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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. Juli 2006, 09:28 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Cercal,
danke, so kann ich damit schon viel mehr anfangen. Ich habe es halt so verstanden "Blöde Kuh, was willst denn du, laß uns in Ruh" ...
Weißt du, ich finde mit der Kritik ist es so, wie mit der Erziehung, am besten funktioniert es nach dem Motto "mit Zuckerbrot und Peitsche"
und es ist eine gute Methode, denn Sarah's (meine Tochter) Freundinnen
sind bei mir erstaunlich folgsam, auch wenn sie zuhause die größten Rabauken sind ...
Grüße, Caro


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Verfasst: Mittwoch 5. Juli 2006, 09:28 


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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. Juli 2006, 11:43 
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Prüde Zimperliese

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Zitat:
im Moment hakts bei mir, die Leute sind ausm Teich


:n182: Ich schmeiß mich weg... :lach: :lach: :lach:


Zitat:
ihr werdet euch sicher auf Tragik vorbereiten müssen, wenn sogar ich als Schreiber schon am Ende mit den Nerven bin.


:eek: :thud:

Das ist das schlimmste überhaupt, was zu schreiben, was man eigentlich gar nicht will, ich kann das gut nachvollziehen...

Auf sämtliche noch ausstehenden Geschichten gespannt bin... :fies_sei:

_________________
Viele Grüße
Bezzy


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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. Juli 2006, 12:24 
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Austenexperte
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Bezzy hat geschrieben:
Zitat:
ihr werdet euch sicher auf Tragik vorbereiten müssen, wenn sogar ich als Schreiber schon am Ende mit den Nerven bin.


:eek: :thud:

Das ist das schlimmste überhaupt, was zu schreiben, was man eigentlich gar nicht will, ich kann das gut nachvollziehen...

Ja, aber ich will es ja schreiben, aber es macht mich dennoch depressiv, ich glaube, es wird vielleicht sogar noch tragischer, weil nach der Schlappe gestern gegen Italien bin ich eh schon sehr deprimiert, da will ich sowieso nichts Lustiges mehr schreiben....

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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. Juli 2006, 12:37 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Liebe Becci,
wenn es denn etwas tragisches sein muss, nur zu, schreib was kommt, dann lass es ein paar Tage liegen, dann siehst du schon ob es noch passt, und ob es dann doch noch etwas Lustiger werden kann ... oder du wartest, bis du in einer besseren Stmmung bist, und ich kenne es von mir, dann bleibt es liegen und geht nicht weiter ...man muss am Ball bleiben ...
Liebe Grüße, Caro


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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. Juli 2006, 13:52 
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Administratorin, die über den großen Teich gegangen ist.
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Also wenn ich nach dem WM-Aus, alle so deprimiert seid, dann können wir die Frist gerne verlängern, ich hätte nämlich gerne Happy Endings und wenn ihr es noch nicht richtig verarbeitet habt, dann gehts auch ne Woche später, ich will ja jetzt nicht, dass im Zuge der FanFiction Lizzy und Darcy im Teich ertrinken. ;)

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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. Juli 2006, 14:07 
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Austenkenner
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Caro hat geschrieben:
Cercal,
danke, so kann ich damit schon viel mehr anfangen. Ich habe es halt so verstanden "Blöde Kuh, was willst denn du, laß uns in Ruh" ...
Weißt du, ich finde mit der Kritik ist es so, wie mit der Erziehung, am besten funktioniert es nach dem Motto "mit Zuckerbrot und Peitsche"
und es ist eine gute Methode, denn Sarah's (meine Tochter) Freundinnen
sind bei mir erstaunlich folgsam, auch wenn sie zuhause die größten Rabauken sind ...
Grüße, Caro

Noch ein letzter Tip, dann halte ich meinen Mund :stumm:. Zu den Gedichten: hast Du es mal mit Haikus probiert? Ich habe mich vor Jahren an ihnen versucht. Das Ergebnis war leider grottenschlecht, aber es hat viel Spaß gemacht, sie zu schreiben. Und es sensibilisiert und diszipliniert einen ungeheuer. Hier ist ein netter Link dazu:
http://www.ziemlichkraus.de/haiku/

_________________
Menschen treten in unser Leben und begleiten uns eine Weile. Einige bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. Juli 2006, 14:13 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Danke Dir. Habe grad mal kurz reingeguckt, werde ich bestimmt versuchen, hört sich sehr interessant an ...
Viele Grüße, Caro


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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. Juli 2006, 14:29 
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Austenexperte
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Angelika hat geschrieben:
Also wenn ich nach dem WM-Aus, alle so deprimiert seid, dann können wir die Frist gerne verlängern, ich hätte nämlich gerne Happy Endings und wenn ihr es noch nicht richtig verarbeitet habt, dann gehts auch ne Woche später, ich will ja jetzt nicht, dass im Zuge der FanFiction Lizzy und Darcy im Teich ertrinken. ;)

Nee, Darcy und Lizzie ertrinken net im Teich, dafür habe ich andere Personen vorgesehen, aber mehr wird nicht verraten. Ihr werdet es schon sehen/lesen...
Und der Plot stand schon vor dem WM-Aus fest, wird dadurch nur vielleicht noch etwas tragischer, tja, wenigstens habe ich jetzt die passende Stimmung dafür. Ist schwierig traurige Sachen zu schreiben, wenn man ansonsten voll am Feiern ist...
Caro hat geschrieben:
wenn es denn etwas tragisches sein muss, nur zu, schreib was kommt, dann lass es ein paar Tage liegen, dann siehst du schon ob es noch passt, und ob es dann doch noch etwas Lustiger werden kann ...

Das wird wohl auch nicht im Nachhinein lustiger werden, aber vielleicht kann ich dann ein paar zu depressive Sachen da noch rausschneiden. Erstmal muss ich aber mit Schreiben anfangen. Ich habe einfach zu wenig Zeit!

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BeitragVerfasst: Freitag 7. Juli 2006, 12:41 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Ich habe zwecks der Challenge recherchiert und gegoogelt und dabei ein nettes Bild gefunden über Bademode im 19. Jahrhundert:

Es handelt sich hierbei um ein Badedress von 1858. Da kann einem das Baden vergehen, und schwimmen ist kaum möglich ...

Aber seht selbst:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... t_1858.png

Liebe Grüße, Caro

PS: Falls der Link nicht funktioniert, ich habe bei Google/Suche/ Bademode im 19. Jahrhundert eingegeben und die Wikipedia-Dateien ausgewählt


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BeitragVerfasst: Freitag 7. Juli 2006, 22:03 
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Prüde Zimperliese

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Schönes Bild, danke Caro! Die müssen doch bei der ersten Berührung mit dem Wasser abgesoffen sein, oder? :eek:

Ich habe meiner "aktuellen" Lizzy einfach Darcys eingelaufene Hosen verpaßt zusammen mit einem dicken Hemd - sie hat ihn nämlich überredet, ihr das Schwimmen beizubringen, sehr gegen seinen Willen! :lach:

Demnächst nachzulesen bei fanfiction.net (bisschen Werbung mach).

Irgendwie kommen in fast allen meinen Geschichten Teiche vor, glaub ich...

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Viele Grüße
Bezzy


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BeitragVerfasst: Sonntag 9. Juli 2006, 13:47 
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Administratorin, die über den großen Teich gegangen ist.
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Soooo, ich trau mich jetzt auch mal........
Meine erste FanFiction, die ich veröffentliche....... es kostet mich doch ein wenig Überwindung, also seid nett Mädels :P ;D

Auch ich konnte das oben gesetzte Wörterlimit nicht einhalten, allerdings liege ich aber drunter, ich kommte auf genau 850 Wörter in meiner Geschichte. Tja, vielleicht... in der Kürze liegt die Würze ;)

[center]Ein Bad im Teich[/center]
Es war so heiß, dass Elizabeth Darcy zum ersten Mal seit ihrem Einzug in Pemberley die Nordlage dieses Salons guthieß. Seit Wochen hatte es nicht mehr geregnet und auch heute brannte die Sonne wieder unbarmherzig vom Himmel. Mensch und Tier litten gleichermaßen unter dem heißesten Sommer seit Menschengedenken. Elizabeth beneidete ihren Mann wahrlich nicht, der zu einem Besuch bei seinen Pächtern schon in den frühen Morgenstunden aufgebrochen war, in der Hoffnung, so der glühenden Mittagshitze zu entgehen. Wie unerträglich heiß musste ein Ritt in der prallen Sonne sein… sie saß ja schon in einem der kühleren Räume des Hauses und sehnte sich trotzdem noch nach einer weiteren Abkühlung…
Dies Gedanken wurden durch plötzliche laute Geräusche aus der Halle unterbrochen und kurz darauf kam der 6-jährige Richard, ihr ältester Sohn, mit einem atemlosen „Mama, Mama, schnell!“ in das Zimmer gestürzt. „George…“
Da letzte Wort reichte schon um Elizabeth’ Aufmerksamkeit zu erreichen. George William Darcy hatte trotz seiner 4 Jahre schon ein außergewöhnliches Talent entwickelt, alle nur möglichen Dummheiten anzustellen. Ob er nun Würmer, Frösche oder anderes Getier mit ins Haus brachte, um diese dann in die diversen Betten zu legen – sehr zum Leidewesen der Mägde – oder er sich in der Vielzahl der Zimmer versteckte, dann einschlief und anschließen schier unauffindbar war, keins ihrer anderen Kinder bereitete ihr so große Sorgen, wie ihr jüngster Sohn. Einmal war er von Kopf bis Fuß in Dreck gehüllt vom Spielen draußen wieder aufgetaucht – wie er das geschafft hatte, hatte sie bis heute noch nicht erfahren. Sein Vater konnte ihn bestrafen, wie er wollte, George geriet immer wieder in die unglaublichsten Situationen.
Ein „Was ist denn jetzt schon wieder passiert?!“ lag ihr schon auf der Zunge, als sie Richard folgend aus dem Zimmer hinaus in die Halle rannte und schon im Begriff war, die Treppe hinunter zu laufen, als ihr ihre Älteste Isabella entgegen kam und die noch ungestellte Frage beantwortete.
„Mama, Mama, stell dir vor“, rief die 8-jährige aufgeregt. „George ist in den Teich gefallen und Papa musste hinterher springen und ihn retten!“
Und kurz darauf bot sich ihr tatsächlich ein Anblick, den sie zum letzten Mal vor 9 Jahren vernommen hatte: ein klitschnasser Fitzwilliam Darcy kam ihr entgegen und inter seinem Arm trug er einen ebenfalls durchnässten George.
Für einen kurzen Augenblick musste Elizabeth an jenen Sommertag zurück denken, an dem sie mit Onkel und Tante Gardiner zum ersten Mal Pemberley besucht hatte und ihr überraschenderweise der Hausherr begegnet war, der nach der Rückkehr auf sein Anwesen ein Bad im Teich genommen hatte.
Darcys Aufzug heute unterschied sich – abgesehen von dem Kind unter seinem Arm – dann auch nur dadurch von dem damaligen, dass er dieses Mal unvorbereitet und deshalb voll bekleidet in den Teich gesprungen war: Sein Mantel hing schwer von seinen Schultern, in die Stiefel war anscheinend auch Wasser gelaufen, sodass es bei jedem Schritt ein eigenartig knartschendes Geräusch gab, Hut und Halstuch waren verschwunden und schwammen wahrscheinlich noch irgendwo in dem Gewässer.
Darcy blieb vor Elizabeth stehen und setzte George, aus dessen Mund nur ein klägliches „Mami“ kam und der seine Mutter mit großen Augen anstarrte, vor ihren Füßen ab.
„Wie ist das denn passiert?“, fragte sie neugierig und sah ihren Mann an.
Dieser antwortete mit einem leichten Schulterzucken. „So genau weiß ich das auch nicht“, sagte er. „Ich bin nur durch Zufall am Teich vorbei geritten. Isabella saß im Gras am Ufer und hat gelesen, glaube ich. George saß auf dem Steg und hat sich mit irgendwas beschäftigt. Plötzlich gab es lautes ‚Platsch’ und Isabella ist aufgesprungen, George war nicht mehr auf dem Steg zu sehen. Ich bin vom Pferd gesprungen, hinein ins Wasser in habe ihn herausgefischt. Abgesehen von einem Schock und ein bisschen geschlucktem Wasser ist ihm, glaube ich, aber nichts passiert.“
Elizabeth kniete sich hin und schaute ihrem jüngsten Sohn in die Augen. „Aber George, warum bist du denn in den Teich gesprungen? Papa hat doch gesagt, dass es gefährlich ist und du das nicht darfst! Du kannst doch nicht schwimmen!“
„George ist ein Fisch. George kann schwimmen“, antwortete der kleine Junge tapfer und mit leuchtenden Augen und machte dabei komische paddelnde Bewegungen mit seine Händen.
Fast hätte Elizabeth angesichts dieser Darbietung angefangen zu lachen.
„Nein, mein Kleiner, du bist kein Fisch“, sagte sie streng. „Mach das nie wieder, hörst du? Du hast Mama und Papa einen ganz schönen Schrecken eingejagt!“
„Ja“, lautete die geknickte Antwort.
Elizabeth stand auf und wandte sich dann an alle drei Kinder: „So, ihre gehr jetzt rein und macht euch fertig fürs Essen. Marsch, Marsch“, sagte sie und scheuchte ihre aufgedrehten Kinder ins Haus. Sie selbst folgte ihrem Gatten die Treppenstufen hinauf in sein Zimmer, wo dieser sich trockene Sachen anzog.
„Das war schon eine ziemlich gefährliche Aktion heute“, sagte Darcy. „Der Teich ist einfach zu verlockend. Eigentlich war es ja nur noch eine Frage der der Zeit, komisch, dass das noch nicht eher passiert ist.“
„Du solltest unseren Kindern das Schwimmen beibringen. Oder“, fügte Elizabeth mit einem schelmischen Lächeln hinzu. „vielleicht auch nicht…. denn auf deinen nassen Anblick nach einem Bad im Teich möchte ich so schnell dann doch noch nicht verzichten….“

Author's note: Einer wahren Geschichte nachempfunden. Gewidmet meinem Bruder Benedikt (das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen :lach:)

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Zuletzt geändert von Angelika am Sonntag 9. Juli 2006, 19:19, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sonntag 9. Juli 2006, 15:20 
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Austenexperte
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So, nun kommt auch mein Text zum Challenge, ich habe das Wörterlimit, wie könnte es anders sein, mal eben so überschritten, aber nicht soo sehr. Bin glaube ich noch unter 4000 Wörtern. Ich entschuldige mich schon einmal für die doch sehr tragische und depressive Story, sie sollte eigentlich ein Happy End haben, aber dazu hat der Platz nicht mehr gereicht, ebenso wenig die Zeit, aber ich biete an, dazu noch für alle, die ein Happy End brauchen, eine Fortsetzung zu schreiben. Hier jetzt das wirklich Tragischte und Depressivste, was ich glaube ich je an einer Fanfiction geschrieben habe.
Seid bitte etwas nett, auch wenn euch die Story nicht unbedingt fröhlich stimmen wird, aber ich habe mir echt alle Mühe damit gegeben, und es war nicht leicht das zu schreiben. Und bitte verzeiht mir, dass ich ein völlig nicht zeitgerechtes Lied eingebaut habe, aber ich fand es so passend, aber nun genug der Vorrede, lest selbst.
Und der Titel beschreibt die Story exact, wie gesagt, keine hoffnung für Romantiker, jedenfalls erstmal net. :nein:

End of all Hope
Es war ein heißer, schöner Tag auf Pemberley. Elisabeth Darcy machte einen Spaziergang mit ihrer dreijährigen Tochter, dem Stolz des ganzen Anwesens. Es hatte lange gebraucht, bis sie schließlich mit der kleinen Madeleine Elisabeth schwanger geworden war, und auch danach war ihr Wunsch auf weitere Kinder nicht erhört worden. Fitzwilliam und sie hatten sich mittlerweile damit abgefunden, dass sie vielleicht keine weiteren Kinder mehr bekommen würden. Sie beide liebten ihre kleine „Lissa“ – wie ihr Töchterchen von allen genannt wurde – sehr und genossen das Familienleben mit dem Mädchen, das sowohl ein wahrer Engel sein konnte - vor allem wenn es einen Wunsch zu äußern hatte - aber ab und an auch ein richtiger Feger war und ihre Erzieherin manchmal geradezu in den Wahnsinn trieb.
Nun machte Lizzie alleine einen Spaziergang mit ihrer kleinen Tochter. Das Mädchen zerrte an den Armen der Mutter, die ihr eher unwillig folgte. Elisabeth fühlte sich schon seit mehreren Tagen sehr zerschlagen und erschöpft, was auch an der anhaltenden Hitze liegen konnte, die ihr in diesem Jahr ungewöhnlich viel ausmachte.
„Sieh, Mama, Natnats“, rief Lissa verzückt aus, als sie die Enten im Teich erblickte und wollte sich schon von ihrer Mutter losreißen, doch diese hielt ihre Hand fest umschlungen.
„Das sind keine Natnats, das sind Enten“ belehrte sie ihr Töchterchen, folgte ihr aber dennoch und setzte sich mit Lissa auf eine Bank am Teich. Sie musste einen Moment verschnaufen, denn irgendwie war ihr auf einmal sehr schwindelig und warm. Das passierte eher selten, dass Lizzie wirklich glaubte ohnmächtig zu werden, aber diesmal war so ein Moment. Sie überlegte, ob sie sich vielleicht doch von ihrem Hausarzt untersuchen lassen sollte, hielt das dann aber für unnötig. Es lag sicher nur an der Hitze, bei dieser Hitze konnte man ja gar nicht klar denken. Wenn es erstmal richtig geregnet hatte, würde es ihr auch wieder besser gehen. Einen kurzen Moment schloss sie die Augen und lehnte den Kopf zurück.
„Natnats füttern“, quengelte die kleine Lissa und zerrte an dem kleinen Säckchen in Lizzies Hand, in dem Brotreste für die Enten waren.
„Nicht jetzt“, murmelte ihre Mutter mit halbgeschlossenen Augen, bevor sie eindöste.
*~*~*
„Hilfe, Mama, Hilfe!“, diese Worte schreckten Lizzie aus ihrem Nickerchen hoch, sofort sprang sie alarmiert auf. Die Hitze erschlug sie fast, aber sie bemerkte es kaum. Sie sah nur ihre Tochter, die offensichtlich in den Teich gefallen war und nun um Hilfe schrie und wild strampelte. Mit wenigen Schritten war Lizzie in den Teich gelaufen und die Enten stieben mit lautem Quaken auseinander. Mittlerweile war die kleine Lissa unter der Wasseroberfläche verschwunden. Lizzie tauchte nach ihrer kleinen Tochter und fand sie auch fast sofort. Sie riss das Mädchen an sich und schleppte sich und Lissa an das Ufer. Das Kind war ohnmächtig.
„Wach auf“, schrie Lizzie verzweifelt, während sie ihre Tochter schüttelte und ihr auf den Rücken klopfte. Schließlich kam das Mädchen hustend zu sich.
„Mama“, Lissas Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Lizzie nahm ihre Tochter auf die Arme und rannte zum Haus. Ihre Beine fühlten sich an wie Blei und das nasse Kleid bildete ein weiteres Gewicht und schien sie mit Gewalt zu Boden zu ziehen. Schließlich kam sie in der kühlen Eingangshalle an, der Schweiß und das Wasser rannen ihr in Strömen über das Gesicht.
„Hilfe, Mrs. Reynolds, wo sind Sie? Hilfe, ist denn hier keiner?!“, schrie sie angsterfüllt. Tatsächlich kam kurz darauf die alte Haushälterin angelaufen. In knappen und unschlüssigen Sätzen versuchte Lizzie der Frau zu erklären, was geschehen war, diese legte der jungen Frau beruhigend die Hand auf die Schultern: „Machen Sie sich keine Sorgen, was denken Sie, wie viele Darcys schon unfreiwillig in diesem Teich baden gegangen sind und es auch überlebt haben. Machen Sie sich also keine Sorgen, meine Liebe. Ich werde mich um Miss Lissa kümmern und den Doktor rufen lassen, während Sie hochgehen und sich umziehen.“
Lizzie nickte gehorsam, reichte ihr Töchterchen Mrs. Reynolds, nachdem sie die Kleine noch einmal auf die Stirn geküsst hatte. Dann wandte sie sich um und stieg langsam die Treppe hinauf zu ihrem Schlafzimmer. Dort warf sie sich sofort aufs Bett und fing an zu schluchzen. Instinktiv wusste sie, dass ihre Tochter nicht überleben würde, auch wenn sie es nicht hätte artikulieren können.
Und tatsächlich war die kleine Lissa Darcy schon tot, bevor der Arzt auf Pemberley angekommen war. Elisabeth, die Mr. Mason, der Hausarzt der Darcys, sofort zu sehen verlangte, wusste schon beim Anblick des Arztes, welche Nachricht er ihr zu verkünden hatte, und brach daraufhin völlig zusammen. Bisher hatte sie nur eine böse Ahnung gehabt, nun war es sicher: Ihre kleine, lebendige, süße Tochter war tot.
Lizzie, die sonst immer so viel Selbstbeherrschung gehabt hatte, sank wimmernd auf dem kalten Steinboden nieder. Ihr Schmerz kannte keine Grenzen, sie wusste nicht, wie es nun weitergehen sollte und wünschte sich nur noch die tröstende Umarmung ihres Gatten, der von dem Tod seines Töchterchens immer noch nichts wusste, da er an diesem Tag geschäftlich unterwegs war. Die Schluchzer schüttelten sie und sie rief immer wieder den Namen ihrer kleinen Tochter, die nun so abrupt aus ihrem Leben verschwunden war.
*~*~*
Fitzwilliam Darcy kam am späten Abend auf Pemberley an. Er hatte trotz der schwülen Hitze sich selbst und sein Pferd völlig an den Rand ihrer Kräfte getrieben, um noch eine Stunde früher bei seiner Frau und seinem Kind sein zu können. Vielleicht war die kleine Lissa ja noch wach, so dass er seinem Töchterchen noch eine Gutenachtgeschichte vorlesen konnte, und Lizzie, wie sehr sehnte er sich danach seine Gattin wieder zu sehen und in seine Arme zu schließen. Trotz der Erschöpfung sprang er behände vom Pferd ab, als er bei den Ställen angekommen war und reichte einem Stallburschen die Zügel. Dieser nahm die Zügeln wortlos an und begrüßte seinen Herrn, wirkte aber nicht sehr erfreut darüber Mr. Darcy zu sehen.
„John, was ist denn los?“, fragte sein Master leicht alarmiert. Hier stimmte doch irgendetwas nicht, doch der Stallbursche namens John kehrte seinem Herrn nur schnell den Rücken zu.
Fitzwilliam Darcy eilte mit schnellen Schritten zum Haupteingang, während er über das ungewöhnliche Verhalten seines Stallburschen nachsann und noch deutlicher als schon auf dem Pferd wahrnahm, dass seine schweißnasse Bekleidung unangenehm an ihm klebte. Er brauchte dringend ein Bad und – so bedeutete ihm sein knurrender Magen – eine sättigende Mahlzeit.
Als er die Eingangshalle Pemberleys betrat, hatte Fitzwilliam Darcy somit schon fast das ungewöhnliche Gebaren seines Stallburschen vergessen. Doch dort wurde er mit einem Mal wieder daran erinnert. Es war ungewöhnlich ruhig im Haus und die Dienstboten, die ihm begegneten, schienen vor ihm wegzulaufen. Es herrschte eine eigenartige Stimmung, die Fitzwilliam Darcy sofort suggerierte, dass etwas Schlimmes geschehen sein musste. Schließlich traf er auf dem Weg zum Salon die Zofe Elisabeths. „Maria“, rief er die junge Frau mit energischer Stimme zurück, „was ist geschehen, wo ist meine Frau?“
Maria wagte kaum Mr. Darcy in die Augen zu sehen und Tränen rannen ihre Wangen hinunter: „Es ist etwas Schreckliches geschehen, Mrs. Darcy war mit… es ist so schlimm…“
Darcy packte Maria fest an den Armen und schüttelte die verängstigte Frau: „Was ist mit Elisabeth passiert? Wo ist meine Gattin?“
„Mrs. Darcy geht es gut, sie war sehr aufgewühlt, aber sie schläft jetzt, doch Miss Lissa… es ist so traurig, ich kann gar nicht davon sprechen. Es gab einen Unfall, als die Mistress mit der kleinen Miss einen Spaziergang machte, Mrs. Darcy hat einen Moment wohl nicht aufgepasst und Miss Lissa ist in den Teich gefallen...“
„Wo ist meine Tochter? Ist Doktor Mason gerufen worden?“, verlangte Mr. Darcy zu wissen.
„Sie ist in ihrem Zimmer und der Doktor war auch schon hier, aber Mr. Darcy, es war alles zu spät, sie ist gleich gestorben, bevor irgendjemand etwas tun konnte.“
„Was?“, fragte Mr. Darcy geschockt, er konnte nicht glauben, was ihm die Zofe Elisabeths hier erzählte, „das kann doch nicht wahr sein. Ich meine, sind Sie sich sicher, Maria?“
„Ja“, schluchzte das junge Mädchen, „ich habe Sie gesehen und es selbst nicht glauben können.“
„Und Elisabeth, Mrs. Darcy?“, fragte er weiter mit leicht zittriger Stimme, während er sich mit seinen Händen unruhig durch die Haare fuhr.
„Sie war am Boden zerstört und hat sich die Schuld gegeben, wie konnte sie auch nur die kleine Miss aus den Augen lassen?“
„Sie hat Lissa tatsächlich aus den Augen gelassen?“, fragte Fitzwilliam Darcy ungläubig. Das sah seiner Gattin so gar nicht ähnlich, dass sie ihre Tochter aus den Augen ließ, zumal sie wusste, wie viel Lissa immer anstellte.
Maria nickte: „Ja, sie hat selbst gesagt, sie hätte einen kurzen Mittagsschlaf gemacht und deshalb sei das mit der kleinen Miss geschehen. Sie hat sich große Vorwürfe gemacht.“
Mr. Darcy ballte die Fäuste, das konnte doch nicht wahr sein, dass Lizzie schlief anstatt auf ihre Tochter aufzupassen. Wut stieg in ihm hoch, er würde mit Lizzie darüber reden, so etwas durfte nicht noch mal passieren, er würde ihr gehörig die Leviten lesen, so dass sie ihre Tochter ab nun nie mehr aus den Augen ließ. Dann wurde ihm schlagartig bewusst, dass es ja unmöglich war, dass Lizzie noch einmal auf ihr Kind aufpassen würde. Sie hatten nur Lissa gehabt und Lissa war jetzt tot. Lizzie würde nie mehr auf sein Kind aufpassen müssen genauso wenig wie er. Ein Fehler Elisabeths hatte gereicht um ihm sein Kind endgültig zu nehmen. Nichts würde seine Tochter wieder zurückholen können, wie hatte Lizzie nur so einen Fehler machen können? Wieso hatte sie nicht aufgepasst?
„Kann ich mit meiner Gattin sprechen?“, fragte er mit müder Stimme, mit einem leicht ungeduldigen und erbosten Unterton. Er brauchte eine Antwort auf seine Frage nach dem Warum. Warum hatte Lizzie nicht aufgepasst? Er musste mit Elisabeth sprechen, er musste hören, was sie zu sagen hatte.
Maria schüttelte leicht den Kopf und erwiderte leise und mit gesenktem Kopf, als wollte sie sich dafür bei Mr. Darcy entschuldigen: „Das geht nicht, sie soll nicht gestört werden, hat der Arzt gesagt. Er hat Mrs. Darcy ein Beruhigungsmittel gegeben, weil die Mistress so aufgewühlt war.“
Darcy nickte nur verstehend, aber in Wirklichkeit verstand er nichts. Sein Zorn auf seine Ehefrau steigerte sich noch weiter, aber er wusste, es würde nichts bringen seine Enttäuschung, sein Unverständnis und seine Trauer an der jungen Maria auszulassen. Er ließ das Mädchen stehen und eilte die Treppe hoch zum Schlafzimmer seiner Tochter. Dort lag seine kleine Lissa in ihrem kleinen Kinderbett, von weitem sah sie aus, als würde sie schlafen, aber als näher trat, sah er die bleiche Farbe des Todes auf den vorher rosa Bäckchen. Sanft berührte er das Gesicht des Kindes. Kalt und steif fühlte sich ihre Wange an, sie war tatsächlich tot. Schnell zog Fitzwilliam seine Hand zurück und ließ sich schluchzend neben dem Bett auf einem Stuhl nieder. Es kam ihm vor, als wäre das alles nur ein böser Alptraum und wartete noch halb darauf, dass er wieder aufwachte und seine Tochter wieder am Leben war. Aber das passierte nicht, dieser Alptraum war die Realität und aus der gab es kein Entkommen.
*~*~*
In dieser Nacht fand Fitzwilliam Darcy keinen Schlaf, er wand sich hin und her in seinem Bett, aber der Gedanke an sein steifes, totenbleiches Töchterchen ließ ihn nicht mehr los. Warum nur seine Tochter? Wie hatte sein bisher glückliches Familienleben sich nur so schnell in einen Alptraum verwandeln können? Wie hatte es geschehen können, dass seine Tochter an dem Morgen noch lebendig war und am darauf folgenden Abend schon nicht mehr lebte? Diese Fragen quälten ihn ebenso sehr wie die Trauer und die ständigen Fragen, die er bezüglich Lizzies Schuld an der ganzen traurigen Angelegenheit hatte. Konnte er einen Gedankengang etwas beschließen, kamen sofort neue plagende Gedanken und Gefühle auf. Er legte sich hin, stand auf, versuchte zu lesen, aber nichts schien ihn ablenken zu können. Und selbst die körperliche Erschöpfung, die er fühlte, ließ ihn nicht einschlafen. Ab und an schaute er bei seiner Gattin herein, vielleicht weil er instinktiv hoffte, sie könnte auch nicht schlafen und sie könnten miteinander sprechen, aber Elisabeth schlief tief und fest aufgrund des Beruhigungsmittels.
So blieb Fitzwilliam völlig allein mit seinen Gedanken und Emotionen. Er war wütend auf Lizzie, weil sie nicht auf Lissa aufgepasst hatte und weil sie schlief, während er sich nur ruhelos im Bett wälzte, er war traurig wegen dem Tod seines Töchterchens und vor allem fühlte er sich machtlos, eine Empfindung, die er sonst eigentlich nicht kannte. Er konnte nichts mehr für seine Tochter tun, er war zu spät gekommen, er war nicht da gewesen, als sie ihn gebraucht hätte, und nun war sie tot. Verzweiflung und Wut trieben ihm erneut Tränen in die Augen, ihm war das Liebste genommen worden, seine Familie, und er klagte Gott dafür an, was er ihm angetan hatte, ihm, der er beide seiner Eltern auch schon so früh verloren hatte.
Irgendwann spät in der Nacht wurde Fitzwilliam Darcy endlich von Schlaf übermannt, nur um etwa zwei Stunden später nach einem unruhigen Schlaf schweißgebadet wieder aufzuwachen. Er hatte schlecht geträumt und fühlte sich noch erschlagener, als bevor er eingeschlafen war. Dennoch stand er auf, er wusste, er würde sowieso keinen Schlaf mehr finden, der Morgen begann zu grauen und er zog die Vorhänge auf, öffnete das Fenster und starrte in den Morgennebel, der von den Wiesen aufstieg. Die Nachtluft kühlte seinen Körper und vertrieb die stickige Luft in seinem Schlafzimmer. Die schreckliche Nacht schien fast vergessen, das Geschehene wirkte nur noch wie ein böser Traum.
Auf einmal kleidete sich Fitzwilliam entschlossen an und legte den kurzen Weg zum Schlafzimmer seiner Tochter zurück. Er trat an das Bett des Mädchens und hoffnungsvoll streckte er seine Hand nach ihr aus und strich ihr über die Wange, doch die Wange war eiskalt wie schon am Abend zuvor. Seine Tochter war tot, es war kein Traum gewesen. Jetzt erst wurde Fitzwilliam die ganze Tragweite dieser Tatsache bewusst: Nie mehr würde er das fröhliche Lachen seiner Tochter hören, nie mehr ihre vertrauensvollen, kleinen Arme um seinem Hals fühlen, nie mehr ihr zusehen können, wie sie abends langsam einschlief.
Mit hängenden Schultern schleppte er sich zurück in sein Zimmer, er fühlte sich plötzlich sehr alt. Ohne darüber nachzudenken, ging er zur Zwischentür zum Schlafzimmer seiner Gattin und öffnete diese, aber Lizzie schlief friedlich. Wut breitete sich in Fitzwilliam Darcy aus. Sie war daran schuld, dass seine Tochter, seine süße Lissa tot war und schlief friedlich, während er selbst kaum zwei Stunden Schlaf bekommen hatte. Seine Trauer und Verzweiflung wandelte sich in Wut. Diese Frau, die er geliebt hatte, vielleicht sogar immer noch liebte, der er die Welt zu Füßen gelegt hatte, hatte ihm seine Tochter genommen und sie schien das nicht einmal im Geringsten zu belasten. Sie konnte schlafen, während er selbst vor Trauer und Kummer kein Auge zubekam. Das würde er ihr nie vergessen, das würde er ihr nie verzeihen. Sie hatte ihm das Liebste genommen und er schwor sich, dass er sie nicht einfach so damit davon kommen lassen würde. Auf den Gedanken, dass Lizzie wahrscheinlich genauso sehr litt wie er - auch wenn sie durch das Beruhigungsmittel des Arztes Schlaf hatte finden können - kam er nicht.
*~*~*
Lizzie wachte an diesem Morgen spät auf. Zunächst wunderte sie sich, wieso sie allein schlief und wieso ihr der Kopf so sehr schmerzte, aber dann kam langsam die Erinnerung zurück und sie begann sich zu wünschen nicht aufgewacht zu sein. Das Wissen, dass ihr kleines Töchterchen tot war und dass sie daran die Schuld trug, war zu viel für sie. Eine halbe Stunde blieb sie noch liegen und versuchte wieder einzuschlafen, beziehungsweise die Realität noch einen Moment länger auszusperren, aber dann wurde sie unruhig. Was gab es noch zu tun für die Beerdigung? Wer musste noch benachrichtigt werden und wusste William die traurige Nachricht schon? So stand sie langsam und ließ sich von Maria fertigmachen. Sie hatte ein schwarzes Kleid anziehen wollen, aber dann mit einem Stich in der Brust bemerkt, dass sie so ein Kleid nicht besaß. Sie hatte immer helle, freundliche Farben geliebt und somit keine schwarze und kaum dunkle Kleider, doch das würde sich nun alles ändern, stellte sie mit einem Seufzer fest. Als trauernde Mutter erwartete man von ihr, dass sie schwarz trug, aber sie hätte es auch getan, wenn es nicht von ihr erwartet worden wäre. Sie wollte keine hellen, schönen Farben mehr tragen, sie wollte nur noch schwarz tragen, am besten bis an ihr Lebensende, denn das würde ihre Trauer zumindest ein bisschen nach außen hin sichtbar machen. Für heute musste sie sich aber mit einem dunkelblauen Kleid zufrieden geben, das ihr immer noch zu fröhlich war, und zu dem sie sich einen festen, steifen Haarknoten machen ließ.
So trat sie zu Fitzwilliam an den Frühstückstisch, der sein Mahl gerade beendet hatte und sie kritisch musterte. Lizzie sah blass aus, aber noch lange nicht so bleich und abgeschlagen, wie er sich selbst fühlte.
„Guten Morgen, Elisabeth“, seine Stimme verriet keine seiner Emotionen.
„Guten Morgen, Fitzwilliam“, erwiderte Elisabeth seinen Gruß und fragte dann leiser, während sie sich am Tisch niederließ: „Hat man es dir schon erzählt?“
„Ja“, wieder klang seine Stimme so beherrscht oder sollte sie es kühl nennen?
„Es tut mir so leid“, flüsterte sie mit Tränen in den Augen.
„Das sollte es auch!“
Diesmal war es deutlich Kühle, die aus seinem Tonfall herauszuhören war. Lizzie wusste nicht, was sie sagen oder wie sie reagieren sollte. Sollte sie sich verteidigen gegen diese unausgesprochene Anschuldigung oder sie einfach hinnehmen? Sie entschied sich für Ersteres, ja, sie hatte nicht gut auf Lissa aufgepasst, ja, sie hatte einen Fehler gemacht, einen unverzeihlichen Fehler, aber er war nicht der Einzige, der hier darunter litt. Sie würde ihm dies deutlich machen, aber ohne einen Streit anzufangen, wie sie sich vornahm.
„Ich weiß, ich hätte besser aufpassen sollen, aber es hätte auch passieren können, wenn ich mehr auf Lissa geachtet hätte. Du weißt doch, was die Kleine für ein Wildfang ist…(sie schluckte hart) war. Es bringt doch nichts sich jetzt gegenseitig Vorwürfe zu machen. Ich leide schon genug unter ihrem Tod, bitte William, lass es mich erklären, lass uns darüber reden und vor allem schau mich nicht so an. Wir sind doch in derselben Situation, es hilft uns doch beiden nicht uns das Leben mit Vorwürfen noch schwerer zu machen“, sie schaute William mit einem bittenden Blick an, während sie ihr Kinn im Gegensatz dazu etwas eigenwillig nach vorne schob – vielleicht als Zeichen dafür, dass sie die alleinige Schuld nicht auf sich nehmen würde.
William nahm beides wahr und war angewidert, er hasste Heuchelei und sah in dieser Geste sofort Heuchelei. Er stand auf und kam näher auf sie zu, um sich neben ihr auf dem Tisch aufzustützen und sie wütend anzufunkeln: „Natürlich, du vergisst alles Schlimme am liebsten sofort. Erinnere dich der Vergangenheit nur, wenn sie dir Freude bringt, war es nicht so? Aber meine Liebe, dies ist keine Lappalie, die man einfach vergeben und vergessen kann. Meine Tochter ist tot und Sie, Mrs. Darcy sind daran schuld!“
Lizzie stand erbost auf: „Lissa war auch meine Tochter, William, ich habe einen Fehler gemacht und werde diesen Fehler mein Leben lang bereuen, aber ich werde es nicht dulden mir von Anschuldigungen, mögen sie von mir selbst oder von dir kommen, mein Leben kaputt zu machen. Bitte William, können wir das nicht einfach vergessen und den Blick nach vorne richten?“
„Ich soll den Tod meiner Tochter vergessen, meines einzigen Kindes?“ Williams Stimme wurde immer lauter und wütender.
„Nein“, erwiderte Lizzie, während ihr Tränen die Wangen hinunter rannen, „ich meine nur könntest du nur bitte zum Wohl von uns beiden nicht ständig darauf herumhacken, dass ich nicht gut genug auf Lissa aufgepasst habe, das wird sie auch nicht zurückholen.“
„Nein, sicher nicht, aber ich kann mich einfach nicht damit abfinden, dass meine Ehefrau geschlafen hat, während meine Tochter, mein ganzer Stolz, meine Erbin, mein kleines Mädchen, in einem Teich ertrinkt. Das kann ich dir nicht verzeihen, niemals! Du hast doch geschlafen, oder Elisabeth?“
Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte er sich von oben herab.
Lizzie war elend zumute. Sie wusste, sie konnte es nicht verneinen. Leise gab sie zu: „Ja, aber nur ganz kurz, ich meine, mir…“
Da unterbrach sie William erneut: „Wieso? Sag mir nur eins: Warum?“
Lizzie wusste nichts zu erwidern. Sie blickte William nur aus großen, verwunderten Augen an. Er konnte doch nicht etwa denken, sie hätte sich dafür entschieden einzunicken, dass sie bewusst nicht gut auf Lissa aufgepasst hatte, sie war einfach müde gewesen und es war passiert, bevor sie es auch selbst nur bemerken konnte. Bevor sie das aber ihrem Ehemann sagen konnte, schwappte eine Welle der Übelkeit über sie hinweg.
Das lag sicher an diesem Beruhigungsmittel, das ihr der Arzt verschrieben hatte. Schnell hastete sie aus dem Zimmer und ließ einen wütenden und enttäuschten Fitzwilliam Darcy zurück, der nun auch noch glaubte, seine Ehefrau wollte ihm nicht erklären, wieso sie ihre Tochter unbeaufsichtigt gelassen hatte. Sie wollte also nicht mit ihm reden, sicher ein Indiz dafür, dass sie sich absolut unverantwortlich verhalten hatte und nun nicht bereit war, sich anzuhören, was er dazu zu sagen hatte. Mit einem Mal erinnerte er sich an Lizzies jüngere Schwester Lydia, die sich trotz ihrer zwei Kinder immer noch so benahm, als wäre sie 15 Jahre alt und nie gelernt hatte, was Verantwortung hieß. Vielleicht war Lizzie ihrer Schwester ja ähnlicher als er bisher immer gedacht hatte, vielleicht hatte er sich einfach nur immer von ihr täuschen lassen und ihre fehlende Verlässlichkeit als Lebendigkeit interpretiert. Er fuhr sich verwirrt durch das Haar: Hatte er sich so sehr geirrt in Lizzie? Alles schien dafür zu sprechen, auch wenn ihm die Vorstellung nicht gefiel, dass er sich in seiner Gattin getäuscht haben könnte.
*~*~*
Derweil übergab sich Lizzie in ihren Nachttopf, sie konnte sich nicht erinnern, dass es ihr jemals so elend zumute gewesen war, aber da sie nichts Falsches gegessen hatte, lag es wohl am Beruhigungsmittel oder wurde sie tatsächlich krank, wie sie gestern noch vermutet hatte? Sie musste feststellen, dass es ihr mittlerweile vollkommen gleichgültig geworden war. Wenn sie krank wurde, wurde sie eben krank. Sie hätte auch nichts dagegen gehabt zu sterben, wenn nicht William wäre, tja, William… aber William, er wollte sie ja auch nicht mehr sehen. Sie erinnerte sich an seine Worte: „Das kann ich dir nicht verzeihen, niemals!“
Vielleicht wäre sterben gar nicht mal das schlimmste Los, dachte sie. Tränen der Wut und der Enttäuschung traten ihr dabei in die Augen. Wieso war William nur so kalt zu ihr? Sie brauchte ihn doch jetzt so sehr. Sie griff in ihre Nachtischschublade und holte einen Gedichtband heraus, um sich etwas abzulenken von ihrem immer noch rebellierendem Magen und den Gedanken an ihre tote Tochter und ihren grollenden Gatten.
Wahllos schlug sie eine Seite auf und las:
No will to wake for this morn
To see another black rose born
Deathbed is slowly covered with snow
Angels, they fell first but I'm still here
Alone as they are drawing near
In heaven my masterpiece will finally be sung

It is the end of all hope
To lose the child, the faith
To end all the innocence
To be someone like me*

Schluchzend ließ Lizzie sich neben dem Bett zu Boden fallen, ihr Kind hatte sie schon verloren und den Glauben würde sie sicher auch bald verlieren, den Glauben an einen Gott, an das Gute, den Glauben daran, dass das Leben einen Sinn hatte. Ihr war alles genommen worden, ihr Kind und die Liebe des Mannes, den sie liebte, was blieb ihr jetzt noch? Sie wusste es nicht.
*End of all Hope von Nightwish

So, und etwas lebensfrohere Fortsetzung wird von Autorin erwogen, wenn sie darum gebeten wird. :wink:

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BeitragVerfasst: Sonntag 9. Juli 2006, 19:30 
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Hach, Becci, eine schöne Geschichte, so tragisch!!! :waeh: :heul: :hoil: JAAAAA, ich will eine ganz doll romantische Fortsetzung, bitte, bitte ein Happy End!!!!
Wenn du es nicht tust, dann ist es auch nicht schlimm, die Story ist auch depressiv und tragisch, so wie du es gesagt hast, sehr stimmig, ich mag sie, manchmal muss man halt auch so was mal lesen, nicht Lizzy&Darcy happily ever after, dann sind die romantischen Dinger auch wieder viel schöner!!

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BeitragVerfasst: Sonntag 9. Juli 2006, 20:15 
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Schön, dass es dir gefällt. Mal sehen, wenn ich die Zeit finde und Lust dazu habe, bekommst du deine Fortsetzung. Bin nur froh, dass ihr das eher depressive Ende/die depressive Story so positiv aufnehmt. Hatte schon Angst, ich werde hier mit faulen Eiern und Tomaten beschmissen.

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BeitragVerfasst: Sonntag 9. Juli 2006, 20:21 
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Naja, noch bin ich ja hier die einzige Rezensentin ;) was nicht ist, kann ja noch werden :P
Ich kann mich ja schon mal als Vorbereitung mit allen schlechten Smilies hier austoben :mrgreen:
:abgelehnt: :fechten: :tomate: :thud: :wehe: :bash: :n21: :aerger: :empoerung: :pfui:

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BeitragVerfasst: Sonntag 9. Juli 2006, 22:59 
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Prüde Zimperliese

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@ Angelika
Niiiiiedlich! Ein Deja-vu für Elizabeth - erst der Ehemann, dann der Sohn mit der Vorliebe fürs Bad im Teich :lach: - der Kleine hat eindeutig die Darcy-Gene geerbt. Ich bin sehr dafür, daß Du eine Fortsetzung vom kleinen George schreibst (und dann bitte etwas länger :bindafür: ).

@ Becci
Puh. Gleiches Thema, vollkommen anderes Ende. Ich habe erst gedacht, es stört mich, daß es kein Happy End hat, aber nö, tut es gar nicht. Es paßt. Fast genauso traurig wie den Tod des Kindes finde ich, daß sich die Eltern lieber gegenseitig Vorwürfe machen, anstatt es gemeinsam zu verarbeiten. Aber Du liebst ja dramatische Mißverständnisse zwischen Deinen Helden, nicht wahr... :cool:

Ich weiß nicht, ob eine Geschichte mit Happy End hier überhaupt passen würde, vielleicht eher eine Art ruhige, hoffnungsvolle?

Auf jeden Fall an euch beide: :bravo: und :n26:

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Viele Grüße
Bezzy


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BeitragVerfasst: Montag 10. Juli 2006, 08:19 
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Hallo zusammen
ich möchte meine Geschichte morgen nachliefern, wenn es noch geht.
Erstens hatte ich keine gebrannte CD mehr, und von zu Hause kann ich ja leider nicht versenden, und zweitens habe ich sie gstern erst mit Bleistift und abends dann auf PC geschrieben.

Ich denke, ich muss noch den Schluß abändern.

Ich kann aber jetzt schon verraten, daß das Bad im Teich nur einen Ausschnitt darstellt und in Darcys Jugendzeit spielt ...

Es sind nicht ganz 3.000 Worte.

Ich habe versucht (leider, schnieef) den Sprachstil der damaligen Zeit anzupassen, und musste deshalb sehr gefühlvolle & leidenschaftliche Beschreibungen auslassen, was mir sehr schwer gefallen ist.

Der Titel ist eigentlich "Eine schicksalhafte Nacht"

Wenn ihr mögt und es Euch interessiert, werde ich sie morgen Früh noch nachliefern ...

@ Angelika,
wirklich eine gelungene Geschichte, so richtig aus dem Leben und Alltag einer Familie. Ich danke Dir.

@ Becci,
schöne Geschichte, schön traurig diesmal. Aber da fehlt doch was, Lizzie muß ihm doch sagen bzw. Darcy muss doch erfahren, dass sie wieder schwanger ist ! Oder hab' ich jetzt was falsch gelesen ...?
Bitte, ich muß wissen, wie es weitergeht ...!

@ Bezzy,
viellicht bist Du ja indirekt eine "Wasserfrau" und wirst von Teichen
mystisch angezogen ... Eine schöne Idee, oder nicht ?

Herzliche Grüße,
Caro


Zuletzt geändert von Caro am Montag 10. Juli 2006, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Montag 10. Juli 2006, 11:12 
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@ Angelika: Tolle Geschichte, irgendwie kamen wir auf diesselbe Idee, naja zumindest teilweise, wenn du sie auch viel positiver und lustiger verpackt hast. Süße Geschichte. Ich würde auch gerne mehr von dem kleinen Rabauken lesen.
@ Bezzy: An ein happily-ever-after war auch jetzt net so gedacht, auch wenn es net unbedingt eine ruhige Story sein sollte, aber so ganz sicher, bin ich mir da auch noch net, ich dachte eher an ein "Wir-stehen-das-gemeinsam-durch", das aber erstmal errungen werden muss, tja ... ja, und ich stehe auf Missverstännisse zwischen meinen Helden, naja, jedenfalls verwende ich sowas gerne...
@Caro: Natürlich freuen wir uns auch noch verspätet über deine Story!!! ja, bei der Story fehlt sozusagen noch das Ende. Wenn ich den gedanken und Ideen in meinem Kopf gerecht werden wollte, hätte ich das Challenge hoffnungslos überzogen... aber eine Fortsetzung kommt schon noch... lasse sachen nur ungern so traurig und depressiv enden. :wink:

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BeitragVerfasst: Montag 10. Juli 2006, 11:18 
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@ Becci,
dann hab ich die Zeichen also weiblich richtig gedeutet ....? Nun sag schon, ich Fall hier noch vom Stuhl vor Neugier ....!!!
Liebe Grüße, Caro

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BeitragVerfasst: Montag 10. Juli 2006, 13:17 
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Caro, gerne nehmen wir hier noch eine weitere Geschichte!! Du bist ja auch erst später hier im Forum eingestiegen!!!

Warum willst du denn noch den Schluss abändern?? Passt er nicht mehr?? Oder hat dich der Beifall für Beccis Ende auch zu sowas ermutigt??


Und danke für eure netten Reviews!!! Vielleicht schreibe ich in den Ferien jetzt noch was, habe ja ein sehr großes Familienumfeld, was mich hier positiv inspiriert!! ;) (wenn meine Familie das wüsste...... :mrgreen:)

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BeitragVerfasst: Montag 10. Juli 2006, 13:31 
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Nein, ich habe es gestern nur so schnell runtergeschrieben (und abends den PC erst wieder zusammengebaut), dass die letzten Zeilen wohl zu überarbeiten sind. Na, und an der einen oder anderen Stelle der Text noch etwas ausgeschmückt gehört ....
Kann also sein, dass es nicht eine der besten wird, aber ich wollte mich unbedingt beteiligen ...
Ich möchte dann aber schon eine ehrliche Meinung, auch wenns "Merde" sein sollte ...

Hab mir jetzt auch extra noch ein externes Disketten-Laufwerk geschnappt, weil mich CD brennen tierisch aufregt und ich die Dinger dann in den Müll kippen kann...resourcenverschwendung nennt man sowas ...

Ja ne, Alltag und so inspiriert unheimlich... und Kindermund tut Wahrheit kund ...

Liebe grüße, Caro

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BeitragVerfasst: Dienstag 11. Juli 2006, 09:23 
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Hallo zusammen,

hier ist sie also meine Fanfiction. Ich bin zwar selbst noch nicht ganz zufrieden, aber schaut mal rein und gebt mir dann Tipps, was ich ändern könnte.

Liebe Grüße, Caro

Zum Inhalt: Darcy sitzt abends in seinem Stadthaus, es ist der 2. August, und er wird von Erinnerungen seiner Jugendzeit überwältigt
*Fee ist ein Vorname und wird englisch ausgesprochen

Das Bad im Teich oder Eine schicksalhafte Nacht

Fitzwilliam Darcy saß in seinem Londoner Stadthaus und suchte vergebens nach den Mühen und Anstrengungen der letzten Tage, da er Lydia Bennet und George Wickham gesucht und gefunden hatte, und vor allem ihn dazu gebracht hatte sie zu ehelichen, etwas Ruhe und Entspannung zu finden. Er hatte ein Buch zur Hand genommen, genau das falsche vermutlich, einen Band von William Blake, und was er da zu lesen fand, führte seine Gedanken sogleich zu Lydias Schwester, Elizabeth Bennet.

Jene, die ihre Sehnsucht
zu zügeln wissen,
können das nur,
weil ihre Sehnsucht
schwach genug ist,
beherrscht zu werden.


Schon sah er sie wieder vor sich, mit aufgelösten Harren, wie an jenem Tag, als sie ihre kranke Schwester auf Netherfield besuchte, mit ihren unglaublichen, zugleich sanften und spöttischen Rehaugen und diesem Mund, dem einzigen den er kannte, der in zehn ja zwanzig Variationen lächeln konnte. Und wiederum diese Augen, braune Augen in deren Iris Pünktchen wie grüne Jade schimmerten und blitzten, vor allem, wenn sie verärgert war. Vor langer Zeit hatte er solche Augen bereits gekannt, vergeblich versucht sie zu vergessen und jene ungeheuerliche Nacht.

Es war der zweite August, auf den Tag genau zwölf Jahre zuvor, und der Tag, vielmehr die Nacht vor seinem sechzehnten Geburtstag.
Die Bilder, zu Beginn verschwommen wie ein Traum, waren ihm nun so nahe, als habe es sich gestern zugetragen.

Der Tag und die folgende Nacht waren derart ungewöhnlich heiß für Derbyshire, sogar für diese Jahreszeit, dass man glaubte, wie Kastanien zu rösten, und auch ohne Laken keinen Schlaf finden konnte, sich schweißtreibend auf der Schlafstatt wälzte.
Er hatte nicht schlafen können und war auf den Flur hinausgegangen, von wo aus er die Stimmen seiner Eltern vernahm. Ihre Worte waren nicht für seine Ohren bestimmt, aber da man vergessen hatte, die Tür vollständig zu schließen, waren einzelne Wortfetzen zu ihm durchgedrungen und hatten seine Neugier geweckt. Also war er zur Tür geschlichen und blickte durch den recht breiten Spalt, verbarg sich aber so, dass man ihn nicht gleich entdecken konnte.
„Ich erwarte, mein lieber Darcy, dass Sie ihren Sohn über die Liebesdinge und das Geschlecht aufklären.
Ich als Mutter kann, wie Sie wohl wissen, diese Aufgabe unmöglich übernehmen !“
Die Stimme seiner Mutter klang bereits ein wenig gereizt, und sie titulierte seinen Vater förmlich, was nichts Gutes verhieß. Sein Vater antwortete, wie es seine Art war, ruhig und leise, und in dem Versuch sie zu beschwichtigen.
„Meine liebe Anne, beruhige dich doch. Ich kann nicht einsehen, dass diese Art Gespräche dringlich noch heute oder an seinem morgigen Geburtstag stattfinden müssen. Er ist ein smarter Junge, und hat in seiner Neugier gewiss bereits all jene Bücher gelesen, welche ihm einst verboten wurden. Zudem habe ich wohl bemerkt, dass seine Blicke gern und seit längerer Zeit auf einigen unserer kleinen Dorfschönheiten weilen. Die Natur wird hier ihr übriges tun. Nächste Woche nehme ich ihn mit in die Stadt und dann werden wir weitersehen.“
Das mit den kleinen Dorfschönheiten hätte er wohl besser nicht sagen sollen, denn nun wurde ihre Stimme lauter, schien sich fast zu überschlagen.
„Ach, so sieht das also mein lieber Gatte. Der Sohn soll nachholen, was Er sich selbst nicht gestattet hat und eine kleine Dorfschönheit, ohne Titel, Status oder Mitgift ehelichen. Etwa noch diese wilde, unbändige Fee, eine der Ausgeburten Ihrer einstmaligen Favoritinnen? Dieser, wie nennt doch die Landbevölkerung gemeinhin solche Frauen, - Schlampe?“
Fitzwilliam konnte förmlich hören, wie sein Vater nach Luft rang, einer Luft, die zum reißen gespannt war, und er sah durch den offenen Spalt, dass sein Vater bedrohlich auf die Mutter zuging, im Schritt innehielt, die bereits erhobene Hand sinken ließ und auch seine Schultern in Resignation senkte.
„Du hast dich vergessen, liebe Gattin. Du, die du so stolz bist, auf deine Erziehung und deine Herkunft, begibst dich mit deiner Sprache auf die unterste Stufe. Es sollte mich allerdings amüsieren, dass du hiermit Zeichen von Eifersucht zeigst, die ich bei dir nicht mehr erwartet hätte. Dabei stünden mir derlei Allüren mehr zu, da ich mehr Gründe zu nennen hätte. Aber mir ist es eindeutig zu heiß, um längere Dispute auszutragen.
Lass sie uns auf einen der nächsten Tage verschieben.“
„Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“, keifte seine Mutter nach“ Himmel, ich wünschte mir, unser Sohn würde seiner Frau einmal mehr Freude bereiten!“
Es war ihm gerade noch gelungen, sich hinter einem Vorhang notdürftig zu verbergen, bevor seine Mutter aus dem Schlafgemach des Vaters stürmte. Sein Cousin, der ein paar Jahre älter war, in seinen jungen Jahren bereits den militärischen Titel eines Captain trug, und den Sommer gern mit ihm auf Pemberley verbrachte, fand ihn einige Zeit später völlig verstört in den Stallungen.
„Hey, Will, alter Junge! Bist im vollsten erblühen deiner Manneskraft und trägst ein Gesicht, wie sieben Wochen indischen Monsuns. Was ist los?“, versuchte dieser ihn aufzumuntern.
„Lass“ knurrte Darcy junior zurück, „Gerade dieses Thema trägt kaum zu meiner Erheiterung bei. Es gab Streit deswegen, dabei bin ich voll im Bilde, es gibt nichts, was Vater mir erzählen müsste, um mich in diesen Dingen voranzubringen.“
Captain Fitzwilliam nickte verständnisvoll. „Ich sah es kommen. Lady Anne hat eine eigene Meinung über diese Dinge. Gewiss werden sie sich bald wieder vertragen haben. Komm, lass uns ins Dorf reiten und ein wenig Spaß finden. In solcher Hitze und Schwüle ist an einen ordentlichen Schlaf ohnehin nicht zu denken, und eure jungen Männer im Dorf sind prächtige Gesellen, mit denen sich gut zechen und feiern lässt. Na, und die Gesellschaft des einen oder anderen Dorfmädchens wird auch nicht zu verachten sein.“
„Nein, nicht ins Dorf“, erwiderte er, während er bereits seinen Weißen sattelte, “Ich hätte eher den Wunsch zu dem kleinen Wasserfall im Wald zu reiten. Du erinnerst dich gewiss an die kleine Grotte am Teich, wo wir als Kinder unbehelligt von Müttern und Ermahnungen gern Drachentöter spielten, oder König Artus? Das Wasser dort hat eine genügende Tiefe und weist durch die Quelle selbst im größten Sommer angenehme Temperaturen auf. Ich benötige dringend einer gehörigen Abkühlung.“
„Wie du meinst, mein Freund. Ich bin dabei. Welchen soll ich nehmen?“
Er, Fitzwilliam deutete mit dem Kopf auf einen herrlichen Grauschimmel, und wenige Minuten später sprengten sie lachend durch die Nacht.
Wäre diese ungewöhnliche Hitze nicht gewesen, die ihr Wohlbefinden beeinträchtigte, sie hätten beide einen gemütlichen, genussvollen Ritt vorgezogen, denn die Landschaften und Wälder von Pemberley und der direkten Umgebung, was auch die Gewässer mit einschloss, waren nach den Vorstellungen seines Vaters und mit sanfter Hand umgestaltet worden. Sie schienen nun weitgehend unberührt, die planerischen Sünden der Vergangenheit waren entsprechend korrigiert oder ganz ausgemerzt worden, und viele schattige, versteckte Winkel, wie auch kleine, sonnige Lichtungen lockten den Betrachter innezuhalten und jetzt, im Sommer den Duft süßen Waldmeisters, wilder Rosen und kleiner, reifer Erdbeeren zu genießen.
Ja, hier war die Luft weit angenehmer als im Haus; es ließ sich tief Luft holen und freier durchatmen.
Nicht auszudenken, wenn seine Mutter doch ein Gespräch über diese Dinge mit ihm gesucht hätte …
Eben hatten sie eine flache Stelle nahe der Grotte und unterhalb des Wasserfalls erreicht, wo man auch die Pferde gut anbinden konnte und genügend Platz zum ruhen blieb; und hatten begonnen sich zu entkleiden, die Stiefel natürlich und vielleicht die Hemden, als er sie hörte, diese glockenhelle Stimme, ein altes, irisches Kinderlied summend, so leise auch, dass man es beinahe für ein Rascheln der Blätter hätte halten können.
„Shsh“ flüsterte er seinem Cousin zu, „Hörst Du das?“
Captain Fitzwilliam nickte still, und nun suchten beide mit ihren Augen die Umgebung ab, konnten aber nichts Ungewöhnliches entdecken. Sie standen Seite an Seite, bereit zum Sprung, und er gab das Zeichen, als über ihren Köpfen eine stromlinienförmige Figur nach unten rauschte, und kopfüber in das verlockende Nass eintauchte. Sie warteten sprachlos, stumm, ob dieses Etwas, dieses Wesen wieder an die Oberfläche käme, und als sie an das Ufer stieg, verbargen sie sich hinter den Zweigen, um nicht gesehen zu werden, sie nicht zu stören. Sie sah aus, wie man sich gemeinhin eine Wassernymphe, Fee oder Elfe vorstellte: Ihr langes Haar umspielte den Körper, beinahe bis zu den Hüften fielen die Locken, umschmeichelten die feinen Rundungen und verbargen die Haut fast vollständig. Das Alter war nicht zu schätzen, fünfzehn, oder sechzehn, vielleicht wenig älter, darüber war er sich nicht sicher, jedoch, dass er nie zuvor so etwas Schönes gesehen hatte. Behende, wie ein junges Reh stieg sie wieder zur Anhöhe empor und summte ihr Lied, um abermals zu springen, und ein drittes und viertes mal. So sprang und schwamm, tauchte sie mehrmals, und sie beide blieben still, schweigsam, um diesen kostbaren Augenblick so lange möglich zu behalten und diese Schönheit, diese Wassernymphe nur nicht zu verschrecken. Sie bewunderten das Mädchen, ihre Gestalt, ihre Stimme, sahen sich wortlos in die Augen und seufzten kaum hörbar ob ihrer Empfindungen, Gedanken und Wünsche, die sie sicher waren zu teilen.
Er, Fitzwilliam, war der Erste, der sich wieder gefangen hatte und diesem Wesen ins Wasser zu folgen dachte, es berühren, sich vergewissern, ob er träumte oder wachte, andererseits die körperliche Hitze zu kühlen, die unerwünschten Regungen, der Natur entsprechend und weit außerhalb seiner Kontrolle.
Sein Cousin hielt ihn zurück, obgleich er mit einem Blick sehen konnte, dass auch jener nicht unbeteiligt gewesen war.
„Lass sie. Sie spricht nicht mehr, seit ihre Mutter sich hier zu Tode stürzte“, flüsterte sein Cousin.
„Du kennst sie. Wer ist sie?“
„Sie heißt Fee Hunter, so sagte man mir. Eine Tochter der früheren Fee Donovan und ihrer Mutter Abbild.“ Das war sie also, jene Fee, deretwegen sich seine Mutter derart empört hatte, und deren Mutter eine ungebührliche Eifersucht über den Tod hinaus geweckt hatte!
Mit einem Mal war sie, so plötzlich sie kam, verschwunden. So sprangen beide selbst und tauchten in die erfrischenden Fluten, ums eine oder andere Mal, lachten und spritzten und verhielten sich wie kleine Kinder, unfähig das gesehene und empfundene in Worte zu fassen, sich auszutauschen.
Dann hörten sie die Feuerglocke, und suchten nur, so schnell als möglich ihre Pferde zu erreichen und nach Pemberley zu reiten. Sie hatten den Waldsaum noch nicht hinter sich, da konnten sie bereits die Flammen aus den Stallungen schlagen sehen, und rochen ihn auch, den beißenden, vernichtenden Qualm, der den Atem stocken ließ. Sogleich gaben sie den Pferden vermehrt die Sporen, und jagten auf das Gebäude zu in hastiger Angst, sich um die Sicherheit der Angehörigen zu vergewissern.
Darcy senior fanden sie augenblicklich, der ihnen eiligst Bericht gab, dass die glühende Sonne des Tages und die glühende Hitze der Nacht das äußere Heu entzündet hätten, das Feuer sich dann über Scheune und Stallungen verbreitet hätte und nur ein glücklicher Umstand schlimmeres, wie ein Übergreifen auf das Hauptgebäude verhütet habe. Er selbst habe Lady Anne noch nicht gesehen, ihr Zimmer sei aber leer gewesen, sie müsse sich also in Sicherheit befinden und Georgiana sei bei ihrer Amme und schliefe unter der Sommerlinde im Park, alle Geräusche der Nacht hätten sie nicht zu wecken vermocht.
Sofort reihten Captain Fitzwilliam und er sich zu den übrigen Bediensteten, Knechten und Pächtern, Männern und Frauen, und arbeiteten Hand in Hand mit der Landbevölkerung um das Feuer, die Flammen und letztlich auch die Glut zum Erliegen zu bringen. Keiner nahm sich aus, jeder gab seinen Teil, um das Schlimmste abzuwenden, und glaubte man sich am Ende seiner Kraft, so machte man doch weiter, wollte den anderen nicht nachstehen und Schwäche zeigen.
Irgendwann in den frühen Morgenstunden war es geschafft, es dampfte noch, aber selbst die Glut war besiegt. Erleichterung und Freude zeigte sich in den Gesichtern reihum, Menschenleben waren keine zu beklagen, es fehlten lediglich ein paar Tiere, und der Eine oder Andere hatte leichtere oder schwerere Verletzungen, jedoch das Schlimmste war verhütet, und Scheune und Stallungen waren leicht zu ersetzen und wieder aufzubauen.
Darcy senior wies den Verwalter und alle Bediensteten an Küche, Speisekammern und Weinkeller zu öffnen und alle Helfer angemessen zu verköstigen.
Ein junger Stallbursche fand später in einem kleinen Anbau hinter dem Stall zwei halb verkohlte Körper, verschlungene Körper, die Lady Anne und einem der älteren Stallburschen gehörten.
Zwei Tage später wurde Lady Anne zu Grabe getragen; über das Feuer, den Anbau, das Wie und Warum wurde niemals gesprochen.

Viel später erfuhr er selbst die Hintergründe, begann den Streit der Eltern, das allgemeine Verhalten und die übrigen Vorgänge auf Pemberley zu verstehen und er schwor sich, ihm würde ähnliches nicht widerfahren. Sollte er sich jemals zu einer Ehe bereit erklären, wozu ihm jede Vorstellung fehlte, dann käme nur eine Liebesheirat in Frage. Er würde in jedem Fall nur dann einer Frau seine Hand antragen, wenn er diese aus ganzem Herzen und mit jeder Faser begehren, lieben und achten könne und keine Gefahr bestünde, dass sich an ihren oder seinen Gefühlen jemals eine Änderung herbeiführen ließe
.

„Lizzie“, stöhnte er, „Lizzie“, und Tränen der schmerzlichen Erinnerung liefen über seine Wangen. Er wünschte, ein ungebührlicher und unmöglicher Wunsch zwar, sie wäre bei ihm um ihn zu trösten, zu streicheln und zu küssen; und er zweifelte keinen Moment, dass sie dazu fähig wäre ihn alles vergangene vergessen zu lassen; sein Stolz war vollständig vergangen, nur Leid blieb in seinen Augen und unsäglicher Schmerz.
Nun war er sich auch wieder bewusst, aus welchem Grund ihn gerade Elizabeth Bennets Augen von Anbeginn derart fasziniert hatten und nicht mehr loslassen wollten. Bei den Kondolenzbezeugungen war auch die kleine Fee zugegen gewesen, die kleine stumme Wassernymphe und sah in an, sah ihn mit diesen unbeschreiblichen Augen und Tränen liefen über ihre Wangen, schüttelten ihren Körper; Regungen, die er sich selbst am Grabe nicht zulassen konnte. Nie würde er sie vergessen, und obwohl er niemals ernsthaft in Gefahr gestanden hatte, sich ernstlich in dieses Mädchen zu verlieben, waren es eben Lizzies, in Gedanken rief er sie seit langem mit ihrem Kosenamen, märchenhafte Augen, die Stimme und die natürliche Anmut, die ihn an das Bad im Teich erinnert, ihn vollständig verzaubert und gefesselt hatten.
Er wollte sie, er liebte und brauchte sie, und war entschlossen alles zu tun, um ihre Meinung zu ändern, und sie letztlich doch für sich zu gewinnen.
Schlagartig wurde ihm bewusst, welche Schritte dazu nötig waren. Sofort, nein am nächsten Tag, noch vor Wickhams und Lydias Hochzeit würde er mit den Verwandten väterlicherseits korrespondieren, ihnen seine Entscheidung kundtun; er würde Bingley erst nach Netherfield bringen, dann nach Longbourn und sehen, ob die Gefühle von Charles und Jane entweder gelitten hatten, oder aber die gleichen geblieben waren, und das Wichtigste, er wollte Lizzie seine Veränderung glaubhaft machen, seine Liebe und Bewunderung und die Akzeptanz ihrer Familie.
Egal, was es ihn kosten mochte, er musste Lizzies Zuneigung erringen und sie zu seiner Frau machen.

The End

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BeitragVerfasst: Mittwoch 12. Juli 2006, 08:54 
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Prüde Zimperliese

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Hallo Caro,
danke, daß Du Deine Story eingestellt hast!
Ich finde, Du triffst die Sprache ziemlich gut und bringst in der ersten Szene (belauschtes Gespräch der Eltern) auch eine gewisse Spannung mit rein. Ich hätte ja zu gerne erfahren, was Papa gedenkt, in der Stadt mit dem Sohnemann zu tun in Bezug auf dessen weitere "Erziehung"! :fies_sei:

Auch wenn es mich ein bißchen geschockt hat, daß Frau Mama so eine olle Zicke ist und die beiden sich so gar nicht mehr gern haben... schnüff. Aber das macht nichts, muß ja nicht immer Friede Freude sein, nicht wahr? Das Ende war dann aber auch entsprechend heftig, mein lieber Schwan! Krass, aber recht gut gelöst.

Hat einen etwas melancholischen Touch, Deine Story, und für den Helden geht es gefühlsmäßig wirklich drunter und drüber. Erst das Gespräch der Eltern mitanhören zu müssen, dann die nette Abwechslung am See, der Wunsch, der "Wasserfrau" näherzukommen, das Feuer, die Entdeckung der Leichen... du verlangst dem Ärmsten ja einiges ab! :tear:

Eine Sache ist mir noch aufgefallen: Die Geschichte spielt komplett in einer Nacht. Ich habe Probleme, mir speziell die Szene am See vorzustellen, es müßte doch eigentlich stockfinster sein, oder?

Ich möchte aber bitte noch mehr von Dir lesen in Zukunft! :bindafür:

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Viele Grüße
Bezzy


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BeitragVerfasst: Mittwoch 12. Juli 2006, 09:03 
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@ Bezzy,

danke Bezzy, freut mich, dass es dir gefällt.
Ehrlich, ich habe nicht daran gedacht, dass es tiefschwarze Nacht sein könnte.
Okay, es ist spätabends, aber im Sommer ist es länger hell. Ich sollte vielleicht noch nachtragen, dass der Mond schien ....

Ich wollte ohnehin einige Kapitel zu Darcys Vergangenheit schreiben, die sein Verhalten und seinen Charkter weiter erklären ...
Die Spannungen zwischen den Eltern waren für mich der einzig erklärbare Grund, warum Darcy sich mit Gefühlen und dem äußern derselbigen so schwer tut.Ich denke mir, er hatte einfach diesbezüglich zu Hause kein gutes Beispiel ...

Liebe Grüße, Caro

PS: Na, Papa Darcy nimmt seinen Sohn mit zu einer Dame (Mätresse?), die ihm die Liebeskunst beibringen soll zum Besispiel, mals sehen ...

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BeitragVerfasst: Mittwoch 12. Juli 2006, 10:36 
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Schöne Story, Caro, auch wenn ich mir Mama Darcy immer anders vorgestellt habe und das Ehepaar Darcy immer lieber als liebendes Paar sah, naja, aber deine Story überzeugt mich dennoch. Die Sprache triffst du echt sehr gut, Kompliment.
So, nun noch was, habe mich an ne Fortsetzung zu dem Challenge gemacht und ihr findet es hier
Die ersten beiden Kapitel kennt ihr schon, das ist das Challenge, Kapitel 3 ist neu. Mehr wird in den nächsten Tagen kommen. Soll aber auch net mehr so lange werden. Ideen, Kritik und Anregungen werden aber sehr gerne entgegengenommen.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 12. Juli 2006, 18:03 
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@ Becci,

danke Becci, dein Lob freut mich auch sehr. Ich habe mir die 3 Kapitel auch schon ausgedruckt und werde sie heute abend in Ruhe lesen ...

Liebe Grüße, Caro

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BeitragVerfasst: Mittwoch 12. Juli 2006, 21:37 
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Prüde Zimperliese

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Zitat:
Okay, es ist spätabends, aber im Sommer ist es länger hell. Ich sollte vielleicht noch nachtragen, dass der Mond schien ....


Sorry, ich komm da irgendwie nicht mehr raus - in meiner Vorstellung seh ich die zwei da ständig im finsteren See planschen... :lach: Ok, ich werde versuchen, mir jetzt vielleicht eher eine dezente Abenddämmerung vorzustellen!

Sag mal, hättest Du nicht Lust, Deine Sachen auf http://www.fanfiction.net zu veröffentlichen (und die Zahl der deutschen Austen-Schreiberlinge dort weiter steil in die Höhe zu treiben)? Täte mich freuen, Dich dort zu lesen!

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Viele Grüße
Bezzy


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BeitragVerfasst: Donnerstag 13. Juli 2006, 08:06 
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@Bezzy,
ja, wenn ich mit der Technik nicht solche Probleme hätte ... Ich hab den Link versucht, dann hab ich die Auswahl book und weiß schon nicht mehr, was dann zu tun ist. Ich hab mit dem Internet einfach nicht genug Erfahrung ...
Na ja, vielleicht schreib ich den Text diesbezüglich (Abend & Mond) noch ein wenig um ...

@Becci,
och ist die traurig. Ich hab' jetzt schon geschmunzelt, weil du das Ehepaar Darcy senior eher verliebt siehst und unsere Helden im Moment bei dir auf keinen grünen Zweig kommen. Schaade, hatte mich schon auf (du weißt schon was) gefreut ...Haste wirklich gut gemacht, aber ich leide so mit ....

Liebe Grüße, Caro

PS: Findet ihr, ich hätte sie noch ein bischen ausschmücken sollen, oder ist es okay so ?

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BeitragVerfasst: Donnerstag 13. Juli 2006, 09:36 
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@Caro: Du müsstest dann auf Register klicken und dir da nen Account erstellen, kann dir das auch alles noch etwas genauer erklären, wenn du willst. PN genügt!
Tja, das mit dem Versöhnen braucht immer so seine Zeit, wie im echten Leben halt. Im nächsten Kapitel, das ich jetzt online gestellt hab, werden die beiden sich auch noch net versöhnen, aber es gibt eine nette Unterhaltung zwischen Darcy und Georgiana. Also, viel Spass beim Lesen.
Und naja, auch Paare, die sich lieben, können unglücklich sein, aber ich stehe halt mehr auf unglücklich, sich liebende Paare, als auf Paare, die keine Gefühle füreinander hegen.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 13. Juli 2006, 09:43 
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Ja siehste, in der Hinsicht war ich persönlich immer sehr konsequent.
Wenn ich in einer Beziehung längere Zeit unglücklich war, bzw. auf die schnelle keinen Konsens mehr finden konnte, hab ich mich zurückgezogen. Da hab ich die Nerven nicht für (persönlich), aber lesen tu ich's (mit Herzeleid) trotzdem gern ...

Liebe Grüße, Caro

PS: Ist vielleicht auch nicht richtig, denn jetzt steh ich da, allein mit dem Pupperl

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