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BeitragVerfasst: Donnerstag 2. Juli 2009, 12:05 
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Master of Science in Physics, headbanging Austen Fan und etwas ganz Besonderes!
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bei all diesen Vergleichen sollte man aber auch im Auge behalten, dass die Frau den Mann auch immer ein Stück weit beeinflusst und unbewusst formt. Bei Fanny und Edmund aber habe ich dieses Gefühl nicht, bzw Fannys Einflus auf Edmund ist doch wirklich nicht besonders gross.

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Diesen Beitrag widme ich Geralt


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Donnerstag 2. Juli 2009, 12:05 


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BeitragVerfasst: Donnerstag 2. Juli 2009, 14:32 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Ich lese zwar immer mit, was Ihr schreibt, aber ich kann mich mit den Charakteren einfach nicht anfreunden.
Edmund redet so belehrend daher, lobt die Provinz ( in Kapitel 9), niemals würde er mit Mary zusammenpassen. :nein:
Ich finde sie ist nicht dreist in ihrer Aussage, was das "zur Kirche gehen" angeht, sondern sie sagt ihre ehrliche Meinung. Sie hätte sich auch zurückgehalten, wenn sie von Edmunds zukünftigem Beruf gewusst hätte. :fies_sei:

Ich bin mir nicht sicher, ob Edmund nun Jane Austens Meinung zum Thema Kirche äußert oder nicht. Oft genug macht JA sich über Reverends auch lustig, man denke nur an Mr Collins.

Eigentlich sind sowohl Fanny als auch Mary Beispiele für keine oder eine falsche Erziehung, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Mary hat ihren Bruder als ständigen Gesprächspartner, was sicher abfärbt. Lizzie hat ihren Vater als Gegenüber.
Fanny hingegen hört eher zu als dass sie ihre eigene Meinung vertritt. Vielleicht ändert sich das noch? Aber wie? Edmund scheint mir da auch etwas lahm. Noch nicht einmal Sterne angucken mag er mehr... :wink:

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BeitragVerfasst: Freitag 3. Juli 2009, 11:04 
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Es ist schon ziemlich heftig, wie Mary hier auch ihren Schwager Dr. Grant offen kritisiert. Das zeugt natürlich schon von wenig Feingefühl - oder von einem Selbstbewusstsein, das sich locker über Konventionen hinweg setzt. Aber nett ist es auf jeden Fall nicht (wobei ja selbst Fanny sagt, dass Dr. Grant als Geistlicher noch den geringsten Schaden anrichtet...). Ich vermute, dass das Gespräch über Geistliche mehrere Funktionen hat: Zunächst wird Mary vorgeführt als eine zwar kluge und selbstbewusste Frau, die aber zur Oberflächlichkeit neigt. Dann steckt da sicher sehr viel vollkommen berechtigte Kritik an Geistlichen drin - so wie Mary sie beschreibt, stellt JA sie ja gelegentlich auch in anderen Romanen dar. Wie Caro schon geschrieben hat: Viele Männer wurden einfach mangels Alternative oder weil ihre Väter Pfründe zu verteilen hatten Kirchenleute. Dass da nicht viel Überzeugung dabei ist oder dabei sein muss, ist naheliegend. Man denke nur an Wickham, der auch fast Pfarrer geworden wäre! Und schließlich wird hier sehr deutlich, dass Edmund jedenfalls aus tiefster Überzeugung auf die Kanzel will. Da ist er absolut ehrenhaft und engagiert, er wird sicher ein ausgezeichneter Geistlicher, der seine Gemeinde bestens betreut.
Übrigens mal wieder ein Plus für Mary: "Ich fürchte fast, es ist Miss Prices Schicksal, öfter Lob zu verdienen als zu hören." Das immerhin ist messerscharf erkannt.


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BeitragVerfasst: Freitag 3. Juli 2009, 18:04 
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Austenbegeistert
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Udo nimmt mir die Worte aus dem Mund! Durch den Prüfungsstress momentan lese ich zwar alle eure Beiträge (und es ist wirklich eine Wohltat und macht riesig Spaß!), kann mich aber selbst nicht so lang äußern. Wichtig finde ich nur, dass klar wird dass Fanny wirklich Edmunds Werkzeug ist, wie ihr so gut beschrieben habt, und dass Mary immer auf einem schmalen Grat wandert - das Kompliment zugunsten Fannys habe ich ihr auch als plus angestrichen. Endlich mal jemand, der das so sieht!

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BeitragVerfasst: Freitag 3. Juli 2009, 22:34 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Udo hat geschrieben:
Es ist schon ziemlich heftig, wie Mary hier auch ihren Schwager Dr. Grant offen kritisiert. Das zeugt natürlich schon von wenig Feingefühl - oder von einem Selbstbewusstsein, das sich locker über Konventionen hinweg setzt. Aber nett ist es auf jeden Fall nicht (wobei ja selbst Fanny sagt, dass Dr. Grant als Geistlicher noch den geringsten Schaden anrichtet...).


Was mich hier noch viel mehr gewundert ist, wie Edmund in diese Kritik einstimmt.
Selbst über eigene Verwandte zu lästern ist eine Sache, aber über die Verwandten seines Gesprächspartners? Und selbst Fanny legt ja indirekt auch gleich nach.
Entweder ist das ein Anzeichen, dass Dr Grant so daneben ist, dass er abseits jeglichen Taktgefühls steht oder es ist ein Hinweis auf Marys Einfluss auf Edmund (und seiner auf Fanny).
Naja, muss man vielleicht auch nicht überbewerten, aber etwas seltsam finde ich es schon.


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BeitragVerfasst: Samstag 4. Juli 2009, 16:51 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
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Kapitel 12

Tom Bertram kehrt zurück, Henry Crawford geht und kommt und diversen Damen wird dadurch klar(er), was sie jeweils für die Herren empfinden. Ein improvisierter Ball im Herrenhaus bietet Gelegenheit zu Vermutungen bei Mrs Norris und Mrs Rushworth, und einer bezeichnenden Szene zwischen Tom und Fanny.


______________________________________________________________________

Hier spricht Fanny zum zweiten Mal von Maria als "Miss Bertram" (im Gespräch mit Edmund). Ganz schön viel höfliche Distanz gegenüber jemandem mit dem man nicht nur eng verwandt sondern auch noch seit Jahren unter einem Dach lebt. Wohl ein weiterer Hinweis auf Fannys Rolle innerhalb der Familie.
Ebenso wie Toms Benehmen ihr gegenüber - was sicher vor allem eine ganze Menge über ihn aussagt, aber immerhin auch sehr viel darüber wie zumindest er Fanny sieht. Ganz schön hart, wie er einerseits offen zugibt, nur mit Fanny zu tanzen um dem Kartentisch zu entkommen - und sie gleichzeitig mit sich zieht ohne überhaupt nur den Hauch einer Frage zu stellen, ob sie überhaupt möchte. Und Fanny? ... hätte allen Grund gekränkt zu sein, "(findet es) schwierig, viel Dankbarkeit zu empfinden". Dankbarkeit scheint mal wieder die einzige emotionale Größe zu sein, mit der gemessen wird.

Amüsant auch die gleich zweifach variierte Szene des plappernden Mannes und der gelangweilten aber höflichen Zuhörerin - und auch eine schöne Darstellung wie weit die jeweils weibliche Gedankenwelt in den entsprechenden Situation von der männlichen entfernt ist. "(...) subjects which will not find their way to female feelings without some talent on one side, or some attachment on the other (...)" ( ;D ) Mr Rushworth redet ausdauernd von seinen Jagdabenteuern und Tom von seinem kranken Pferd, Maria und Fanny sind ganz woanders. Da hat sich essentiell auch nicht viel geändert :wink:


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BeitragVerfasst: Samstag 4. Juli 2009, 17:55 
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Julia hat geschrieben:
Und Fanny? ... hätte allen Grund gekränkt zu sein, "(findet es) schwierig, viel Dankbarkeit zu empfinden". Dankbarkeit scheint mal wieder die einzige emotionale Größe zu sein, mit der gemessen wird.


Mit diesem Dankbarkeits-Dings hast Du es irgendwie, oder? :wink: Aber Du hast ja recht, finde ich. Wobei ich gar nicht so sicher bin, dass Dankbarkeit "die einzige emotionale Größe" ist, "mit der gemessen wird". Denn im Text ist es bisher ja eigentlich ausschließlich Mrs. Norris, die Fanny unentwegt an ihre Pflicht zur Dankbarkeit erinnert - und dies seit sieben Jahren Tag für Tag getan haben wird.
Aber bestimmt ist Dankbarkeit für Fanny eine total wichtige Kategorie ihres Denkens und Fühlens - sie hat sicher permanent das Gefühl, dankbar sein zu müssen, und nichts tun oder auch nur denken zu dürfen, was irgendwie als Ausdruck von Undankbarkeit gedeutet werden könnte. (Selbst Mary muss aus Fannys Sicht ihrem offenbar verworfenen Onkel Dankbarkeit erweisen, dabei zeigt die gerade, wie man die Grenzen der Dankbarkeit erkennen und hinter sich lassen kann.)
Dabei kann ich Fanny schon verstehen: Sie hat keine Chance, die Gunst, die ihr widerfahren ist, in irgendeiner Weise angemessen zu vergelten, und zugleich erfährt sie diese Gunst ja weiter Tag für Tag, solange die Bertrams sie bei sich wohnen lassen. D.h. die vermeintliche "Schuld", die Fanny den Bertrams gegenüber empfindet, wächst quasi täglich. Das muss für sie ganz schön bedrückend sein. Eine ihrer Schwächen ist, die Pflicht zur Dankbarkeit übers normale Maß hinaus zu überhöhen - auch wenn man das aus ihrer Situation heraus verstehen können mag.

Zitat:
Da hat sich essentiell auch nicht viel geändert :wink:

Willst Du damit sagen, es gibt nicht mehr genug Gentlemen, die es verstehen, Damen angemessen zu unterhalten? :wink:


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BeitragVerfasst: Samstag 4. Juli 2009, 18:14 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Nein, ich will sagen: Das war wohl für einen gewissen Schlag Mann schon immer schwierig. :wink:

Udo hat geschrieben:
Mit diesem Dankbarkeits-Dings hast Du es irgendwie, oder? :wink: Aber Du hast ja recht, finde ich. Wobei ich gar nicht so sicher bin, dass Dankbarkeit "die einzige emotionale Größe" ist, "mit der gemessen wird". Denn im Text ist es bisher ja eigentlich ausschließlich Mrs. Norris, die Fanny unentwegt an ihre Pflicht zur Dankbarkeit erinnert - und dies seit sieben Jahren Tag für Tag getan haben wird.


Naja, ich weise ja nur darauf hin, damit es nicht so aussieht, als würde ich mir meine wilden Theorien nur aus den Fingern saugen. :wink: Es ist schon sehr auffällig, dass das Wort eigentlich fast immer fällt, wenn Fannys Gefühle (oder Sicht auf sich selbst) beschrieben werden.
Aber wie kommst Du darauf, dass nur Mrs Norris die Dankbarkeitskeule schwingt? Sie ist zwar diejenige die es zuerst laut ausspricht, aber eigentlich kommt das (auch später noch) gleichmäßig von allen Seiten: Sir Thomas, Edmund, Lady Bertram, ... inkl. Mary und Henry Crawford.


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BeitragVerfasst: Sonntag 5. Juli 2009, 00:15 
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Julia hat geschrieben:
Naja, ich weise ja nur darauf hin, damit es nicht so aussieht, als würde ich mir meine wilden Theorien nur aus den Fingern saugen. :wink: Es ist schon sehr auffällig, dass das Wort eigentlich fast immer fällt, wenn Fannys Gefühle (oder Sicht auf sich selbst) beschrieben werden.

Welche von Deinen wilden Theorien meinst Du jetzt gerade? :wink:
Was die riesengroße Bedeutung von "Dankbarkeit" für Fanny betrifft, bin ich ja wie gesagt vollkommen Deiner Meinung (oder vielleicht doch nicht?).

Zitat:
Aber wie kommst Du darauf, dass nur Mrs Norris die Dankbarkeitskeule schwingt? Sie ist zwar diejenige die es zuerst laut ausspricht, aber eigentlich kommt das (auch später noch) gleichmäßig von allen Seiten: Sir Thomas, Edmund, Lady Bertram, ... inkl. Mary und Henry Crawford.


Habe gerade noch mal die ersten 12 Kapitel quergelesen. Du musst Dich auf Dinge beziehen, die später kommen (sowas passiert, wenn man ein Buch zu gut kennt :wink: ), denn bisher hat wirklich nur Mrs. Norris Fanny immer wieder daran erinnert, dass sie dankbar sein müsse. Du hast recht: Fast immer, wenn es um Fannys Innenleben geht, geht es um Dankbarkeit. Aber außer Mrs. Norris erinnert sie niemand daran, dankbar sein zu müssen. Edmund würde so etwas nie tun. Sie bricht nur permanent in unendliche Dankbarkeit aus, wenn er ihr was Gutes tut (und sei es, dass er sie nach ihrer Meinung fragt...). Sir und Lady Bertram wiegen sich vielleicht im Wohlgefühl ihrer guten Tat, aber nie in Fannys Gegenwart. Und die Schwestern sind zwar ständig mies zu ihr, Fanny fühlt sich sehr oft "gedemütigt", aber dabei geht es auch nur um die normale Bosheit zweier hochnäsiger Mädchen.

Hier im Kapitel sammelt Mary schon wieder Pluspunkte. An alle Mary-Gegner: Rührt es euch nicht, wie sie sich jetzt so ganz gegen ihren Willen in den braven Edmund verliebt, wie ihr so völlig klar wird, dass ihr der smarte Tom gestohlen bleiben kann mit all seinem Geld samt Titel und Herrenhaus?


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BeitragVerfasst: Sonntag 5. Juli 2009, 07:06 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Udo hat geschrieben:
Hier im Kapitel sammelt Mary schon wieder Pluspunkte. An alle Mary-Gegner: Rührt es euch nicht, wie sie sich jetzt so ganz gegen ihren Willen in den braven Edmund verliebt, wie ihr so völlig klar wird, dass ihr der smarte Tom gestohlen bleiben kann mit all seinem Geld samt Titel und Herrenhaus?


Wenn man aber sieht, wie sie ständig an seiner Berufswahl herumkritisiert kann man das mit etwas bösem Willen aber auch anders sehen. :wink: Aber ich seh das wie Du und habe auch keinen übermenschlich hohen Anspruch an die moralischen Beweggründe von Romanfiguren - Mary ist hier (wie immer) vorallem sehr menschlich und somit sympathisch. Mal sehn, wie sich das noch entwickelt ... :wink:


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BeitragVerfasst: Montag 6. Juli 2009, 11:52 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Nun ja, wenn man mal bedenkt, wie oft our lady sich in ihren anderen Werken über Geistliche geäußert hat, finde ich ich was Mary sagt nicht sonderlich "schlimm". Wenn man mal bedenkt, wie bereits erwähnt, dass ein Mensch wie Wickham (!) Geistlicher hätte werden sollen!
Oder wieviele Gentlemen notgedrungen der Arbeit eines Geistlichen nachgingen, obwohl sie dazu nicht wirklich geeignet waren!
Und von wegen Lästern: ich hatte das Gefühl, dass sowohl Edmund als auch Fanny sehr gerne lästern, wenn sie unter sich sind. Nur zugeben würden sie das natürlich nie und nimmer. :wink:

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Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger


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BeitragVerfasst: Montag 6. Juli 2009, 18:14 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Habt Ihr kapiert, was Edmund hier meint? Also Fanny erzählt Edmund, dass sie den Verdacht hat, Mr. Crawford würde Maria mehr mögen als Julia. Darauf Edmund: "... es kommt öfter vor, dass jemand die Schwester oder die enge Freundin der Frau, an die er wirklich denkt, mehr auszeichnet als die Frau selbst, bevor er sich endgültig entschieden hat."
Entspricht das Eurer Lebenserfahrung?
Und gleich danach kommt der Satz: "... und um sie (Maria) fürchte ich ganz und gar nicht, nachdem sie solch einen Beweis geliefert hat, dass ihre Gefühle nicht sehr stark sind." Welchen Beweis meint Edmund?


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BeitragVerfasst: Dienstag 7. Juli 2009, 06:39 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Ich nehme an, Maria hat sich gut zusammengerissen, in der Zeit während Henry weg war. Zumindest wird das in den Passagen vorher angedeutet.

Zitat:
Edmund: "... es kommt öfter vor, dass jemand die Schwester oder die enge Freundin der Frau, an die er wirklich denkt, mehr auszeichnet als die Frau selbst, bevor er sich endgültig entschieden hat."
Entspricht das Eurer Lebenserfahrung?


Absolut nicht, aber vielleicht kannst Du als Mann uns da mehr sagen? :wink:
Der Satz klingt eher nach Emma Woodhouse, ja ich glaube sogar, sie äußert sich ähnlich im Bezug auf Harriet und Mr Elton. Nachdem sie damit ja völlig falsch liegt - vielleicht auch ein Zeichen für Edmunds mangelnden Durchblick?


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BeitragVerfasst: Dienstag 7. Juli 2009, 07:22 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Udo hat geschrieben:
Habt Ihr kapiert, was Edmund hier meint? Also Fanny erzählt Edmund, dass sie den Verdacht hat, Mr. Crawford würde Maria mehr mögen als Julia. Darauf Edmund: "... es kommt öfter vor, dass jemand die Schwester oder die enge Freundin der Frau, an die er wirklich denkt, mehr auszeichnet als die Frau selbst, bevor er sich endgültig entschieden hat."
Entspricht das Eurer Lebenserfahrung?
Und gleich danach kommt der Satz: "... und um sie (Maria) fürchte ich ganz und gar nicht, nachdem sie solch einen Beweis geliefert hat, dass ihre Gefühle nicht sehr stark sind." Welchen Beweis meint Edmund?

Nun ja, es kommt doch tatsächlich vor, dass jemand eine Frau anbaggert, bei der's leichter geht, weil er sich an die EINE noch nicht rantraut. Oder glaubt, er sei in den bunten Schmetterling verliebt, weil der Nachtfalter auf den ersten Blick nicht so wirkt. (Spricht er hier von Mary und Fanny?)Ebenso wie Männer recht häufig mit der besten Freundin der Frau fremdgehen. Frauen allerdings auch mit seinem besten Freund. Sooo unlogisch ist das also nicht. Und Henry kann/will sich zwischen Maria und Julia nicht recht entscheiden.

Maria war doch bereits recht flatterhaft. :wink:

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Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


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BeitragVerfasst: Dienstag 7. Juli 2009, 07:31 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Ich denke, das sind eher Phänomene, die eintreten, wenn es in der Partnerschaft/Ehe kriselt oder der Bruch vollzogen wurde. Gute Freunde sind vertraut und bieten Wärme und auch Nähe zum Partner.

Und das andere, um was es hier geht, das man den einen Menschen sehr toll findet, aber um den anderen wirbt, das finde ich auch nicht glaubwürdig. Heißt es nicht sogar eher, die Menschen sind eher an demjenigen interessiert, der es ihnen nicht so leicht macht, um den man sich bemühen muss?

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Clemens Bittlinger


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BeitragVerfasst: Dienstag 7. Juli 2009, 10:29 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Udo hat geschrieben:
Habt Ihr kapiert, was Edmund hier meint? Also Fanny erzählt Edmund, dass sie den Verdacht hat, Mr. Crawford würde Maria mehr mögen als Julia. Darauf Edmund: "... es kommt öfter vor, dass jemand die Schwester oder die enge Freundin der Frau, an die er wirklich denkt, mehr auszeichnet als die Frau selbst, bevor er sich endgültig entschieden hat."
Entspricht das Eurer Lebenserfahrung?
Und gleich danach kommt der Satz: "... und um sie (Maria) fürchte ich ganz und gar nicht, nachdem sie solch einen Beweis geliefert hat, dass ihre Gefühle nicht sehr stark sind." Welchen Beweis meint Edmund?

Was an den betreffenden Stellen auffällt, ist jedenfalls der hohe moralische Anspruch, den Fanny und Emund haben, und der andererseits wohl normal war.
Fanny beginnt damit "Wäre sie nicht verlobt...", als wenn sich jede Erwägung per se ausschliesst, man könne sich in ein Gegenüber verlieben, das bereits vergeben ist. Edmund sieht das ähnlich "Wäre er Maria's wegen in Gefahr, würde er nicht bleiben ...". Beide gehen also von absoluter Selbstbeherrschung aus, davon daß man Gefühle und Begierden immer unter Kontrolle hat.
So sollte es sicher sein, aber entsprach es dem Alltag?

Edmund meint hier sicher auch, daß ein Mann überlegen und wanken dürfe, bis er sich völlig entscheidet. Die eine Wahl, war ja dann die Wahl des Lebens. Zuvor jedoch betrachtet er alle Blüten des Tisches, um sich sicher zu sein. Sagte er nicht zuvor sinngemäß "...; keine Fehler, die sich durch eine ernsthafte Bindung/Zuneigung nicht in Luft auflösen würden."
Das heißt Henrys Wanken zwischen den Schwestern sieht er nicht als gravierend an. Er wird sich schon noch richtig entscheiden.

Edmund hält überhaupt Henrys charakterliche Schwächen für verzeihliche Jugendsünden, die sich durch eine ernsthafte Bindung, Verlobung oder Ehe von selbst erledigen. :niwi:

Fanny scheint hier die Einzige zu sein, welche die Charaktere richtig einschätzt, bzw. eine Gefahr erkennt, selbst wenn ihr moralischer Anspruch dem widerspricht. :)
Und hier finde selbst ich, dass sie sich zu sehr Edmunds Einschätzung beugt! :wall: ;D

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BeitragVerfasst: Dienstag 7. Juli 2009, 10:40 
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Austenbegeistert
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richtiger Name: Svenja
Tina hat geschrieben:
Und von wegen Lästern: ich hatte das Gefühl, dass sowohl Edmund als auch Fanny sehr gerne lästern, wenn sie unter sich sind. Nur zugeben würden sie das natürlich nie und nimmer. :wink:


Das ist mir auch aufgefallen, wobei das "Lästern" ja immer noch recht stilvoll vonstatten geht. Heutzutage kennt man das ja anders ;)

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BeitragVerfasst: Dienstag 7. Juli 2009, 11:01 
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Ich weiß nicht. Bei mir kommt das so "überlegen" an, was die beiden von sich geben, so als wären sie etwas besseres als die anderen und würden auf sie herab sehen. Auch wenn sie es nie so meinen würden!
Sie sind so "perfekt". Verstehst du, was ich meine, Maurynna?

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Clemens Bittlinger


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BeitragVerfasst: Dienstag 7. Juli 2009, 16:57 
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>>Spricht er hier von Mary und Fanny?<<

Caros Überlegung finde ich gar nicht so schlecht! :ja:
Nachdem lt. Julia in MP etliche mehr ( das Schloss) oder weniger ( Ha-ha ) verdeckte Hinweise zu finden sind, wär das sogar recht naheliegend - Edmund will schon hier unbewusst Fanny ,und nicht Mary. :rolleyes:
Das würde für mich zumindest etwas den eigenartigen Satz erklären.

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BeitragVerfasst: Dienstag 7. Juli 2009, 19:04 
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Also wenn ich mir das so überlege, glaube ich am ehesten ähnlich wie Julia, dass hier gezeigt werden soll, dass Edmund keine Peilung hat. Dafür gibt es ja viele Beispiele: So deutelt er Marys Verhalten mehrmals ins Positive um, bei Henry ist er sehr willig, an den guten Kern zu glauben, bei Maria ahnt er absolut nichts Böses, von Fannys Gefühlen weiß er offenbar nichts und zu allem Überfluss vergisst und übergeht er die arme Fanny gleich mehrmals (Reiten, Sterne gucken, Torszene...). Also: Edmund ist nicht ganz bei sich, weil er in Mary verliebt ist. Allerdings glaube ich nicht, dass das so weit geht, dass er es nicht schlimm findet, wenn Henry um Maria wirbt - das fände er sicher total empörend.

Kann es übrigens sein, dass Yates hier total unvermittelt eingeführt wird? Tom nennt ihn auf einmal, vorher war aber nie die Rede von ihm, oder? Finde ich leicht verwirrend für den Leser.

Wie Tom hier mit Fanny umgeht, ist natürlich übel. Aber andererseits: Unter Geschwistern ist so ein Umgang vielleicht noch vorstellbar (nicht entschuldbar) und ich denke, fast wie Geschwister wird das Verhältnis gewesen sein.


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BeitragVerfasst: Dienstag 7. Juli 2009, 20:10 
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Udo hat geschrieben:
Habt Ihr kapiert, was Edmund hier meint? Also Fanny erzählt Edmund, dass sie den Verdacht hat, Mr. Crawford würde Maria mehr mögen als Julia. Darauf Edmund: "... es kommt öfter vor, dass jemand die Schwester oder die enge Freundin der Frau, an die er wirklich denkt, mehr auszeichnet als die Frau selbst, bevor er sich endgültig entschieden hat."
Entspricht das Eurer Lebenserfahrung?


Nun ja: Es kommt vor, dass man zunächst nicht zeigen möchte, dass man jemanden besonders mag bis man sich ganz sicher ist. Dann ist Ablenkung die beste Methode der Vertuschung :wink: .

Udo hat geschrieben:
Wie Tom hier mit Fanny umgeht, ist natürlich übel. Aber andererseits: Unter Geschwistern ist so ein Umgang vielleicht noch vorstellbar (nicht entschuldbar) und ich denke, fast wie Geschwister wird das Verhältnis gewesen sein.


So wie ich Tom einschätze würde er auch mit anderen nicht besser umgehen. Auch er ist von der Veranlagung ähnlich wie seine Schwestern: Egoistisch und nur auf sein Vergnügen aus. Da scheint in der Erziehung der Geschwister was schief gelaufen zu sein...


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BeitragVerfasst: Dienstag 7. Juli 2009, 21:02 
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Maria, stimmt eigentlich! :ja: :wink:
Nur missratene Kinder! Aber das ist ja eigentlich kein Wunder bei der Mutter, bei Tante Norris , und Mr Bertram ist ja bisher auch eher nichtssagend. Obwohl es da schon gewisse Regeln "was man darf und was nicht" zu geben scheint. ;)
Tom ist ja nun auch nicht grad ein Sympathiebolzen. Dazu passt Yates. :rolleyes:

@ Udo
Hat hier überhaupt irgendjemand irgendeine Peilung? :gruebel: Fanny denkt es nur. :fies_sei:

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BeitragVerfasst: Dienstag 7. Juli 2009, 21:49 
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Miranda hat geschrieben:
Hat hier überhaupt irgendjemand irgendeine Peilung? :gruebel: Fanny denkt es nur. :fies_sei:


Immerhin funktioniert ihr moralischer Kompass noch ganz gut. Und zum möglicherweise allerersten Mal erkennt sie hier, dass sie jemandem nicht dankbar sein muss - das ist doch ein bemerkenswerter Fortschritt in ihrer Entwicklung. :wink: Im Ernst: Fanny durchblickt hier natürlich glasklar, dass Tom sie nur benutzt. Was wäre das wohl für eine Szene gewesen, wenn sie jetzt einfach kühl bei ihrer Ablehnung geblieben wäre? Zumal nach so einer Aufforderung: "Bummel nicht länger....". Mary hätte ihm zu antworten gewusst... Aber das soll diese Szene ja vielleicht auch zeigen: Dass Fanny total anders ist.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 8. Juli 2009, 14:05 
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Aber absolut anders! :wink:

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Clemens Bittlinger


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BeitragVerfasst: Mittwoch 8. Juli 2009, 20:24 
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13. Kapitel

Mit Mr. Yates kommt die Idee nach Mansfield Park, ein Theaterstück aufzuführen. Die meisten MP-Bewohner sind begeistert von der Idee. Vergeblich versucht Edmund in einer langen Diskussion, Tom von dem Plan abzubringen. Auch die beiden Miss Bertram, Lady Bertram, Mrs. Norris und die Crawfords haben keine Einwände. So nehmen die Dinge ihren Lauf.


Jetzt wird Mr. Yates also nachträglich eingeführt. Und wes Geistes Kind er ist, zeigt er gleich, als er sich empört, man habe zu Gunsten einer Theateraufführung eine Todesnachricht nicht mal drei Tage geheim halten wollen.
Edmund verhält sich hier sehr ungeschickt, finde ich. Er argumentiert anfangs ja damit, dass man "keine halben Sachen" machen solle, wenn schon Theater, dann richtig. Das ist viel zu strategisch. Indem er so argumentiert, nimmt er seinem wahren Argument, dass Theater sich nicht schickt, wenn der Vater in Todesgefahr ist, eine Menge Kraft. Das wirkt dann wie nachgeschoben. Er hätte gleich klipp und klar sagen müssen, dass und warum Theater für ihn nicht in Frage kommt.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 8. Juli 2009, 20:46 
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richtiger Name: Svenja
Tina hat geschrieben:
Ich weiß nicht. Bei mir kommt das so "überlegen" an, was die beiden von sich geben, so als wären sie etwas besseres als die anderen und würden auf sie herab sehen. Auch wenn sie es nie so meinen würden!
Sie sind so "perfekt". Verstehst du, was ich meine, Maurynna?


Ja, genau das meinte ich auch mit meinem Post.
Vielleicht nicht mit Absicht,aber den Eindruck macht es trotzdem auf mich.

edit: Hab jetzt Kapitel 13 auch fertig :)
Sehr schön, wie Edmund sich mit Tom über das Theaterstück streitet. Durch Yates eingeführt in die Freuden des Theaters sind denn auch alle Geschwister dafür, auf den lockeren Gedanken hin ein theaterstück aufzuführen. Edmund, und damit auch Fanny sind natürlich dagegen - schliesslich könne es gegen den Willen Mr. Bertrams gehen,der ja noch immer nicht zurück gekehrt ist.
Köstlich die Szene, in welcher Tom versucht, mit der "Besorgnis" seiner Mutter zu argumentieren, die in seligem Schlummer auf dem Sofa sitzt und zu deren Ablenkung und Bespaßung das Theaterstück aufgeführt werden soll.
Auch sehr nett, wie schnell Edmund seine Meinung über das Theaterstück ändert sobald sich Mary Crawford anschließt - und mit welcher Begründung! Supi,supi..Fanny hat dazu wirklich irgendwie überhaupt gar nichts gesagt, ausser versucht Edmund zuzureden dass die Geschwister vielleicht gar kein Stück finden werden auf dass sie sich einigen können. Wieder nicht viel, meiner Meinung nach..Kann sie nicht langsam mal zeigen wo der Frosch die Locken hat? :D

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BeitragVerfasst: Mittwoch 8. Juli 2009, 21:57 
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gehätscheltes Boardmitglied
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Udo hat geschrieben:
...
Jetzt wird Mr. Yates also nachträglich eingeführt. Und wes Geistes Kind er ist, zeigt er gleich, als er sich empört, man habe zu Gunsten einer Theateraufführung eine Todesnachricht nicht mal drei Tage geheim halten wollen.
Edmund verhält sich hier sehr ungeschickt, finde ich...


Das sehe ich sehr ähnlich. Als ich das Kapitel zum ersten mal las fand ich diese Einstellung recht widersprüchlich. Zum einen mag er Ecclesford überbieten und zum anderen spricht er von unklugen, unschicklichen Verhalten. Aber vlt. erhoffte er sich durch die hohen Anforderungen, die er stellte, dass den anderen durch den Ernst und den gewissen Druck, der Spaß am Spiel vergehen würde. Kurz darauf wurde er schließlich als Spielverderber bezeichnet und seine Distanz zu dem Theaterspiel, im weiteren Verlauf des Kapitels, belegt den Verdacht. Vielleicht schätzt er auch den Willen des Mr. Yates falsch ein… oder sieht ihn gar als ungeduldigen/unfähigen Menschen so etwas auf die Beine zu stellen?

P.s.: Verzeiht, dass ich erst so spät dazstoße :danke:


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BeitragVerfasst: Mittwoch 8. Juli 2009, 22:07 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Beiträge: 1755
Ist super, dass Du auch mitmachst, Marcosson :D Besser spät als nie. :wink:

Warum eigentlich ist Edmund so gegen das Theaterspielen im Hause? Warum überhaupt sollte Mr Bertram dagegen sein?

Das Edmund einknickt, als er Marys Zustimmung hört, fand ich auch lustig. Aber so schätze ich Edmund ein: er weiß nicht , was er will , und Fanny bestärkt ihn darin. :fies_sei:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 9. Juli 2009, 07:17 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
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Miranda hat geschrieben:
Warum eigentlich ist Edmund so gegen das Theaterspielen im Hause? Warum überhaupt sollte Mr Bertram dagegen sein?

Zum einen war die neue Mode eigene, kleine Theater aufzubauen nicht überall gut angesehen. :wink:
Zum anderen hiess das, die Bertrams würden alles zahlen, denn Yates zahlte wohl nicht, oder?

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Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


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BeitragVerfasst: Donnerstag 9. Juli 2009, 07:23 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Registriert: Donnerstag 29. Juni 2006, 18:47
Beiträge: 6322
Und ich dachte, Theater spielen sei gerade in Mode gewesen? Hier scheint es wohl eher am Stück gelegen zu haben, das gewählt worden ist als am Theater spielen an sich?

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Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger


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