Udo hat geschrieben:
Obwohl ich das auch ganz lustig finde, sehne ich das Kapitel herbei, in dem Catherine aus Bath abreist, damit ich Isabella endlich los bin. Es ist eine Sache, einen Mr. Collins hier und da auftreten zu lassen, aber Isabella ist so präsent, dass ich es penetrant finde. Wie schon erwähnt: Mir ist das zu übertourt, ich würde Catherine am liebsten packen, schütteln und ihr zurufen, wann sie denn endlich mal schnallen will, dass Isabella ne dumme falsche Kuh ist!? Bin ich der Einzige, der sie so nervig findet, dass es bei mir Abstriche in der Gesamtwertung für das Buch gibt?
Ich find Isabella auch nervig, sehr sogar. Meiner Ansicht nach strapaziert JA das Gemüt ihrer Leser mit Catherines Naivität gegenüber Isabellas Falschheit ganz schön.
Aber man darf halt nicht aus den Augen verlieren, daß das ganze eine Parodie ist. Es wird ja nicht nur hier ganz schön übertrieben. Natürlich nicht so extrem, wie in "Love and Friendship" aber eben doch sehr. Ich find es schon passend, wie sie das hier übertreibt
, ich denke, JA wollte genau das erreichen, daß man sich danach sehnt, abzureisen
.
Udo hat geschrieben:
Sehr schön finde ich dagegen die Antragsszene, in der John seine Liebe gesteht - und Catherine absolut gar nichts rafft. Das ist zwar auch naiv von ihr, da sie im Traum aber nicht an eine Ehe mit John denken würde, ist das für mich noch realistisch oder jedenfalls plausibel. Die Szene gefällt mir sehr.
Also, ich würde einen solchen Antrag auch nicht als selbigen auffassen, geschweige denn ihn ernstnehmen
Als Sondierung der Lage, könnte man das grad' noch gelten lassen. Gut, es zeigt sich hier wieder, daß Catherine in solchen Dingen doch übertrieben naiv dargestellt ist. Aber andererseits hat sie ja auch inzwischen Erfahrungen mit John Thorpes
Gefasel gemacht und gelernt, daß man nicht allzu ernst nehmen sollte, was er von sich gibt.
Aber ich stimme mit dir überein, die Szene ist brilliant.
Elanor