Miss Hamilton hat geschrieben:
Caro hat geschrieben:
Ein Mann der mit den Gefühlen von Frauen spielt wird also automatisch gut, nur weil er sich selbst verliebt? Oder weil er nun einmal die Retourkutsche kriegt und erfährt, wie es ist?
So einfach ist es nicht. Und wie geläutert Henry ist, werden wir ja sehen ...
Das ja wohl kaum. Aber ein Mann, der mit den Gefühlen von Frauen spielt, wird automatisch ein wenig besser dadurch, dass er seine Fehler einsieht und sich bessern will. Und das ist ja bei Henry der Fall.
Ja, genauso wie all die halbherzigen, guten Vorsätze, die man sich vornimmt und dann doch über Bord wirft. Es geht eben NICHT darum, ob man Unterstützung aus dem Umfeld kriegt, sondern darum wie ehrlich und groß der eigene Wille zur Änderung ist. Man muß sich um seiner Selbst ändern wollen und nicht für den Anderen.
Bestes Beispiel: Rauchen. Wir wissen, wie schwer es vielen fällt damit aufzuhören, trotz mehrfacher halbherziger Versuche. Meine Kollegin, die wirklich viel raucht schaffte es jedoch mit 18(!), als sie schwanger war von einem Tag auf den anderen aufzuhören, und das völlig problemlos, weil Rauchen für sie einfach nicht mehr in Frage kam. Als das Kind abgestillt war, hat sie jedoch wieder damit angefangen.
Und es gibt Tausende von Frauen, die aus ihrem Stehpinkler einen Sitzpinkler machen wollen, und auf verlorenem Posten sind, weil er nicht will. Genauso wie ein im Herzen faltterhafter Mensch nie wirklich treu sein kann. Nicht auf Dauer, und selbst wenn sie es wollen. Irgendwann fühlen sie sich eingesperrt, wie ein Löwe im Käfig und wollen nur noch weg. Das ist so.
Alles schon selbst erlebt. Auch ich bin schon auf die Mär reingefallen, und glaubte, meine Liebe würde schon noch alles "gut" machen. ER glaubte es auch. "Solange
du nur bei mir bist, schaffen
wir alles …". Ja, genau. Wir, das bedeutetet ich, denn er schaffte es nicht. Und ich habe bitter lernen müssen, dass Liebe allein eben nicht reicht und dass es einen Zeitpunkt gibt, wo man den Anderen ziehen lassen muss, um seinetwillen und auch für sich selbst. Natürlich bereut er dann und wann, dass er gegangen ist, dass er zu schwach war, wie Willoughby es tat, aber es änderte nichts daran, dass wir gemeinsam auf Dauer nicht glücklicher gewesen wären, als wir nach der Trennung waren, als der erste Schmerz, bei beiden, nachgelassen hatte ...
Und jeder Mensch ist für seine Handlungen selbst verantwortlich, wie der "arme Mörder, der sich darauf hinausredet, er habe ja soo eine schlimme Kindheit gehabt und müsse deshalb töten ...
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Und jeder, der mal mit Suchtproblemen konfrontiert war weiß, dass es einen Zeitpunkt gibt, da hilft alle Liebe und alles Rückenstärken nichts, da musst du den Süchtigen fallen lassen und ja, allein lassen, auch wenn es dein Herz zerreisst, damit er zum Bodensatz kommt, damit er notfalls an der Schwelle des Todes an den Punkt kommt, sich selbst zu überlegen, ob er DAS will. Ob er den Tod will, oder doch lieber das Leben. Und wenn er sich für das Leben entscheidet, hat er vielleicht eine Chance. Aber auch nur vielleicht, denn auch hier stellt sich noch die Frage, wie ernst, wie stark der Wille ist. Im Gegenteil, je mehr und öfter du Süchtige auffängst, umso bequemer leben sie ihre Sucht und vermeiden den Wendepukt des Willens, der eigenen Überzeugung. |
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Grüsse, Caro
Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)
Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit