreik, wurden sie zwangsernährt per Schlauch. Wobei ich das Gefühl hatte, solche Aktionen gingen Valentine dann doch zu weit. Die Figur war aber nicht so gut ausgearbeitet wie Sylvia.

Hat jemand auch Mary Bennet 95 erkannt, die nach leichtem Erröten das "Buch zur Ehehygiene" freigab? :D

Jetzt mal eine andere Frage, der erste Weltkrieg wurde bei mir im Geschichtsunterricht stiefmütterlich behandelt, wieso gab es Bombenangriffe auf London? Mit was sind die geflogen?

Grüße
Kerstin

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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Montag 17. Juni 2013, 10:14 
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Sie sind u.a. mit Zeppelinen geflogen gefahren. Und ich vermute mal, dass der Gegner geschwächt werden sollte und u.a. an der Produktion von kriegswichtigen Dingen gehindert werden sollte. Besonders erschreckend finde ich, dass man auf englischer Seite die Gefechte auf französischer Seite hören konnte.


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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Montag 17. Juni 2013, 12:28 
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@ Julia AMEN! Mir gehen die Vergleiche mit Downton Abbey (und vor allem, welche Serie denn besser sei) auch gehörig auf den Senkel. Es ist irgendwie was mit Äpfel und Birnen, nur weil sie beide zur gleichen Epoche spielen, heißt es noch lange nicht, dass sie vergleichbar sind. Ich hatte die Assoziation auch nicht.

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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Montag 17. Juni 2013, 14:00 
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@ Julia: Ich verstehe Deinen Beitrag, ehrlich gesagt, nicht so ganz – jedenfalls nicht im Zusammenhang mit meinem (oder Mirandas). Ich ziehe doch gar keinen Vergleich zu Downton Abbey, da steht nur ein Satz, dass ich Downton in Bezug auf die Gesamtthematik anspruchsvoller finde. Der Rest bezieht sich ausschließlich und ausführlich auf Parade´s End.... Oder wen meinst Du?

Abgesehen davon: Du hältst ja oft nicht viel von Vergleichen, ich sehe das etwas anders. Gerade bei Parade´s End und Downton könnte man da zu interessanten Ergebnissen kommen, habe ich den Verdacht. Aber egal, ich finde solche Vergleiche bei Austen sowieso interessanter... :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Montag 17. Juni 2013, 20:13 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
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Udo hat geschrieben:
@ Julia: Ich verstehe Deinen Beitrag, ehrlich gesagt, nicht so ganz – jedenfalls nicht im Zusammenhang mit meinem (oder Mirandas). Ich ziehe doch gar keinen Vergleich zu Downton Abbey, da steht nur ein Satz, dass ich Downton in Bezug auf die Gesamtthematik anspruchsvoller finde. Der Rest bezieht sich ausschließlich und ausführlich auf Parade´s End.... Oder wen meinst Du?


Vielleicht hab ich ja was falsch verstanden, aber Du hast doch oben in Deinem ersten Beitrag geschrieben:

Zitat:
Ich finde die Serie bisher auch ganz ordentlich - wobei ich Downton Abbey komplexer fand, da geht es halt nicht nur um eine schwierige Ehe.


Amadea, Ria und Miranda haben den Vergleich dann aufgegriffen. Mir ist nur nicht klar, warum mit "Downton Abbey" verglichen wird und vermutete, es liegt an der Epoche? Darauf bezog sich mein Beitrag. Es steht selbstverständlich jedem frei, was auch immer zu vergleichen und das mag auch gerechtfertigt sein - meiner persönlichen Meinung nach passt es halt nicht. :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Montag 17. Juni 2013, 20:47 
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Julia hat geschrieben:
Vielleicht hab ich ja was falsch verstanden, aber Du hast doch oben in Deinem ersten Beitrag geschrieben:

Zitat:
Ich finde die Serie bisher auch ganz ordentlich - wobei ich Downton Abbey komplexer fand, da geht es halt nicht nur um eine schwierige Ehe.



Aber das war doch kein Vergleich, sondern nur eine Feststellung, welche Serie man besser/schöner/komplexer findet. Ein Vergleich würde doch tatsächlich mal untersuchen, wie die Figuren charakterisiert werden, wie glaubhaft sie sind, wie überzeugend die Story ist, wie realistisch der historische Hintergrund dargestellt ist, wie korrekt die Kostüme sind, wie klug das Drehbuch ist, wie gut die Schauspieler sind, wie professionell die Inszenierung etc. etc.
Wenn ich es recht bedenke, hast nur Du im Ansatz einen interessanten Vergleich der beiden Serien geliefert. ;D

Zitat:
"Downton Abbey" ist letztlich eine moderne Geschichte, die die Epoche aus heutiger Sicht, für heutige Zuschauer erzählt. "Parade's End" ist zwar auch eine moderne Nacherzählung, aber die beruht ganz stark auf einer literarischen Vorlage der Zeit. Für mich zumindest ist das ein großer Unterschied und auch einer den man spürt - schon allein dadurch, dass man bei letzterem als Zuschauer nicht soviel "erklärt" bekommt, weil das Buch für Menschen geschrieben wurde, denen die Epoche vertraut war. Bestes Beispiel ist die erwähnte Darstellung der Suffragetten - die ist in "Downton Abbey" sehr platt und meiner Meinung nach eher nur flüchtig angeklebt, damit jede der Schwestern irgendwie eine eigene "Rolle" bekommt und auch eine, mit der der moderne Zuschauer schnell und leicht sympathisieren kann. Das Thema ist in "Parade's End" wesentlich komplexer und differenzierter - allerdings auch authentischer, wenn man die historischen Hintergründe kennt.
Abgesehen davon, ist der Witz bei "Downton Abbey" ja, dass viele kleine Geschichten miteinander verknüpft sind. Dass das nicht bei jedem anderen Film/Serie der/die in dieser Epoche spielt so ist, kann man "Parade's End" auch schwerlich vorwerfen.


Also ich denke, Du hast da tatsächlich was falsch verstanden. Aber wenn Du nicht so gegen den Vergleich wärest, könnten wir die Serien gerne mal genauer unter die Lupe nehmen... :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Montag 17. Juni 2013, 21:04 
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Ich habe jetzt mal einen Blick in die Zusammenfassung der Romane bei Wikipedia geworfen und festgestellt, dass Sylvia ein ziemliches Flittchen ist. Da kommt sie in der Serie ja fast schon als Engel rüber. ;)

Zitat:
Sylvia tries to make things worse for Christopher by telling Campion that her husband is a Socialist who wants to model his life on that of Jesus Christ, which leads Campion to say he will have Tietjens court-martialed—a decision that he later realizes is unwarranted. Sylvia further complicates her husband’s life by flirting with General O’Hara, who foolishly thinks that she is inviting him to be her lover.


Sie bringt ihn durch ihr Gerede fast vor das Kriegsgericht? Das ist allerdings schon starker Tobak. Am Ende landet er beinahe dort wegen dieser Geschichte mit "Pottey" und dem General in der Nacht. Sie ist augenscheinlich doch ziemlich skrupellos.

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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Montag 17. Juni 2013, 21:44 
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Wenn sich Benedict C, darüber mokiert, dass Parade's End in etwa "Downton Abbey für Erwachsene " ist, oder zig andere Vergleiche im Internet zu finden sind, dann ist da wohl nicht so abwegig, den Vergleich zu ziehen.
Ich hab DA eher gesehen als PE, und da vergleicht man natürlich.

Zitat:
Zitat Julia

Das Thema ist in "Parade's End" wesentlich komplexer und differenzierter - allerdings auch authentischer, wenn man die historischen Hintergründe kennt.

Mir ist nach wie vor nicht ersichtlich, dass die Proteste der Suffragetten in PE überzeugender gezeigt werden, aber es ist müßig, darüber hin und her zu diskutieren.

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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Dienstag 18. Juni 2013, 06:21 
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Miranda hat geschrieben:
Wenn sich Benedict C, darüber mokiert, dass Parade's End in etwa "Downton Abbey für Erwachsene " ist, oder zig andere Vergleiche im Internet zu finden sind, dann ist da wohl nicht so abwegig, den Vergleich zu ziehen.


Sicher nicht, zumindest ist mir dann klar, warum das Thema hier aufkam. Ich wusste davon allerdings nichts, deshalb habe ich mich gewundert.

Miranda hat geschrieben:
Mir ist nach wie vor nicht ersichtlich, dass die Proteste der Suffragetten in PE überzeugender gezeigt werden, aber es ist müßig, darüber hin und her zu diskutieren.


Noch diskutieren wir ja nicht - aber warum müßig? Welchen Aspekt des Themas findest Du denn in "Downton Abbey" überzeugender? Vielleicht erinnere ich mich ja ungenau.


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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Dienstag 18. Juni 2013, 08:13 
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Ich finde die Darstellung der Suffragetten in PE ein wenig harmlos. Wie gesagt, ich habe DA noch nicht gesehen, daher weiß ich nicht, ob es dort besser ist. Neulich war ein Artikel bei SPON über dieses Thema und wie radikal die Damen waren. Nicht nur mal ein paar Plakate schwenken und Politiker anschreien, sondern Schaufenster einwerfen und Briefkästen anzünden. Eine der Frauen warf sich bei einem Rennen vor die Pferde und starb. Es gab auch eine gemäßigtere Richtung, die es eher beim Diskutieren beließ. Vermutlich gehörte Valentine der zweiten Variante an, aber man sieht eindeutig zu wenig.

Es gab wohl einige Bemerkungen von BC über Downton Abbey. Es ging aber wohl um die zweite Staffel.
Und klar, gleiche Zeit, gleiche Gesellschaftsklasse, da kommen natürlich auch die Vergleiche.

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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Dienstag 18. Juni 2013, 08:42 
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Kerstin hat geschrieben:
Ich finde die Darstellung der Suffragetten in PE ein wenig harmlos. Wie gesagt, ich habe DA noch nicht gesehen, daher weiß ich nicht, ob es dort besser ist. Neulich war ein Artikel bei SPON über dieses Thema und wie radikal die Damen waren. Nicht nur mal ein paar Plakate schwenken und Politiker anschreien, sondern Schaufenster einwerfen und Briefkästen anzünden. Eine der Frauen warf sich bei einem Rennen vor die Pferde und starb. Es gab auch eine gemäßigtere Richtung, die es eher beim Diskutieren beließ. Vermutlich gehörte Valentine der zweiten Variante an, aber man sieht eindeutig zu wenig.


Ja, diese aggressiveren Proteste gab es natürlich und hauptsächlich über die wird immer wieder berichtet. Ich finde aber, dass in PE ganz gut gezeigt wird, wie unterschiedlich die Bewegung war, d.h. aus welcher Vielfalt von Hintergründen die Bewegung entstand. Sowieso war die Bewegung (wie soviele) eine bürgerliche und die revolutionären Gedanken dehnten sich - wie man an Valentine gut sieht - nicht automatisch auf alle Lebensbereiche aus. Außerdem waren auch nicht alle militant, und nicht alle Suffragetten fanden diese Form des Protestes gut. Vor allem während des ersten Weltkrieges hielten sich viele zugunsten der Kriegsunterstützung und aus Patriotismus zurück.

In DA wird das Thema in Form der jüngsten Tochter behandelt, die heimlich zu ein paar Kundgebungen geht und beim Abendessen aufmüpfige Antworten gibt. Letztendlich ist ihr radikalster Akt allerdings, während des Krieges als Krankenschwester zu arbeiten und anschließend mit dem Chauffeur durchzubrennen. :wink: Das Frauenwahlrecht wird meiner Erinnerung nach nur in der ersten Staffel behandelt, später geht es dann (in Verbindung mit ihr & ihrem Ehemann) eher um den Protest der Iren gegen die Briten. Ich glaube, in der dritten Staffel schreibt die zweite Tochter noch einen kritischen Brief an ein Magazin, der Details der mittlerweile begonnenen Wahlreform behandelt, woraus sich dann eine kleine "Journalistenkarriere" ergibt.


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 Betreff des Beitrags: Re: "Parade's End"
BeitragVerfasst: Dienstag 18. Juni 2013, 09:37 
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Valentine muss für mich auch keine Radikale sein. ;D Aber ich würde mich wünschen, dass die radikale Seite der Bewegung in diesen Serien auch mal gezeigt wird. So wirken die Damen immer so nach Kuschelfeminismus und das waren sie ja nun auch nicht. Es wäre vielleicht für das Verständnis der modernen Zuschauer besser und es käme nicht zu so Ansichten wie
Zitat:
Valentine wirkt auf mich nicht wie die Frau des 20. Jahrhunderts (das ist für mich Sylvia), sondern wie ein reichlich naives britisches Mädel, das goldig und idealistisch ist - und sehr lustig über Golfplätze rennt. Christopher könnte genau das Naive in ihr erkannt haben und schätzen, trotz ihrer berechtigten Anliegen würde sie auch gut ins 18. Jahrhundert passen.


Immerhin riskierte sie eine unangenehme Gefängnisstrafe, nur weil sie über einen Golfplatz rannte.

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