Ich verstehe unter Fanfictions alle Stories, die sich in irgendeiner Weise an einen Film, ein Buch, eine Serie anlehnen.
Ich halte es dabei für wichtig, dass es einerseits eine eigene Idee und einen eigenen Plot hat, aber dennoch die Personen relativ nah am Original sind. Es müssen nicht alle Charaktere drin vorkommen, aber meist mag ich es, wenn die wichtigsten Austen-Charaktere darin auch vorkommen, doch sie müssen nicht alle so aktiv handeln wie im Buch. Nur abschreiben, ist aber auch net interessant, zwar lese ich sowas auch mal, aber wirklich begeistern tut es mich nicht.
Ich mag moderne Fanfictions schon, habe aber festgestellt, dass viele von den modernen Fanfictions, in die ich reingelesen habe, irgendwie doof waren oder völlig unromantisch und unlustig und somit habe ich mich eher auf Regency-Fanfictions beschränkt. Liegt aber wohl einfach auch daran, dass ich da die Sprache so toll finde und ich bei den anderen ab und an schon ziemlich ins Klo gegriffen habe. Eine Fanfiction mit einer Selbsthilfegruppe mit Darcy, Caroline, Wickham und Elisabeth unter der Leitung von Lady Catherine fand ich etwas strange, um es mal gelinde auszudrücken.
Auf den Kopf stellen, ist denke ich erlaubt, ich habe auch schon Parodien dazu gelesen, die sehr funny waren. Aber ich finde, die Charaktere sollten noch klar erkennbar sein irgendwie.
Was ich nicht mag, ist wie du auch, eine liebe Lady Catherine, eine böse Jane, eine sympathische Caroline (obwohl ich da auch schon zwei sehr gute Storys gelesen habe, wo Caroline und der Colonel einen Mord aufdecken mussten, obwohl Caroline da dennoch irgendwie Caroline war, also auch net plötzlich supernett, aber man hat sie plötzlich eher verstanden), eine fiese Georgiana, einen freundlichen Wickham und so Sachen, das kann vielleicht auch interessant sein, aber ich würde da gar net erst mit Lesen anfangen.
Ich würde einiges gerne mal lesen, alles hier aufzuzählen, würde zu weit gehen, dazu könnte ich einen eigenen Thread aufmachen.
Ich habe nichts dagegen, wenn die Personen auch mal etwas anders handeln als sie es im Buch tun würden, aber wenn von der Originalperson nichts mehr zu erkennen ist, kriege ich auch manchmal einen an mich.
Ein Happy End ist für mich auch ABSOLUT wichtig bei einer Fanfiction, dann kann es auch dramatischer werden und auch traurig. Humor Ich schreibe ja selbst gerne Sachen mit diesen Eigenschaften.
Bei mir kann es ruhig lange bis zum HappyEnd dauern und ich mag auch Stories, wo Darcy und Lizzie sich erst nach vielen Jahren wiederfinden, aber was ich nicht mag: Wenn diese vielen Jahre, dann noch lang und breit beschrieben werden. Insgesamt mag ich es nicht, wenn es viele und lange Kapitel gibt, wo die beiden Hauptpersonen einander nicht sehen, treffen oder miteinander in Kontakt treten oder zumindest an den anderen denken. Sowas kann man meiner Meinung nach raffen.
Lustig und ein bisschen leidenschaftlich mag ich es auch, aber wenn sich die Story nur darum dreht, wie sich William und Lizzie zwischen den Kissen wälzen, nervt mich das.
Sterbende Hauptpersonen mag ich auch net und erwachsene Kinder, da bin ich auch net soo wild drauf, obwohl es da sicher auch nette Stories gibt. Geschichten nur um Nebenfiguren muss net sein. Habe da zwar eine ganz tolle Story mal über Mary gelesen: "Beauty Within" und die über Caroline und den Colonel war auch ganz nett, aber eigentlich liebe ich es, wenn Darcy und Lizzie im Hauptblickpunkt stehen.
Ich habe nichts gegen Darcy als Amerikaner oder halt eben klassisch als Engländer und er kann auch blond sein, auch mit geänderten Namen komme ich klar. Muss halt nur deutlich sein, wer wer ist. Wichtig ist mir einfach, dass der Charakter der Personen getroffen ist und dass die Story einen guten Plot hat und gut geschrieben ist.
Ich lege nicht so viel wert auf die passende Sprache bei Regency-Storys, auch wenn sich mir bei manchen gebrauchten Wörtern mal die Zehennägel hochbiegen, dafür ist mir aber ein guter Schreibstil sehr wichtig. Ein guter Plot, aber schlecht geschrieben: NO WAY!
Das ist auch etwas, was mich bei vielen modernen Stories stört, dass die manchmal eine recht schlechte Sprache haben oder man die Personen wirklich nur noch an den Namen erkennt.
So, nun mal das Krasseste, was ich gelesen habe: Geschlechtertausch in "Stolz und Stachelbeeren", "Lizzie" ist ein Mann, "Darcy" eine Frau, auch ganz nett und coole Story und lustig geschrieben, aber das die Frau den Mann retten muss, tja, irgendwie ging das gegen mein romantisches Verständnis, aber dennoch ein sehr schöne Story.
Und "Bedlam", Lizzie wird gekidnappt und es ist alles etwas verwickelt und eine Art Krimistory mit einigen verwunderlichen Wendungen. Nicht so romantisch, aber dennoch lesenswert für Freunde von Mary Higgings Clark und Konsorten.
Interessant, aber irgendwie auch sehr befremdlich fände ich Darcy als Deutscher, was mich auch noch sehr interessieren würde, wäre Darcy Und Lizzie als Inder, aber das muss ich wenn dann selbst schreiben, vermute ich.