Verbogenes Feuer 26.05. ARTE
Ein Film von William Nicholson 21.00h
In einer finanziellen Notlage geht die junge Gouvernante Elisabeth auf ein Angebot des Aristokraten Godwin ein: Unter strenger Geheimhaltung soll sie ihm ein Kind gebären, das er mit seiner kranken Frau nicht bekommen kann. Aus dem Geschäft entsteht bald ein Chaos der Gefühle…
Elisabeth ist jung, stark und kämpft in der viktorianischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts um ihre Selbständigkeit. Sie hat sich geschworen, niemals von einem Mann abhängig zu sein. Als Gouvernante arbeitet die Schweizerin in Londoner Adelshäusern. Weil ihr Vater wegen Schulden ins Gefängnis kommt, braucht sie rasch Geld, um ihn per Kaution aus seiner misslichen Lage zu befreien.
Sie nimmt das Angebot eines Aristokraten, der unerkannt bleiben will, an: Er wünscht sich sehnlich einen Erben, den er mit seiner im Koma liegenden Frau nicht bekommen kann. Elisabeth soll das mit ihm gezeugte Kind unter strenger Geheimhaltung austragen und danach aus dem Leben des Aristokraten verschwinden. Aber was als reines Geschäft angedacht war, entwickelt sich bereits nach der ersten Nacht zu einem turbulenten Gefühlschaos. Elisabeth kann den unbekannten Adligen
nicht vergessen. Noch stärker ist das Verlangen, ihre Tochter Louisa wieder zu sehen, die sie nach der Geburt sofort abgeben musste.
Jahre später kann Elisabeth die Familie ausfindig machen und lässt sich von der Hausdame ohne das Wissen Godwins als Gouvernante auf Gut Selcombe einstellen. Sie schwört sich, von nun an ihre Tochter nie wieder zu verlassen. Als Godwin von Elisabeths Anwesenheit erfährt, tobt er. Er befürchtet, dass die Wahrheit ans Licht kommen könnte und fordert von ihr, sofort abzureisen.
Doch schon nach wenigen Tagen muss er erkennen, dass sein altes Leben einem Scherbenhaufen glich und die neue Gouvernante einen immer größeren Raum in seinem Leben einnimmt. Sogar die ungezogene Louisa öffnet sich langsam. Überwältigt von seinen Gefühlen träumt Godwin vom perfekten Glück mit Elisabeth und entschließt sich, von seiner kranken Frau Abschied zu nehmen. In einer eisigen Nacht lässt er das Fenster weit geöffnet...
Zusatzinformation: Wie der Titel bereits andeutet, spielt das Motiv des Feuers eine zentrale Rolle in William Nicholsons Film. Der Kamin des herrschaftlichen Hauses ist der Ort, an dem alle zusammenkommen. Aber er ist auch der Ort, an dem die Menschen ihr Innerstes preisgeben und über das sprechen, was sie sonst in der von starken Konventionen geprägten aristokratischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts verschweigen. Das Feuer steht als Sinnbild für die Sehnsüchte und Wünsche, die die Figuren haben – eine Flamme, die in ihrem Innersten brennt. Diesem Feuer wird im Film eine raue Winterlandschaft entgegengesetzt. Herrschaftliche Wohnsitze und ein aristokratisches Umfeld prägen die Filmbilder.
Frauen haben zu jener Zeit nur wenige Freiheiten und sind stark von Männern abhängig. Elisabeth steht für die rare Individualistin, die mutig ihren Wünschen nachgeht und sie auch realisiert. Diesen Kampfgeist möchte sie ihrer Tochter vermitteln. Es ist die Mutter-Tochter-Liebe, die die Figuren schließlich wieder zusammenführt und alle Probleme überwinden lässt.
Der 1948 in England geborene Regisseur William Nicholson, der in den 70er und 80er Jahren zahlreiche Dokumentationen für die BBC produziert hat, machte sich durch das Schreiben von Drehbüchern bekannt. Für das Script zum Film „Gladiator“ aus dem Jahre 2000 wurde er für den Academy Award nominiert.
Bei „Verborgenes Feuer“ hat William Nicholson neben der Regie auch den Schnitt gemacht. “Ich bin und war schon immer Autor“, erklärt er, „ich habe 15 Drehbücher für das Fernsehen und das Kino geschrieben, und alle wurden unter der Regie von anderen gedreht. Ich kam an einem bestimmten Punkt, an dem ich meinen kreativen Akt bis zum Ende durchführen wollte“.
„Verborgenes Feuer“ erhielt 1997 beim San Sebastián International Film Festival eine Auszeichnung für die Kameraführung und den Spezialpreis der Jury für die Regie.
http://www.arte.tv/de/film/kino-auf-ARTE/2030910.html Der Duft von Lavendel - am 30.05 Drama GB 2004 von Charles Dance - 22.30 h
Cornwall, Mitte der 30er Jahre. Die alleinstehenden, älteren Schwestern Janet und Ursula retten einen am Strand angeschwemmten Schiffbrüchigen und nehmen ihn bei sich auf. Der junge, charmante Pole Andrzej versteht anfangs kaum ein Wort Englisch, lebt sich bei den sympathischen Damen aber dennoch schnell ein. Mit seinem außergewöhnlichen Talent im Violinspiel begeistert der Musiker die beiden. Bald entwickeln sich tiefe Gefühle, deren Erfüllung jedoch durch die russische Reisende Olga gefährdet sind.
http://tv.orf.at/program/orf2/20080530/ ... 01/249525/lg .