Literaturforum
Aktuelle Zeit: Freitag 3. Mai 2024, 15:41

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Forumsregeln


Die Forumsregeln lesen



Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 263 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1 ... 4, 5, 6, 7, 8, 9  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Samstag 3. Januar 2009, 11:52 
Offline
Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Hab den Film jetzt auch gesehen. Also unterm Strich finde ich, dass er ganz in Ordnung ist. Ich habe schon wesentlich schlechtere Verfilmungen von JA-Büchern gesehen. Diese würde ich irgendwo im oberen Mittelfeld einordnen.
Mir ist zunächst wichtig, dass ein Film ordentlich inszeniert ist, dass die Bilder stimmig sind und natürlich die Schauspieler einen vernünftigen Job machen - das haut schon hin bei diesem Film, deshalb konnte ich ihn auch ganz entspannt gucken (kein Willoughby im Spiegel, hurra! :D ). Und ich finde auch, dass mehrere Schauspieler wirklich gut sind, Elinor und Brandon z.B. kommen gut rüber, Edward fand ich auch ok, ebenso Mrs. Dashwood. Wieder ein Pluspunkt.
Na gut, dann fängt man an, Figuren und Handlung mit dem Buch zu vergleichen (was ja nicht zwingend sein muss, in diesem Fall aber hat zumindest der Drehbuchautor wohl den Anspruch, tatsächlich JA zu verfilmen). Und da kommen dann die Minuspunkte. Marianne fand ich fehlbesetzt und unglaubwürdig, da kommt viel zu wenig von ihrem Feuer rüber. Willoughby ist noch schlimmer: Erst hab ich mich gefreut, dass der Typ genau so mies auftritt, wie ich ihn finde - dann fiel mir ein und auf, dass ich so überhaupt nicht kapiere, warum sich Marianne (oder sonst irgendeine Frau) in den Heini verknallen kann. Der ist doch fies (nebenbei: die Anfangsszene hat mich gar nicht gestört, endlich wird der Schuft mal auf frischer Tat gezeigt ;D ). Das ist schon ein riesiger Widerspruch zum Buch, in dem Willoughby ja tatsächlich lange sympathisch ist, was auch nicht unwichtig für die Handlung ist. Konsequenterweise geht seine Rechtfertigungsszene in diesem Film auch total in die Hose.
Natürlich hatte ich bei den Schauspielern auch ständig ET, Alan Rickman, Kate Winslet, Greg Wise oder Hugh Grant vor Augen - und ich finde sie alle in jeder Rolle etwas oder viel, viel besser als in dieser Verfilmung. Aber der Vergleich ist wohl nicht ganz fair, immerhin geht es um einen Hollywoodfilm mit erstklassigen Schauspielern und eine TV-Produktion.
Den Vergleich mit Ang Lees Verfilmung hält diese meiner Meinung nach aber auch jenseits der Schauspieler auf keinen Fall stand. Dafür ist sie zu trocken. Lee hat das viel spritziger und humorvoller inszeniert, ohne Längen (ok, mit Weglassungen) rauscht der Film nur so dahin. Und auch die tieferen Emotionen (großartig die Szene, in der Elinor Angst um Mariannes Leben hat, besser als im Buch, hab ich glaub ich schon mal behauptet) sind besser dargestellt.
Aber noch mal: Ich finde die aktuelle Verfilmung nicht schlecht und werde sie sicher noch das eine oder andere mal sehen.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Samstag 3. Januar 2009, 11:52 


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Sonntag 4. Januar 2009, 20:37 
Offline
Amüsantes Boardmitglied und Reisetrulla
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 17. Mai 2006, 21:35
Beiträge: 2141
Wohnort: NRW
Udo hat geschrieben:
Marianne fand ich fehlbesetzt und unglaubwürdig, da kommt viel zu wenig von ihrem Feuer rüber.


Das habe ich auch so empfunden, auch wenn ich den Film nur teilweise gesehen habe. Sie hat die Leidenschaft längst nicht so gut rübergebracht wie Kate Winslet. Auch sonst hat mich die Verfilmung nicht ganz so berührt, wie die Ang-Lee-Verfilmung. Zum Beispiel hat es in der Neuverfilmung bei der Szene, in der Willoughby Mariannes Knöchel abtastet, bei weitem nicht so geknistert wie in der Verfilmung mit Greg Wise und Kate Winslet.

_________________
Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil!
Albert Einstein


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Sonntag 4. Januar 2009, 22:07 
Offline
Austenfan

Registriert: Freitag 2. Januar 2009, 13:49
Beiträge: 41
Ich finde den Film sehr gelungen, da er vollkommen auf den Kernpunkt des Romans (die emotionale Wandelung zweier Schwestern) fixiert ist. Deshalb sind einige Charaktere sicher nicht so ausgeprägt und einige Details etwas anders dargestellt wie sie es im Buch waren. Die Musik und die Stimmungsbilder sind perfekt auf die Situation der beiden Schwestern abgestimmt. Im Vergleich zum Roman ist diese Version sicher stärker in der Wirkung, denn Jane Austen geht im Buch auf den letzten Seiten wieder einmal die finanzielle Lage der Paare durch und lässte die "Bösewichter" dann doch wieder nicht mehr ganz so böse sein. Wo ist denn dann die Moral der Geschichte, die die Willoughbys der Welt davon bekehrt?

Meine Lieblingsszene:
Anfang Episode 3 -
Marianne liegt heulend auf dem Bett: "Happy Eleinor you have no idea how I suffer!"
Elinor greift zum Glas Wein und kippt es herunter ... "zu medizinischen Zwecken" ...

Die deutsche Synchronisation ist qualitativ mal wieder grottenschlecht, denn die drei Dashwood Schwestern z.B. haben fast die gleiche Stimme, obwohl Margaret als Kind ein ganz anderes Klangvolumen haben sollte. Synchronstimmen aus dem Studio klingen einfach langweilig, denn da ist die Emotion des Schauspielers nicht dabei.

_________________
"Wenn man nicht sagen kann was man meint,
kann man nie meinen was man sagt." - ad hoc Übersetzung Babylon 5


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Sonntag 4. Januar 2009, 23:26 
Offline
Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Muck hat geschrieben:
Ich finde den Film sehr gelungen, da er vollkommen auf den Kernpunkt des Romans (die emotionale Wandelung zweier Schwestern) fixiert ist.


Eben das fand ich nicht so gut entwickelt. Marianne macht doch in dieser Verfilmung kaum eine Wandlung durch: Sie bleibt für mich immer etwa auf einem (zu geringen) Level emotional. Der totale Schock, als ihr klar wird, dass W. nichts mehr von ihr wissen will, und die darauf folgende fast tödliche Krise sind nicht richtig vermittelt, finde ich. Klar, wenn man es weiß.... Aber in der Ang-Lee-Verfilmung ist mir das (da kannte ich das Buch noch nicht) sofort viel eindringlicher deutlich geworden. Auch Elinor...- die Spannung zwischen Selbstbeherrschung und Gefühlen merkt man schon, gerade auch in der Trinkszene, aber auch das war mir bei Emma Thompson klarer. Ich finde die alte Verfilmung wesentlich gefühlvoller.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Montag 5. Januar 2009, 09:10 
Offline
Austenfan

Registriert: Freitag 2. Januar 2009, 13:49
Beiträge: 41
Udo hat geschrieben:
Muck hat geschrieben:
Ich finde den Film sehr gelungen, da er vollkommen auf den Kernpunkt des Romans (die emotionale Wandelung zweier Schwestern) fixiert ist.


Eben das fand ich nicht so gut entwickelt. Marianne macht doch in dieser Verfilmung kaum eine Wandlung durch: Sie bleibt für mich immer etwa auf einem (zu geringen) Level emotional. Der totale Schock, als ihr klar wird, dass W. nichts mehr von ihr wissen will, und die darauf folgende fast tödliche Krise sind nicht richtig vermittelt, finde ich. Klar, wenn man es weiß.... Aber in der Ang-Lee-Verfilmung ist mir das (da kannte ich das Buch noch nicht) sofort viel eindringlicher deutlich geworden. Auch Elinor...- die Spannung zwischen Selbstbeherrschung und Gefühlen merkt man schon, gerade auch in der Trinkszene, aber auch das war mir bei Emma Thompson klarer. Ich finde die alte Verfilmung wesentlich gefühlvoller.

Leider kenne ich die alte Verfilmung noch nicht, aber für mich waren die Darstellungen doch schon ziemlich glaubhaft.

Bei Marianne ist im Buch nicht so wirklich eine vollständige Lösung von Willoughby zu erkennen und sie nimmt Brandon mehr oder weniger als Trost (zumindest am Anfang) und weil ihr neu gefundener "Verstand" ihr das geraten hat: "Marianne could never love by halves; and her whole heart became, in time, as much devoted to her husband, as it had once been to Willoughby." Davon ist im Film nichts mehr zu sehen und einzig die Erklärung von Marianne, dass ihre Gefühle für Brandon sich geändert haben, muss ausreichen. Mit der doppelten Zeit hätte das noch viel besser werden können, aber im vorgegebenen Rahmen war es wohl nicht möglich.

Die gelöste Spannung von Elinor, nachdem sie endlich ihren Edward bekommen hat, ist in der letzten Szene recht eindeutig durch das Lachen aus vollem Herzen zu erkennen. Für einen reservierten Charakter wie es Elinor ist, ist das einfach aussergewöhnlich.

Zusatz zu oben:

Man kann versuchen die Eigenheiten von Menschen auf verschiedene Weisen zu charakterisieren. Adolph Freiherr Knigge schreibt in seinem Buch "Über den Umgang mit Menschen" zum Beispiel: "Man pflegt gewöhnlich vier Hauotarten von Temperamenten anzunehmen und zu behaupten, ein Mensch sei entweder cholerisch, phlegmatisch, sanguinisch oder melancholisch." Für mich sieht das - unter anderem auch dank Jane Austen - etwas anders aus. In meiner persönlichen Theorie zur Charakterisierung von Menschen ist die zentralste Ebene der Motivation zusammengesetzt aus Emotion, Ambition und Verantwortung. Mit diesen drei Begriffen oder einer Mischung daraus kann man meiner Meinung nach den Charakter eines Menschen relativ gut beschreiben (obwohl dies nicht die einzige Ebene ist!!!).
Beispiele:
- Elinor Dashwood: mehrheitlich verantwortungsgesteuert
- Marianne Dashwood: vollständlich emotionsgesteuert
Es ist aber eine Eigenschaft der emotionalen Persönlichkeit, dass sie ungewollt egoistisch ist, denn die Emotionen kontrollieren die Vernunft. Sie achten nicht wirklich auf ihre Umwelt und deren Reaktion darauf und genau dieses ist in der Verfilmung durch Marianne sehr deutlich dargestellt worden in den zahllosen Dialogen, wo sie erklärt das die Meinung der Umwelt sie nicht interessiert und nur ihre eigene Emotion und ihr eigenes Empfinden wichtig ist. Gegen Ende des Films bricht diese emotionale Steuerung jedoch auf und sie fängt an zu verstehen, dass sie nicht alleine auf der Welt ist und dass es auch dazugehört sich um das Glück anderer zu sorgen und zu kümmern. Deshalb finde ich den Wandel bei Marianne sehr gut dargestellt.

Für Elinor löst sich die Last der Verantwortung im Heiratsantrag von Edward, dem Kuss und dem Lachen mit dem etwas tolpatschigen Edward bei den Hühnern. Vorher hat sie ja nicht einmal genug Emotion übrig gehabt, um über die verfahrene Situation mit Edward zu weinen und das "höchste Glück" wurde von ihr durch "contented" beschrieben.

Lucy Steele wird recht gut als ambitioniert dargestellt durch den Satz "I will meet the person that all my happiness depends upon." (Mrs. Ferrars und NICHT Edward). Als Kontrast dazu gibt es in dem Dialog auch noch Elinor, die in der Lage wäre auch mit wenig Geld zu leben und ihr Glück ist nur durch Edward bestimmt.

:admin: Bitte keine Doppelposts, dafür gibt es den Editierbutton

_________________
"Wenn man nicht sagen kann was man meint,
kann man nie meinen was man sagt." - ad hoc Übersetzung Babylon 5


Zuletzt geändert von Fiora am Samstag 17. Januar 2009, 18:47, insgesamt 1-mal geändert.
Doppelpost/Fiora


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Montag 5. Januar 2009, 21:00 
Offline
Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Muck hat geschrieben:
Die gelöste Spannung von Elinor, nachdem sie endlich ihren Edward bekommen hat, ist in der letzten Szene recht eindeutig durch das Lachen aus vollem Herzen zu erkennen. Für einen reservierten Charakter wie es Elinor ist, ist das einfach aussergewöhnlich.


Dann musst Du Dir die Ang-Lee-Verfilmung unbedingt mal ansehen! :ja:

Ich meinte aber eigentlich nicht die "gelöste Spannung", sondern während des ganzen Films eben die nicht gelöste Spannung: Wie Elinor, für die Selbstbeherrschung so wichtig ist, immer damit kämpft, ihre Gefühle, ihren Schmerz nicht zu zeigen. Wie gesagt: Bei Elinor ging das sogar noch, die Schauspielerin fand ich so schlecht nicht.
Aber die treibende Kraft des Buches, die Figur, die für die dramatischen Verwicklungen sorgt, ist nun mal Marianne - und sie finde ich im Film so oberflächlich dargestellt, dass ich ihr die behaupteten Emotionen einfach nicht abnehmen kann. Und wenn das so ist, dann funktioniert der ganze Film an der entscheidenden Stelle eben leider nicht - zumindest in meiner subjektiven Wahrnehmung.

Muck hat geschrieben:
Man kann versuchen die Eigenheiten von Menschen auf verschiedene Weisen zu charakterisieren. Adolph Freiherr Knigge schreibt in seinem Buch "Über den Umgang mit Menschen" zum Beispiel: "Man pflegt gewöhnlich vier Hauotarten von Temperamenten anzunehmen und zu behaupten, ein Mensch sei entweder cholerisch, phlegmatisch, sanguinisch oder melancholisch." Für mich sieht das - unter anderem auch dank Jane Austen - etwas anders aus.


Du willst doch damit nicht etwa sagen, dass erst JA Dich von Knigge befreit hat? ;D

Muck hat geschrieben:
In meiner persönlichen Theorie zur Charakterisierung von Menschen ist die zentralste Ebene der Motivation zusammengesetzt aus Emotion, Ambition und Verantwortung. Mit diesen drei Begriffen oder einer Mischung daraus kann man meiner Meinung nach den Charakter eines Menschen relativ gut beschreiben (obwohl dies nicht die einzige Ebene ist!!!).


Deine Theorie finde ich ganz interessant. Obwohl ich die Gefahr sehe, dass man da Leute in Schubläden packt. Oder dass man Begrifflichkeiten so allgemein fasst, dass man darunter praktisch alles subsumieren kann - dann verlieren die Begriffe aber leicht ihren Sinn. So könnte man zur Charakterisierung von Menschen auch einfach nur zwei Kategorien nutzen: "Vernunft" und "Gefühl". Mit diesen beiden Begriffen oder einer Mischung daraus kann man sicher auch jeden Menschen "einordnen". (Wobei ich mich gerade frage, wie man das bei Mr. Collins anstellen soll - aber gehen tät das schon.)
Ich finde übrigens auch nicht, dass Marianne vollständig emotionsgesteuert ist. Ja, sie ist total romantisch, sie glaubt an die eine und einzige Liebe für das ganze Leben, sie benimmt sich im Überschwang nicht immer korrekt und weil ihre Liebe das Allerwichtigste für sie ist, ist sie auch sehr egoistisch. Aber im Buch, und auch in der aktuellen Verfilmung, wird durchaus auch ihre Liebe für ihre Familie deutlich. Und Marianne verhält sich eben nicht total skrupellos, anders als etwa Lydia in P&P würde sie nie mit Willoughby einfach durchbrennen, sie hat ein feines Gespür dafür, was sie von ihrem Liebsten erwarten kann - und dazu gehört eben, dass er sie nicht zu Taten verleitet, die Marianne und/oder ihre Familie unmöglich machen würden. So vernünftig ist sie eben stets doch.


Muck hat geschrieben:
Lucy Steele wird recht gut als ambitioniert dargestellt durch den Satz "I will meet the person that all my happiness depends upon." (Mrs. Ferrars und NICHT Edward).


Sorry, auch Lucy fand ich enttäuschend in dem Film. Sie ist viel zu niedlich und harmlos. "Meine" Lucy, wie ich sie im Buch sehe, ist ein richtiges Biest, berechnend bis in die Haarspitzen, eifersüchtig auf ihren Vorteil bedacht und völlig skrupellos, wenn es darum geht, sich durch Schmeichelei populär zu machen. Im Film ahnt man kaum etwas davon, ich fand sie sogar ganz sympathisch irgendwie.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Dienstag 6. Januar 2009, 13:09 
Offline
Austenfan
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 29. Oktober 2005, 18:03
Beiträge: 33
Ich finde auch, dass Lucy viel zu harmlos dargestellt wird.
In der 95er-Version ist sie viel gemeiner.

Aber die Schwester von Lucy - Ann finde ich zum schießen,
die ist ziemlich buchgetreu dargestellt.

Was ich in dem neuen super find, ist dass die Darsteller in etwas
das Alter haben, was sich auch im Roman haben.

Schönen Tag noch


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Dienstag 6. Januar 2009, 15:15 
Offline
Austenfan

Registriert: Freitag 2. Januar 2009, 13:49
Beiträge: 41
Das Problem der Verfilmung ist relativ eindeutig: 3 Stunden Limit. Es gibt bei solch komplexen Büchern einfach zu viele Personen vorzustellen und wenn die Zeit dann nicht ausreicht ist es besser einige Figuren für die Hauptgeschichte zu kürzen. Das ist sicherlich so für die Gemeinheiten von Lucy oder zu gewissem Grad auch für Edward schon. Dieser startet nicht wirklich als "schüchtern" wie er im Buch beschrieben wird, sondern als ausgesprochen freundlich und gesellig. Es würde einfach zu viel Zeit brauchen, um zu erklären, warum Elinor sich mit einem schüchternen Menschen intensiv anfreundet und deshalb begnügt sich Andrew Davies damit den Gegensatz zwischen Edward und seiner Schwester Fanny in kleinen Details herauszuarbeiten (Bücherei und Reiten). Insofern kann man sicherlich sagen dass einige Nebenrollen nicht gut gelungen sind, aber das ist für diese Länge des Films in Kauf zu nehmen. Die doppelte Zeit würde es zwar ermöglichen die Charaktere besser darzustellen, aber eventuell "verwässert" dies auch wiederum den Kern der Geschichte und lenkt davon ab.

Bei Sense & Sensibility ist es aufgrund der Art des Buches sehr viel einfacher möglich diese mit leicht veränderten Schwerpunkten aber mit der gleichen Kernaussage zu verfilmen als es bei Pride & Prejudice der Fall ist. Das Buch zu Pride & Prejudice hat viel zu viele exakt beschriebene Details die für die Entwicklung der Hauptcharaktere allesamt notwendig sind, während in Sense & Sensibility ziemlich viel "nacherzählt" oder über Handlung geredet wird.

_________________
"Wenn man nicht sagen kann was man meint,
kann man nie meinen was man sagt." - ad hoc Übersetzung Babylon 5


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Dienstag 6. Januar 2009, 23:55 
Offline
Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Muck hat geschrieben:
Das Buch zu Pride & Prejudice hat viel zu viele exakt beschriebene Details die für die Entwicklung der Hauptcharaktere allesamt notwendig sind, während in Sense & Sensibility ziemlich viel "nacherzählt" oder über Handlung geredet wird.


Wie hat Dir denn die P&P-Verfilmung von 95 gefallen? Die ist immerhin ganz schön lang....


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Donnerstag 8. Januar 2009, 12:37 
Offline
fußballbegeisterte Administratorin im Ruhestand
Benutzeravatar

Registriert: Sonntag 23. Oktober 2005, 16:16
Beiträge: 1591
Wohnort: Berlinerin im tiefsten Sachsenlande
Leider habe ich den Großteil dieser Verfilmung verpasst. Aber was ich gesehen habe, macht mich ganz zuversichtlich, dass er für mich die beste S&S-Verfilmung sein könnte. Endlich mal ein glaubwürdiger Edward. Die stotternde Augenklimperei von Hugh Grant versaut mir die andere Verfilmung total. Und auch mit Col. Brandon war ich zufriedener. Nicht ganz so diese Schmachtaugen. Wie gesagt, nur erste Eindrücke, mehr nicht. Aber Film bekommt auf jeden Fall seine Chance.

_________________
Gruß Sonja
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein

Nach der EM ist vor der WM :aetsch:

Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Donnerstag 8. Januar 2009, 14:30 
Offline
Romantikversessene Satiriopsychosophin
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 13. April 2007, 20:37
Beiträge: 1064
Wohnort: Schweiz
Sonja hat geschrieben:
Endlich mal ein glaubwürdiger Edward. Die stotternde Augenklimperei von Hugh Grant versaut mir die andere Verfilmung total. Und auch mit Col. Brandon war ich zufriedener. Nicht ganz so diese Schmachtaugen. Wie gesagt, nur erste Eindrücke, mehr nicht. Aber Film bekommt auf jeden Fall seine Chance.

Oh, damit sprichst du mir aber sowas von aus der Seele. Fühle mich im Moment leider nicht gerade zum Bäume ausreissen (mach gerade an einer Grippe rum :P ) aber sobald ich wieder fit bin, werd ich auch zur Tat schreiten und eine ausführliche Kritik zur Serie hier deponieren. Aber diese zwei Sätze hätte ich jetzt einfach nicht unkommentiert stehen lassen können. :D Bin gespannt, was du dazu sagst, wenn du ihn dir dann in seiner ganzen Länge und Breite reinziehst, Soja. :ja:

_________________
Grüsschen, MJ


„Wenn Frauen unergründlich erscheinen, dann liegt es am fehlenden Tiefgang der Männer.“

Katharine Hepburn


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Donnerstag 8. Januar 2009, 16:15 
Offline
Austenexperte
Benutzeravatar

Registriert: Montag 24. Oktober 2005, 12:19
Beiträge: 2088
Wohnort: Fürth
Was Edward betrifft, schließe ich mich auch rückhaltlos an. Col. Brandon finde ich hier auch sehr gelungen. Im TV entgeht einem das ja, aber in der Originalfassung haucht er ganz zum Schluß ein "Come" Marianne zu, als diese ihm und seinem Falken zuschaut. Also, ich tät mich an Mariannes Stelle auf die Hochzeitsnacht freuen.

Eigentlich grenzt das ja an Illoyalität, aber auch Elinor gefällt mir in der neuen Fassung sehr gut und das angesichts der Göttin Thompson! Wenn man bedenkt, daß meine beiden Lieblinge Rickman und Thompson in der älteren Verfilmung mitspielen und die beiden neuen Darsteller mithalten können....

Marianne ist hier mehr ein typischer schwärmerischer Teenager und längst nicht so leidenschaftlich, wie Winslet in der anderen Fassung, im ganzen funktioniert der 3-Frauenhaushalt aber auch hier sehr hübsch.

Was wie bei all den neuen Verfilmungen nicht umgesetzt wird, sind die überzeichneten Figuren. Die 2. Ms. Steele rettet da etwas die Familienehre, aber ansonsten habe ich immer mehr den Eindruck, das 20. Jht. wüßte mit Austens bösem Humor wenig anzufangen.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Donnerstag 8. Januar 2009, 19:03 
Offline
Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 18. Oktober 2005, 21:38
Beiträge: 6885
Wohnort: Wo die Messer und Schwerter herkommen
Ich fand die neue Lucy Steele ein wenig blass. Da hat Imogen Stubbs mit zwei Augenaufschlägen mehr Fiesheit gezeigt. Bei der merkte man richtig, dass sie es darauf angelegt hat, Elinor zu verletzen.

Brandon hat mir allerdings auch sehr gut gefallen, trotz meiner Vorliebe für Alan Rickman. Ich fand ihn auf den Fotos zunächst etwas blass, aber in der Serie konnte er seinen Eindruck eindeutig verbessern. ;)

Willoughby konnte bei mir nicht punkten, der war so offensichtlich darauf bedacht, leicht böse zu wirken. Dabei ist es im Buch doch so, dass alle Damen der Familie Dashwood auf ihn hereinfallen, selbst die vorsichtige Elinor. Nur die ausstehende Verlobung macht sie irgendwann stutzig, aber bis dahin traute ihm niemand etwas böses zu.
Und das kam bei dieser Verfilmung nicht so heraus.

Ansonsten würde ich den Hollywoodfilm nicht mit der Serie vergleichen. Die Serie hat mehr Zeit, das merkte man.

Die Anfangssequenz fand ich übrigens eher blöd.. nach dem Motto "wenn schon Austen, dann aber bitte mit Gefummel und nackter Haut". Als ob das nicht auch ohne ginge. ;)
Grüße
Kerstin

_________________
Bild
"I think that we like those kind of entertainment just to have the opportunity to become a child again during 42 minutes."


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Donnerstag 8. Januar 2009, 22:26 
Offline
Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Edward und Brandon fand ich wie gesagt auch ganz gut. Und doch... Dieser Edward passt nicht zu "meinem" Edward. Denn Hugh Grant mag mit seinen Augen klimpern, aber er brachte das Schüchterne und Defensive an Edward immerhin besser rüber als der neue. Der war viel zu... fesch und selbstbewusst. Allerdings kommt diesmal besser rüber, dass und wie sich Elinor in ihn verliebt. Da fehlte Ang Lee wohl die Zeit.
Und Brandon? Tut mir leid, mit dem bin ich trotz seiner ordentlichen Leistungen nicht warm geworden. Der guckte immer so komisch. No chance gegen Alan Rickman.
Insgesamt ist mir die neue Verfilmung viel zu ernst und getragen. Sie hat nicht das Spritzige der alten Fassung, sie ist nicht lustig. JA ist lustig.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Donnerstag 8. Januar 2009, 22:50 
Udo hat geschrieben:
Insgesamt ist mir die neue Verfilmung viel zu ernst und getragen. Sie hat nicht das Spritzige der alten Fassung, sie ist nicht lustig. JA ist lustig.

Ich fand die 95er Verfilmung auch pointierter, vor allem die Charaktere.

Den Colonel der neuen Serie fand ich eher langweilig, das lag aber hauptsächlich an seinem Aussehen. Da ist mir ja Rickman noch lieber, obwohl ich den als allgemein als wehleidig empfinde.
Den Film als Zweiteiler (je 1 1/2 Std) zu senden wäre eine gute Idee gewesen.


Nach oben
  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Freitag 9. Januar 2009, 14:12 
Offline
fußballbegeisterte Administratorin im Ruhestand
Benutzeravatar

Registriert: Sonntag 23. Oktober 2005, 16:16
Beiträge: 1591
Wohnort: Berlinerin im tiefsten Sachsenlande
Du findest Edward schüchtern bei JA? Find ich gar nicht.

_________________
Gruß Sonja
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein

Nach der EM ist vor der WM :aetsch:

Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Freitag 9. Januar 2009, 14:37 
Offline
Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Sonja hat geschrieben:
Du findest Edward schüchtern bei JA? Find ich gar nicht.


Vielleicht ist schüchtern nicht ganz das richtige Wort. Ich habe ihn aber immer als defensiven Typen wahrgenommen, als jemand, der zudem mit sich und der Welt nicht ganz im Reinen ist, weil er unter großem familiären Druck steht, worunter er zu leiden scheint. In der neuen Verfilmung wird das nur einmal kurz gesagt, als Edward feststellt, er wolle am liebsten in die Kirche.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Freitag 9. Januar 2009, 19:01 
Offline
Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 18. Oktober 2005, 21:38
Beiträge: 6885
Wohnort: Wo die Messer und Schwerter herkommen
Udo hat geschrieben:
Sonja hat geschrieben:
Du findest Edward schüchtern bei JA? Find ich gar nicht.


Vielleicht ist schüchtern nicht ganz das richtige Wort. Ich habe ihn aber immer als defensiven Typen wahrgenommen, als jemand, der zudem mit sich und der Welt nicht ganz im Reinen ist, weil er unter großem familiären Druck steht, worunter er zu leiden scheint. In der neuen Verfilmung wird das nur einmal kurz gesagt, als Edward feststellt, er wolle am liebsten in die Kirche.

Ich finde, dass grade das in der neuen Verfilmung viel besser durchkommt. Er spricht ja am Anfang darüber, dass seine Mutter enttäuscht ist, weil er in die Politik soll, er aber lieber ein Kirchenmann wäre, allerdings ohne große Ambitionen. Eine nette Landgemeinde, kein Bischofsamt.
Soweit ich mich erinnere, wird es sogar noch mal erwähnt, wie enttäuscht seine Mutter ist, dass er kein sonderlich große Karriere anstrebt. Entweder ist es seine Schwester oder sein Bruder, der noch mal sowas sagt. Auf dem Ball sagt sein Bruder, Edward würde nicht gerne auf Bälle gehen.
Wie groß der Druck ist, sieht man doch bei der Holzhackszene. Er würde ja gerne Elinor fragen, das geht aber nicht, weil er schon verlobt ist und, wie er wohl weiß, mit einer unpassenden Frau.
Da weiß er ja nun wirklich nicht mehr, was er machen soll.

Es gibt in der Verfilmung von 95 ja auch keine Konfrontation mit seiner Mutter, als er Lucy heiraten will. Diese Szene hat mir gut gefallen, weil er dort Rückrat beweist.
Grüße
Kerstin

_________________
Bild
"I think that we like those kind of entertainment just to have the opportunity to become a child again during 42 minutes."


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Freitag 9. Januar 2009, 21:14 
Offline
Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Kerstin hat geschrieben:
Ich finde, dass grade das in der neuen Verfilmung viel besser durchkommt. Er spricht ja am Anfang darüber, dass seine Mutter enttäuscht ist, weil er in die Politik soll, er aber lieber ein Kirchenmann wäre, allerdings ohne große Ambitionen. Eine nette Landgemeinde, kein Bischofsamt. (...)
Wie groß der Druck ist, sieht man doch bei der Holzhackszene. Er würde ja gerne Elinor fragen, das geht aber nicht, weil er schon verlobt ist und, wie er wohl weiß, mit einer unpassenden Frau.
Da weiß er ja nun wirklich nicht mehr, was er machen soll.

Es gibt in der Verfilmung von 95 ja auch keine Konfrontation mit seiner Mutter, als er Lucy heiraten will. Diese Szene hat mir gut gefallen, weil er dort Rückrat beweist.
Grüße
Kerstin


Aber von dem Konflikt mit seiner Mutter und seinem Kirchenziel erzählt er in der 95er-Verfilmung ja auch. Das scheint mir fast identisch. Stimmt, die Holzhackszene zeigt, wie groß der Druck für ihn ist - aber gefallen hat sie mir nicht. Die Symbolik fand ich etwas zu platt. Edwards Not ist mir in der Pferdestallszene bei Ang Lee genau so deutlich geworden.
Die Szene mit der Mutter fand ich auch gut. Sie zeigt wirklich, dass Edward tut, was ein Mann von Ehre tun muss - auch wenn er nach außen ein anderer Typ zu sein scheint.
Ich finde die 95er-Verfilmung durchaus nicht tadellos. Es fehlen einige schöne Szenen, Margaret kommt relativ knapp vor und Lucys Schwester fehlt leider ganz. Vielleicht hänge ich so an der alten Verfilmung, weil sie mich beim ersten Sehen total mitgerissen hat - das absolute Gegenteil von "schlafmützig" ;D . Die neue Fassung habe ich mit großem Interesse gesehen und für in Ordnung befunden - aber sie hat mich nicht berührt. Ich seh schon, ich muss mir die 95er schleunigst noch mal ansehen, das letzte Mal ist schon mehr als ein Jahr her, fürchte ich.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Freitag 9. Januar 2009, 21:36 
Offline
Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 18. Oktober 2005, 21:38
Beiträge: 6885
Wohnort: Wo die Messer und Schwerter herkommen
Bei der Holzhackszene dachte ich "kein Andrew Davis ohne Mann im nassen Hemd!" :rofl:
Es war.. naja, nicht SO originell.
Ich werde auch die 95er Version weiter vorziehen, alleine dieses wunderschöne Freien von Colonel Brandon.
Allerdings fand ich das in der neuen Version auch schön gelöst. Weniger leidend. ;)
Das er nicht so still leidet, sondern sich durchaus einmischt ( z.B. als er Willougby direkt angeht, welche Pläne er denn mit Marianne hat) und dann seine Chance nutzt, dass fand ich sehr gut.

_________________
Bild
"I think that we like those kind of entertainment just to have the opportunity to become a child again during 42 minutes."


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Freitag 9. Januar 2009, 21:51 
Offline
Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Kerstin hat geschrieben:
Ich werde auch die 95er Version weiter vorziehen, alleine dieses wunderschöne Freien von Colonel Brandon.
Allerdings fand ich das in der neuen Version auch schön gelöst. Weniger leidend. ;)
Das er nicht so still leidet, sondern sich durchaus einmischt ( z.B. als er Willougby direkt angeht, welche Pläne er denn mit Marianne hat) und dann seine Chance nutzt, dass fand ich sehr gut.


Da hast du recht: Alan Rickman hat ein wenig zu oft den leidenden Hundeblick drauf (die positive Variante dieses Blicks ist glaube ich schon anderweitig vergeben...). Und die Fechtszene fand ich auch gut. Nicht nur weil sie besser gemacht war als in P&P95, sondern weil dieses nicht unwesentliche Detail im Buch ja fast unterzugehen droht.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Samstag 10. Januar 2009, 05:06 
An die Holzhackszene kann ich mich jetzt gar nicht erinnern :gruebel:. Bei wem hackt er - bei den Dashwoods (damit sie's warm haben? :luxlove).


Nach oben
  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Samstag 10. Januar 2009, 12:27 
Offline
Austenbegeistert

Registriert: Samstag 29. November 2008, 17:31
Beiträge: 58
Wohnort: Mannheim
richtiger Name: Melanie
Huch, ich hätte nicht gedacht, dass diese Adaption insgbesamt nicht so gut ankommt... Ich habe natürlich nichts gegen die Version von 1995, aber mir gefällt diese Version etwas besser, vermutlich weil die Geschichte etwas ernster erzählt ist. Klar, Jane Austen hat das Thema mit Witz und Ironie erzählt, und es ist meiner Meinung nach nicht direkt ein Thema, über das man große Witze reißen kann (die Charaktere stecken schließlich in starken Zwickmühlen), von daher zolle ich Jane Austen den größten Respekt, und der Humor, der hier und da zu finden war (ich musste beispielsweise immer beim kleinen Henry lachen, immer wenn Margaret sich darüber beschwert hat, dass sie spazieren gehen muss... etc) aber ich muss trotzdem zugeben, dass mir hier und da etwas gefehlt hat.

In den Audiokommentaren heißt es zum Beispiel, sie hätten eine Szene gedreht, in der Lucy Edward von der Verlobung befreit, und am Ende wurde sie rausgeschnitten, damit die Spannung erhalten bleibt - und was war das dann bei P&P von 1995? Ich meine, da haben sie auch gezeigt, wie Darcy sich auf die Socken macht um Wickham zu suchen. Zudem hat mir persönlich ein schöner Antrag von Colonel Brandon gefehlt (gut, da denkt vielleicht nicht jeder wie ich), schließlich ist er laut Marianne dann doch der "wahre Romantiker". Das hätte man sehr schön beweisen können. Die Falkenszene ist zwar wirklich knuffig und spiegelt das Wesen des Colonels sehr schön symbolisch wieder, aber da hätte ruhig mehr kommen können.

Klar, Willoughby kommt von Anfang an nicht wie der liebe Goldjunge rüber, aber vielleicht hat man das ja gemacht, damit die Zuschauer rufen "Ach, du dummes Mädel, nimm doch den Colonel!" :D
Und Marianne fand ich gar nicht schlecht. Insbesondere, als sie erfährt, dass Willoughby seine Miss Grey heiraten wird und Mrs. Jennings die 50000 Pfund erwähnt, sieht man doch, wie sehr sie sich in den Kummer hineinsteigert (" ... Du hast keine Ahnung, wie schrecklich ich leide!"), ich meine: Marianne ist schließlich 17 Jahre alt, eröebt ihre erste Liebe, und so wie das dargestellt wurde, fand ich es auch sehr stimmig. Klar, bei ihrem Sturz sprühen nicht so die Funken, aber ich selbst bin oft genug irgendwo runtergekugelt, und da steht man erst mal unter Schock, und sie scheint erst zu begreifen, dass ihr das ein gutaussehender junger Mann hilft, als er sie hochhebt.

Puh, jetzt hab ich echt extrem viel geschrieben - aber das ist halt mein Standpunkt... :D :gnade:

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Samstag 10. Januar 2009, 12:56 
Offline
Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 18. Oktober 2005, 21:38
Beiträge: 6885
Wohnort: Wo die Messer und Schwerter herkommen
Verrissen haben wir die Verfilmung doch gar nicht. ;) Ich finde sie gelungen, auch wenn es ein paar Kritikpunkte gibt. Manches ist besser gelöst als in der 95er Version, aber die ist ja auch deutlich kürzer, also muß man da Abstriche machen ( das ist ja auch immer der Punkt wo ich sage, man kann P&P 95 und 2005 nicht miteinander vergleichen.)

Edward hackt bei den Dashwoods in Norland Holz. Relativ weit am Anfang.. im strömenden Regen. Es lebe das nasse Hemd! :rofl:
Grüße
Kerstin

_________________
Bild
"I think that we like those kind of entertainment just to have the opportunity to become a child again during 42 minutes."


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Samstag 10. Januar 2009, 13:48 
Offline
Austenbegeistert

Registriert: Samstag 29. November 2008, 17:31
Beiträge: 58
Wohnort: Mannheim
richtiger Name: Melanie
*seufz* Ich habe irgendwie wieder eine Verpeilerphase... :D
Jaja, so ein nasses Hemd rettet einfach den Tag. :D

Aber in der Kritik bezüglich auf Lucy Steele kann ich allen zustimmen - mir kam sie stellenweise wirklich zu symphatisch rüber. Aber vielleicht sollte das auch so sein: Gerade als sie auf dem Weg zu Mrs. Ferrars Elinor von Edward vorschwärmt, oder als sie sich über Miss Morton (die allesbeherrschende Dame) echauffiert, dass Edward ihr, und nur ihr allein sein Versprechen gegeben hat, kam sie mir vor wie der Drache aus Harry Potter, der das goldene Ei bewacht... und zu dem Zeitpunkt war Edward ja auch das goldene Ei, wenn man mir diesen mal wieder ziemlich verrückten Vergleich verzeihen kann. :D Und ich glaube, sie wurde auch etwas verletzlich dargestellt:
Denn auf der Abendgesellschaft, als die Mädels Robert Ferrars kennenlernen, erzählt er Elinor von Edwards Loblied auf sie(Elinor), und Lucy denkt sich da vermutlich so einiges... Aber über das gemeinsame Auftreten der beiden Miss Steele kann man sich echt amüsieren. :D

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Samstag 10. Januar 2009, 13:59 
Offline
Amüsantes Boardmitglied und Reisetrulla
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 17. Mai 2006, 21:35
Beiträge: 2141
Wohnort: NRW
Hazel hat geschrieben:
Den Colonel der neuen Serie fand ich eher langweilig, das lag aber hauptsächlich an seinem Aussehen. Da ist mir ja Rickman noch lieber, obwohl ich den als allgemein als wehleidig empfinde.


Alan Rickman wehleidig? So habe ich das noch gar nicht gesehen :eek:

Udo hat geschrieben:
Allerdings kommt diesmal besser rüber, dass und wie sich Elinor in ihn verliebt. Da fehlte Ang Lee wohl die Zeit.


Ich fand, dass das in der 95er Version sehr gut rüberkommt dank Emma Thompson. Sie kann mit einem Blick so viel ausdrücken!

_________________
Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil!
Albert Einstein


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Mittwoch 14. Januar 2009, 16:55 
Offline
Austenfan
Benutzeravatar

Registriert: Sonntag 21. Dezember 2008, 20:41
Beiträge: 28
Wohnort: Niederbayern
Ich hab jetzt auch mit etwas Verspätung diese Miniserie gesehen (das kommt davon, wenn man nicht die Synchro im TV sehen will und auf die DVD wartet), und fand sie auch ziemlich gut. Kurz davor hab ich den Kinofilm von 1995 geschaut, und deshalb hab ich die Miniserie natürlich ständig mit dem Film verglichen - aber auch obwohl ich den Kinofilm wirklich ganz wunderbar finde, ist die Miniserie daneben nicht viel schlechter weggekommen. Am meisten gestört hat mich hier wohl, dass der feine Humor nicht so schön herausgebracht wurde, und Willoughby, den ich ziemlich schwach fand. Aber ansonsten bin ich recht begeistert: Die Schauspieler machen ihre Arbeit gut, die Handlung wurde gut verarbeitet, und die Inszenierung war auch sehr schön. Meine ausführlichere Besprechung dieser Verfilmung findet ihr in meinem Blog.

Den Kinofilm von 95 mag ich schon noch einen Tick lieber, aber ich würde auch nicht mehr auf diese Miniserie verzichten wollen.

_________________
Bild
Mariakaefer.de - mein Blog über Literaturverfilmungen, Filme und Serien allgemein und mehr.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Donnerstag 15. Januar 2009, 20:26 
Offline
Austenfan

Registriert: Freitag 2. Januar 2009, 13:49
Beiträge: 41
Zitat:
Edward Ferrars was not recommended to their good opinion by any particular graces of person or address. He was not handsome, and his manners required intimacy to make them pleasing. He was too diffident to do justice to himself; but when his natural shyness was overcome, his behaviour gave every indication of an open, affectionate heart.

Die Schlüsselwörter sind "zurückhaltend" und "schüchtern" und eine solche Kombination braucht einige Zeit, um überwunden zu werden. Das ist ja nicht wirklich dargestellt worden in diesem Film, obwohl Edward sicherlich recht gut als "nachdenklich" erscheint.

Ulli hat geschrieben:
Im TV entgeht einem das ja, aber in der Originalfassung haucht er ganz zum Schluß ein "Come" Marianne zu, als diese ihm und seinem Falken zuschaut. Also, ich tät mich an Mariannes Stelle auf die Hochzeitsnacht freuen.

Diese Szene trieft doch geradezu in Bildsprache: Auf der einen Hand ein gezähmter wilder Vogel und an der anderen Hand (nicht zu sehen aber für mich impliziert) den gezähmten Wildfang Marianne ...

_________________
"Wenn man nicht sagen kann was man meint,
kann man nie meinen was man sagt." - ad hoc Übersetzung Babylon 5


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Samstag 17. Januar 2009, 19:41 
Offline
Matthews spezielle Weinlieferantin
Benutzeravatar

Registriert: Donnerstag 29. Juni 2006, 18:47
Beiträge: 6322
Was mich stört, ist das im Buchrücken der Miniserie der Vergleich mit dem Kinofilm selber genannt wird. Man bräuchte sich nicht dahinter zu verstecken bla bla.
Häufig genug fand ich Szenen einfach nachgestellt und die fielen dann für mich einfach nur nach hinten runter, weil ich es für meinen Geschmack so viel besser umgesetzt gesehen hatte.
Dann hatte ich das Gefühl, dass zum Schluss die Zeit weggelaufen war und alles gehetzt noch reingepresst werden musste. Schade!
Die Bettszene musste wohl sein, ich hätte sie absolut nicht gebraucht, fand sie als Einleitung auch sehr unpassend.
Das Duell zwischen Brandon und Willoughby kam an völlig falscher Stelle und so wie sie umgesetzt wurde, auch leider völlig falsch von den Beweggründen. Die waren nämlich NICHT Marianne, sondern Bess!!!!
Es hätte für mich eine wunderbare Miniserie werden KÖNNEN, aber durch solche Patzer wurde mir die Freude daran mehr als verdorben.
Den Kinofilm kann sie mir nicht ersetzen. Und AR als Brandon ist für mich ungeschlagen, ebenso Kate Winslet als Marianne. Und der "neue" Willoughby war einfach nur enttäuschend für mich.
Mr. Palmer ein einziger schlechter Witz verglichen mit dem aus dem Kinofilm.
Bitte ganz schnell ein neuer Flyer OHNE diesen Vergleich mit dem Kinofilm!!!!
Ansonsten eine sehr schöne Miniserie, aber bestimmt NICHT mein favourite!

_________________
Bild
Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Sense and Sensibility 2008
BeitragVerfasst: Samstag 17. Januar 2009, 21:09 
Offline
Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 18. Oktober 2005, 21:38
Beiträge: 6885
Wohnort: Wo die Messer und Schwerter herkommen
Das Duell hatte doch auch in der Serie nichts mit Marianne zu tun. :gruebel: Es fand als Folge des Briefes an Colonel Brandon statt, der dort mitgeteilt bekam, dass Willoughby sein Mündel geschwängert hat.
Grüße
Kerstin

_________________
Bild
"I think that we like those kind of entertainment just to have the opportunity to become a child again during 42 minutes."


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 263 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1 ... 4, 5, 6, 7, 8, 9  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast


Ähnliche Beiträge

Groupread Sense and Sensibility Kapitel 9- 13
Forum: Groupread Sense and Sensibility Start 19.09.11
Autor: Elanor
Antworten: 17
Groupread Sense and Sensibility Vol. 3 Kap. 1- 5 (37- 41)
Forum: Groupread Sense and Sensibility Start 19.09.11
Autor: Elanor
Antworten: 19
Groupread Sense and Sensibility Vol. 2 Kap. 10- 14 (32- 36)
Forum: Groupread Sense and Sensibility Start 19.09.11
Autor: Elanor
Antworten: 32
Sense and Sensibility - die zwei Verfilmungen
Forum: "Sense and Sensibility" verfilmt
Autor: Benjamin
Antworten: 153

Tags

Erde, NES

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group



Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Liebe, Uni, USA, Erde, Bücher

Impressum | Datenschutz