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BeitragVerfasst: Montag 3. August 2009, 23:48 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Beiträge: 1755
Ehrlich gesagt - wenn Fanny wirklich als eine Art Karikatur gemeint sein sollte, könnte ich eventuell etwas Mitgefühl empfinden. :fies_sei:
Aber - ein vollständiger Roman, in dem sich die Autorin nur über eine der Hauptpersonen lustig macht? Kann ich nicht so nachvollziehen. :nein:

Mary ist für mich die einzig glaubwürdige Person in MP. Auch wenn sie nicht so ganz passend handelt.
Im Grunde genommen ist Mary der einzige Grund, dass mir MP trotz Fanny& Edmund gefällt: sie ist ganz einfach unkonventionell! :) Insofern ist sie für mich positiv! :lach:

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Montag 3. August 2009, 23:48 


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BeitragVerfasst: Dienstag 4. August 2009, 06:49 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Beiträge: 4781
Udo hat geschrieben:
Übrigens erleidet Fanny hier zum Schluss des Kapitels ja noch einen kleinen Rückschlag in ihrer Entwicklung: So kühn, selbstständig eine Einladung zum Essen anzunehmen, ist sie denn doch noch nicht...


Weil ihr das noch nie passiert ist. Und wohl auch weil sie immernoch nicht "in die Gesellschaft eingeführt" worden ist, sich somit also in einer gesellschaftlichen Grauzone bewegt.

Udo hat geschrieben:
Mir ist schon klar, dass Mary eher eine "negative" Figur sein soll. Ich frage mich mal wieder, ob JA in MP dies und das bei der Zeichnung der Figuren missraten ist - oder ob es Absicht ist, dass hier so viele irgendwie ambivalent sind.


Ich bin mir sicher es ist Absicht, denn ambivalent sind eigentlich alle Hauptfiguren in den drei späteren Romanen. Und auch wenn man den Roman als ganzes nimmt, ist doch ziemlich klar, dass es keine eindeutige moralische Botschaft oder geistige Richtung gibt wie z.B. in P&P. Auch nicht in "Emma" und "Persuasion". Für mich ist da nichts "missraten" sondern das ist die große und entscheidende Entwicklung die JA als Autorin gemacht hat.
Ich persönlich zumindest schätze gerade diese Ambivalenz (und somit Lebensnähe!), sie ist der Grund dafür, dass ich z.B. P&P nach paarmaligem Lesen einfach nicht mehr fesselnd finde.

Zitat:
Wenn ein Darcy, (...) sich zum großen Helden mausert, nur weil er sich in ein dahergelaufenes freches Gör mit dreckigem Rocksaum verknallt - wieso soll sich die kluge, selbstbewusste Mary, die nur das Pech hatte, bei einem missratenen Onkel aufwachsen zu müssen, sich nicht wunderbar entwickeln können, wenn sie sich in einen gutherzigen und hochmoralischen Menschen verliebt?


Könnte sie wahrscheinlich, wenn derjenige welche mehr Geld hätte. :wink:
Interessanter Ansatz, dass Edmund Mary ändern könnte, wenn er offensiver rangehen würde. Indirekt verändert er sie ja auch, wie im letzten Kapitel angedeutet wird. Und ich finde generell, später im Buch sieht es wirklich einige Zeit so aus, als würde die Geschichte auch ganz anders ausgehen können - und so auch stimmig sein.

Miranda hat geschrieben:
Aber - ein vollständiger Roman, in dem sich die Autorin nur über eine der Hauptpersonen lustig macht? Kann ich nicht so nachvollziehen.


Wenn überhaupt ist es ja so auch gar nicht gemeint. Weder im ganzen Roman noch macht sich JA ausschließlich über Fanny lustig.
Leider gibts den Text, der mich darauf gebracht hat, nicht kostenlos online - ich kann ja im allgemeinen MP-Thread mal genauer was dazu schreiben. Hier führt es wohl zu weit vom Weg ab.


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BeitragVerfasst: Dienstag 4. August 2009, 12:57 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Miranda hat geschrieben:
Mary ist für mich die einzig glaubwürdige Person in MP. Auch wenn sie nicht so ganz passend handelt. Im Grunde genommen ist Mary der einzige Grund, dass mir MP trotz Fanny& Edmund gefällt: sie ist ganz einfach unkonventionell! :) Insofern ist sie für mich positiv! :lach:

Echt interessant, wie sehr Mary polarisiert....

Julia hat geschrieben:
Ich bin mir sicher es ist Absicht, denn ambivalent sind eigentlich alle Hauptfiguren in den drei späteren Romanen. Und auch wenn man den Roman als ganzes nimmt, ist doch ziemlich klar, dass es keine eindeutige moralische Botschaft oder geistige Richtung gibt wie z.B. in P&P. Auch nicht in "Emma" und "Persuasion". Für mich ist da nichts "missraten" sondern das ist die große und entscheidende Entwicklung die JA als Autorin gemacht hat.


Vielleicht hast Du recht. Bei Anne Elliot würde ich Dir sofort zustimmen, bei Emma muss ich noch ein wenig nachgrübeln. Was MP betriff, bin ich mir da noch nicht so ganz sicher. Ist vielleicht nach 22 Kapiteln auch noch etwas zu früh. Auf jeden Fall wäre ich überzeugter, wenn die Charaktere etwas komplexer wären - dann würde ich ihre Ambivalenz plausibler finden. Aber Fanny z.B. scheint mir bis jetzt (!) fast ein wenig eindimensional - was ich wie gesagt darauf zurückführe, dass sie sich bis jetzt (!) kaum entwickelt. Aber das kann ja ab jetzt noch kommen.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. August 2009, 11:24 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Kapitel 23

Nach diversen Diskussionen mit ihren Tanten geht Fanny gemeinsam mit Edmund zu den Grants, wo sie neben den erwarteten Gästen auch auf Henry Crawford trifft, der für ein paar Tage zu Besuch gekommen ist.



_____________________________________________________________

Lady Bertrams und Mrs Norris' Reaktionen auf die Einladung der Grants schießen wirklich den Vogel ab. Wenn man Mrs Norris noch nicht hasst, dann doch spätstens hier: Wie sie ihren eigenen Minderwertigkeitsgefühle an Fanny weitergibt und scheinbar einfach nicht ertragen kann, dass nur der Hauch einer Möglichkeit besteht, Fanny könnte sich auf etwas freuen! :< Ihre Erniedrigung bringt Fanny wieder soweit, dass sie über das (selbstverständliche) Arrangement der Kutsche vor Dankbarkeit fast vergeht. Da arbeiten Mrs Norris und Sir Thomas (unbewusst?) mal wieder hervorragend Hand in Hand und man braucht sich wirklich nicht zu wundern, warum Fanny so demütig, selbsverleugnend und verschüchtert geworden ist, wie sie ist.

Lady Bertram ist auch kaum besser, ihre mikroskopische Welt dreht sich ausschließlich um sie und sie würde Fanny vorallem deshalb bei sich behalten, weil sie nicht weiß, wer sonst den Tee für sie machen soll. Das Argument, Mrs Grant habe Fanny noch nie zuvor eingeladen scheint ihr schlagend genug, dass sie auch nie dorthingehen muss. Nicht zu fassen!

Sir Thomas ist zwar auf Fannys Seite, aber die Art wie er von der Erlaubnis als "Gefälligkeit/Nachsicht" (indulgence) spricht, stößt mir trotzdem etwas sauer auf. Ich habe außerdem hier das Gefühl, dass sein aktiver Einfluss schon früher einiges an der Situation für Fanny hätte ändern können (das zeigt z.B. sein Auftreten als es um die Kutsche geht) - er war wohl einfach nicht oft genug anwesend (und interessiert genug?) um den schlechten Einfluss der Tanten ausgleichen zu können.

Edmund kriegt hier einen kleinen Stein in meinem äußerst dünnen Brett für ihn, wenn er Fannys Kleid bemerkt und komplimentiert. Die Männer, die sowas aktiv wahrnehmen und auch noch ohne Aufforderung kommentieren kann man wahrscheinlich an einer Hand abzählen. :wink: :D


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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. August 2009, 19:05 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Wieso reden die hier eigentlich ständig davon, dass Fanny allein zum Dinner geht? Es ist doch offensichtlich allen klar, dass Edmund mit ihr geht. Reichte ein Cousin schicklicherweise nicht als männliche Begleitung?

Mrs. Norris ist ohne Worte, aber Sir Thomas fand ich gar nicht schlimm hier. Im Gegenteil. Sicher hat er durch seine unnahbare und kalte Art Fanny das Leben schwer gemacht - aber bestimmt unbewusst oder aus Unvermögen. Hier legt er sich doch voll ins Zeug für seine Fanny. Dass ihr so viel Aufmerksamkeit unangenehm ist, weiß er ja nicht. Und in Wahrheit findet sie es doch ganz toll, in der Kutsche fahren zu dürfen (die Szene erinnert mich wieder an diverse Märchen). Aber es stimmt: Wäre er aufmerksamer und anders drauf, hätte er sehr viel für Fanny tun können - zusammen mit Edmund hätten er ihr ein schönes Leben bereiten können, schätze ich auch.

Ganz anders habe ich Edmund hier wahrgenommen. Ich wollte die Stelle, die Du lobst, als Beleg für seine Unaufmerksamkeit anführen... :wink: Klar ist es nett, dass er ihr Kleid lobt. Aber dann kommt doch voll die Keule: "Hat Miss Crawford nicht ein ähnliches Kleid?" Er weiß natürlich (?) nicht, dass er Fanny damit eins überzieht. Aber auch so ist es doch nicht nett, jemanden zu loben und dann gleich auf eine andere zu verweisen - von der man in diesem Fall zudem auch noch weiß, dass sie (jedenfalls aus Edmunds Sicht) schöner und höher gestellt ist. Da kann sich Fanny aber bedanken....

Immerhin habe ich jetzt kapiert, warum Fanny die Einladung zum Essen nicht gleich angenommen hat: Es war ihr feines Gespür fürs Schickliche, das sie dazu gebracht hat, letztlich dem Onkel die Entscheidung zu überlassen.
Wieder eine wohl eher lustige Stelle: Sie verlässt das Zimmer, weil sie bei einem Nein ihres Onkels möglicherweise keinen "angemessen unterwürfigen Eindruck" machen kann. Beim ersten Lesen fand ich das gar nicht lustig - aber ich gewinne den Eindruck, dass da vielleicht tatsächlich viel mehr nicht ernst gemeint ist, als ich bisher dachte. Wobei die Frage bleibt, ob es für die Autorin spricht, wenn man sich quasi zwingen muss, manche Stellen heiter zu finden.... :gruebel:


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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. August 2009, 19:49 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Udo hat geschrieben:
Wobei die Frage bleibt, ob es für die Autorin spricht, wenn man sich quasi zwingen muss, manche Stellen heiter zu finden.... :gruebel:



Das frag ich mich bei diesem Kapitel mehr denn je. :/

Fanny wagt es zwar, einmal etwas mehr als üblich zu sagen -
Fanny, averting her face, said, with a firmer tone than usual, "As far as I am concerned, sir, I would not have delayed his return for a day. My uncle disapproved it all so entirely when he did arrive, that in my opinion everything had gone quite far enough."

Das ist ja schon mal was! :fies_sei: - aber sofort danach wieder: she trembled and blushed at her own daring Ist das etwa eine Weiterentwicklung? :nein:

Der Charakter von Mrs Norris wird noch stärker gezeigt, dass kann JA wirklich gut.:top:
Auch Mrs Bertrams Art wird wieder brilliant, mit wenigen Worten vor Augen geführt : Her tone of calm languor, for she never took the trouble of raising her voice, was always heard and attended to; - das ist auch eine Kunst! :wink:

Und ab jetzt wird Mary wohl als negative Heldin gezeigt: She would learn to match him in his indifference. She would henceforth admit his attentions without any idea beyond immediate amusement. If he could so command his affections, hers should do her no harm.
Sie baut einen Schutzwall um sich herum auf. Oder ist es einfach nur berechnend?

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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. August 2009, 20:45 
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Zitat:
Und ab jetzt wird Mary wohl als negative Heldin gezeigt: She would learn to match him in his indifference. She would henceforth admit his attentions without any idea beyond immediate amusement. If he could so command his affections, hers should do her no harm.
Sie baut einen Schutzwall um sich herum auf. Oder ist es einfach nur berechnend?


genau das meine ich auch. Eigentlich ist Mary ja bis hierher noch recht positiv gezeichnet, (auch wenn ich das ungern zugebe :fies_sei: ) aber hier zeigt JA doch deutlich, daß sie nicht als positive Heldin taugt, wie z.B. Emma, da sie überhaupt nicht bereit ist, an ihrer Einstellung zu arbeiten, vielleicht mal ihre Meinung zu überdenken, auf Edmund, den sie ja sehr mag, zuzugehen, offener zu sein für Lebensentwürfe, über die sie bis jetzt noch nicht nachgedacht hat. So modern ist sie nun auch wieder nicht. Hier ist sie gaaanz konservativ. "A god Fortune" ist alles, was sie will und wenn der Besitzer desselben auch noch gut aussieht und "god Manners" hat, um so besser. Ich hatte ja schon erwähnt, daß ich Mary nicht mag, aber hier offenbart sich auch der Grund, meiner Meinung nach ist sie einfach mehr Schein als sein, und nur Fanny durchschaut sie einigermaßen. obwohl die auch ihre Schwächen hat, aber das ist wieder was anderes.

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[During the 1960s] I think there was more sex in those old films than in all that thrashing around today. I'm tired of sex scenes.
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sadly enough, this is more than true in our times


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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. August 2009, 22:01 
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Das habe ich wieder ganz anders wahrgenommen.... Mary zeigt hier doch sehr starke Gefühle! Sie liebt Edmund und deutet seine konservative Haltung, an seiner Berufswahl unbedingt festzuhalten und keine Sekunde zu erwägen, aus Liebe zu ihr etwas anderes zu machen, als Beweis seiner nicht ausreichenden Gefühle für sie. Sie ist enttäuscht, frustriert, verletzt und verbittert - da reagiert man schon mal ein wenig zu impulsiv. :wink: Wie Julia geschrieben hat: Damals wurde frau erwählt und durfte sich dann verlieben - vielleicht denkt Edmund auch so oder ähnlich? Okay, für ihn kommt ein anderer Job nicht in Frage, weil es hier um eine Glaubensfrage geht, das sind allerdings Werte und Prinzipien, die Mary nicht nachvollziehen kann. Tatsache ist aber, dass Edmund auch nicht offen ist für einen anderen Lebensentwurf, das würde ich daher Mary nicht unbedingt vorwerfen.
Man muss sich einmal in Marys Lage versetzen: Sie besitzt 20 000 Pfund, womit sie allein durch ihre Zinsen mehr Geld hat als Edmund verdienen wird. Und sie hat das Lebensziel, wenn es geht nicht unter ihren Möglichkeiten zu heiraten, sie will möglichst sorgenfrei leben und ihr Leben in großen Zügen genießen - dass das in einer Pfarre geht, übersteigt ihr Vorstellungsvermögen. Aus ihrer Sicht ist es also höchst unvernünftig, Pastorenfrau zu werden. Und ist JA nicht auch eine große Gegnerin unvernünftiger Ehen? :wink:
Ich finde jedenfalls, dass Mary hier viel Leidenschaft zeigt. In ihrer Impulsivität ist sie dabei übrigens Emma ganz nahe, finde ich, die ihrem Knightley auch mal gram ist, wenn er wieder mit ihr geschimpft hat - aber nie lange...


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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. August 2009, 22:13 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Miranda hat geschrieben:
Udo hat geschrieben:
Wobei die Frage bleibt, ob es für die Autorin spricht, wenn man sich quasi zwingen muss, manche Stellen heiter zu finden.... :gruebel:

Das frag ich mich bei diesem Kapitel mehr denn je. :/


Wieso "muss" man sich denn "zwingen"?? Entweder man findet es amüsant oder nicht. :?:
Erwartet etwa immernoch jemand einen Schenkelklopfer? :wink:

Und was das "allein" gehen betrifft: Fanny ist ja immernoch nicht "out", somit würde sie auch nicht allein (d.h. ohne weibliche Supervision) zu einer offiziellen Einladung erscheinen.
Abgesehen davon, kommt ihr als einziger weibicher Gast einige Ehre zu, wie ja auch im Verlauf des Besuches angedeutet wird. Sie steht viel mehr im Mittelpunkt als sonst, Sir Thomas und Mrs Norris verstehen die Einladung ja auch als ein Kompliment an sich selbst. Eine Abendesseneinladung ist nicht einfach nur eine Abendesseneinladung. :wink: Zum Beispiel würde sie gemeinsam mit dem Gastgeber als erste das Esszimmer betreten, während die letzte in der Rangfolge (die sie ja sonst ist) gemeinsam mit der Gastgeberin als letzte den Raum betritt. Darauf reitet ja auch Mrs Norris herum, von wegen Fanny solle sich bloß nichts einbilden.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. August 2009, 22:21 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Julia hat geschrieben:
Wieso "muss" man sich den "zwingen"?? Entweder man findet es amüsant oder nicht. :?:
Erwartet etwa immernoch jemand einen Schenkelklopfer? :wink:


Ok, "zwingen müssen" war etwas überpointiert. Was ich meine ist: Ich muss gezielt darauf achten, ob etwas ernst oder lustig gemeint ist. Wenn ich nicht auf die Idee gebracht worden wäre, dass da was lustig sein könnte, wäre ich tatsächlich nicht darauf gekommen - und ich bin immer noch unsicher... Beim ersten Lesen fand ich herzlich wenig lustig in diesem Buch (selbst bei Mrs. Norris bleibt einem das Lachen irgendwie in der Kehle stecken). Das kann an meinem unterentwickelten Humor liegen, oder weil MP mich auf dem falschen Fuß erwischt hat, aber ich möchte auch noch nicht ganz ausschließen, dass JA ein klitzekleines Bisschen schuld daran hat. :wink:


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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. August 2009, 22:39 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Udo hat geschrieben:
Was ich meine ist: Ich muss gezielt darauf achten, ob etwas ernst oder lustig gemeint ist. Wenn ich nicht auf die Idee gebracht worden wäre, dass da was lustig sein könnte, wäre ich tatsächlich nicht darauf gekommen - und ich bin immer noch unsicher...


Hm, wer hat denn was von "lustig" gesagt? :wink: Ich weiß nicht, was ich an MP "lustig" finde ... Mir bleibt da eigentlich bei allem irgendwie das Lachen im Hals stecken. Es ist kein locker-leichter Humor in meinen Augen, keine hintergründigen oder halb-verschleierten Witze. Ironie ja, Sarkasmus auf jeden Fall ... aber "lustig"?

Udo hat geschrieben:
Ganz anders habe ich Edmund hier wahrgenommen. Ich wollte die Stelle, die Du lobst, als Beleg für seine Unaufmerksamkeit anführen... :wink: Klar ist es nett, dass er ihr Kleid lobt. Aber dann kommt doch voll die Keule: "Hat Miss Crawford nicht ein ähnliches Kleid?"


Edmund weiß aber auch nicht, dass Fanny eifersüchtig sein könnte, er meint ja sie wären beste Freundinnen und Fanny fühle sich eventuell sogar noch geschmeichelt?
Verliebte legen nunmal generell eine gewisse Blindheit an den Tag ... und zumindest Elizabeth Bennet ist ja auch der Meinung "Unhöflichkeit anderen gegenüber" wäre "die Quintessenz der Liebe". :wink:

Allgemein finde ich die "Eifersucht" (Fanny auf Mary, Mary auf Edmunds Prioritäten, Maria/Julia/Henry) im Buch ganz hervorragend dargestellt, vorallem Fannys "stilles Leiden" angesichts Edmunds Schwärmerei und dadurch bedingter Unachtsamkeit von Fanny, die ja noch viel deutlicher wird. Diesbezüglich könnte man schon fast eine leicht sadistische Ader unterstellen - die arme Fanny muss noch ganz schön was schlucken.
Aber auch Mary in ihrem verletzten Stolz, dass Edmund sich nicht für sie um 180° dreht ... man kann von all dem halten was man will, aber da kennt sich jemand wunderbar aus in den Abgründen der menschlichen Herzen.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. August 2009, 23:03 
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Tja, aber selbst die Ironie muss ich mit der Lupe suchen. Vielleicht ist MP einfach ne Nummer zu hoch für mich... Interessant übrigens, dass JA mit Emma wieder eine ganz andere Frauenfigur kreiert hat, eine, die ihr wie ich finde besser gelungen ist. Warum auch immer.

Julia hat geschrieben:
Edmund weiß aber auch nicht, dass Fanny eifersüchtig sein könnte, er meint ja sie wären beste Freundinnen und Fanny fühle sich eventuell sogar noch geschmeichelt?

Na, ich kenne wenige Frauen, die sich freuen würden, wenn ich sagen würde: Tolle Klamotten Julia, hat Kerstin nicht fast dieselben? ;D


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BeitragVerfasst: Mittwoch 5. August 2009, 23:06 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Wenn Du aber so fehlgeleitet wie Edmund wärst und meintest, ich würde Kerstin ebenso überirdisch toll finden wie Du, so dass ich mich sicher geehrt fühlen würde, Deiner Meinung nach einen ähnlichen Kleidergeschmack wie sie zu haben --- dann ergibt das schon Sinn. :wink:


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BeitragVerfasst: Donnerstag 6. August 2009, 21:31 
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Interessant fand ich, dass Fanny beim Dinner die "ranghöchste Dame" ist - kann eine Einladung soziale Schranken glatt eliminieren? Dass sie als Gast besonders aufmerksam behandelt wird, ist ja klar, aber "ranghöchste Dame"?

Und noch eine Frage: "Wird er es wenigstens jetzt merken", dachte Fanny. "Nein, er merkt nie etwas, wie es sich gehört." Was ist denn damit gemeint?

Außerdem erreicht Fannys Abneigung gegen Mr. Crawford hier ja noch ihren Höhepunkt: Sie wächst über sich hinaus, indem sie ihn zurechtweist, und stellt fest: "Oh, was für ein verdorbener Charakter!" Das klingt mal wieder wie die verfolgte Unschuld, die im Schauerroman dem Bösewicht begegnet. ;D
Damit und mit Marys Wutanfall gegen Edmund hat die Vierecksbeziehung Mary-Edmund-Fanny-Henry eine wichtige Etappe erreicht, denke ich.


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BeitragVerfasst: Samstag 8. August 2009, 13:24 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Kapitel 24

Henry Crawford ist von Fanny beeindruckt und beschließt, sie zu erobern, das ergibt einige Diskussionen mit Mary.
Fannys Bruder William kommt zu Besuch nach MP.



Das Gespräch zwischen Henry und Mary zeigt die weniger schönen Seiten der Geschwister:
But I cannot be satisfied without Fanny Price, without making a small hole in Fanny Price's heart - recht überheblich, immerhin scheint Mr Crawford als Einziger zu sehen, dass Fanny indescribably improved hat. :ja:
Als Mary andeutet you never will persuade me that it is in compliment to her beauty, or that it proceeds from anything but your own idleness and folly.", lächelt er nur müde.

Dieses Gespräch zwischen Bruder und Schwester finde ich schon erstaunlich, es zeigt, wie nah sich die beiden seit Jahren stehen, Marys Sichtweise entspricht eher einem Mann als einer Frau, oder? Zumal zur damaligen Zeit.

Das Wiedersehen mit William nimmt Fanny ziemlich mit, und das , obwohl Mr Bertram und Edmund sie taktvollerweise zunächst allein gelassen hatten. :wink:

it was some time even before her happiness could be said to make her happy
- da blitzt die Ironie von JA mal wieder auf! :D

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BeitragVerfasst: Sonntag 9. August 2009, 09:00 
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Austenbegeistert
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Wie gemein dass du so vorschießt Miranda, dabei habe ich endlich aufgeholt und wollte auch noch etwas zum 23. Kapitel sagen :D
Also was Udo schreibt, da stimme ich definitiv in allen Posts zu. Ich habe den Schnkelklopfer in dem Spruch "Hat Miss Craword nicht ein Ähnliches?" gefunden, da musste ich definitiv grinsen. Wenn man den ganzen Roman nicht so furchtbar ernst nimmt und wie ich nicht mehr vor Mitleid mit Fanny aufgeht dann kann man sich schon recht gut an einigen Stellen amüsieren, vor allem über die Schamlosigkeit Mrs Norris´. Aber mir fällt es auch definitiv immer schwerer, herauszufinden was JA ironisch meint und was ernst. Und Fanny mausert sich, meiner Meinung nach, immer mehr. Immerhin spricht sie hier einen ganzen, erregten Satz aus :wink: Aber auch so allgemein kommt es mir so vor, als habe sie sich durch die letzten Kapitel des Buches sehr "gemacht". Sie traut sich eigene Gedankengänge zu (eigentlich traurig dass man darauf aufmerksam machen muss) und widerspricht. Wagemutige Fanny! Ich als Erstleser hoffe ja inständig, dass sie es irgendwann schaffen wird, auch Mrs Norris mal die Meinung zu sagen.
Nun geht es weiter, mit dem 24. Kapitel...

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*Do you dance, Mr. Darcy?*


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BeitragVerfasst: Sonntag 9. August 2009, 14:56 
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Austenbegeistert
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Sorry, dass ich so lange nichts geäußert habe, aber was soll ich sagen: Es sind halt Sommerferien und ich habe Kinder

Ich versuche mich einfach an der aktuellen Stelle einzuklinken. Bis jetzt ist Henry Crawford bei Euch ja immer noch recht gut weg gekommen, obwohl er mit den Schwestern Bertram schon ein böses Spiel gespielt hat. Erst hat er sie gegeneinander ausgespielt, dann hat er Maria beim Theater spielen so heftig umgarnt, dass sie auf einen Antrag von ihm wartet und er sich statt dessen aus dem Staub macht und sie sich in die Ehe mit Rushworth geradezu stürzt, obwohl ihr Vater Ihr ein Hintertürchen öffnet.
Doch was er sich jetzt leistet, finde ich ziemlich widerlich (befänden wir uns hier nicht in einem literarischen Forum, würde ich schreiben er ist ein großes A...). Er will sich mit einem unschuldigen Mädchen amüsieren, will sie verliebt in sich machen, nicht weil er sie entzückend findet, sondern nur aus Spaß, um seiner Langeweile zu entgehen, die er nur aufgrund seines Statuses überhaupt verspühren kann, weil er nichts Sinnvolles zu tun hat. Ein Stück Selbsterkenntnis ereilt ihn dann auch kurzzeitig: "Der Glanz von Heldenzum, von nützlicher Tätigkeit, von Anstrengung und Ausdauer ließ seine eigenen, von egoistischer Genußsucht bestimmten Lebensgewohnheiten in einen beschämenden Gegensatz erscheinen..."
Fanny stellt für ihn zunächst doch nur eine Herrausforderung dar, Immerhin stellt er fest, dass sie zu echtem Gefühl fähig ist.
Interessant auch JA Abhandlung über die Geschwisterliebe, die der ehelichen überlegen ist, da sie von gemeinsamen Wurzeln und Erinnerungen gespeist wird.


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BeitragVerfasst: Montag 10. August 2009, 10:02 
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Ja, stimmt schon: Henry ist hier auf seinem vorläufigen Tiefpunkt angelangt. Mary würde ich anrechnen, dass sie zumindest versucht, ihm den Unsinn auszureden - allerdings leider nicht mit dem nötigen Nachdruck. Gerade wenn sie sich so gut verstehen, hätte sie ihm hier den Kopf waschen müssen.
Die Konstellation Henry/Fanny erinnert übrigens ein wenig an John Thorpe/Catherine Morland in NA, oder? Catherine kann John auch nicht leiden, während er hinter ihr her ist. Und beide Männer habe niedere Motive: John will erben, Henry seinen Spaß haben. Wobei Henry natürlich viel klüger ist und vor allem: Henry ist nicht im Kern schlecht, er könnte sich positiv entwickeln, das Potenzial ist da. Bei John Thorpe ist nichts mehr zu retten... JA macht in NA ja auch eine Bemerkung, die mich an Julias Hinweis erinnert: "... wenn es wahr ist, wie ein berühmter Dichter sagt, dass keine junge Dame das Recht hat, sich zu verlieben, bevor der Herr ihr seine Liebe gestanden hat..." Falls das damals eine weit verbreitete Meinung war, muss man Catherines Liebe zu Edmund ja beinahe als Rebellion deuten.... Jedenfalls stimmt es: Fanny kommt so langsam in Fahrt.
Bei der Stelle über Geschwisterliebe denke ich, dass Cassandra das nicht ungern gelesen hat. :)


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BeitragVerfasst: Montag 10. August 2009, 14:31 
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Was mir bei diesem Kapitel aufgefallen ist - Jane Austen erzählt hier plötzlich einmal in der Ich-Form: .....I have no inclination to believe Fanny one of them,.... als es darum geht, ob Fanny gegen ihr Urteilsvermögen verliebt gemacht werden kann. Absicht oder Versehen?

Udo, ich hab mich auch gefragt, ob JA an Cassandra gedacht hat beim Lob der Geschwisterliebe. :fies_sei:

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BeitragVerfasst: Montag 10. August 2009, 21:51 
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Die plötzliche Ich-Form ist mir auch aufgefallen. Eigentlich völlig unnötig, deshalb empfinde ich das auch hier als Stilbruch. Der ganze Satz (bei mir umfasst er eine halbe Seite!) ist irgendwie merkwürdig. Dieser Einschub "(sonst würde man doch nicht von ihnen lesen)" klingt sehr nach Northanger Abbey. Und an dieser Stelle gibt es noch eine kleine Parallele: Hier ist die Rede davon, dass Fanny nur dank der Tatsache, dass ihr Herz schon vergeben ist, Henry widerstehen kann. Über Catherine heißt es: "... wo Jugend und Schüchternheit zusammenkommen, bedarf es ungewöhnlicher Standfestigkeit, um der Verlockung zu widerstehen, das charmanteste Mädchen der Welt genannt und so früh zum Tanzen aufgefordert zu werden..." Ob das was zu sagen hat? Ich glaube nicht. ;D

Was William betrifft: Es scheint ja so zu sein, dass Fanny ihm gegenüber ihr Herz über Mrs. Norris ausschüttet, da er ja noch lauter über sie schimpft als Fanny. Da scheint sie ja sogar ihre Pflicht zur Dankbarkeit endlich mal überwunden zu haben...


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BeitragVerfasst: Dienstag 11. August 2009, 12:42 
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Master of Science in Physics, headbanging Austen Fan und etwas ganz Besonderes!
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Wohnort: Schweiz
richtiger Name: Nina
So, ich klinke mich nach den Ferien auch mal wieder ein. Bin aber leider noch nicht ganz so weit wie ihr, möchte aber trotzdem etwas loswerden:

Einerseits zu der schon mehrmals erwähnten Ambivalenz der Charaktere: Ich kann meine Augen nun nicht mehr länger davor verschliessen! Fanny ist für mich schwierig zu beurteilen, aber was Mary betrifft, muss auch ich langsam eingestehen, dass sie wohl doch nicht der Teufel ist. Ich spiele so langsam mit dem Gedanken, sie nicht mehr ausschliesslich zu verachten. Auch, wie Miranda und Julia glaube ich geschrieben haben, dass Mary durch eben diese Ambivalenz glaubwürdiger und menschlicher rüberkommt, kann man einfach nicht abstreiten. Ich kann das (wie immer) nicht an einer bestimmten Stelle festmachen, aber ich fürchte, ich muss sie in meiner Achtung steigen lassen, immerhin sie ist ehrlich verliebt in Edmund. Und das fast auf eine ähnliche Art wie Darcy in Lizzy: gegen ihren Willen (?) und ihre Überzeugung, sich besser zu verheiraten. Daher glaube ich auch, dass sie sich tatsächlich bessern könnte, wenn Edmund seinen Einfluss als ihr Ehemann geltend machen könnte.

Julia hat geschrieben:
Und ich finde generell, später im Buch sieht es wirklich einige Zeit so aus, als würde die Geschichte auch ganz anders ausgehen können - und so auch stimmig sein.


Dem schliesse ich mich an. Vielleicht sehe ich das sogar noch extremer, denn nicht nur aus Mary könnte noch was werden, wenn sie an den richtigen geriete. Ich habe mich zwar noch nicht geoutet, aber ich bin Henry wohlgesinnt. Jaja, er hat sein böses Spiel mit den Schwestern Bertram getrieben und bald (ihr seid soweit, ich nicht) wird er Fanny etwas änliches antun wollen... Aber ich finde eigentlich, sein Gewissen könne sich noch entwickeln (entstehen?). Vielleicht ändere ich meine Meinung aber wieder, wenn wir bei den entsprechenden Kapiteln sind. Mal sehen.

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Diesen Beitrag widme ich Geralt


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BeitragVerfasst: Dienstag 11. August 2009, 17:06 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Die momentanen und noch folgenden Kapitel gehören zu meinen liebsten im ganzen Buch. Die persönlichen Beziehungen verdichten sich und ich finde sehr gelungen, wie die Perspektive immer öfter von Mansfield weg ins Pfarrhaus wechselt. Dass wir soviel aus Henrys und Marys Bewusstsein heraus sehen und erleben, ist meiner Meinung nach ein ganz starkes Argument dafür, dass die beiden nicht schlicht negativ gemeint sind als Charaktere (falls daran noch jemand zweifelt :wink: ). Jane Austen gibt sich hier wieder sehr viel Mühe, die unterschiedlichen Facetten der Geschwister zu zeigen und ich finde besonders gelungen, wie sie in diesem Kapitel dem Paar Fanny/William(/Edmund) gegenübergestellt werden.
Bis hin zur Pferde-Episode.

Henry mag zwar nur aus lauter Langweile an Fanny interessiert sein, aber schon jetzt bemüht er sich engagierter um sie, als wir es bei Maria/Julia je erlebt haben. Nett zu sehen, wie er "einknickt" und wider seiner ersten Intention fast schon Ernsthaftigkeit an den Tag legt. :wink: Ihm geht es bei der angestrebten Zuneigung primär darum, seine Eitelkeit zu befriedigen - was selbst laut Jane Austen ein halbwegs annehmbares Motiv zu sein scheint, denn es bringt ihn dazu, sich selbst zu reflektieren und an sich arbeiten zu wollen (auch wenn das letztendlich - ähnlich wie bei Mary nicht reichen wird). Sehr ironisch diesbezüglich fand ich hier die Wortwahl, in der Henry sein Vorhaben bzgl. Fanny zu Anfang des Kapitels beschreibt und dann zum Ende des Kapitels Williams Abenteuer bewundert - es sind fast diesselben Formulierungen: "work", "mind", "labour", "idleness", ... So sucht sich halt jeder seine Aufgaben. :wink:

Dass sich Jane Austen als "ich"-Autorin einschaltet finde ich gar nicht so unplausibel (abgesehen davon, dass ich diese Einsprengsel generell sehr gut finde), vorallem an dieser Stelle - das schafft eine gute Distanz zu der eigentlichen Dramatik von Henrys Vorhaben und Fannys vermeintlichen Schutzlosigkeit. JA überlässst Fanny hier ähnlich lapidar ihrem Schicksal wie Mary ein paar Zeilen zuvor ... für mich auch wieder ein Zeichen, dass Fanny eben nicht das arme Unschuldslamm ist und wir sie auch nicht dafür halten sollen.
Außerdem zeigt sich JA hier mal wieder als die Realistin, die ich so schätze: Wäre Fannys Herz nicht schon vergeben, wäre sie wohl nicht so standhaft (und auch nicht so kritisch gegenüber Henrys Charakter??). Selbst von Anne Eliott wird gesagt, dass sie ihren Cousin wohl nicht so leicht in den Wind geschlagen hätte, gäbe es keinen Wentworth. Das ist vielleicht weniger heroisch und romantisch, dafür wohl näher an der Wahrheit davon, wie Gefühle funktionieren.


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BeitragVerfasst: Dienstag 11. August 2009, 23:43 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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@Miss Hamilton: Schön, dass Mary bei Dir gewinnt! Den Vergleich Mary/Edmund mit Darcy/Elizabeth finde ich interessant - auf der Seite Mary/Darcy passt es ganz gut (das wäre ein tolles Paar!).

Dass Henry hier endlich auf die richtige Spur gebracht wird, finde ich auch. Er hat die große Chance, aus seinem Leben doch noch was zu machen - das planen, entwickeln, verändern, gestalten liegt ihm ja durchaus, er ist ja kein Nichtsnutz. Mit Fannys Hilfe könnte das schon was werden. Er entwickelt jetzt echte und tiefe Gefühle. Dass er das kann, spricht für ihn genauso wie für Mary, finde ich.

Was ich mich auch kurz gefragt habe: Wäre William nicht interessant für Mary? Wenn der ein paar Pfund auf der Kante hätte, doch bestimmt, oder? Dass sich Mary in Edmund verguckt, ist ja so überzeugend auch nicht...

@Julia: Unplausibel finde ich die Ich-Form auch nicht - aber doch sehr unpassend, halt ein Stilbruch. Sie macht solche Einschübe doch sonst auch öfter ohne Ich-Form. Beim Lesen stolpere ich über das Ich, weil mir abrupt eine sehr eindeutige Perspektive aufgedrückt wird, plötzlich sitzt JA an ihrem zu kleinen Tisch in Chawton... Das ist einfach unnötig, denke ich.

Was Fanny betrifft, so ist sie bisher auf jeden Fall das arme, schwächliche, kränkliche, schüchterne, unterdrückte, ängstliche, stille und ja, vor allem unschuldige und tugendhafte kleine Mädchen - genau so wird sie uns doch präsentiert, sicher nicht ohne Absicht. Ich vermute mal, dass erst dadurch ihre jetzt einsetzende Veränderung besonders deutlich wird.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 12. August 2009, 08:20 
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Mir hat der Stilbruch schon gefallen, ich fand es recht angenehm, habe aber auch gestutzt. Aber wirklich nötig, da hat Udo recht, war es wohl nicht. Bin gespannt, ob sich das noch einmal wiederholen wird!
Was mir an diesem Kapitel aufgefallen ist, ist dass JA zum ersten Mal in diesem Buch eine Figur beschreibt, nämlich die des William, wo der Leser gar nicht anders kann als ihn gut zu finden. Sie benutzt starke, positive Worte ohne negativen Einschub, wie sie das bei den anderen Figuren immer wieder tat.
So soll William nun als Fannys glänzender Ritter die Position einnehmen in der Fanny Edmund gerne hätte, der aber zu beschäftigt mit Mary dafür ist? Denn William gibt Mrs Norris ja Widerworte, was Edmund so gut wie nicht schafft. Ausserdem hört er ihr zu und ist wirklich eine Bezugsperson. Edmund hingegen kommt mir nur vor wie Fannys Alphatier.
Henry Crawford finde ich ganz furchtbar in diesem Kapitel, und er sinkt in meiner Sympathie. Obwohl ich die Geschichte mit Maria und Julia ganz witzig fand, merkt man doch dass mir Fanny wichtig geworden ist - denn ich möchte nicht dass er Fanny dermaßen hinter´s Licht führt und verwirrt. Komisch, dann hat JA ihr Ziel wohl doch noch erreicht :wink:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 12. August 2009, 18:42 
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Henry Crawford ist ziemlich wankelmütig in seinen Empfindungen. :fies_sei: Selbst wenn man ihm zugute hält, dass er doch länger als 14 Tage um Fanny zu kämpfen bereit ist:
A fortnight was not enough. His stay became indefinite., so ist es doch bezeichnend, wie er sich zunächst wünscht , heroisch wie William zu sein:
The glory of heroism, of usefulness, of exertion, of endurance, made his own habits of selfish indulgence appear in shameful contrast; and he wished he had been a William Price, distinguishing himself and working his way to fortune and consequence with so much self-respect and happy ardour, instead of what he was!, so hält der Wunsch doch nicht lange an: The wish was rather eager than lasting. :lach:
Genau so schätze ich Henry Crawford ein. Selbst Fanny wird das wohl nicht ändern können. :nein:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 12. August 2009, 20:56 
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Kapitel 25

Großes Dinner bei den Grants. Sir Thomas registriert Henrys Vorliebe für Fanny, ein Kartenspiel offenbart viel über die emotionalen Beweggründe der "Spieler"


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BeitragVerfasst: Donnerstag 13. August 2009, 21:00 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Niemand??

Ich finde in dem Kapitel besonders die Symbolik des Kartenspiels (hier gibts eine kurze Beschreibung zu "speculation") sehr gelungen - die Gespräche die auf das Spiel passen, aber auch auf die Beziehungen der Personen untereinander. Mary Crawford, die sich "verspekuliert" - Fanny die "gewinnt", obwohl sie gar nicht danach strebt. Lady Betram die puppenhaft am Tisch sitzt und nur von Henry dirigiert wird. Diese Doppeldeutigkeit hat mich sehr an Sotherton erinnert, auch weil ja hier wieder das Thema auf Landschaftsverschönerungen kam.
"Verbesserung" (in jeder Hinsicht) scheint ja generell ein großes Thema in dem Buch zu sein: ob nun äußerlich, innerlich oder gesellschaftlich. Interessant zu sehen fand ich diesbezüglich, dass Mary wohl gar nicht so prinzipiell abgneigt wäre, einen Pfarrer zu heiraten, wenn dieser nicht danach aussieht - wenn Henry Edmunds möglichen Lebensstil und -position beschreibt, wird ihr ja gleich der Mund wässrig. :wink: Schein wäre offensichtlich ausreichend für das Sein.

Fanny kann Sir Thomas' gute Meinung von ihr offenbar immernoch nicht ganz glauben - sie zuckt schreckhaft zusammen, als William nach einem Kompliment für sie fischt. Solche Andeutungen gibt es ja häufiger im Buch und ich finde, man kann das nicht nur mit exzessiver Schüchternheit begründen - es klingt viel mehr danach, als wäre eine Reaktion wie Fanny sie befürchtet (nämlich eine kalte, desinteressierte oder erniedrigend-lapidare Antwort), in so einer Situation sehr oft gekommen.

Sir Thomas' Perspektive auf Henry Crawford und sein Interesse für Fanny fand ich sehr amüsant beschrieben ... da sollte doch eigentlich jetzt auch der/die Letzte was zum Lachen gefunden haben ... :wink:


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BeitragVerfasst: Donnerstag 13. August 2009, 21:11 
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es will wohl keiner anfangen :P

scheint ja eine recht nette Abendgesellschaft gewesen zu sein.
Mrs. Norris ist mal wieder Spitze gezeichnet in ihrem Bemühen, alles madig zu machen, was die Grants tun :fies_sei:
Lady Bertram ist ja auch köstlich dargestellt:
Zitat:
Was soll ich spielen, Sir Thomas? Whist oder Spekulation? Was wird mich mehr amüsieren?
Also, wenn sie nicht mal selber weiß, was ihr Spaß macht :wall: :aetsch:
Klasse ist auch Sir Thomas Reaktion beschrieben, um sich eine angenehme Whistrunde zu sichern.
Im Moment finde ich Henry Crawford ja richtig sympatisch, z. B. im Gespräch über Edwards neuen Wohnort und scheint doch auch zu Selbstreflektion fähig.

muß ja auch anstrengend für ihn gewesen sein, für Lady Bertram mitzuspielen :fies_sei:

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[During the 1960s] I think there was more sex in those old films than in all that thrashing around today. I'm tired of sex scenes.
Claudette Colbert

sadly enough, this is more than true in our times


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BeitragVerfasst: Donnerstag 13. August 2009, 22:26 
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@Maurynna: Henry ist ein Filou, aber auch er "verbessert" sich. Wie heiter sein Witz sein kann, wie aufmerksam er im Grunde ist, und wie sehr er zu echten Gefühlen in der Lage ist, fängt hier an deutlich zu werden, oder? Wie er sich um Lady Bertram kümmert, mag auch durch Berechnung motiviert sein, aber er kann es immerhin.
Dass Mary anfängt zu sabbern, kann ich dagegen nicht finden. Sie haut Edmund doch noch mal ganz ordentlich was um die Ohren (auch ein Beispiel für Julias Hinweis auf die Bezüge zwischen Spiel und Leben):
"Da, als beherzte Frau setze ich alles aufs Spiel. Ich bin nicht für berechnende Klugheit. Ich bin nicht dafür geschaffen, stillzusitzen und die Hände in den Schoß zu legen. Wenn ich das Spiel verliere, dann nicht, weil ich mir keine Mühe gebe."
Das passt doch genau zu den Vorwürfen, die sie Edmund schon direkt gemacht hat. Und vielleicht auch sehr bezeichnend: Sie gewinnt - und bekommt ihren Einsatz trotzdem nicht raus. Jedenfalls glaube ich nicht, dass sie sich je wirklich mit dem Dasein als Pastorenfrau abfinden könnte.
Julia hat geschrieben:
Solche Andeutungen gibt es ja häufiger im Buch und ich finde, man kann das nicht nur mit exzessiver Schüchternheit begründen - es klingt viel mehr danach, als wäre eine Reaktion wie Fanny sie befürchtet (nämlich eine kalte, desinteressierte oder erniedrigend-lapidare Antwort), in so einer Situation sehr oft gekommen.

Aber das widerspricht sich doch nicht? Ich würde vermuten, eben weil ihr so oft passiert ist, was sie befürchtet, ist sie schüchtern/ängstlich geworden.
Lady Bertram finde ich hier zu stark karikiert. Wenn das Spiel wirklich so leicht ist, muss sie ja nicht nur total träge sein, sondern auch unendlich dämlich. War das damals auch sexy, Julia? ;D Aber insgesamt finde ich auch, dass jetzt ein frischerer Wind durchs Buch weht, seit Fanny in den Mittelpunkt rückt. So macht das Lesen mehr Spaß...


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BeitragVerfasst: Donnerstag 13. August 2009, 22:37 
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Von den Kartenspielen der damaligen Zeit hab ich keine Ahnung, daher vermag ich keine Symbolik zu erkennen. :wink: Mag sein, dass ich eine Aversion dagegen verspüre und daher auch nicht so richtig "ran" mag.
Wieder typisch ist Mrs Bertram, das ist mir auch aufgefallen, Elanor! ;D Wie kann man auch solche diffizilen Entscheidungen von ihr verlangen?

Interessant hier finde ich die diversen Betrachtungen über Thornton Lacey. :lach:
Und wieder ist es die arme schwächliche Fanny, die es noch nicht gesehen hat. :fies_sei: Aber jede Wette, das sie ganz sicher gegen jede Änderung sein wird!!!

Natürlich könnte man nun in Edwards Bemerkung: "Poor Fanny! not allowed to cheat herself as she wishes!" etwas hinein interpretieren..???

Williams Geständnis, dass er von den Schönen der guten Gesellschaft geschnitten wird, und dass er wohl nie ein Lieutenant sein wird - das wird poor Fanny sehr zu Herzen gehen. Noch etwas, das sie runterzieht. :heul:

Sorry , der smiley muste jetzt mal sein

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