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BeitragVerfasst: Freitag 28. März 2008, 08:22 
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Prüde Zimperliese

Registriert: Sonntag 18. Juni 2006, 11:32
Beiträge: 2072
Ich finde, die Frage ist viel zu interessant, um sie im "Bücherfreunde-Thread" vergammeln zu lassen und erlaube mir daher, sie hier nochmal aufzugreifen:

Melody Joy hat geschrieben:
Für mich persönlich sind Bücher wesentlich intensiver als Filme (und das sagt hier ein wirklicher Filmfreak ). Aber noch nie hat es ein Film geschafft, mich nachhaltig zu beeinflussen. Hingegen trage ich wohl tausende von Bildern und Emotionen, Wissen und Zitaten mit mir rum, die ich allesamt aus Büchern herausgelesen habe und die ich (hoffentlich) nie vergessen werde.


Musste gestern die ganze Zeit darüber nachdenken und habe festgestellt, bei mir ist es genau umgekehrt! :D Natürlich sind meine Bücher wichtig für mich und ich lieb sie auch heiß und innig, aber es sind eher Filmszenen, an die ich mich erinnere als Buchzitate. Meine unangefochtene Nummer eins Lieblingsfilmszene ist "Darcy - Lizzy - Pemberley - Piano - The look" - zillionenmal gesehen und noch immer krieg ich jedes Mal weiche Knie davon. :lach: Das hat bisher noch kein geschriebenes Wort geschafft.

In den Fernseher könnte ich auch bei diversen Hornblower-Szenen kriechen, da überläuft es mich heiß, wenn ich nur dran denke! :schnapp: Da könnte das im Buch noch so gut beschrieben sein und auch mein Kopfkino entsprechend aktivieren, aber wenn ich dann einen Horatio sehe, der sich nachdenklich über die Lippen fährt oder in seinem Verlies nassgeregnet wird, dann ist das einfach nur :thud: :lach:, da kann ich eintauchen, die Szene tausendmal wiederholen lassen und kriege trotzdem nicht genug davon. Ich kann mich nicht erinnern, einen Satz immer und immer wieder gelesen zu haben!

Dazu kommt, dass ich ein Stimmenfetischist vor dem Herrn bin (und u.a. deswegen synchronisierte Filme verabscheue). Ich habe viele Lieblingsszenen, zu denen ich auch genau die Stimmen im Kopf (Ohr) habe, das sind manchmal sogar nur wenige Wörter, aber da könnte ich dann schlicht wegschmelzen.

Man sieht, ich bin da wohl sehr detailverliebt, ich liebe die feinen Nuancen in einer schönen, ausdrucksvollen Stimme, das kann mir irgendwie kein Buch geben... plus natürlich die nicht zu unterschätzenden optischen Reize... :fies_sei: Optik gepaart mit Stimme - puh! :lach:

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Viele Grüße
Bezzy


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Verfasst: Freitag 28. März 2008, 08:22 


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BeitragVerfasst: Freitag 28. März 2008, 09:36 
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Romantikversessene Satiriopsychosophin
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Registriert: Freitag 13. April 2007, 20:37
Beiträge: 1064
Wohnort: Schweiz
Bezzy hat geschrieben:
In den Fernseher könnte ich auch bei diversen Hornblower-Szenen kriechen, da überläuft es mich heiß, wenn ich nur dran denke! :schnapp: Da könnte das im Buch noch so gut beschrieben sein und auch mein Kopfkino entsprechend aktivieren, aber wenn ich dann einen Horatio sehe, der sich nachdenklich über die Lippen fährt oder in seinem Verlies nassgeregnet wird, dann ist das einfach nur :thud: :lach:, da kann ich eintauchen, die Szene tausendmal wiederholen lassen und kriege trotzdem nicht genug davon. Ich kann mich nicht erinnern, einen Satz immer und immer wieder gelesen zu haben!


Natürlich begleiten auch mich solche Szenen sicher ein lebenlang. :rolleyes: Sie bewegen und sie beeinflussen mich auch. Von der Stimme wollen wir schon gar nicht anfangen, denn da haben manche Schauspieler/innen etwas drauf, das sollte verboten sein. :lach:
Trotzdem ist es bei mir so, dass das geschriebene Wort mehr Macht über mich hat. Wenn ich lese, muss ich mir das was ich lese selbst vorstellen, selbst mit einer Stimme "belasten" und schliesslich an geeigneter Stelle archivieren. Ich muss damit "arbeiten" und das macht es sozusagen "haltbarer".

Es ist in etwa vergleichbar mit dem Verdauungsprozess von Vollkornprodukten vs. ein Vanilleeis. ;D
Schlussendlich wird bei mir das, was ich mir selbst vorstellen musste immer mehr Substanz haben, als das was ich "vorgekaut" serviert bekomme.
Wunderbar finde ich es allerdings, wenn das visuelle, inspiriert durch Filme, Einzug hält in die Welt der Buchstaben! :fies_sei:

Aber zumindest in meinem Leben werden immer die Buchstaben über den Film herrschen. :cool:

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Grüsschen, MJ


„Wenn Frauen unergründlich erscheinen, dann liegt es am fehlenden Tiefgang der Männer.“

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BeitragVerfasst: Freitag 28. März 2008, 10:37 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Registriert: Samstag 27. Januar 2007, 02:03
Beiträge: 1755
Als es noch keine DVDs gab, haben mich eher Bücher nachhaltig beeindruckt.
Aber dann habe ich "Pride and Prejudice 1995" gesehen, wurde dadurch zum absoluten Colin-Firth-Fan :love: , dadurch kam ich in dieses Forum!! Auf einen Tipp hin :)
Dadurch wurde ich zum Jane-Austen-Fan! :smilingplanet:
In diesem Fall beeindrucken mich ihre Bücher mehr als die Verfilmungen! :ja:
Aber seither sammele ich DVDs mit CF , auch die weniger guten :wink:
- und auch Filme nach Büchern von JA, besonders die BBC-Verfilmungen.
Irgendwie lässt sich das nicht voneinander trennen. ;D

Ich sehe alle Filme in OV, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Auch wenn ich nicht immer alles verstehe. :juggle:

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~ Der Weg ist das Ziel ~


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BeitragVerfasst: Freitag 28. März 2008, 16:45 
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Austenkenner
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Registriert: Mittwoch 4. April 2007, 15:36
Beiträge: 333
Bei mir ist es so, dass Bücher grundsätzlich intensiver auf mich wirken. Beim Lesen braucht man mehr Zeit, man denkt gleichzeitig mehr darüber nach etc.
Bei Filmen (obwohl es da natürlich welche gibt, die mich wirklich stark faszinieren, mir nicht aus dem Kopf gehen etc. Aber das es ein Film in meinem Kopf soweit schafft, dafür muss er schon besonders gut sein, besonders gute Schauspieler, die perfekte Musik - oder auch mal keine Musik, alles Aufnahmen und Schnitte müssen passen etc.) ist das Gesamterlebnis irgendwie flüchtiger.
Meistens, wenn ich einen Film schaue, dann sehe ich fast nur das, was tatsächlich gezeigt wird. Wenn ich ein Buch lese, sehe ich viel mehr, als das, was geschrieben wurde.

Deswegen (um auf die Bücherfreundfrage zurückzukommen) finde ich die meisten wichtigen Szenen in Büchern intensiver als in Filmen. "Nur" ein Buch passt also nicht, bei mir wäre es eher "nur" ein Film. ;)


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BeitragVerfasst: Sonntag 30. März 2008, 09:39 
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fußballbegeisterte Administratorin im Ruhestand
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Registriert: Sonntag 23. Oktober 2005, 16:16
Beiträge: 1591
Wohnort: Berlinerin im tiefsten Sachsenlande
Ich hatte die letzten Tage etwas mehr Zeit und habe sie genutzt um in P&P (Buch, 95er Verfilmung und Buch zur Verfilmung) zu schwelgen.

Und ich kann's gar nicht trennen. Mit der Verfilmung hat's angefangen, dann war das Buch zur Verfilmung dran. Und nun bin ich wieder beim Buch gelandet. Ich lese es auch nicht in der Reihenfolge, weil meine Zeit jetzt schon wieder knapper ist. Ich schlage zufällig eine Seite auf und schwelge in der Sprache und habe aber gleichzeitig die traumhaften Bilder aus der Verfilmung im Kopf. Ich hätte das Buch momentan sicher nicht zur Hand genommen, wenn ich den Film nicht gesehen hätte. Und ja, bei P&P habe ich die Filmbilder im Kopf. Genauso geht es mir übrigens mit Persuasion. Bei NA oder S&S ist das anders, weil es da einfach für mich keine perfekte Verfilmung gibt.

Also wenn es eine wirklich gute Verfilmung gibt, dann beeinflusst mich das sehr. Andererseits gibt es nur sehr wenige sehr gute Verfilmungen, so dass ich eigentlich auch eher ein Bücherfreund bin.

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Gruß Sonja
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein

Nach der EM ist vor der WM :aetsch:

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BeitragVerfasst: Montag 31. März 2008, 10:48 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Registriert: Donnerstag 29. Juni 2006, 18:47
Beiträge: 6322
Das ist bei mir merkwürdiger Weise bei Winnetou so. Für mich sind Lex Barker und Pierre Brice einfach Winnetou und Old Shatterhand, auch wenn sie nicht so sind, wie sie in den Romanen beschrieben werden. Dennoch sehe ich beim Lesen ihre Gesicher vor mir. Vielleicht, weil ich diese Filme als kleines Kind bereist mit meiner Familie zusammen begeistert angeschaut habe und sich auch gerade deshalb die Gesichter so bei mir "eingebrannt" haben? Bis jetzt hält diese Faszination an, und wird wohl auch immer so bei mir bleiben!

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Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
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BeitragVerfasst: Montag 31. März 2008, 12:10 
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Romantikversessene Satiriopsychosophin
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Registriert: Freitag 13. April 2007, 20:37
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Wohnort: Schweiz
Tina hat geschrieben:
Für mich sind Lex Barker und Pierre Brice einfach Winnetou und Old Shatterhand, auch wenn sie nicht so sind, wie sie in den Romanen beschrieben werden. Dennoch sehe ich beim Lesen ihre Gesicher vor mir.

Das ging mir bei diesen Büchern genauso. :wink:
Doch das ist ja nicht unbedingt die Frage. Die Frage ist von was werden wir mehr beeinflusst. Inspiriert mich ein Buch mehr als ein Film? Gehen mir Zitate eines Films tiefer, beeinflussen sie mein Leben stärker als die eines Buches?

Man könnte auch fragen, was hat mich mehr geprägt, das geschriebene Wort oder der gesehene Film? Dass die Filme die wir gesehen haben und die Bilder die wir über die Charakteren in den dazugehörigen Büchern machen kaum mehr zu trennen sind, das ist wahrscheinlich bei den meisten so. Aber was den grösseren Einfluss auf unser Denken ausübt, das finde ich in der Tat eine sehr interessante Frage.

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Grüsschen, MJ


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BeitragVerfasst: Montag 31. März 2008, 12:36 
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Prüde Zimperliese

Registriert: Sonntag 18. Juni 2006, 11:32
Beiträge: 2072
Melody Joy hat geschrieben:
Trotzdem ist es bei mir so, dass das geschriebene Wort mehr Macht über mich hat. Wenn ich lese, muss ich mir das was ich lese selbst vorstellen, selbst mit einer Stimme "belasten" und schliesslich an geeigneter Stelle archivieren. Ich muss damit "arbeiten" und das macht es sozusagen "haltbarer".


Also nicht, dass ich falsch verstanden werde - mir geht das im Prinzip genauso. Bestes Beispiel ist P&P: Ich habe das Buch gelesen (bevor ich die 95er Verfilmung gesehen habe!) und seit diesem Tag ist es mein absolutes Lieblingsbuch. Das bei weitem einzige Buch übrigens, das wirklich weitreichenden Einfluss auf mich ausgeübt hat - ohne P&P wäre ich nie selbst so zum Schreiben gekommen und wenn ich dran denke, was (und vor allem WER!! :wink:) mir dadurch alles entgangen wäre... puh!

Aber ich habe mir natürlich beim Lesen meine eigene Welt erschaffen, meine eigenen Vorstellungen gehabt, ganz klar! Dass mein Mr. Darcy jetzt Ähnlichkeit mit CF hat - ok, sollte keinen verwundern. :D Aber bei mir ist es halt so, mich beeinflusst dann schon das Buch im ersten Moment mehr, aber da ich mir Texte nicht sonderlich gut behalte, bleiben mir dann eher Filmszenen in Erinnerung. Aber sie müssen mich schon über das normale Maß hinaus mitreißen, wie eben P&P95 oder die Hornblower-Serie. Und dann natürlich im Original.

Sonja hats eigentlich auf den Punkt gebracht:

Sonja hat geschrieben:
Also wenn es eine wirklich gute Verfilmung gibt, dann beeinflusst mich das sehr. Andererseits gibt es nur sehr wenige sehr gute Verfilmungen, so dass ich eigentlich auch eher ein Bücherfreund bin.

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Viele Grüße
Bezzy


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BeitragVerfasst: Montag 31. März 2008, 12:40 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Ich sehe es so wie Melody Joy, bzw. ähnlich.

Mich beeinflusst geschriebenes Wort eindeutig mehr als Bilder. Bilder brennen sich zwar auf den ersten Blick stärker ein, weil sie schneller abrufbar sind, eben weil das "Bild" an sich ja schon fertig ist, aber es sind nicht "meine" Bilder, die ich vor Augen habe, sondern die des Regisseurs, insofern verblassen sie viel schneller wieder, werden vergessen, oder durch neue ersetzt.

Text ist dafür stärker im Eindruck und auch im Rückhalt, weil es meine Bilder sind, die entstehen und die sich beim Lesen aufbauen. Natürlich will der Autor bewußt ein bestimmtes Bild beim Leser heraufbeschwören, aber dennoch ist es eben "mein" Bild, das ich dabei vor Augen habe. Die Geschichte des Autors wird also in gewissem Sinne zu meiner Geschichte, und beim Lesen entsteht vor meinem geistigen Auge mein ganz persönlicher Film, frei von anderer Leute, also fremden Interpretationen (unabhängig davon, ob diese nun falsch oder richtig wären).

Die Geschichte selbst, also das Buch, erlebe ich beim Lesen auch wie eine Art Gegenwart, unabhängig von der Erzählform; sie erwacht also zum Leben, ist mir sehr nahe, während die Verfilmung mehr die Vergangenheit darstellt, eine Art Rückblende und Erinnerung. In der Art, wie man Monate später einen selbstgedrehten Film über die Familie ansieht, und vielleicht darüber lacht oder weint. Und die Erinnerung, zumal die ausgesprochene, hat ja manchmal mit der Realität nicht mehr viel zu tun. :D Hm, weiss nicht, wie man das besser beschreiben könnte ... :gruebel:

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:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Zuletzt geändert von Caro am Montag 31. März 2008, 13:24, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Montag 31. März 2008, 13:24 
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Romantikversessene Satiriopsychosophin
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Caro hat geschrieben:
Die Geschichte selbst, also das Buch, erlebe ich beim Lesen auch wie eine Art Gegenwart, unabhängig von der Erzählform; sie erwacht also zum Leben, ist mir sehr nahe, während die Verfilmung mehr die Vergangenheit darstellt, eine Art Rückblende und Erinnerung.

Unter diesen Satz kann ich nur ein riesiges "genauso sehe ich das auch" stellen. Wunderschön formuliert. :danke:

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BeitragVerfasst: Montag 31. März 2008, 15:27 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Besser hätte ich es nicht umschreiben können! :top:

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BeitragVerfasst: Freitag 8. Mai 2009, 09:27 
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Austenfan
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Caro hat geschrieben:
...Die Geschichte selbst, also das Buch, erlebe ich beim Lesen auch wie eine Art Gegenwart, unabhängig von der Erzählform; sie erwacht also zum Leben, ist mir sehr nahe, während die Verfilmung mehr die Vergangenheit darstellt, eine Art Rückblende und Erinnerung.


Dem kann ich mich auch nur anschließen.
Das klingt jetzt zwar altmodisch,aber ich finde Bücher sind was wertvolles,besonders weil sie die Gedankengänge,Fantasie, und was einem noch im Kopf rumschwebt,wenn man ein Buch schreibt, eines Autors wiederspiegelt.
Ich finde wer ein gelungenens Buch schreiben kann,brauchen die Leser auch keinen Film dazu,denn ich persönlich habe dann sozusagen "Kino im Kopf.".
Aber ich muss dazusagen,es ist doch interessant zu sehen,was die Regisseure aus dem Buch für einen Film machen.
Trotzdem haben Bücher für mich den größeren Einfluss,auch wenn es tolle Filme gibt,die mich auch zum nachdenken bringen.

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BeitragVerfasst: Samstag 9. Mai 2009, 09:13 
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Master of Science in Physics, headbanging Austen Fan und etwas ganz Besonderes!
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Hm... Ich habe ja das Problem, dass mich, was die Bilder im Kopf betrifft, der Film mehr beeinflusst. Problem, weil ichs lieber andersrum hätte. Wenn ich ein Buch zum ersten mal lese, wirkt es (meistens, hängt halt auch davon ab, wie gut das Buch ist) unglaublich stark auf mich. Nicht nur was die Bilder oder so betrifft, einfach auch Gefühle, die man beim Lesen hat etc. Und bei wieder-lesen versuche ich, mich an diese Wirkung zu erinnern, aber es ist nie so, wie beim ersten mal. Wenn ich dann eine Verfilmung sehe, verblasst die Erst-Wirkung noch mehr und wird von den Filmbildern verdrängt. Die sind zwar oft auch toll, aber nicht so... ist intensiv das richtige Wort? Wieauchimmer. Aber das bedeutet nicht, dass ich nicht absolut verfilmungssüchtig bin! Wenn ich ein Buch liebe, wünsche ich mir eine Verfilmung, immer. Auch wenn ich eigentlich weiss, was der Film mir antun wird! Wie die Motte, die in die Flamme fliegt, was? Naja, vielleicht lerne ich den Wert eines Buches, das nicht verfilmt wird, irgendwann zu schätzen...

Was übrigens gar nicht geht, ist den Film zuerst zu sehen :schmoll2 Das würde ja heissen, völlig und ganz und gar auf die Erst-Lese-Wirkung zu verzichten!? Nein, das ginge nicht, ich bin viel zu beeinflussbar dafür. (Ich hab den Tintenherztrailer gesehen, bevor ich das Buch gelesen hab und schon war meine Vorstellung von Staubfinger unwiderrufbar in meinem Kopf verankert!)

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BeitragVerfasst: Sonntag 10. Mai 2009, 11:59 
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Romantikversessene Satiriopsychosophin
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Miss Hamilton hat geschrieben:
Was übrigens gar nicht geht, ist den Film zuerst zu sehen :schmoll2 Das würde ja heissen, völlig und ganz und gar auf die Erst-Lese-Wirkung zu verzichten!? Nein, das ginge nicht, ich bin viel zu beeinflussbar dafür. (Ich hab den Tintenherztrailer gesehen, bevor ich das Buch gelesen hab und schon war meine Vorstellung von Staubfinger unwiderrufbar in meinem Kopf verankert!)

Bei mir verhält es sich gerade umgekehrt. Viele Filme haben mich auf geniale Bücher aufmerksam gemacht und ich war noch nie enttäuscht, weil mir das Buch dann immer eine Fülle zusätzlicher Hintergrundinformationen geboten hat, die der Film mir vorenthielt und die Charakteren waren automatisch mit den Gesichtern der Schauspieler im Film "belegt" was ich als keinen Verlust empfinde. :)

Hingegen kann ich mich spontan an keinen Film erinnern der mir, nach dem ich zuerst das Buch las, nicht auch einen schalen Geschmack von Enttäuschung bescherte. Entweder konnten die Schauspieler meinem inneren Bild welches ich von den Charakteren zeichnete nicht standhalten, oder das was ich besonders zentral und wichtig im Buch fand, wurde in einer Weise interpretiert und umgesetzt zu der ich keinen Zugang fand, oft gar entstellenden Charakter hatte, oder es wurde schlicht weg zensuriert. :(

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BeitragVerfasst: Sonntag 10. Mai 2009, 12:45 
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Melody Joy hat geschrieben:
Viele Filme haben mich auf geniale Bücher aufmerksam gemacht und ich war noch nie enttäuscht, weil mir das Buch dann immer eine Fülle zusätzlicher Hintergrundinformationen geboten hat, die der Film mir vorenthielt

Das ist allerdings ein guter Punkt. Es stimmt schon, dass die Reihenfolge Film-Buch in dem Sinn vorteilhafter ist, dass es nur besser kommen kann ;D Hm...

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BeitragVerfasst: Donnerstag 14. Mai 2009, 15:08 
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grenzenüberschreitende Fanfictionista
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Wohnort: Ba-Wü
Melody Joy hat geschrieben:
Wenn ich lese, muss ich mir das was ich lese selbst vorstellen, selbst mit einer Stimme "belasten" und schliesslich an geeigneter Stelle archivieren. Ich muss damit "arbeiten" und das macht es sozusagen "haltbarer".

Dem kann ich voll und ganz zustimmen, wobei ich nicht das Wort "muss" verwenden würde. Ich arbeite schließlich gerne damit und sauge die Worte oft regelrecht auf wie ein trockener Schwamm. Das heißt nicht, dass ich nicht auch dem Charme eines schönes Filmmomentes erliege (wie Bezzy zum Beispiel dem "Look" aus P&P95 :hallo: ), aber die haltbareren Eindrücke gewinne ich definitiv aus Büchern.


Melody Joy hat geschrieben:
Viele Filme haben mich auf geniale Bücher aufmerksam gemacht und ich war noch nie enttäuscht, weil mir das Buch dann immer eine Fülle zusätzlicher Hintergrundinformationen geboten hat, die der Film mir vorenthielt.

Ich bevorzuge eigentlich auch die Reihenfolge zuerst Film dann Buch auch wenn mir dann der Erstlesereindruck fehlt. Es gibt wenige Buchverfilmungen, die so gelungen sind, dass sie zu meinem Ersteindruck passen. P&P95 war z.Bsp. so ein Fall der passte. Andere Filme enttäuschten mich weil z.Bsp. die Schauspielerauswahl überhaupt nicht zu meinem Kopfkino passte oder am Drehbuch so viel geändert wurde, dass es mit dem Buch nur noch den Titel gemeinsam hatte.


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