Ich lese das Buch immer wieder gern und gönne ihr natürlich auch den tollen Mr. Knightley ( ), aber manchmal frage ich mich, warum ich Emma immer wieder verzeihe (z.B. ihrer Hochnäsigkeit R. Martin gegenüber)

Wenn sie in der heutigen Zeit leben würde mit diesem Charakter, würde ich sie doch bestimmt nicht leiden können. Sie mischt sich überall ein, ist berechnend, heuchelt den Leuten oft was vor (um der Höflichkeit oder der Ehre wegen), hält ihren Status hoch usw.

Emma kommt eigentlich nur die Zeit zugute, weil viele dieser Verhaltensweisen dem damaligen Umgang entsprachen. Sie ist eben Tochter eines besseren Hauses mit entsprechender Erziehung und Stellung, so dass man ihr persönlich nichts vorwerfen kann.
Na ja, und sie ist nicht bösartig und sie entwickelt sich immerhin auch weiter, dafür sorgt schließlich Mr. Knightley...

Emma ist ja auch nur ein Kind ihrer Zeit, sie ist so wie sie ist, weil sie in ihrer Zeit aufgewachsen ist und man damals eben ein sehr ausgeprägtes Standesbewußtsein hatte. Natürlich hat JA auch hier bestimmt etwas überspitzt, aber Emma ist ja trotz aller Fehler nicht wirklich bösartig.
Wenn das Buch heute spielen würde, wäre Emma sicher ganz anders dargestellt, weil Kinder heute ja auch anders erzogen werden als damals. Sicher hätte sie trotzdem auch Standesdünkel, aber vielleicht nicht so offensichtliche, wie vor zweihundert Jahren. Heute gäbe es sicher andere Dinge, die uns an ihr nicht gefallen würden. Schließlich hat JA ja selbst gesagt, daß sie Emma nicht soo liebenswürdig gestaltet hat.
Ich brauch beim Lesen am Anfang immer eine Weile, ehe ich sie mag, und so wllte JA das vielleicht auch, eine Heldin die man erst langsam lieben lernt.

Elanor

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[During the 1960s] I think there was more sex in those old films than in all that thrashing around today. I'm tired of sex scenes.
Claudette Colbert

sadly enough, this is more than true in our times

Du bringst es auf den Punkt.

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Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger