Pixie hat geschrieben:
Für mich macht die Faszination aus, dass einem die Romanfiguren (okay, vielleicht nicht alle, aber viele) ans Herz wachsen. Sie sind so lebendig, dass man meint, sie persönlich zu kennen. Ich kann mit JAs Hilfe in die Welt von damals eintauchen und trotzdem bleibt sie immer noch rätselhaft. Ich weiß gar nicht genau, wie ich das beschreiben soll.
Ach, das ist so wunderschön ausgedrückt, Pixie.
So wie du das beschreibst löst es jedenfalls in mir ein Echo des Wiedererkennens aus.
Caro hat geschrieben:
Gerade das zwischen den Zeilen lesen ist wichtig.
Und das ist bei einem Autor absolut nicht möglich, der den Leser bei der Hand nimmt, sprich ihm genau vorschreibt, was für ein Bild er zu sehen hat.
Solche Geschichten lese ich auch, mal mit mehr, mal mit weniger Freude, aber sie lassen keinen bleibenden Eindruck; zumindest beschäftigen sie mich, oder vielmehr meinen "Geist", nicht.
Damit sprichst du sicher etwas sehr zentrales an.
Nicht umsonst gibt es ja zu ihren Romanen, allen voran P&P auch soviele FF's.
Das wäre nicht möglich bei einer Geschichte die keinerlei Spekulation mehr offen lässt.
Was nicht alles beantwortet, beschäftigt auch weiterhin, das stimmt. Aber viele Autoren tun dies, dennoch dürfen sie nicht davon ausgehen dass sie auch noch in zweihundert Jahren Menschen für ihre Geschichten begeistern.
Was ich bisher für mich über das "Phänomen" herausfinden konnte stellt sich folgendermassen dar: Für mich persönlich hat es einerseits mit der Schönheit und gleichzeitig aber auch Einfachheit ihrer Sprache zu tun deren sie sich bedient und der Thematik die natürlich an und für sich zeitlos ist. Dann muss ich gestehen, bin ich der Insel vollkommen verfallen, schon seit vielen Jahren. Ich liebe die Sprache, die Geschichte, das Land und seine Besonderheiten im Allgemeinen sowie im Speziellen zum Beispiel Umgangsformen und Etikette die die Menschen bis heute prägen und insofern natürlich auch die Literatur die diese Aspekte besonders hervorhebt und in fesselnde Geschichten einzuweben versteht.
Dennoch habe ich mich zum Beispiel nie in demselben Ausmass mit Elizabeth Gaskell oder Charlotte Brontë auseinander gesetzt, obwohl die demselben Anspruch gerecht werden und ich ihre Bücher absolut und heiss liebe.
Ein bisschen kommen mir JA's Geschichten (im Bezug auf deren Faszination die sie auf alle Alterstufen und über den Wechsel der Zeit ausübt), wie die zeitlosen Märchen der Gebrüder Grimm oder Anderson vor.
Schneewittchen, Aschenputtel, die Schneekönigin u.v.m. verfügen ebenfalls über dieselbe zeitlose Schönheit, sie begeisterten damals als sie entstanden und sie werden garantiert noch in hundert Jahren Menschen aller Alterstufen in ihren Bann ziehen.
Und dennoch würde ich so gerne noch viel tiefer verstehen wollen. Bin so gespannt auf eure Erfahrungen und Eindrücke zum Thema.
P.S.: Vielleicht liegt es aber auch "nur" daran, dass Menschen die sich für JA begeistern, irgendwie auch unglaublich sympathisch rüber kommen und man, wenn man sie mal kennen gelernt hat nicht mehr missen wollte.