Julchen hat geschrieben:
Gestern habe ich noch meine Prato (Kochbuch von 1897) durchforstet. Dort gibt es eigentlich nur zwei Arten von "Nudelformen": sehr dünn geschnitten für Suppe und breitere Bandnudeln für Beilagen oder Hauptspeisen. Allein schon aus Zeitgründen könnte ich mir vorstellen, dass das die gängigste Variante war...
@Miranda: Das würd einiges erklären
Danke für die Info
@Caro: Vor allem gab es sicher viele Haushalte, die sich teure Küchengeräte nicht leisten konnten oder auch nicht wollten (so nach dem Motto - wer braucht eine Nudelmaschine, wenn er einen Nudelwalker / Nudelholz besitzt
).
Nicht nur das, mit den ersten Nudelmaschinen gab es das Problem, dass der Teig gern klebte, dass die Nudeln nichts wurden, wenn man nicht mit rechter Kraft und Schnelligkeit kurbelte etcpp.
Meine Oma sagte immer " bis die Maschine aufgebaut ist, hab ich's längst selbst geschnitten", und sie war so schnell, dass einem vom Zusehen allein schwindlig werden konnte. Schneller und besser ging's mit der Kurbel dann auch nicht. Im Gegenteil. Als sie dann endlich eine hatte, blieb die im Kammerl stehen ...
*Nachtrag*
Im Übrigen wird die Kartoffel wohl inzwischen weiter verbereitet gewesen sein. Wie ich darauf komme?
1. Es kostete weitaus weniger Zeit und war günstiger, Kartoffeln zu kochen, als Nudelteig zuzubereiten, "gehen zu lassen", zu schneiden und zu kochen
2. Als sich die Kartoffel erst verbreitet hatte entstanden riesige Monokulturen und man baute leider jahrelang auf denselben Ackerböden Kartoffeln an, was dazu führte, dass sich Kartoffelkranklheiten in Windeseile verbreiteten
- 1770 etwa die Kräuselkrankeit
- Schimmelpilz in Irland 1793 entdeckt und dokumentiert
- Schwarzfäule, die die ganze Pflanze befällt und zerstört 1833
-Braunfäule kam aus Amerika und wurde 1845 auf der Insel Wright erwähnt und dokumentiert
Dies sind .nur Beispiele
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Grüsse, Caro
Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)
Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit