Ich hab es tatsächlich geschafft - ich hab
Colin Firth am 7. Juni *live on stage* im National's Olivier Theatre, London, gesehen.
Zwar saßen wir weit oben, aber ich hatte ein kleines Fernglas mit und hatte keine Hemmungen, es zu benutzen, obwohl das wohl nicht Mode ist in diesem Theater.
Die 25 Schauspieler saßen in ner Art V, Colin vierter von links, und wer "dran" war, ging in die Mitte der Bühne.
Vor dem Auftritt wurde im Hintergrund eingeblendet, wie das Stück bzw. das Gedicht hieß, und wer es sprach.
Gedichte, Rollenspiele, Monologe.
Etwas enttäuschend war, dass außer einem mir unbekannten Schauspieler
alle ihre Rolle vom Blatt ablasen, auch Alan Rickman, Jude Law, Jeremy Irons.
Wobei letzterer immerhin durch ein Paar knallroter Stiefeletten auf sich aufmerksam machte.
Eine weitere Ausnahme war natürlich
Colin Firth: er sprach seinen langen Monolog aus "The Caretaker" völlig frei, d.h. er spielte, bzw.
war Aston aus dem Stück. Ich wusste zuvor nicht, dass Colin diese Rolle bereits 1991 unter der Regie von Pinter auf der Bühne gespielt hatte.
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Pinter’s speech is a huge indictment of electric shock, which was used in so-called ‘mental asylums’ in the 1950s. Colin went totally into character; it was as if he ‘sunk’ into the chair and the character. Although he had his script on a board, he used the board for the character to hold onto while he told his experience. When he described the ‘pincers on the skull’, you could almost feel shivers in the audience. His voice changed to that of a damaged young man, quite high and pathetic, yet strong in his internal protest. He sat there, completely inside himself, in the character. It is difficult to explain. He was Aston, unaware of an audience, yet talking to someone, telling his story. <<<<
Sehr beeindruckend fand ich , dass Schauspielschüler die Nobelpreisrede von Pinter verlasen, in der er auch gegen den Irak-Krieg protestiert hatte.
Nobelpreisrede von PinterInsgesamt hat man einen guten Überblick über das Werk von Pinter bekommen, und die Vielfalt wurde die unterschiedlichsten Schauspieler verdeutlicht.
Irgendwie seltsam schien mir , dass nach Ende alle Schauspieler während des Beifalls sich 3x tief verbeugten, dann von der Bühne gingen , und das war's! Das Publikum stand auf und ging.......
Fazit:
Es war ein Erlebnis, das sich definitiv gelohnt hat.