Krawatte binden?

Hallo zusammen

Ich suche zur Zeit verzweifelt nach einer Anleitung, wie man seine Krawatte ordentlich bindet, beziehungsweise, auf was man denn da alles so achten muss.
Ich habe bis jetzt zwar die Neckclothitania gefunden, aber irgendwie werde ich da nicht richtig schlau draus - zum Knoten an sich wird da nichts gesagt und auch was es mit den "Falten" genau auf sich hat, erschließt sich mir nicht so ganz.
Weiß da vielleicht jemand was Genaueres zu? Würde mich sehr freuen

Hallo Keff!
Diese Anleitung scheint fast die Einzige im Internet zu sein. Hier gibt es sie mit der DIY Ergänzung.
Allerdings war das Kravattenbinden zu dieser Zeit eine Kunst, die viel Übung und Zeit erforderte. Nur eine perfekt gebundene Kravatte war ein Hinweis auf einen perfekten Gentleman. Vermutlich haben sämtliche Kammerdiener dieser Zeit sich den Kopf über die Knoten zerbrochen.
Vielleicht ist das auch hilfreich, wobei es wieder auf Neckclothitania verweist.
Grüße
Kerstin

Hallo Kerstin,
Danke für die Links; die sind beide recht interessant, insbesondere der Erste.
Dann weiß ich schonmal, wie ich sowas nähen kann. Mal schauen, vielleicht kann ich ja auch aus den Fotos den Knoten rekonstruieren

Da lobt man sich doch die heutige Zeit, in der alle "Gentleman" fast ausschließlich aus gerademal 2 Knoten wählen darf.

Mir gefallen die Krawatten von damals sehr sehr gut. Auch wenn ich aus den Zeichnungen der DIYSeite nicht schlau werde.

[Kerstin]

Hallo Kerstin,
Danke für die Links; die sind beide recht interessant, insbesondere der Erste.
Dann weiß ich schonmal, wie ich sowas nähen kann. Mal schauen, vielleicht kann ich ja auch aus den Fotos den Knoten rekonstruieren

Na ja, eigentlich entscheidet auch das Material und der Schnitt über den Knoten. Es ist also nicht jeder Knoten für jedes Material und jede Größe geeignet und umgekehrt. Den Hemdkragen nicht zu vergessen.

So erwiderte Lord Windsor, nach dem ein Knoten fälschlicherweise benannt ist, er habe ihn weder erfunden noch seinen so gebunden, nur seien seine Knoten durch das Material eben auch immer sehr dick gewesen.

Aber, Keff, suchst du nun historische Halsbinde-Knoten, oder eigentlich Kravattenknoten, denn unter Kravattenknoten-Info steht doch, wie man die klassischen Knoten bindet?

Mehr zu Kravatten-Knoten und vor allem Schnitt und Material findest du z.B. hier und vielleicht hilft dir auch diese Seite weiter, nebst der Erwähnung von Stärke. Will sagen, um einen perfekten Sitz der Falten zu garantieren wurden die Binden und Tücher ab etwa 1820 oftmals gestärkt, jedenfalls brachte Beau Brummell die Mode auf, die Binden und Tücher mit Kartoffelstärke zu steifen.

George Bryan »Beau« Brummells Geheimnis der perfekten Halsbinde (das Lord Byron nicht lüften konnte) lag in der Kartoffelstärke, mit der der Sohn eines Pastetenbäckers die Schleifen eigenhändig festigte (»My friends! Starch is the thing.«). Die Angehörigen des leider inzwischen aus­gestorbene Berufes der Stärke- und Haarpudermacher verwendeten vielfach Kartoffeln für die Stärke­zubereitung: Die Kartoffeln wurden fein zerrieben, dann ­wurde der Brei unter Zufluß von Wasser auf einem Sieb so lange mit den Händen geknetet, bis die Stärke aus den geöffneten Zellen herausgespült war; ­diese wurde in Lein­wand eingeschlagen, ausgepreßt und als ziegelsteingroßes Stück in den Handel gebracht. Haarpuder aus Kartoffelmehl blieb leider nicht in den Perücken haften, so daß manche Madame eine graue Staubwolke hinter sich ließ und ihrem Perückenmacher den Spitznamen »Weißling«.

aus Medizin und Aberglaube

*Nachtrag*
Da gibt es auch noch den französischen Adligen Saint Hilaire, der 1827, wobei bei dem Buch 1829 steht, bereits etwa 32 Halsbinde-Knoten verzeichnet.
Das Original beinhaltet jedenfalls auch Zeichnungen guck

Zuletzt geändert von Kerstin am Mittwoch 9. Februar 2011, 21:23, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Das Verlinken üben wir hier bitte auch noch mal!

Hallo Caro,

Nein, ich suche schon die historischen
Die klassischen Modernen sind ja relativ einfach zu finden, falls du die meintest.
Mein Problem ist, dass zwar immer schön erklärt wird, auf was man denn achten muss - aber was ich da jetzt um was herumwursten muss, um den Knoten überhaupt hinzubekommen, wird nirgends erwähnt.
Materialtechnisch dachte ich erstmal an ein feines weißes Leinen, davon habe ich hier nämlich noch ausreichend da; das solle fürs Erste funktionieren.

Bei dem französischen Buch scheinen ein paar Bilder drin zu sein, auf denen das erklärt wird, nur sind die leider zusammengefaltet.
Aber danke für den Link, wenn ich jetzt noch jemanden finde, den ich dazu knechten kann, mir das zu übersetzen...
Na, mal schauen, die Engländer gründen doch für den Erhalt von allem eine Association, vielleicht gibts da ja was^^