Hallo, ich habe mich angemeldet, weil ich einfach mal meinen Senf dazugeben möchte.
Ich habe schon viel über Sherlock gelesen und mir auch meine eigenen Gedanken zur letzten Folge gemacht.
Ich glaube Folgendes:
Mycroft war in den Plan eingeweiht! Alles war bis aufs kleinste geplant. Nur den Ausgang - den hat
niemand vorausgesehen, auch Mycroft nicht
Wir erinnern uns - die Folge heißt "Sein letzter Schwur" Das bezieht sich auf Sherlocks Schwur aus der Hochzeitsfolge. Er sagte, dass er die "Drei" immer beschützen würde. Dass er so weit gehen musste, konnte er damals aber nicht wissen.
Diese Lady vom Anfang muss sich schon einige Zeit vor der Handlung der letzten Folge (vielleicht sogar vor der Hochzeit) an Sherlock gewandt haben. Die letzte Folge spielte 1 Monat nach der Hochzeit. Sherlock hat sich auf der Hochzeit an die Brautjungfer geschmissen, weil er schon wusste, dass er über sie an CAM kommen kann. (Er hat sich ihr gegenüber ja auch da schon richtig menschlich gezeigt). Sonst wäre das ein zu dämlicher Zufall. Auch seine angebliche Drogensucht hat er wahrscheinlich weit voraus geplant.
Natürlich wusste er aber zu dem Zeitpunkt nichts von Marys Vergangenheit. Wären er und John nicht genau zu dem Zeitpunkt in CAMs Büro gekommen, hätte Mary den Mistkerl umgebracht (und dass sie keine "Unschuldigen" getötet hätte, haben wir ja gesehen - Wachmann und Brautjungfer nur bewusstlos) und wäre wieder verschwunden. Keiner hätte gewusst, wer es gewesen ist. Wie Mary allerdings in dieses Hochsicherheitsbüro gekommen ist, ist auch noch ein Rätsel, das ich gern erklärt hätte. Sherlock hat ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gut, sie wollte ihn nicht umbringen, aber wie konnte sie wissen, dass Sherlock überlebt. Das stand wirklich auf der Kippe - er war ja schon fast tot. Nur glaube ich, dass sie das als allerletztes Risiko in Kauf genommen hätte - wenn auch schweren Herzens, denn ihr geht es in erster Linie um John.
Ich glaube, dass Mycroft in alles eingeweiht war und den Plan sogar mitgeschmiedet hat,
aus folgenden Gründen.
Ich glaube nicht, dass er sein Laptop mit so wichtigen Unterlagen einfach mal zu seinen Eltern nimm und das dann so rumliegen lässt (Mutter stellt sogar Kartoffeln drauf). Als die beiden vor dem Cottage stehen und rauchen, lässt er es sogar aus den Augen obwohl da ein Junkie im Raum ist. Bin sicher, es war einfach ein präparierter Laptop als Köder für CAM. Auch glaube ich nicht, dass Mycroft wie die anderen betäubt wurde. Er war am Ende zu schnell vor Ort. Er und die Polizei trafen nicht lange nach Sherlock und John ein (Sherlock sagt noch "trink noch etwas Punsch" vielleicht eine Warnung, das nicht zu tun)
CAM hatte diese Finte dann auch ganz schnell durchschaut. Er sagt noch, dass Mycroft dann ganz stolz auf Sherlock wäre, wenn alles so ablaufen würde, also CAM mit gestohlenen geheimen Unterlagen erwischt – Landesverrat – auf ewig im tiefsten Kerker. Und Sherlock wusste sicher, dass der Laptop ein GPS hat. Der Fehler an dem Plan war, dass es diese Magazine nicht gab. Dass alles im Kopf von CAM war. (Was ich irgendwie immer noch nicht ganz glauben mag) Und weil Sherlock Mary und vor allem John in Sicherheit wissen wollte, hat er CAM erschossen. Er hat die "Unterlagen" von Mary vernichtet.
Das konnte Mycroft nicht vorhersehen - trotz aller Planung. Dass er entsetzt darüber ist, merkt man und auch, wie er seinen Bruder sieht. Als den kleinen Jungen, den er beschützen will. Er kann noch so tun, er hängt an Sherlock. Er streitet es zwar ab, aber da glaube ich ihm nicht so ganz. Vielleicht ist sogar das ganze Verhältnis zwischen den beiden gespielt - nach außen zeigen, dass sie sich nicht grün sind, damit nicht der Verdacht aufkommt, dass Mycroft alles für Sherlock tun würde. - was er ja vor den Politikern am Schluss auch abstreitet. Doch er kann Sherlock nur bis zu einem bestimmten Punkt schützen. Bin sicher, die Öffentlichkeit hat nicht erfahren, wer CAM getötet hat. Aber doch muss er hinnehmen, dass sein Bruder ein Mörder ist. Einziger Ausweg - Undercovereinsatz und wahrscheinlicher Tod von Sherlock. Immer aber mit der Hoffnung, ihn doch irgendwie wieder da rausholen zu können - wie am Anfang von "Der leere Sarg". Er hat ihn genau 4 Minuten im Exil gelassen
- sofort die Chance ergriffen, Sherlock zurück zu holen.
Sherlock hat seinen Schwur erfüllt. Er war bereit, den Preis zu zahlen. Er konnte nicht hoffen, den Einsatz in Osteuropa zu überleben. Er sagt zu John, dass sie sich wohl nicht wiedersehen würden.
Naja - und deshalb muss man Moriaty wohl dankbar sein - oder? Aber dass DER noch lebt, wäre echt nicht in Ordnung. Drei von den Toten auferstandene, wären zu viel für eine Serie. (Irene Adler war ja auch mal eine Woche „tot“)
Tja und eine gewisse Doppelmoral ist hier sowieso. Er ist ein Mörder, weil er CAM erschossen hat.
Aber was ist mit den Morden davor? Bin sicher, dass er beim Ausheben des Netzwerkes von Moriaty in den zwei Jahren nicht zimperlich war. Und auch als er Irene Adler gerettet hat, hat er ja mindestens den einen Bewacher getötet - wahrscheinlich sogar mehrere.
Aber das waren ja "nur" irgendwelche Osteuropäer und Asiaten. Die zählen anscheinend nicht. Das finde ich z.B. grenzwertig!
Deswegen zieht bei mir auch nicht das Argument, Sherlock ist kein Mörder. Glaube, er kennt da keine Skrupel, wenn es seinen Interessen dient. Er sagt ja selbst – er wäre auf der Seite der Engel, ist aber selber keiner
So - das war jetzt etwas lang. Aber ich wollte das mal gesagt haben
Finde den Austausch hier übrigens sehr interessant. Das hat mir im RL gefehlt