Ich muss sagen, es macht Spaß Schicksalsgöttin zu spielen. Im Geiste kann man es ja.
Zu Sarah meine ich mich zu erinnern, dass sie auch in den Filmen nicht viel sagte, ausser der einen, die immer Kirchenlieder sang (war das Sarah?), die nehmen wir natürlich nicht. Vor allem muss die ja sehr dankbar sein (Aufstieg) und vielleicht hat er ja auch gelernt und schafft es der NEUEN Grenzen zu zeigen ...
Ist es so in Ordnung ....? Zwecks dem Alter, sooo alt wurden man damals nicht. Eine Lady verrät ihr Alter ja nicht, aber ich habe meine Tochter seehr spät gekriegt ...
Liebe Grüße caro

Schämen sollste Dich, Ulli, da hab ick mich solche Mühen jejeben, Dich'n bisgen hohe Kultur beijebracht zu haben, und kaum dreh ich mir mal kurz um, schon ist allet verjessen, und Du Männekin schmiedest schon wieder echt joldene Kälber: Wat is der Unterschied zwischen dem schenialen Henry Fielding, dem Schöpfer der modernen Romankunst, und dem Verfasser sentimentaler, heute zurecht vergessener Schmachtfetzen, Samuel Richardson? Wen kann man heute noch mit ebensolchem Verchnüjen lesen als wie damals? ... und wessen Werke ist unjekürzt kaum zu ertragen?

Wenn man die beiden englischen Autoren schon in einem Atenmzug nennt, denn aber nur um darauf hinzuwesien, dass der eine sentimentale Schinken verfasst hat und der andere, indem er diese parodierte, eine neue literarische Gattung entwickelte... Ich bitte um mehr Ernsthaftigkeit, wenn es um die Urspünge der europäischen Romankultur geht! (... und lass Dir von den philologischen Leichenfledderen Deiner Uni nix anderes einreden: Wir wissen, was wir wissen!!!!! Beweis mal ein bisschen Rückgrat, und plappere nicht alles nach, was Dein vertrockneter Prof so babbelt, um seinen Leerstuhl zu finanzieren... )

Bruki

_________________
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

Gnade, Gnade!

Der einzige Prof, vor dem ich meines Wissens je saß, war der, der mit mir vor 30 Jahren "Häschen in der Grube" gespielt hat.

Und - ätsch - mir ist Richardson trotzdem lieber :fies_sei: ...

Würde ich gerne sehen mit dem Prof "Häschen in der Grube" spielen, kann mir auch ne Menge vorstellen, aber was genau meinst du damit ...?
Liebe Grüße, Caro

Bei unseren vielen Exkursionen muß ich mir die Zeit mit Versteckspielen vertrieben haben, am liebsten waren mir da irgendwelche Erdlöcher und der erwähnte Prof (beweibt, aber kinderlos) hat sich von mir während dieser Spielchen adoptieren lassen. Ein absoluter Engel, der sich oft in meiner Besenkammer auf den Boden hockte und allerhand von mir gefallen lassen mußte (Kinder!). Turnübungen am lebenden Objekt zum Beispiel.

Hört sich ja herzig an. Wünschte, ich hätte solche Profs oder Pauker gehabt, meine waren mehr der Typ "Lehrer bei Wilhelm Busch".
Der Pauker, der mir überhaupt etwas Spaß an Literatur vermittelte, war bezeichnenderweise mein Französisch-Lehrer. Ich habe mit Victor Hugo, Albert Camus, Emile Zola usw. angefangen (ach ist das lange her ...).
Da du schräge Sachen magst, wie wäre es mit Denis Diderot (JA-Zeit) ?
Besonders schräg finde ich Jaques, le fatalist(e), gibt es auch über Reclam
Es handelt sich um das Zwiegespräch auf einer Reise von Jaques und seinem Herrn. Wie gesagt schräg und philosphisch. Natürlich kennst du das schon ?
Grüße, caro

... oder "Die geschwätzigen Kleinode"? Das ist noch schräger und noch philosophischer... Ich glaube, die Kleinode würden Ulli auch interessieren...

Bruki

_________________
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

@Caro
Mein Prof ist schlicht ein befreundeter Professor und kein Lehrer. Und mit meinen Lehrern hatte ich größtenteils Glück. Denen verdanke ich eine ganze Menge jenseits des Lehrstoffes.

Meine eigenen literarischen Vorlieben haben sich zunächst überwiegend aus der elterlichen Bibliothek gespeist, da half mir die Schule kaum weiter. Die Franzosen, auch wenn ich die Klassiker größtenteils probiert habe, liegen mir nicht so. Diderots Nonne habe ich allerdings (auch schon wieder über 20 Jahre her) sehr gern gelesen. Jaques habe ich vor 12 Jahren angefangen, bin dann aber recht schnell fremdgegangen. Das lag aber wohl weniger am Buch als dem etwas abrupten Auftreten der 1. großen Liebe und damit anders verplanter Freizeit.

@Bruki
Ich bin schockiert...

... warum? Du wustest doch, dass ich ein Fielding-Mann bin und kein Richardson-Typ... Und wenn Sophia Western 2mal hintereinander vom Pferd fällt, ist das für mich der Höhepunkt der Romankunst...

Bruki

PS: Die Franzosen liebte ich ebenso wie die Engländer... Ich war ja nach den Britischen schon halb mit den Französischen Autoren durch, ehe ich mich den Russen zuwenden wolle... Es kam aber 1989 was dazwischen, und der große Plan wurde aufgegeben...

_________________
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

Aber, aber! Das war doch nicht auf Dich bezogen. Ich hatte nur kurz überprüft, worum es sich bei den Geschwätzigen Kleinodien handelt (der Titel klang schon sehr obskur) und war zutiefst schockiert, daß er tatsächlich das verhieß, was er versprach. Die Klassiker sind einfach auch nicht mehr, was sie mal waren. Da denkt man, man hat hehre Brillenträger vor sich und tatsächlich schreiben sie etwas über die Geschlechtsteile von Haremsdamen...

Das war der Grund, warum ich die "Geschwätzigen Kleinodien" nicht gelesen habe, war mir much to much ...
Diderot ist wirklich nur was für Liebhaber ...

Liebe Grüße, Caro

... nun ja, von Diderot wird irgendwo behauptet, er wäre sich für nix zu schade gewesen... Und dass "Die gechwätzigen Kleinode" das in seiner Vita zwar am geringsten gewürdigte, jedoch auflagenstärkste Werk Diderots sei - soweit zur Wirkung von "Klassikern" auf das Publikum...

Bruki

_________________
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

wie genau seid ihr eigentlich auf dieses nette thema gekommen? ich meine, trotzdem öfters mal die eine oder andere staffage person den geist aufgibt hat sicj Miss Jane vordergründig nur in "the watsons" mit dem ableben beschäftigft. zumindist wäre es wohl darauf hinausgelaufen.

und dann seid ihr ja noch nichtmal bei den todesarten gelandet . ich hab neulich erst erfahren, dass rizinusöl ja tatsache direkt tödlich wirken kann. das wäre doch mal ein nette idee für aunt norris, wenn man vorher noch richtig schön mit den dosierungen spielen mag...

aber mal ernsthaft: hätte die familie bennet zu fortgeschrittener handlung überhaupt noch etwas von mr. collins ableben? ich meine, mal abgesehen davon, dass er nicht mehr labern kann. immerhin ist doch sein kleines frauchen recht bald in anderen umständen... (uh, man stelle sich vor, es wäre lizzy.... uhhuhuh ), und damit wäre das erbe eventuell troztdem futsch. ausserdem: "Vielleicht hat ja Mr. Collins noch einen Cousin."

_________________

Johanna,
es ging um die weitere Entwicklung der P&P Charktere. Wer nervt so sehr, dass er den Tod verdient hat, oder wer muss sterben, damit die anderen Personen sich adäquat entwickeln können, z.B. Lady Catherine damit Anne eine Chance auf ein Leben hat, das auch die Bezeichnung verdient. Momentan sitzt sie nur rum und hüllt sich in Schweigen. Ist doch trist, oder ?
Na bitte, also welche Vorschläge hättest du anzubieten ...?
Liebe Grüße, Caro

och naja, bisjetzt habe ich an den konstellationen der figuren - lebendig wie sie sind - nicht wirklich etwas auszusetzen gehabt.

wer auch nur ein wenig Lebensfunken in sich hat, der nimmts sportlich und zeigt auch unter Restriktion etwas Geist und Willen. Ssoviel zu Anne de Bourgh und Lady Catherines Ableben. Miss dB wüßte vor lauter Freiheit wahrscheinlich gar nicht, was sie anstellen sollte und würde sich dem nächstbesten Ehemann zwecks erneuter Unterwerfung/Führung an den Hals schmeißen...

_________________

Na ja, aber wenn Lydia (als Witwe) sich danach erstens dem Stallburschen und gleichzeitig einem verheirateten Earl an den Hals wirft, dann gibt das erstens Zündstoff in den Häusern Darcy, Bingley und Bennet und zweitens jede Menge Handlungspotential ...
Liebe Grüße, Caro