Literaturforum
Aktuelle Zeit: Samstag 4. Mai 2024, 18:46

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Forumsregeln


Die Forumsregeln lesen



Ein neues Thema erstellen Dieses Thema ist gesperrt. Du kannst keine Beiträge editieren oder weitere Antworten erstellen.  [ 759 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1 ... 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 ... 26  Nächste
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Dienstag 14. Juli 2009, 09:25 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 11. April 2009, 11:44
Beiträge: 142
Wohnort: Hannover
richtiger Name: Svenja
Miranda hat geschrieben:
Maurynna, ja, Mr Rushworth ist schon peinlich :lach: Wen mag JA da wohl als Inspiration genommen haben? :D


Och ich denke, sie wollte einfach nur seine schlecht versteckte Eitelkeit herausstellen, denn das ist sie ja wirklich :D

_________________
*Do you dance, Mr. Darcy?*


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Dienstag 14. Juli 2009, 09:25 


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 14. Juli 2009, 10:37 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Maurynna hat geschrieben:
Miranda hat geschrieben:
Maurynna, ja, Mr Rushworth ist schon peinlich :lach: Wen mag JA da wohl als Inspiration genommen haben? :D


Och ich denke, sie wollte einfach nur seine schlecht versteckte Eitelkeit herausstellen, denn das ist sie ja wirklich :D

Ich weiß nicht, Mr. Rushworth wird schon eher wie ein einfacher Landjunker beschrieben, Geld hin oder her. :wink: Ich kann mir gut vorstellen, daß auch ihm das Theaterspielen gewaltig gegen den Strich geht, er aber Maria's wegen doch nicht völlig Abstand nehmen will. Was tut man nicht alles aus Liebe :D Mann/Frau macht sich doch bisweilen gern zum Trottel, der Beispiele gäbe es genügend. :lach: Z.B. macht eine liebe Freundin von mir ewige Fußmärsche, weil ER der Wandertyp ist, sie ihm aber nicht gestehen will, dass ihr Wanderungen so was von auf den Senkel gehen ... :fies_sei:

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 14. Juli 2009, 11:26 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 11. April 2009, 11:44
Beiträge: 142
Wohnort: Hannover
richtiger Name: Svenja
Caro hat geschrieben:
Maurynna hat geschrieben:
Miranda hat geschrieben:
Maurynna, ja, Mr Rushworth ist schon peinlich :lach: Wen mag JA da wohl als Inspiration genommen haben? :D


Och ich denke, sie wollte einfach nur seine schlecht versteckte Eitelkeit herausstellen, denn das ist sie ja wirklich :D

Ich weiß nicht, Mr. Rushworth wird schon eher wie ein einfacher Landjunker beschrieben, Geld hin oder her. :wink: Ich kann mir gut vorstellen, daß auch ihm das Theaterspielen gewaltig gegen den Strich geht, er aber Maria's wegen doch nicht völlig Abstand nehmen will. Was tut man nicht alles aus Liebe :D Mann/Frau macht sich doch bisweilen gern zum Trottel, der Beispiele gäbe es genügend. :lach: Z.B. macht eine liebe Freundin von mir ewige Fußmärsche, weil ER der Wandertyp ist, sie ihm aber nicht gestehen will, dass ihr Wanderungen so was von auf den Senkel gehen ... :fies_sei:


Aber trotz dessen er behauptet,dass er seine Kleidung komisch findet und sich mit dem Gedanken noch nicht anfreunden kann merkt man ja beim Lesen (ich glaube, JA beschreibt es sogar) dass er sich sehr gut fühlt in der Kleidung und mit den Dingen die er auswendig lernen soll. Also ich würde nicht sagen,dass ihm dies überhaupt gegen den Strich geht..?

_________________
*Do you dance, Mr. Darcy?*


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 14. Juli 2009, 13:13 
Offline
Matthews spezielle Weinlieferantin
Benutzeravatar

Registriert: Donnerstag 29. Juni 2006, 18:47
Beiträge: 6322
So sehe ich das auch!

_________________
Bild
Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Dienstag 14. Juli 2009, 13:14 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Maurynna hat geschrieben:
Aber trotz dessen er behauptet,dass er seine Kleidung komisch findet und sich mit dem Gedanken noch nicht anfreunden kann merkt man ja beim Lesen (ich glaube, JA beschreibt es sogar) dass er sich sehr gut fühlt in der Kleidung und mit den Dingen die er auswendig lernen soll. Also ich würde nicht sagen,dass ihm dies überhaupt gegen den Strich geht..?


Gerade das ist es ja: Er wollte alle, aber besonders Maria beeindrucken. Es ging ihm um sein Ansehen, nicht um seinen Spaß bei der Sache.

Zitat:
Mr. Rushworth liked the idea of his finery very well, though affecting to despise it; and was too much engaged with what his own appearance would be to think of the others, or draw any of those conclusions, or feel any of that displeasure which Maria had been half prepared for.
Mr. Rushworth sonnte sich sehr in seinem Putz (*veraltet für Kleidung*), obwohl er agierte, als hasse er es; und er war zu sehr damit beschäftigt sich Gedanken darüber zu machen, wie seine Erscheinung wohl auf die Übrigen wirkte, oder daraus irgendwelche Schlüsse (Konsequenzen) zu ziehen, oder jene Unbehaglichkeit zu fühlen, auf die Maria halb vorbereitet war.


Zitat:
Mr. Rushworth followed him to say, "I come in three times, and have two-and-forty speeches. That's something, is not it? But I do not much like the idea of being so fine. I shall hardly know myself in a blue dress and a pink satin cloak."
Mr. Rushworth folgte ihm um zu sagen "Ich habe drei Auftritte, und 42 Ansprachen(Zeilen?). Das ist doch schon was, nicht wahr? Aber ich kann mich damit nicht anfreunden, so "fein" zu sein. Ich werde mich in einem blauen Gewand und einem rosafarbenen Satin-Cape kaum wiedererkennen."

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Zuletzt geändert von Caro am Mittwoch 15. Juli 2009, 11:42, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Juli 2009, 08:27 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Nachtrag:
Ganz ehrlich, ich wär' mir an seiner Stelle, bzw. als gestandenes Mannsbild mit einem Cape aus rosa Satin auch affig vorgekommen! :thud: Kein Wunder, dass er ständig guckte, ob er nicht wegen seinem Aufzug belächelt wird ... :)

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Juli 2009, 13:50 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 11. April 2009, 11:44
Beiträge: 142
Wohnort: Hannover
richtiger Name: Svenja
Kapitel 16

Fanny schläft schlecht und überlegt, ob es sehr schlimm wäre "doch auszusteigen", und ist schockiert als ihr am nächsten Tag Edmund eröffnet, er habe vor im Spiel den Anhalt selber zu übernehmen.

_________________
*Do you dance, Mr. Darcy?*


Zuletzt geändert von Maurynna am Mittwoch 15. Juli 2009, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Juli 2009, 13:52 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 11. April 2009, 11:44
Beiträge: 142
Wohnort: Hannover
richtiger Name: Svenja
Das erste Mal fällt mir auf, dass Fanny sich wirklich durch ihre Tante Norris schlecht behandelt fühlt. Und mir tut sie ein wenig leid, weil sie denkt, sie könne bei den Schuldansprüchen die die anderen bei ihr haben die Rolle nicht ablehnen.
Auch für mich total dreist und absolut Minsupunkte sammelnd: Edmund, der sich plötzlich (meiner Meinung nach) Miss Crawford zuliebe doch ins Stück einbringt und seine Meinung zwar nicht öffentlich,aber doch irgendwie schon zu ändern scheint, scheint mir nun kein bisschen mehr Vertrauen zu verdienen. :wehe:

_________________
*Do you dance, Mr. Darcy?*


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Juli 2009, 14:31 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Maurynna hat geschrieben:
Auch für mich total dreist und absolut Minsupunkte sammelnd: Edmund, der sich plötzlich (meiner Meinung nach) Miss Crawford zuliebe doch ins Stück einbringt und seine Meinung zwar nicht öffentlich,aber doch irgendwie schon zu ändern scheint, scheint mir nun kein bisschen mehr Vertrauen zu verdienen. :wehe:

Oh, ich finde es gleichzeitig beschämend und amüsant, wie er zu Fanny "kriecht", weil er selbst ein ungutes Gefühl bei der Sache hat, und sie um Rat fragt, im Grunde jedoch nur eine Bestätigung seiner Entscheidung will, sozusagen ihre Absolution und als sie ihn nicht vollkommen und freudig bestätigt, sie doch noch auf seine Seite ziehen will.
Dabei ist Fanny der Spiegel seiner Gedanken. :wink:

Sind sich die beiden nicht in gewisser Weise ähnlich, in ihrer Abhängigkeit vom Goodwill des Anderen und von seiner Bestätigung? :D
Ganz ehrlich, wenn Edmund Mary heiratet, ist immer Fanny dabei ... :fies_sei: :lach:

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Juli 2009, 15:43 
Offline
Austenexperte
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 14. Juli 2009, 14:59
Beiträge: 926
Wohnort: Sachsen
Caro hat geschrieben:
Maurynna hat geschrieben:
Auch für mich total dreist und absolut Minsupunkte sammelnd: Edmund, der sich plötzlich (meiner Meinung nach) Miss Crawford zuliebe doch ins Stück einbringt und seine Meinung zwar nicht öffentlich,aber doch irgendwie schon zu ändern scheint, scheint mir nun kein bisschen mehr Vertrauen zu verdienen. :wehe:

Oh, ich finde es gleichzeitig beschämend und amüsant, wie er zu Fanny "kriecht", weil er selbst ein ungutes Gefühl bei der Sache hat, und sie um Rat fragt, im Grunde jedoch nur eine Bestätigung seiner Entscheidung will, sozusagen ihre Absolution und als sie ihn nicht vollkommen und freudig bestätigt, sie doch noch auf seine Seite ziehen will.
Dabei ist Fanny der Spiegel seiner Gedanken. :wink:


Also ich find ja auch, das Edmund etwas Rückgrat fehlt, aber irgendwie tut er mir leid, das hat er sich sicher nicht so vorgestellt, daß es so schwierig ist, seinen Prinzipien treu zu bleiben, noch dazu, wo meiner Meinung nach, Mary ganz schön bewußt ihre Reize spielen lässt, um ihn "sich zu sichern", wie Charlotte Lukas sagen würde :flop: Ich geb ehrlich zu, ich mag Mary auch nicht wirklich :fies_sei:
Aber welche Möglichkeiten, unerwünschte Publicity fernzuhalten hätte er denn noch gehabt, so richtig sich gegen seinen Bruder durchsetzen konnte er ja nicht.

Elanor

_________________
[During the 1960s] I think there was more sex in those old films than in all that thrashing around today. I'm tired of sex scenes.
Claudette Colbert

sadly enough, this is more than true in our times


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Juli 2009, 16:51 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 11. April 2009, 11:44
Beiträge: 142
Wohnort: Hannover
richtiger Name: Svenja
Elanor hat geschrieben:
Aber welche Möglichkeiten, unerwünschte Publicity fernzuhalten hätte er denn noch gehabt, so richtig sich gegen seinen Bruder durchsetzen konnte er ja nicht.


Er hätte bei seiner Meinung (die ja berechtigt war) bleiben können, auch aus Respekt gegenüber seinem Vater. Dann hätte Mary eben mit dem "Fremden" gespielt, auch das hätte sie überlebt ;)

_________________
*Do you dance, Mr. Darcy?*


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Juli 2009, 21:10 
Offline
Austenexperte
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 14. Juli 2009, 14:59
Beiträge: 926
Wohnort: Sachsen
Maurynna hat geschrieben:
Elanor hat geschrieben:
Aber welche Möglichkeiten, unerwünschte Publicity fernzuhalten hätte er denn noch gehabt, so richtig sich gegen seinen Bruder durchsetzen konnte er ja nicht.


Er hätte bei seiner Meinung (die ja berechtigt war) bleiben können, auch aus Respekt gegenüber seinem Vater. Dann hätte Mary eben mit dem "Fremden" gespielt, auch das hätte sie überlebt ;)


das ist wohl war, aber er war ja der Meinung, daß die Einbeziehung von "Fremden" genausowenig im Interesse seines Vaters ist. Er stand also schon vor einem recht großen Problem. Trotzdem ist die Art und Weise, wie er versucht, bei Fanny Bestätigung und Trost zu suchen, schon etwas gemein. Weiß er eigentlich, was er ihr antut? :niwi:
Er erkennt Gefühle anderer in Herzensdingen scheinbar genauso schlecht wie Emma, nur daß er als Mann eigentlich einen viel größeren Handlungsspielraum hat, als sie.

_________________
[During the 1960s] I think there was more sex in those old films than in all that thrashing around today. I'm tired of sex scenes.
Claudette Colbert

sadly enough, this is more than true in our times


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Juli 2009, 21:27 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Donnerstag 12. Juli 2007, 12:00
Beiträge: 154
Wohnort: Lübeck
Mal ein anderer Aspekt: Ich finde es "hammer", dass Mrs. Norris sich dafür einsetzt, dass in dem Zimmer, in dem Fanny sich aufhält und einen Teil ihrer Sachen hat, nicht geheizt werden darf. Erstens die Tasache an sich und zweitens, was mischt sie sich denn in den Haushalt ein? Das kann sie ja wohl nur, weil die Hausherrin so träge ist und der Hausherr andere Dinge zu tun hat.

Wenn man es jetzt interpretieren will, kann man sagen sagen, dass die Kälte in dem Raum sinnbildlich für die emontionale Kälte steht, der Fanny ausgesetzt ist.

Nochmal zu Kapitel 14:

Im Grunde genommen ist es ja Mr. Crawford, der Julia bei der Besetzung der Agatha ausbootet. Er will wohl lieber mit Maria spielen :fies_sei: .


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Juli 2009, 22:03 
Offline
Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Wir erfahren hier ja auch einiges über Fannys Empfindungen - ein kleiner Einblick in ihr Seelenleben und in ihr Refugium. Wie sie aus jeder Gemeinheit etwas Positives zieht, wenn ihr jemand beisteht, ist schon bemerkenswert. Zeugt doch irgendwie von einer positiven Lebenseinstellung. Sie hätte ja auch vor Gram und Selbstmitleid dahindarben können.
Und zur Dankbarkeit kommt jetzt auch noch die dazu passende Kategorie: die Pflicht. Dass sie bei ihrem schwachen Selbstbewusstsein ins Trudeln gerät, ob sie nicht doch mitspielen sollte, finde ich nachvollziehbar. Der äußere Druck auf sie muss gewaltig gewesen sein - jedenfalls hat sie ihn so empfunden. Wer wäre da konsequent geblieben?
Was anderes ist Edmunds Inkonsequenz: Er hat zwar recht, dass man Schlimmeres verhüten muss. Aber abgesehen davon, dass die Grants ja auch familienfremd sind, geht es ihm offensichtlich wirklich vor allem um Mary. Ich denke auch, dass er konsequent hätte bleiben können (die anderen hatten sich ja schon mit seiner Absage abgefunden) und müssen - Mary lässt ihn schwach werden. Was, um Julia zu zitieren, natürlich auch nur menschlich ist - und tatsächlich muss ich sagen, dass der Moralapostel Edmund mir deshalb sogar etwas sympathischer geworden ist. Dumm nur, dass er seine "Menschlichkeit" an der falschen Stelle entdeckt.


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. Juli 2009, 07:50 
Offline
Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
Allerdings! Edmund ist hier richtig manipulativ, und das ist wirklich nicht schön. Aber schon raffiniert, wie es mit wenigen Sätzen eingeflochten wird - man könnte es auch überlesen: "I see your judgment is not with me. Think it a little over. Perhaps you are not so much aware as I am (...)" -- Er fragt Fanny (vorgeblich) nach ihrer Meinung, und als sie ihm nicht gleich zustimmt, liegt es wohl daran, dass sie die Situation nicht überblickt. :roll: Und dann: "If you are against me, I ought to distrust myself (...)" --- ist ja ganz nett, könnte man für ein Kompliment und ein Zeichen seiner hohen Meinung von Fannys Urteil halten. Ist es aber nicht, wenn ihr Urteil nur zählt wenn es mit seinem übereinstimmt.
Und abgesehen davon - nachdem in den letzten Kapiteln mehrfach betont wurde, wie Edmund Fanny "geformt" habe, dann ist diese ganze Unterhaltung sowieso ein Hohn. Edmund macht was er will und findet immerhin im Gegensatz zu den anderen Familienmitgliedern schöne Worte, Fanny bleibt nichts anderes als ihm (stillschweigend) zuzustimmen. Ihre Meinung hat in Wirklichkeit keinerlei Gewicht.

Die Beschreibung des Ostzimmers und Fannys Gefühlen finde ich auch sehr wichtig. Wie Udo schon meinte, ist es ein schöner Charakterzug aus all dem "Elend" etwas Positives zu ziehen, aber ich finde es auch ziemlich bitter: Wie erst lang beschrieben wird, dass das Inventar nur aus Dingen besteht, die sowieso niemand anderes haben will - und dann Fanny angesichts ausgerechnet dieser Dinge ein schlechtes Gewissen bekommt, weil sie den Wünschen der Cousins nicht nachkommt.
Da ist dann auch gleich wieder das schon erwähnte "wirtschaftliche" Vokabular: "debt", "owing", ...
Und Fanny hat eine gute Methode, mit traurigen Erinnerungen umzugehen: Spott, Tyrannerei, Unverständnis, Vernachlässigung, Schmerz, ... (die Wortwahl ist hier ziemlich drastisch!) aber trotzdem klammert Fanny sich an jedes Fünkchen Zuneigung - some proof of affection which made her tears delightful; and the whole was now so blended together, so harmonised by distance, that every former affliction had its charm. ... und macht daraus eine schöne Erinnerung. Das mag relativ lange gut funktionieren, ist aber auch eine Zeitbombe, meiner Meinung nach. Wir sehen ja immer wieder und bald in voller Farbe, dass Fanny trotzdem nichts und niemanden hat auf den sie wirklich bauen kann, wenn es drauf ankommt.
Das Ostzimmer steht für etwas, was sie gar nicht hat, nur das was ihre eigene Vorstellung daraus macht. Bis hin zum Feuer, zur menschlichen Wärme die ihr nicht zugestanden wird - man sorgt nur dafür, was Fanny nicht bekommen soll. Es soll ihr nicht schlecht gehen, nichts fehlen, sie soll auch nicht leiden, sich aber offensichtlich auch nicht zu wohl & sicher fühlen - das Verhalten aller zeigt hier und durch den Spiegel der Zimmerbeschreibung wieder: "nicht schlecht" ist noch lange nicht "gut".
Selbst Edmund fällt ja beim Abschied auf, dass es kalt ist und er rät Fanny, nicht zu lange zu bleiben. Aber auf die Idee, den Kamin anmachen zu lassen, kommt er auch nicht. Da hat Mrs Norris' negative Energie (die ihr das Feuer verweigert) offensichtlich mehr Kraft.

Apropos Mrs Norris: Ist es eigentlich Zufall, dass sie im "White House" lebt und Fanny im "white attic"?

Noch eine Anmerkung zu Fannys Lektüre: Auffällig abwesend unter all den Büchern, die Edmund auf dem Tisch sieht und erwähnt sind Romane. Fanny liest Essays, Lyrik und Reisebeschreibungen.


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. Juli 2009, 08:49 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 11. April 2009, 11:44
Beiträge: 142
Wohnort: Hannover
richtiger Name: Svenja
Julia hat geschrieben:

Noch eine Anmerkung zu Fannys Lektüre: Auffällig abwesend unter all den Büchern, die Edmund auf dem Tisch sieht und erwähnt sind Romane. Fanny liest Essays, Lyrik und Reisebeschreibungen.


Was bedeutet das dann? Waren Romane, zumindest die, die es zu der Zeit gab, irgendwie verwerflich? Oder wurden nur von der "Upper Class" gelesen,sodass Fanny es sich nicht anmaßt?

_________________
*Do you dance, Mr. Darcy?*


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. Juli 2009, 09:06 
Offline
Master of Science in Physics, headbanging Austen Fan und etwas ganz Besonderes!
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 21. Juli 2006, 17:16
Beiträge: 1430
Wohnort: Schweiz
richtiger Name: Nina
Udo hat geschrieben:
Wie sie aus jeder Gemeinheit etwas Positives zieht, wenn ihr jemand beisteht, ist schon bemerkenswert. Zeugt doch irgendwie von einer positiven Lebenseinstellung. Sie hätte ja auch vor Gram und Selbstmitleid dahindarben können.


Das ist schön gesagt. So hab ich es noch gar nicht gesehen! Aber es stimmt, im Grunde ist es eine positive Einstellung, wenn man trotz so viel Schlechtem das Gute noch sieht/sehen will/sehen kann. So betrachtet, wird mir Fanny gleich viel lieber.

Julia hat geschrieben:
Apropos Mrs Norris: Ist es eigentlich Zufall, dass sie im "White House" lebt und Fanny im "white attic"?


Kann schon sein, dass es gewollt ist, kann aber auch Zufall sein, denk ich. Wenn es Absicht ist, frag ich mich einfach warum? Es würde dann doch für "Gemeinsamkeiten" stehen, oder? Ich würde eher verstehen, wenn Mary in einem weissen Zimmer hausen würde (haben die beiden doch die Zuneigung zu Edmund als Gemeinsamkeit) oder Edmund selbst, um eine Art Verbundenheit zu Fanny anzudeuten. Aber Mrs. Norris? Was verbindet sie denn mit Fanny? Oder gibt es noch andere Gründe, bewusst für Fanny und ihre Tante eine gleichfarbige Wohnstätte zu wählen?

_________________
Diesen Beitrag widme ich Geralt


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. Juli 2009, 09:34 
Offline
Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
^Ich weiß es nicht. Sollte ja auch nur ein Gedankenanstoß sein. -- Gibt es Parallelen zwischen Fanny und Mrs Norris?

Maurynna hat geschrieben:
Julia hat geschrieben:

Noch eine Anmerkung zu Fannys Lektüre: Auffällig abwesend unter all den Büchern, die Edmund auf dem Tisch sieht und erwähnt sind Romane. Fanny liest Essays, Lyrik und Reisebeschreibungen.


Was bedeutet das dann? Waren Romane, zumindest die, die es zu der Zeit gab, irgendwie verwerflich?


Kommt drauf an, wen man fragte. :wink: Romane (vorwiegend von Frauen geschrieben) wurden vorallem von Frauen viel gelesen und erlebten zu JAs Lebzeiten eine richtige Blütezeit. Gleichzeitig wurden sie von der (natürlich männlich dominierten) Presse stark kritisiert und massiv in die Ecke gedrängt - als literarische Form ansich, gar nicht mal so sehr wegen des Inhalts. So sehr, dass sich sogar etablierte Autorinnen wie Frances Burney halb dafür entschuldigten und kriecherische Vorworte zu ihren "Geschichten" formulierten.
JA wendet sich ja recht deutlich gegen diese (Selbst)Wahrnehmung und diskriminierende Verurteilung in ihrem Einsprengsel in "Northanger Abbey".

Es wird ja nicht gesagt, dass gar keine Romane in Fannys Bücherregal stehen ... somit würde ich nicht soweit gehen zu behaupten, sie würde Romane grundsätzlich ablehnen und das vielleicht noch aus "moralischen" Gründen. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass auch sonst im gesamten Buch keine Romane als potentieller Lesestoff oder in zitierenden Andeutungen von Fanny erwähnt werden. Ob und was auch immer das bedeutet.


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. Juli 2009, 13:40 
Offline
Matthews spezielle Weinlieferantin
Benutzeravatar

Registriert: Donnerstag 29. Juni 2006, 18:47
Beiträge: 6322
Wie eine Catherine Morland sehe ich Fanny aber nicht, dass sie gothic novels geradezu verschlingen würde.
Sowas wie die Gartenlaube? Wäre das nicht irgendwo irgendwie mal zumindest angedeutet worden?
Irgendwie habe ich den Eindruck von ihr, sie liest die Schulbücher und eben auch Reisebücher, aber mehr nicht wirklich. So wie sie mit "kleinen Arbeiten" in Atem gehalten wird und wie kalt ihr "Reich" ist, kann ich sie mir kaum in einer ruhigen Sitzecke vorstellen und lesen.

_________________
Bild
Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. Juli 2009, 20:34 
Offline
Begeistertes Missionierungsopfer
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 27. Januar 2007, 02:03
Beiträge: 1755
Fanny macht ein Wechselbad der Gefühle durch: als Edmund sie nach ihrer Meinung fragt, reagiert sie ...shrinking from such a compliment, highly as it gratified her.. Um dann festzustellen, dass Edmund nur die Bestätigung seiner eigenen Ansicht sucht.
JA bringt Fannys Gefühle mal wieder auf den Punkt :top: als Edmund geht:
there was no reading, no China, no composure for Fanny, sie kann sich keinen gemütlichen Abend mehr machen. :wink:

Fannys Gedanken zeigen, dass sie viel mehr sieht und versteht, als sie nach außen hin zugibt. Schade , dass sie sich noch immer nicht mehr zu sagen traut. :nein:



>>>> Parallelen Mrs Norris - Fanny? :nixweiss:
Hm, beide sind sie irgendwie nicht wirklich den Bertrams zugehörig.

_________________
~ Der Weg ist das Ziel ~


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. Juli 2009, 22:56 
Offline
Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Ein klein wenig aber kann man Edmund doch auch verstehen, oder? Er weiß im Grunde genau, was er tun muss: nicht Theater spielen. Aber er ist halt total verliebt in Mary, also sucht er händeringend nach Gründen, warum er doch spielen kann. Dabei geht es vor allem darum, denke ich, ihr Unannehmlichkeiten zu ersparen (ok, halb unbewusst mag er auch das dringende Bedürfnis haben, mit ihr diese Szenen zu spielen, aber das steht glaube ich nicht im Vordergrund). Klar manipuliert er Fanny, aber ich finde, JA hat das sehr gut beschrieben, wie jemand sich selbst in die Tasche lügt. Wie Fanny sagt: Mary ist an allem schuld.
Was mich bei Fanny hier stört: Irgendwie wirkt sie genau wie die Heldinnen der Schauerromane, die JA in NA verulkt. Sie ist völlig unschuldig, reinen Herzens, und wird bedrängt von finsteren äußeren Mächten, die sie zu üblen, unmoralischen Dingen nötigen. Bei aller sympathischen Grundeinstellung zum Leben: Diese Leidensrolle, die JA ihr auf den Leib schreibt, ist ein wenig ermüdend, finde ich. Auf ihre innere Stärke kommen wir ja sicher noch zu sprechen - hier ist davon wenig zu spüren, auch wenn sie dem Druck bisher widerstanden hat. Sie tut es nicht aus Stärke, sondern eher aus einer Position der Schwäche heraus, scheint mir.
Eigentlich interessant, dass es in diesem Buch irgendwie keine unbestritten sympathische Figur gibt.


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Freitag 17. Juli 2009, 00:37 
Offline
Matthews spezielle Weinlieferantin
Benutzeravatar

Registriert: Donnerstag 29. Juni 2006, 18:47
Beiträge: 6322
Ich finde, Fanny macht es sich zu leicht, Mary die Schuld zuzuschieben. Die anderen machen doch auch alle mit! Aber Fanny scheint hier lieber den einfachen Weg zu gehen und die Schuld auf jemand anders abzwälzen. Umso "unschuldiger" ist dann "ihr" Edmund. Finde ich falsch.

_________________
Bild
Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Freitag 17. Juli 2009, 06:30 
Offline
Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
Ich finde keine Stellle, aus der ich herauslese, "Mary wäre schuld" oder Fanny würde das so sehen. Es ist die Rede von Marys Einfluss auf Edmund. Und den hat man bewusst oder unbewusst wenn man jemandem wichtig ist. "Schuld" ist was anderes.
Ich wage auch zu bezweifeln, dass Edmund hier schon "total verliebt" in Mary ist. Sie fasziniert ihn, er fühlt sich zu ihr hingezogen (und das verwirrt ihn offensichtlich) ... aber Hals über Kopf verknallt?? Ich weiß nicht. Ist natürlich schwierig zu beurteilen, weil wir seine Gedanken dazu erst viel später im Buch hören.


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Freitag 17. Juli 2009, 09:05 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Julia hat geschrieben:
Allerdings! Edmund ist hier richtig manipulativ, und das ist wirklich nicht schön. Aber schon raffiniert, wie es mit wenigen Sätzen eingeflochten wird - man könnte es auch überlesen: "I see your judgment is not with me. Think it a little over. Perhaps you are not so much aware as I am (...)" -- Er fragt Fanny (vorgeblich) nach ihrer Meinung, und als sie ihm nicht gleich zustimmt, liegt es wohl daran, dass sie die Situation nicht überblickt. :roll: Und dann: "If you are against me, I ought to distrust myself (...)" --- ist ja ganz nett, könnte man für ein Kompliment und ein Zeichen seiner hohen Meinung von Fannys Urteil halten. Ist es aber nicht, wenn ihr Urteil nur zählt wenn es mit seinem übereinstimmt.
Und abgesehen davon - nachdem in den letzten Kapiteln mehrfach betont wurde, wie Edmund Fanny "geformt" habe, dann ist diese ganze Unterhaltung sowieso ein Hohn. Edmund macht was er will und findet immerhin im Gegensatz zu den anderen Familienmitgliedern schöne Worte, Fanny bleibt nichts anderes als ihm (stillschweigend) zuzustimmen. Ihre Meinung hat in Wirklichkeit keinerlei Gewicht.

Nein, er würde seine Entscheidungen wegen Fanny nicht ändern, da hast du recht, Julia, aber ihre Meinung ist ihm doch so wichtig sie zu fragen und ihre Bestätigung zu suchen. Und es passt ihm nicht, dass sie seine Sicht nicht teilt. Deshalb frage ich mich, warum es IHM so wichtig ist, dass ausgerechnet Fanny mit ihm übereinstimmt? Und warum er sie so lange bequasselt, bis sie ihm halbherzig zustimmt. Erst wenn Fanny "ja" oder "na ja" sagt, ist er zufrieden. :gruebel:

Man kann sogar sagen, dass Edmund sich Fanny von Anfang an, vom ersten Tag ihrer Ankunft an (nach dem Vorbild der Gesellschaft) zur perfekten Ehefrau erzogen hat, war er doch ihre hauptsächliche Bezugsperson. Deshalb ist er verwundert und enttäuscht, wenn sie mal nicht seine Meinung teilt. Er hat sie fast zum Spiegelbild seiner Gedanken und Vorlieben gemacht.

Julia hat geschrieben:
Ich finde keine Stellle, aus der ich herauslese, "Mary wäre schuld" oder Fanny würde das so sehen. Es ist die Rede von Marys Einfluss auf Edmund. Und den hat man bewusst oder unbewusst wenn man jemandem wichtig ist. "Schuld" ist was anderes.

Wolltest du damit sagen, Mary ist sich ihrerseits ihres Einflusses auf Edmund nicht bewußt und manipuliert ihn nicht auch bewußt und gewollt zu Entscheidungen, die ihm eigentlich widerstreben? :gruebel: :wink:

Ich denke doch, dass es z.B. auch das Gespräch über Pfarrer, wo sie sich sehr negativ äusserte, gedacht war ihn in eine bestimmte Richtung zu bewegen. Denn dass Edmund Pfarrer werden würde/sollte war ja zumindest gesellschaflich ziemlich klar. Mary versucht schon eindeutig, ihre Trümpfe auszuspielen und ist sich ihrer Reize überaus bewußt. :wink:

Tatsächlich ist Mary Crawford in dieser Hinsicht ein Störenfried, weil sie in die "Idylle" zwischen Edmund und Fanny einbricht, denn für die beiden (wenn auch nicht für den Leser) ist ja alles in Ordnung. Vielleicht soll Mary aber auch eine Art biblischer Prüfung sein? Angehende Pfarrer sehen sich ja häufiger im Zwiespalt, bevor sie sich wirklich entscheiden. : gruebel:
Mary also als Schlange im Paradies? Auch die biblische Schlange brachte nur Unruhe und "falsche" Entscheidungen, wenn auch von der Kirche behauptet wird, die Frau habe sich zuerst vom rechten Weg abbringen lassen und dann Adam überredet. Hier ist es aber Edmund, also Adam, der den Reizen und Überredungen, zumindest vorerst erliegt. Oder ist Mary hier das Sinnbild für Eva, für das ewig lockende und den Mann verwirrende Weib? (Übrigens war auch Rousseau dieser Meinung) Auch das ist denkbar.

*Nachtrag* Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass außer Fanny hier jeder jeden auf die eine oder ander Art manipuliert. Jeder ist selbstsüchtig und ichbezogen, denn selbst freundliche zuwendungen geschehen nicht aus sich selbst heraus, sondern unter dem Deckmäntelchen Gutes zu tun, damit man selbst sich beruhigt als guter Mensch sehen kann. Wahre Brüderlichkeit sehe ich anders.

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Zuletzt geändert von Caro am Freitag 17. Juli 2009, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Freitag 17. Juli 2009, 09:18 
Offline
Master of Science in Physics, headbanging Austen Fan und etwas ganz Besonderes!
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 21. Juli 2006, 17:16
Beiträge: 1430
Wohnort: Schweiz
richtiger Name: Nina
Caro hat geschrieben:
Man kann sogar sagen, dass Edmund sich Fanny von Anfang an, vom ersten Tag ihrer Ankunft an (nach dem Vorbild der Gesellschaft) zur perfekten Ehefrau erzogen hat, war er doch ihre hauptsächliche Bezugsperson. Deshalb ist er verwundert und enttäuscht, wenn sie mal nicht seine Meinung teilt. Er hat sie fast zum Spiegelbild seiner Gedanken und Vorlieben gemacht.

Ja, Edmund hat bestimmt schon (unbewusst) erwartet, dass Fanny seine Meinung/seine Wünsche teilt und war dann erstaunt, als es nicht der Fall war. Natürlich weiss er (wohl auch eher unterbewusst) , dass Fanny ein "Spiegelbild seiner Gedanken und Vorlieben" ist, aber irgendwo hiess es doch, dass Edmund sich nun dorthin bewegt, wo Fanny ihm nicht folgen kann. (oder kommt der Satz erst noch :gruebel: ) Das hat er in seiner Verliebtheit einfach nicht bemerkt.

Udo hat geschrieben:
Eigentlich interessant, dass es in diesem Buch irgendwie keine unbestritten sympathische Figur gibt.


Jetzt hast du mich ins Grübeln gebracht... Das ist wirklich interessant! Hm, Mrs Grant ist doch eigentlich ganz nett, wenn auch keine Hauptfigur. Sie ist vielleicht etwas naiv aber mit ihrem Verhalten macht sie weder sich noch sonst jemanden unglücklich, oder vergesse ich da was?

_________________
Diesen Beitrag widme ich Geralt


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Freitag 17. Juli 2009, 12:59 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Miss Hamilton hat geschrieben:
Ja, Edmund hat bestimmt schon (unbewusst) erwartet, dass Fanny seine Meinung/seine Wünsche teilt und war dann erstaunt, als es nicht der Fall war. Natürlich weiss er (wohl auch eher unterbewusst) , dass Fanny ein "Spiegelbild seiner Gedanken und Vorlieben" ist, aber irgendwo hiess es doch, dass Edmund sich nun dorthin bewegt, wo Fanny ihm nicht folgen kann. (oder kommt der Satz erst noch :gruebel: ) Das hat er in seiner Verliebtheit einfach nicht bemerkt.

Ist das nicht zum Weinen? In den Augen vieler Leser/innen ist Fanny zu sehr durch Edmund geprägt, für IHN jedoch nicht genug. In seinen Augen fehlt ihr noch "Erziehung" oder Anpassung um in seinem Sinne perfekt zu sein. Hat sie eine andere Meinung als er, kann es doch nur daran liegen, dass ihr Wissen, Erfahrung, oder "weiß der Geier" abgeht. :niwi:
Ich beginne mich tatsächlich zu fragen, welche Chance eine reaktivere Fanny gehabt hätte, ihn für sich einzunehmen ... :gruebel:
Was mich automatisch zu der Frage bringt, ob sich Fanny letztlich überhaupt einen Gefallen damit getan hätte, wäre sie (wie stellenweise gefordert) aktiver, reaktiver und stärker für sich selbst eingetreten, vor allem Edmund gegenüber, dem Einzigen, von dem sie sich verstanden fühlte. Wie hätte Edmund reagiert? Hätte er sie nicht auch mehr links liegengelassen, wie die Anderen? :gruebel:

Irgendwie wird mir Edmund immer unsympathischer. Seine Zuwendung zu Fanny ist auch nur selbstsüchtig!
Klingt vielleicht extrem, aber so wie er mit Fanny umgeht, erinnert mich das an die "Pawlowschen Hunde", die lernen auf wiederkehrende Ereignisse und Töne zu reagieren, also gewissermaßen mit "Zuckerbrot und Peitsche" . So hat Edmund auch Fanny, ja man könnte fast sagen konditioniert. Wenn sie Zuwendung und Aufmerksamkeit (seelische Streicheleinheiten) möchte, muß sie ihm zustimmen. Tut sie es nicht, folgt seine Ablehnung (Strafe)... :wall: :tot:

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Freitag 17. Juli 2009, 17:54 
Offline
Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
Caro hat geschrieben:
Irgendwie wird mir Edmund immer unsympathischer. Seine Zuwendung zu Fanny ist auch nur selbstsüchtig!
Klingt vielleicht extrem, aber so wie er mit Fanny umgeht, erinnert mich das an die "Pawlowschen Hunde", die lernen auf wiederkehrende Ereignisse und Töne zu reagieren, also gewissermaßen mit "Zuckerbrot und Peitsche" . So hat Edmund auch Fanny, ja man könnte fast sagen konditioniert. Wenn sie Zuwendung und Aufmerksamkeit (seelische Streicheleinheiten) möchte, muß sie ihm zustimmen. Tut sie es nicht, folgt seine Ablehnung (Strafe)... :wall: :tot:


Hier kann ich Dir nun nicht mehr ganz folgen... :wink: Hat Fanny schon wirkliche Ablehnung von Edmund erfahren, weil sie nicht "folgt"? Ich glaube nicht, und ich würde es auch nicht so krass sehen. Edmund schätzt Fanny ehrlich - auf seine Art eben. Das schützt ihn aber ja nicht automatisch davor, sie in der ein oder anderen Situation mal nicht ganz astrein zu behandeln.

Was Mary betrifft: Es wird zwar deutlich, dass ihr Edmunds Berufswahl nicht ganz passt (gerade weil sie sich für ihn interessiert und ein Pfarrer als Ehemann einfach nicht in ihr Weltbild passt), aber sie wäre nicht die erste Frau die meint, man müsse sich den Geliebten noch zurechtschnitzen, oder? :wink:
Später wird sie sicher noch offensiver, aber momentan sehe ich es gar nicht so, dass sie Edmund manipuliert und wissentlich & bewusst zu Dingen treibt, die ihm widerstreben. In der Diskussion um die Rolle des Anhalt hat sie sich bis auf ihre Pfarrer-Frotzelei doch sogar ziemlich rausgehalten.


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Freitag 17. Juli 2009, 21:24 
Offline
Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Also ich finde auch, dass das alles ein wenig übers Ziel hinausgeschossen ist. Ich kann nicht finden, dass Edmund Fanny manipuliert - ich sehe Anzeichen dafür nur in dieser Szene, in der er sich Absolution von ihr erteilen lassen will (was ich übrigens als Hinweis darauf sehe, dass tatsächlich Fanny der "moralische Kompass" ist, der allein weiß, was richtig und falsch ist). Ansonsten sollten wir nicht vergessen, dass er sich in Fannys größter Not liebevoll um sie gekümmert hat und ihr seit 7 oder 8 Jahren ein treuer Freund und Helfer gegen die Anfeindungen so vieler anderer Leute auf MP ist. Natürlich hat er Fanny im Laufe der Jahre "erzogen", ihren Geschmack "geformt", aber wo gibt es Belege dafür, dass er das aus egoistischen Gründen getan hat? Er hat ihr beigebracht, was er wusste und für richtig hielt. Dass er dabei daran gedacht haben könnte, sie zu seinem Anhängsel zu machen oder gar sich eine Ehefrau heranzuzüchten, kann ich nicht erkennen. Fannys Problem ist doch gerade, dass Edmund eben nicht auf die Idee kommt, sie könne eine Frau für ihn sein! Und das nehm ich ihm ab.

Mary als das personifizierte Böse, das Edmunds und Fannys Paradies stört - :lach: Ok, man muss sie nicht mögen, aber zur Lucifa muss man sie auch nicht machen... :wink:

@Miss Hamilton: Mrs. Grant ist so schlimm nicht, das stimmt. Aber im Verkuppeln ist sie ja auch ganz groß und ihr größter Fehler ist, dass sie nicht zu erkennen scheint, was um sie herum an Dingen vorgeht, die nicht in Ordnung sind.


Julia hat geschrieben:
Ich finde keine Stellle, aus der ich herauslese, "Mary wäre schuld" oder Fanny würde das so sehen. Es ist die Rede von Marys Einfluss auf Edmund. Und den hat man bewusst oder unbewusst wenn man jemandem wichtig ist. "Schuld" ist was anderes.
Ich wage auch zu bezweifeln, dass Edmund hier schon "total verliebt" in Mary ist. Sie fasziniert ihn, er fühlt sich zu ihr hingezogen (und das verwirrt ihn offensichtlich) ... aber Hals über Kopf verknallt??


JA schreibt aus Fannys Sicht: "Aber ach, Miss Crawford war für alles verantwortlich. Fanny sah ihren Einfluss in jedem Satz, und es tat ihr weh." Die Stelle meinte ich. Zwar ist nicht von "schuld" die Rede, ich meinte das aber auch nicht im bedeutungsschwangeren Sinn von Schuld und Sühne, sondern tatsächlich im Sinne von: sie ist dafür verantwortlich, sie hat schuld daran, also eher umgangssprachlich.
"Total verliebt" ist vielleicht zu stark, wenn Du es als "Hals über den Kopf verknallt" siehst. Aber dass Edmund in Mary nicht nur ein bisschen verliebt ist, ist glaube ich klar. Schon im 7. Kapitel heißt es, dass Edmund "auf dem besten Wege war, sich in Miss Crawford zu verlieben", wohin Fanny ihm nicht folgen könne. Danach kommt noch die ganze Reiterei (mit all den sexuellen Doppeldeutigkeiten :wink: ), die vielen Besuche mit süßlichem Harfespiel vor grandioser Landschaftskulisse, der Besuch in Sotherton mit dem wunderbar-heiteren Spaziergang, wo Edmund und Mary sich wie die Teenies necken... - also ich denke, Edmund ist eindeutig verliebt in Mary. Eben das wird ja durch sein Verhalten in der Theaterdiskussion gezeigt. Übrigens scheint das manchen MP-Bewohnern auch schon klar zu sein: Maria guckt ihn triumphierend an, als Mary sich für das Theater ausspricht - und "Edmund war zum Schweigen gebracht" (Kapitel 13).


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Samstag 18. Juli 2009, 17:26 
Offline
Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
17. Kapitel

Fanny muss nicht Theater spielen, leidet aber unter ihrer Eifersucht auf Mary. Mrs. Grant sorgt sich um Henrys Seelenfrieden. Julia ist eifersüchtig auf Maria. Die Theatervorbereitungen gehen weiter.


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: Samstag 18. Juli 2009, 19:18 
Offline
Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
Ich schieb mal gleich das nächste Kapitel hinterher, denn das 17. ist so kurz und nach dem 18. endet der erste Band (und die Theaterepisode). Ich hoffe, das ist o.k. ...

Kapitel 18

Fanny wird immermehr in die Theatervorbereitungen involviert. Am Vormittag der ersten gemeinsamen Probe treffen Edmund und Mary im Ostzimmer nacheinander auf Fanny und aufeinander, um mit ihr zu ihren Part zu proben. Am Abend wird Fanny durch Mrs Grants Abwesenheit genötigt, deren Part vorzulesen, wozu es allerdings nicht mehr kommt, denn Sir Thomas kommt überraschend zurück nach Hause.



____________________________________________________________________

Mrs Grant wirkt auf mich reichlich naiv in ihrer Einschätzung der Situation zwischen Henry, Maria und Julia. Offensichtlich bekommt niemand der Älteren wirklich etwas von dem mit, was läuft ... Lady Bertram sowieso nicht und Mrs Norris Fürsorge erschöpft sich in ihren sparsamkeitsfixierten Nähkünsten.

Mary hingegen scheint neben Fanny als Einzige die Lage zu durchschauen, wenn auch um einiges unbeteiligter und kühler. Einige ihrer ironischen Formulierungen erinnern mich hier wieder sehr an JAs eigene Erzählstimme in anderen Romanen, z.B.: "... (Maria) likes Sotherton too well to be inconstant."

Zum ersten mal bewusst aufgefallen ist mir in dem Kapitel auch, wie deutlich und mehrfach betont wird, dass Fanny Spaß und Interesse an dem Theaterstück und den damit verbundenen Vorbereitungen hat. Sie übt mit Rushworth, hört sich die Klagen der Beteiligten an, sieht bei den Proben zu, usw. Das macht ihre Weigerung, selbst einen kleinen Part zu übernehmen schon ein Stück weit unglaubwürdiger - wo sie das Fortkommen des Stückes an allen anderen Stellen doch weit über ihre Pflichten (z.B. beim Nähen helfen) hinaus mehr oder weniger indirekt unterstützt. Aber wahrscheinlich blieb ihr nichts anderes übrig ...

Die Probenszene zwischen Fanny, Mary und Edmund läuft fast über vor Symbolik. Fanny "spielt" Edmund. Edmund und Mary "spielen" sich selbst - Fanny schaut zu und "hilft". Wie wär die Szene wohl verlaufen, wenn Edmund vor Mary eingetroffen wäre und begonnen hätte, mit Fanny zu "proben"?


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Dieses Thema ist gesperrt. Du kannst keine Beiträge editieren oder weitere Antworten erstellen.  [ 759 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1 ... 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 ... 26  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast


Ähnliche Beiträge

"Ein Date mit Mr. Darcy" bei Amazon
Forum: Ebay, Amazon & Co.
Autor: Nili
Antworten: 4
Mansfield Park 1999
Forum: "Mansfield Park" verfilmt
Autor: Nili
Antworten: 15
Group Read Mansfield Park
Forum: Groupreads
Autor: Benjamin
Antworten: 81
"Emma" 2009
Forum: "Emma" verfilmt
Autor: meli
Antworten: 111
Jon Spence: "Becoming Jane Austen" (Geliebte Jane)
Forum: Sekundärliteratur
Autor: Alethea
Antworten: 12

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group



Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Liebe, Uni, USA, Erde, Bücher

Impressum | Datenschutz