Dank des Fernsehtips von Kerstin konnte ich jetzt endlich den Film "Onegin" mit Ralph Finnes und Liv Tyler anschauen.
Mir hat er gefallen, auch wenn er anders war, als ich erwartet habe.
Erwartet habe ich einen dramatischen und leidenschaftlichen Film.
Es war dann aber einer der wehmütigsten Filme, die ich gesehen habe.
Der gesamte Film incl. Musik, Farbensprache und Ausstattung deutete schon auf das Ende hin.
Er war im Ganzen sehr reduziert und zurückgenommen. Wenn wirklich mal Farbe ins Spiel gekomme ist, dann ist die richtig aufgefallen - z. B. das rote Kleid von Tatjana, als Onegin sie nach Jahren wiedersieht - alle anderen im Saal waren weiß oder schwarz angezogen.
Der Film war sehr fragmentartig gestaltet, manchmal kamen die Szenen wie Traumsequenzen rüber. Aber vielleicht war das so gewollt, der Film basiert ja auf einem Versroman und genauso fand ich auch den Film gegliedert. Als wären es einzelne Strophen, die zu einem Ganzen zusammengefügt worden sind. Als nächstes werde ich mal das Buch von Puschkin lesen.
Zur Handlung will ich garnicht soviel sagen. Ich finde, es ist ein Film, in den jeder viel Eigenes hinein interpretieren kann. Einzig das Ende fand ich sehr abrupt, da hätte ich mir gewünscht, das noch 5 min Handlung kommen.
Abschließend muß ich sagen: Keiner kann tiefer (und dramatischer) leiden als Russen, das merkt man in russischer Musik und ich finde, das spiegelt sich auch in dem Film wieder.
Und folgerichtig kann man bei einem solchen Film auch kein Happy End erwarten, das wäre Stilbruch