Die Rechtschreibreform ist bisweilen inkonsequent, das muss ich auch mal sagen (den Stängel leitet man von Stange ab und lässt auch eine Schreibung mit "ä" zu, beim "denken" hatte man diesen Mut nicht, obwohl das Haupt-Wort "Gedanke" ist.)
Was ich aber in Ordnung finde, ist, dass man den Bindestrich viel freizügiger nutzen darf. Das macht etliches übersichtlicher, wenn man mit endlosen Wortmutanten umgeht.
Die drei Konsonanten hintereinander.... an die kann man sich gewöhnen, und auch die "Doppel-s"-Regeln sind eigentlich ganz gut.
Was mir partout nicht gefällt, ist das "vorsichtige Eindeutschen" von Fremdwörtern. Ich werde den Teufel tun und Fantasie oder Fysik schreiben. Im Gegenteil. Da gehe ich auf die Barrikaden und schreibe nicht mehr Fotograf, sondern mache ein richtig altmodischen Photograph daraus. Ich finde, dass man unserer Sprache ruhig ansehen darf, dass wir uns der altgriechischen und lateinischen Sprache nicht verschlossen haben. Selbst ein französisches Bureau wird mir immer sympathischer gegenüber dem schnöden Büro. Wogegen ich mich auch weitestgehend wehre, sind inflationär benutzte Anglizismen. Dümmliche möchtegern-wichtige Ausdrücke bleiben bei mir draußen!
Letztendlich denke ich aber, dass die Reform nicht nur eine neue Schreibweise vieler Worte gebracht hat, sondern auch zum Nachdenken über Rechtschreibung geführt hat. Der eine oder andere schaut jetzt vielleicht schon etwas genauer hin. Hoffe ich jedenfalls.
Ich oute mich jedenfalls als bekennender Anhänger meiner Muttersprache.
