Literaturforum
Aktuelle Zeit: Samstag 4. Mai 2024, 18:36

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Forumsregeln


Die Forumsregeln lesen



Ein neues Thema erstellen Dieses Thema ist gesperrt. Du kannst keine Beiträge editieren oder weitere Antworten erstellen.  [ 759 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1 ... 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20 ... 26  Nächste
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Samstag 22. August 2009, 20:18 
Offline
Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
Kapitel 28

Der Ball. Fanny wird offiziell "in die Gesellschaft eingeführt" und Henry Crawford bekommt weitere Gelegenheit, sich Fanny gegenüber hervorzutun, was diese nicht sonderlich schätzt.


___________________________________________________________

In diesem Kapitel wird meiner Ansicht nach schön deutlich, dass Fanny durchaus zu Freude, Begeisterung und Energie (bis drei Uhr früh zumindest :wink: ) fähig ist.

Nett fand ich auch, wie Mary genau weiß, was jeder (besonders Mrs Norris) hören will - und bei Fanny so kapital daneben liegt. Da diese immer nur "irritiert" ist und "errötet" (auch Henry gegenüber) wenn es deutlich wird, kann man dieses Missverständnis aber auch irgendwie nachvollziehen.

Diese Sätze fand ich auch sehr wichtig, was Fannys Charakterisierung betrifft:
But though her wishes were overthrown, there was no spirit of murmuring within her. On the contrary, she was so totally unused to have her pleasure consulted, or to have anything take place at all in the way she could desire, that she was more disposed to wonder and rejoice in having carried her point so far, than to repine at the counteraction which followed.
... wie schon die kleinste, vermeintliche Freundlichkeit sie immun macht gegen alle folgenden Enttäuschungen (hier im Kontext mit dem in Frage gestellten Frühstück mit William und dann der unerwünscht dazu eingeladene Henry). Ein Muster an Bescheidenheit und noch dazu pflegeleicht - wie Sir Thomas ja in den letzten Sätzen Henry gegenüber herauszustreichen versucht, wenn man JAs Unterstellungen glauben mag. :wink:


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Samstag 22. August 2009, 20:18 


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Montag 24. August 2009, 08:32 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 11. April 2009, 11:44
Beiträge: 142
Wohnort: Hannover
richtiger Name: Svenja
Ich zweifle seit diesem Kapitel wieder daran, dass Fanny als Karikatur gemeint ist..Zumindest nicht pur.
Denn wenn man mal vergleicht wie JA ihre beiden Tanten beschreibt (Mrs Bertram kommt mir immer platter und dumpfer vor, die Beschreibungen der Taten Mrs Norris kennen wir ja mittlerweile schon zur Genüge) habe ich doch das gefühl, dass JA Fanny auf irgendeine Art und Weise mag.
Was mir weiterhin auffällt ist, dass Fanny mir mit jedem Kapitel innerlich zu wachsen scheint. Und sie ist mittlerweile zu Kritik, wenn auch nur innerlicher, an ihrer Tante Norris fähig, was ja auch ein großer Fortschritt ist.
Bezeichnend ist auch die Zwiespaltung zwischen den Gefühlen als Henry Crawford sie zum 1. Tanz auffordert; Einerseits ist sie glücklich dass sie jemanden hat der sie von allein gefragt hat und den sie nicht bitten musste und andererseits möchte sie ihm aber keinesfalls falsche Hoffnungen machen. Da sieht man auch ein wenig Stolz neben der großen Schüchternheit aufblitzen (sie möchte Henry Crawford nichts schulden), und das lässt sie in meinen Augen wieder ein Stück wachsen. Insgesamt hat mir das Ball-Kapitel sehr gut gefallen, so gut wie länger keines mehr :0)

_________________
*Do you dance, Mr. Darcy?*


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Montag 24. August 2009, 13:35 
Offline
Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
Maurynna hat geschrieben:
Ich zweifle seit diesem Kapitel wieder daran, dass Fanny als Karikatur gemeint ist..Zumindest nicht pur. (...) habe ich doch das gefühl, dass JA Fanny auf irgendeine Art und Weise mag.


Das muss sich aber auch nicht ausschließen. Ich habe es ohnehin nie so verstanden, dass Fanny als Komplettpaket eine Karikatur ist, sondern nur bestimmte Eigenschaften oder Verhaltensweisen ironisch dargestellt werden (z.B. bei der Ketten-Geschichte oder bzgl. des Theaterspielens und Reitens).

Ich spüre in diesem Kapitel auch sehr viel Sympathie für Fanny, sie wird doch sehr warmherzig beschrieben.


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 25. August 2009, 12:39 
Offline
Begeistertes Missionierungsopfer
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 27. Januar 2007, 02:03
Beiträge: 1755
Zumindest kann man die Gefühle eines jungen Mädchens, das wegen des ersten Balles aufgeregt ist, nachvollziehen. :ja:

Edmund ist wieder äußerst feinfühlig Fanny gegenüber: "I have been talking incessantly all night, and with nothing to say. But with you, Fanny, there may be peace. You will not want to be talked to. Let us have the luxury of silence."
- und natürlich widerspricht sie nicht. :fies_sei:

_________________
~ Der Weg ist das Ziel ~


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 25. August 2009, 14:11 
Offline
Master of Science in Physics, headbanging Austen Fan und etwas ganz Besonderes!
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 21. Juli 2006, 17:16
Beiträge: 1430
Wohnort: Schweiz
richtiger Name: Nina
Miranda hat geschrieben:
Edmund ist wieder äußerst feinfühlig Fanny gegenüber: "I have been talking incessantly all night, and with nothing to say. But with you, Fanny, there may be peace. You will not want to be talked to. Let us have the luxury of silence."
- und natürlich widerspricht sie nicht. :fies_sei:

Jap, so ist unser Edmund. Vieles, was er zu Fanny sagt, drückt er so aus, dass man kaum widersprechen kann, wenn man ihm nicht auf die Füsse treten will. Er stellt eher fest als dass er fragt. Man müsste also nicht bloss widersprechen ("Nein, eigentlich möchte ich mich jetzt gerade gerne unterhalten") sondern man müsste ihn auch noch berichtigen ("Da liegst du falsch, wenn du mich so einschätzt. Da kennst du mich aber schlecht"). Diese Art von Widerspruch ist ja heftiger als einfach eine Frage zu verneinen. Ich denke, Fanny ist da nicht die Einzige, die in so einer Situation nicht widersprechen würde. (Also je nach dem um was es halt geht) Edmund weiss schon, warum er sich so ausdrückt. (Oder verstehe ich das hier falsch und es handelt sich doch um eine Frage und keine Feststellung?)

Maurynna hat geschrieben:
Bezeichnend ist auch die Zwiespaltung zwischen den Gefühlen als Henry Crawford sie zum 1. Tanz auffordert

Das war niedlich. Als ob sie dann tatsächlich ohne Partner dagestanden wäre, sie, die den Tanz eröffnet. Ok, das wusste sie da noch nicht, oder? Warum hat sie eigentlich nicht damit gerechnet? Sie wusste ja schon beim Dinner bei den Grants, dass sie als Sir Thomas' Nichte einen recht hohen Rang geniesst. Und dass der Ball zu ihren Ehren stattfindet (oder zumindest "damit William sie tanzen sieht", was ja eine ähnliche Ehrung darstellt, wenn man deswegen gleich einen Ball organisiert), lässt ja auch darauf schliessen, dass Fanny die Hauptperson sein wird, nicht? Hat sie es einfach verdrängt?

_________________
Diesen Beitrag widme ich Geralt


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 25. August 2009, 14:27 
Offline
Austenexperte
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 14. Juli 2009, 14:59
Beiträge: 926
Wohnort: Sachsen
Miss Hamilton hat geschrieben:
Und dass der Ball zu ihren Ehren stattfindet (oder zumindest "damit William sie tanzen sieht", was ja eine ähnliche Ehrung darstellt, wenn man deswegen gleich einen Ball organisiert), lässt ja auch darauf schliessen, dass Fanny die Hauptperson sein wird, nicht? Hat sie es einfach verdrängt?


Ich denke, sie war es einfach sowenig gewhnt, im Mittelpunkt zu stehen, daß sie garnicht auf die Idee gekommen ist. Und dann den ganzen Tag vor dem Ball das Gerede von der :niwi: aufmunternden Tante Norris, da wird so jemand wie Fanny ja eher noch kleiner, als sich auf den Ball zu freuen, bzw. dem Gedanken nachzegehen, ihr Onkel macht das ihretwegen :patpat:

_________________
[During the 1960s] I think there was more sex in those old films than in all that thrashing around today. I'm tired of sex scenes.
Claudette Colbert

sadly enough, this is more than true in our times


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 25. August 2009, 14:31 
Offline
Master of Science in Physics, headbanging Austen Fan und etwas ganz Besonderes!
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 21. Juli 2006, 17:16
Beiträge: 1430
Wohnort: Schweiz
richtiger Name: Nina
Ja, ich hab gar nicht mehr daran gedacht, wie sie den Tag (und ihr ganzes bisheriges Leben) eigentlich verbracht hat: Ganz und gar nicht als Hauptperson. Stimmt, dann liegt so ein Gedanke natürlich nicht sehr nahe!

_________________
Diesen Beitrag widme ich Geralt


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Donnerstag 27. August 2009, 22:18 
Offline
Begeistertes Missionierungsopfer
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 27. Januar 2007, 02:03
Beiträge: 1755
Kapitel 29

*The ball was over.* Melancholie macht sich breit.

William, Henry Crawford, und auch Edmund sind abgereist.

Mary Crawford bedauert das wohl mehr als erwartet. Und Fanny??

_________________
~ Der Weg ist das Ziel ~


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Freitag 28. August 2009, 07:18 
Offline
Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
Ich finde es hier wieder sehr gut, wie die Perspektive von Fanny zu Mary wechselt - die mich hier irgendwie an Emma erinnert, die versucht aus Jane Fairfax rauszubekommen, was sie hören will. Fanny reagiert ähnlich stoisch und gibt propere, nichtssagende Antworten.
Der Satz -- one so easily satisfied, the other so unused to endure -- scheint mir zentral für die Charakterisierung der beiden, nicht nur in dieser Situation: Fanny, die leicht "zufrieden" ist bzw. Dinge hinnimmt, geht mit der Situation natürlich anders um als Mary, die es nicht gewohnt ist, Einschränkungen hinzunehmen oder zu "ertragen".

Ganz schön ironisch fand ich auch Sir Thomas' Hoffnung, die (genau beschriebenen) Überreste auf den Frühstückstellern der Herren, mögen Fannys "tender enthusiasm" wecken.
Was es wohl bedeuten mag, dass Henry Eier ist und William zu so früher Stunde Schweinshaxe (oder Rippchen? zumindest was mit Knochen ...) mit Senf? :fies_sei:


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Samstag 29. August 2009, 18:08 
Offline
Begeistertes Missionierungsopfer
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 27. Januar 2007, 02:03
Beiträge: 1755
Julia hat geschrieben:
Was es wohl bedeuten mag, dass Henry Eier ist und William zu so früher Stunde Schweinshaxe (oder Rippchen? zumindest was mit Knochen ...) mit Senf? :fies_sei:



Henry ernährt sich gesünder! :wink:
Oder ist da schon wieder ein versteckter oder gar offensichtlicher Hinweis zu sehen, Julia? :gruebel: :D

_________________
~ Der Weg ist das Ziel ~


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Montag 31. August 2009, 08:25 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 11. April 2009, 11:44
Beiträge: 142
Wohnort: Hannover
richtiger Name: Svenja
Kapitel 30:

Henry Crawford kehrt aus London zurück und unterrichtet seine Schwester Mary über seine Heiratspläne - betreffend Fanny. Mary unterstützt das, und kann sich keine glücklichere Braut als Fanny vorstellen!

_________________
*Do you dance, Mr. Darcy?*


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Montag 31. August 2009, 19:40 
Offline
Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Jetzt muss ich mal kurz was einwerfen, obwohl ich gerade leider kaum Zeit habe:
Also das ist doch wohl die Chance zur Wende für Henry! Vergessen wir mal, wie das Buch weitergeht, dann scheint Henry hier echt geläutert zu sein, oder? Er liebt Fanny - und Mary freut sich von Herzen darüber. Henry erkennt sogar seine Fehler und bereut sie. Dass Mary glaubt, die beiden würden zueinander passen, hängt wohl auch mit ihren eigenen Gefühlen zusammen. Aber sie erkennt richtig, dass Fanny Henry auf den richtigen Weg bringen bzw den schlechten Einfluss des Onkels entkräften könnte. Jetzt könnte für Henry alles gut werden, wenn JA es nur wollte. Eine Story-Weiche...
Interessant finde ich, dass die beiden wie Darcy keine Sekunde vermuten, Fanny könnte Nein sagen. 


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Montag 31. August 2009, 21:17 
Offline
Master of Science in Physics, headbanging Austen Fan und etwas ganz Besonderes!
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 21. Juli 2006, 17:16
Beiträge: 1430
Wohnort: Schweiz
richtiger Name: Nina
Meine Rede! Ganz meine Rede! Ein begabter FF Schreiber soll sich doch meiner mal erbarmen ;) :wech:

_________________
Diesen Beitrag widme ich Geralt


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Montag 31. August 2009, 21:43 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 11. April 2009, 11:44
Beiträge: 142
Wohnort: Hannover
richtiger Name: Svenja
Wie das denkt ihr wirklich? Ich hab eher total den Eindruck dass es Henry verrückt macht dass er nichts bei Fanny erreicht und deswegen auf die Idee kommt!

_________________
*Do you dance, Mr. Darcy?*


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Montag 31. August 2009, 22:03 
Offline
Begeistertes Missionierungsopfer
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 27. Januar 2007, 02:03
Beiträge: 1755
Gehe ich da falsch in der Annahme, dass Henry das auch romantischen Gründen tut? :fies_sei: Nicht etwa der Vernunft wegen? Also mehr sensibility als sense?
Er sieht sich nun als großen Eroberer?

Lustig ist ja , wie sich Mary hier verplappert:
"Ha!" cried Mary; "settle in Northamptonshire! That is pleasant! Then we shall be all together."

When she had spoken it, she recollected herself, and wished it unsaid; but there was no need of confusion; for her brother saw her only as the supposed inmate of Mansfield parsonage, and replied but to invite her in the kindest manner to his own house, and to claim the best right in her.


Sie denkt doch noch an Edmund, oder wie seht Ihr das?

_________________
~ Der Weg ist das Ziel ~


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 1. September 2009, 08:22 
Offline
gehätscheltes Boardmitglied
Benutzeravatar

Registriert: Donnerstag 15. November 2007, 09:39
Beiträge: 49
Wohnort: Sachsen-Anhalt
Ich bin auch eher der Meinung, dass er den Heiratsantrag eher aus Verzweiflung anstrebt. Obwohl er sich viel länger im Hause der Bertrams aufhielt als geplant, fehlt irgendwie die Konversation mit Fanny. Denn nach alledem was sie vor seinen Augen machte, kann das angesprochen Gespräch zwischen den beiden nicht mehr als reine Höflichkeit seitens Fanny bedeutet haben. Um sein Befinden oder gar seinen Entschluss zu bestärken, sie zu heiraten, hätten die paar Sätze nicht „zwischendurch“ ausgetauscht werden sollen, sondern wirklich in einem Gespräch, bei dem Fanny sogar die Arbeit aufgeschoben hätte. So wie es war, hat die liebe Fanny es verstanden unter keinen Umständen jemanden falsche Hoffnungen zu machen, doch Henry ist zu verblendet… :)
Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass im Falle einer gewollten Heirat, Fannys Einfluss auf Henry von unschätzbarem Wert für ihn wäre, wie sicherlich für jeden Mann... :wink:


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 1. September 2009, 08:43 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 11. April 2009, 11:44
Beiträge: 142
Wohnort: Hannover
richtiger Name: Svenja
Miranda hat geschrieben:
Gehe ich da falsch in der Annahme, dass Henry das auch romantischen Gründen tut? :fies_sei: Nicht etwa der Vernunft wegen? Also mehr sensibility als sense?
Er sieht sich nun als großen Eroberer?

Lustig ist ja , wie sich Mary hier verplappert:
"Ha!" cried Mary; "settle in Northamptonshire! That is pleasant! Then we shall be all together."

When she had spoken it, she recollected herself, and wished it unsaid; but there was no need of confusion; for her brother saw her only as the supposed inmate of Mansfield parsonage, and replied but to invite her in the kindest manner to his own house, and to claim the best right in her.


Sie denkt doch noch an Edmund, oder wie seht Ihr das?


Oh ja, ich denke auch, dass sie da an Edmund denkt. Und ob Henry Crawford zu sehr in den Vorbereitungen seiner "Liebeshochzeit" steckt um das zu merken weiß ich auch nicht, aber muss ja so sein..Kann ich mir nicht anders erklären ^^

_________________
*Do you dance, Mr. Darcy?*


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 1. September 2009, 08:59 
Offline
Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
Ich denke auch, dass Henry auf seine Art in Fanny verliebt ist und es so ernst meint, wie er eben kann. Er ist nicht der erste und auch nicht der letzte Mann (umgekehrt funktioniert es ja genausogut), der maßgeblich angespornt wird von der Tatsache, dass seine Angebetete sich eigentlich nicht wirklich für ihn interessiert. :wink:
So geht es ja in seiner Erklärung an Mary auch nur darum, was er alles Gutes für Fanny tun wird, wie gut er ansich schon dadurch ist, dass er sie überhaupt heiratet! Er sieht sich als der Retter auf dem weißen Pferd und die Möglichkeit, dass Fanny vielleicht gar nicht gerettet werden will, kommt ihm gar nicht in den Sinn - schließlich hat er monatelang oder doch zumindest einige Wochen bewusst und intensiv ihren Charakter erlebt: unterwürfig, hingebungsvoll ("devoted") und voller Dankbarkeit ("gratitude") - das sind fast die einzigen Worte, mit denen er Fanny beschreibt. Diese Gefühle möchte nun er hervorrufen - hinter all seiner Liebe steckt vorallem Eitelkeit.

Auch wenn es hier also nun so aussieht, als wäre das Paar Henry-Fanny eine plausible Plot-Alternative, meine ich, dass der Konstellation eine ganz entscheidende Komponente fehlt, die JA für all ihre anderen favorisierten "Paare" (NA würde ich da jetzt mal außen vor lassen) immer hervorhebt: gegenseitiger Respekt, Begegnung auf gleicher "Augenhöhe", eine reife und "vernünftige" Liebe bei der sich die Partner mit all ihren Stärken und Schwächen wahrnehmen und akzeptieren, ohne sie zu idealisieren bzw. herabzuwürdigen.
Hier fehlt es an alldem, so wie es (ich finde Udos Vergleich ganz passend) Mr Darcy bei seinem ersten Antrag daran fehlt. Er hat allerdings von der Autorin die Chance zur Einsicht und zum "Wachsen" bekommen ... :wink:


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 1. September 2009, 11:15 
Offline
Master of Science in Physics, headbanging Austen Fan und etwas ganz Besonderes!
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 21. Juli 2006, 17:16
Beiträge: 1430
Wohnort: Schweiz
richtiger Name: Nina
Julia hat geschrieben:
Auch wenn es hier also nun so aussieht, als wäre das Paar Henry-Fanny eine plausible Plot-Alternative, meine ich, dass der Konstellation eine ganz entscheidende Komponente fehlt, die JA für all ihre anderen favorisierten "Paare" (NA würde ich da jetzt mal außen vor lassen) immer hervorhebt: gegenseitiger Respekt, Begegnung auf gleicher "Augenhöhe", eine reife und "vernünftige" Liebe bei der sich die Partner mit all ihren Stärken und Schwächen wahrnehmen und akzeptieren, ohne sie zu idealisieren bzw. herabzuwürdigen.
Hier fehlt es an alldem, so wie es (ich finde Udos Vergleich ganz passend) Mr Darcy bei seinem ersten Antrag daran fehlt. Er hat allerdings von der Autorin die Chance zur Einsicht und zum "Wachsen" bekommen ... :wink:

Das stimmt, von gegenseitigem Respekt kann man kaum sprechen und von JA aus gesehen, können Henry und Fanny einfach nicht zusammenkommen. Aber auch Henry hätte eine "Chance zur Einsicht und zum "Wachsen"" bekommen können. Ok, man kanns auch so sehen, dass er diese tatsächlich hatte und einfach nicht genutzt hat. :nein:

Wieauchimmer. Man kann es wirklich so ausdrücken,
Julia hat geschrieben:
dass Henry auf seine Art in Fanny verliebt ist und es so ernst meint, wie er eben kann.
Das ist doch ähnlich, wie seine Bewunderung für Williams Leben: Henry ist davon beeindruckt, beneidet William darum, ist aber schlussendlich zu faul, verwöhnt, bequem und unbeständig, als dass er etwas derartiges anstreben könnte. Ich seh schon, all meine Hoffnungen gehen den Bach runter: Er könnte sich gar nicht ändern...

Dass Henry Fanny bloss "aus Verzweiflung" heiraten will, also um doch noch zu bekommen, was er sich vorgenommen hat, glaube ich irgendwie aber trotzdem nicht. Klar will er sie umso mehr, je weniger sie ihn will. Wie Julia sagt, ist das oft ein Ansporn. Aber er würde sich doch nicht in eine Ehe stürzen, nur um recht zu haben. Das bedeutet ja nicht, dass nicht auch Eitelkeit im Spiel ist, aber seine Motive sind doch ein klein wenig nobler als "Und-irgendwie-bekomme-ich-sie-doch,-koste-es-was-es-wolle!" Es ist mehr "Ich-bin-so-toll-wenn-ich-sie-heirate-und-ihr-gehts-dann-ja-auch-gut" :grinsevil:

_________________
Diesen Beitrag widme ich Geralt


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 1. September 2009, 11:36 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 11. April 2009, 11:44
Beiträge: 142
Wohnort: Hannover
richtiger Name: Svenja
Miss Hamilton hat geschrieben:
Dass Henry Fanny bloss "aus Verzweiflung" heiraten will, also um doch noch zu bekommen, was er sich vorgenommen hat, glaube ich irgendwie aber trotzdem nicht.


Aus Verzweiflung finde ich jetzt auch etwas übertrieben, vielleicht eher aus verletztem Stolz? Schliesslich scheint sie die Erste des Hauses zu sein die sich nicht um ihn reißen würde.

Zitat:
Das bedeutet ja nicht, dass nicht auch Eitelkeit im Spiel ist, aber seine Motive sind doch ein klein wenig nobler als "Und-irgendwie-bekomme-ich-sie-doch,-koste-es-was-es-wolle!" Es ist mehr "Ich-bin-so-toll-wenn-ich-sie-heirate-und-ihr-gehts-dann-ja-auch-gut"


Ich finde, es ist eher eine Mischung aus dem was du schreibst. Und ich unterstelle ihm einfach Mal, nach meinem Eindruck, dass weniger nobles dabei ist, sondern mehr Eitelkeit.

_________________
*Do you dance, Mr. Darcy?*


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 1. September 2009, 12:12 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Miss Hamilton hat geschrieben:
Dass Henry Fanny bloss "aus Verzweiflung" heiraten will, also um doch noch zu bekommen, was er sich vorgenommen hat, glaube ich irgendwie aber trotzdem nicht.

Außer er bildet sich ein, sie werde ihn aus Mangel an besserer Wahl heiraten. :D

Ich weiß, Julia, man soll nicht vergleichen, doch es erinnert mich an die Szene mit Collins (P&P), als er vor Wut außer sich ist, sogar beleidigend wird, als Lizzy ihn abweisst und ihr erklärt, eine bessere Wahl als ER würde ihr nicht geboten.

Auch Elton reagiert sehr angesäuert bezüglich Emma. Da das Thema doch häufiger zur Sprache kommt, war es mehrheitlich wohl tatsächlich so, dass eine Frau ohne besondere Geldmittel nehmen musste, was sie kriegen konnte. :/

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 1. September 2009, 14:20 
Offline
Master of Science in Physics, headbanging Austen Fan und etwas ganz Besonderes!
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 21. Juli 2006, 17:16
Beiträge: 1430
Wohnort: Schweiz
richtiger Name: Nina
Maurynna hat geschrieben:
...vielleicht eher aus verletztem Stolz? Schliesslich scheint sie die Erste des Hauses zu sein die sich nicht um ihn reißen würde.

Ich glaube schon auch, dass er dadurch angetrieben wird, sich noch mehr um sie zu bemühen, aber nicht, dass "sich noch mehr bemühen" einnen Heiratsantrag planen bedeutet. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass er, nur um seinen verletzten Stolz wieder herzustellen, Fanny heiraten würde. Das ist ja immerhin ein grosser Schritt. Klar, Henry würde so einiges tun, um zu verhindern, dass es eine schafft, ihm zu widerstehen, aber er ist auch der Typ, der das Mädel dann fallen lässt, wenn er weiss, dass er sie für sich eingenommen hat. DAS wäre bei einem angenommenen Antrag ja nicht mehr möglich. Er selbst rechnet also gar nicht damit, dass er Fanny nur solange haben will, wie er sie nicht haben kann, um sie dann zu enttäuschen. Selbst wenn er sich dadurch selbst täuscht, macht ihn das in meinen Augen ein wenig... eben, nobler.

_________________
Diesen Beitrag widme ich Geralt


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 1. September 2009, 14:45 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Spoiler: anzeigen
Wie unbesonnen und überzogen Henry reagiert, werden wir erst noch hören. Auch er ein Mann mit ausgeprägten Launen, der seine Fehler anderen in die Schuhe schiebt ... Sollte sich Jane Austen bei seiner Figur Mad Jack zum Vorbild genommen haben? Oder hat sie Mad Jack gar auf mehrere Charktere verteilt? Außer Henry Crawford böten sich noch Willoughby und Wickham an ...
(Zur Erklärung: Mad Jack war der berühmt-berüchtigte Vater von Lord Byron, der mehrere Frauen in den finanziellen Ruin und in gesellschaftliches Abseits stürzte, der sogar verheiratete Frauen anschmachtete, wenn er sich davon etwas (Geld, Ruhm) versprach ... )

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 1. September 2009, 14:57 
Offline
Begeistertes Missionierungsopfer
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 27. Januar 2007, 02:03
Beiträge: 1755
Henry Crawford gefällt sich in der Rolle des Eroberers, der die glückliche Braut zum Altar führt. Nicht umsonst war er mit Begeisterung bei den Theaterproben dabei.
Und Mary applaudiert! :ja:

Er kennt Fanny überhaupt nicht, wieviele Sätze hat er überhaupt mit ihr gewechselt?

Wie Julia schon sagte - Henry fühlt sich wie ein Ritter/Retter auf weißem Ross.:fies_sei:
Die Frage ist nur - will sich Fanny retten lassen? :wink:

_________________
~ Der Weg ist das Ziel ~


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 1. September 2009, 15:01 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Nun ja, man kriegt schon mit, dass er gern den Ton angibt, die Bertram-Schwestern gegeneinander ausspielt und Fanny anbaggert, weil sie die Einzige ist, die nichts von ihm will, ihn im Gegenteil sogar herzlich ablehnt.
Und warum sticht sie ihm auf einmal ins Auge? Weil man sie für den Ball aufgesytylt hat, nicht mehr und nicht weniger.

Will er sie auf die Art zwingen von ihm Notiz zu nehmen? Er weiß genau, dass Fanny ihn kaum ablehnen kann und daß ihr alle zuraten werden, ihn zu nehmen ...

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 1. September 2009, 15:09 
Offline
Austenexperte
Benutzeravatar

Registriert: Montag 24. Oktober 2005, 12:19
Beiträge: 2088
Wohnort: Fürth
Mir schien es beim letzten Lesen des Buches so, daß Henry - ebenso wie seine Schwester - durchaus gute Gaben von Natur aus mitbekommen hat, durch die Lebensweise von Kindes Beinen an aber auf Oberflächlichkeit, Leichtfertigkeit etc. getrimmt wurde. Weshalb bei Henry dann, als er sich allmählich wirklich auf Fanny einläßt, eben diese eigentlich vorhandenen guten Seiten durchschimmern und er von ihr, die sich ja ganz wesentlich von seinem gewohnten Umgang unterscheidet, nach und nach immer mehr wirklich und von Herzen angetan ist. Wieweit diese Anwandlung eine Verwandlung nach sich zieht, wird man sehen.

Das gefällt mir übrigens an MP, daß - während die Hauptfigur eher blass bleibt - endlich mal nicht eindeutig schwarz/weiße Figuren zum Zuge kommen. Die Geschwister Crawford haben nämlich tatsächlich echten Charme und immer wieder schimmert durch, was hätte sein können wenn. Mir fallen in den anderen Austen-Romanen keine ähnlich interessanten Nebenfiguren ein. Entweder sie gehören zu den "Guten" oder aber zu den "Blöden" (was mal den Charakter, mal die Intelligenz meint).


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 1. September 2009, 16:21 
Offline
Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
^^ Das kann ich voll und ganz unterschreiben. :ja:


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 1. September 2009, 21:48 
Offline
Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Ich denke auch, dass Henry hier echte Gefühle hegt - oder es zumindest ganz fest glaubt. Berechnung würde ich ihm nicht unterstellen. Aber natürlich geht es auch um seine Eitelkeit. Es ist noch keine reife Liebe, es fehlt an Respekt, wie Julia geschrieben hat. Aber Henry hat das Potenzial dafür, scheint mir. Man kann ihn retten. Denkbar wäre das, zumal JA ja schon betont hat, dass Fanny sich in ihn verlieben könnte, wenn da nicht Edmund wäre...

Ulli hat geschrieben:
Das gefällt mir übrigens an MP, daß - während die Hauptfigur eher blass bleibt - endlich mal nicht eindeutig schwarz/weiße Figuren zum Zuge kommen. Die Geschwister Crawford haben nämlich tatsächlich echten Charme und immer wieder schimmert durch, was hätte sein können wenn.

Was die Crawfords betrifft, stimme ich dir auch voll zu. Aber die anderen sind doch relativ klar eingeordnet, oder? (Abgesehen davon, dass ich keine durchweg positive Figur finde.) Emma finde ich übrigens viel ambivalenter als Fanny...


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Mittwoch 2. September 2009, 07:32 
Offline
Master of Science in Physics, headbanging Austen Fan und etwas ganz Besonderes!
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 21. Juli 2006, 17:16
Beiträge: 1430
Wohnort: Schweiz
richtiger Name: Nina
Udo hat geschrieben:
Denkbar wäre das, zumal JA ja schon betont hat, dass Fanny sich in ihn verlieben könnte, wenn da nicht Edmund wäre...

Also ich fänd das ja nicht mal unrealistisch, wenn sie sich trotz Edmund in jemand anders verlieben würde. Ich meine grundsätzlich nicht unrealistisch und jetzt nicht auf Fanny im Speziellen bezogen! Ein Ersatz für etwas, das man nicht haben kann, ist nicht unbedingt schlechter als das, was man eigentlich wollte. Und ich muss das ja wissen!
Udo hat geschrieben:
(Abgesehen davon, dass ich keine durchweg positive Figur finde.)

William und Mrs Grant sind doch nicht übel :gnade: aber halt keine Hauptfiguren...

_________________
Diesen Beitrag widme ich Geralt


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Mittwoch 2. September 2009, 07:51 
Offline
Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
Kapitel 31

Die Bombe platzt. Henry eilt nach Mansfield Park um Fanny zu berichten, dass William durch Admiral Crawfords (und seine eigenen) Bemühungen zum Leutnant befördert wurde. Fanny ist außer sich vor Freude, deshalb geht Henrys zweites Anliegen - sein Heiratsantrag - etwas unter. Fanny braucht den Rest des Tages und Abends dazu um sich zu überzeugen, es wäre nichts Ernstes dahinter, auch nicht hinter Marys schriftlicher Gratulation.


________________________________________________________

(Wieder ein guter "Cliffhanger" für das Ende des zweiten Bandes ...)

Henry mag zwar generell nicht so eine gute Menschenkenntnis haben, aber soweit hat er Fanny durchschaut: Tu etwas für sie und sie wird es nicht übers Herz bringen, Dir etwas zu verweigern.
So freundlich und positiv sein Strippenziehen für Williams Beförderung auch ist, dass er Fanny damit quasi emotional erpresst gibt dem Ganzen einen ziemlich häßlichen Beigeschmack, finde ich. Hätte er sich die Mühe auch gemacht, wenn er keine Absichten auf Fanny hat? Wahrscheinlich nicht. Kann man ihm das vorwerfen? Wahrscheinlich auch nicht. Aber das ungute Gefühl bleibt trotzdem (für mich zumindest).

Die Antragsszene habe ich dieses Mal ganz bewusst mit Blick auf Fannys Reaktion gelesen, und wie auch schon in ähnlichen Situationen zuvor verhält sie sich so "weich", undefiniert und unklar, dass es nicht viel Phantasie oder Eitelkeit braucht um sich wie Henry hier einzubilden, nur ihre Schüchternheit stünde ihr im Weg.
Zwar schafft Fanny es auch im Laufe des Abends, ihm aus dem Weg zu gehen bzw. keine Gelegenheit zu einem privaten Gespräch zu geben, aber all das Gezitter, Gestammel und Erröten überzeugt Henry verständlicherweise auch nicht vom Gegenteil. Ihre Nachricht an Mary ist dann endlich halbwegs eindeutig, zumindest dahingehend dass sie klar macht, dass sie sein Verhalten nicht ernst nimmt oder glaubwürdig findet. Etwas was Henry mehr anspornen wird, als entmutigen.


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Dieses Thema ist gesperrt. Du kannst keine Beiträge editieren oder weitere Antworten erstellen.  [ 759 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1 ... 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20 ... 26  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast


Ähnliche Beiträge

Elsemarie Maletzke "Mit Jane Austen durch England"
Forum: Sekundärliteratur
Autor: Miss S.
Antworten: 9
"Emma" 2009
Forum: "Emma" verfilmt
Autor: meli
Antworten: 111
Fanfics ohne die "üblichen" Helden
Forum: Veröffentlichungen, Kreatives & Co
Autor: Magdalena
Antworten: 23
Mansfield Park - außerhalb des Group Read
Forum: Mansfield Park
Autor: Benjamin
Antworten: 347
"Wahre" Orte in P&P
Forum: Pride and Prejudice
Autor: Pippina
Antworten: 10

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group



Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Liebe, Uni, USA, Erde, Bücher

Impressum | Datenschutz