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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Juni 2009, 18:07 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Kapitel 8

Mrs Rushworth kommt nach Mansfield und lädt im großen Stil nach Sotherton ein. Nach einigem Hin und Her steht die Partie fest: Edmund, Fanny, Julia, Maria, Mary, Henry und Mrs Norris fahren zur Hausbesichtigung und schon die Fahrt beginnt vielversprechend.



Ich würde übrigens vorschlagen, Kapitel 9 und 10 zusammenzufassen, da beide den Aufenthalt in Sotherton beinhalten ... was meint Ihr?


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mittwoch 24. Juni 2009, 18:07 


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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Juni 2009, 18:28 
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Austenfrischling
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Tina hat geschrieben:
Sicher wäre es engelsgleich, wenn Fanny sich für "ihren" Edmund und Fanny einfach freuen und weiterhin die "dear cousin" bleiben würde. Aber gleich Mary schlecht machen? Hätte man ihren Unmut und Eifersucht nicht anders beschreiben können? So macht sie "ihren" Edmund doch auch schlecht, was seine Vorlieben betrifft. Mary "kann" doch nichts dafür, dass Edmund sich für sie interessiert? Herausgefordert hat sie es doch nicht?


Hier ist nur kurz zu bedenken, dass Fanny ja zuerst ihre Meinung über Mary äußert und dann erst die ersten Stiche einer Eifersucht spürt.
Das heißt als sie mit Edmund Marys Schwächen diskutiert, weiß sie noch gar nichts von ihrer Eifersucht.
Wobei ich selbst am Ende von Kapitel 7 nocht nicht von "wissen" reden würde. Sie ahnt allenfalls, dass sie Konkurrenz bekommen hat, aber in wie weit sie sich da ihrer eigenen weiblichen (nicht schwesterlichen) Liebe für Edmund bewusst ist, wage ich nicht zu beurteilen.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Juni 2009, 18:55 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Fanny leidet bereits vorher unter ihrer Eifersucht. Aber hier wird es zum ersten Mal so betitelt. Aber ihre Beobachtungen zu Mary und Edmund, wie alle auf sie fliegen und sie, Fanny, alleine bleibt, hinter Mary zurück steht, verletzt sie schon, denke ich.

"... ihre Eintracht in Gefahr war zu leiden, weil er auf dem besten Wege war, sich in Miss Crawford zu verlieben, was ihn in Regionen führte, wohin Fanny ihm nicht folgen konnte."

Ich finde, das spricht doch für sich. Alles weitere im Kapitel sind alles kleine Mosaiksteinchen, bis Fanny zum Schluss das ganze Bild der Eifersucht erkennt und spürt.

@ Julia, ich hab das Kapitel mehrmals durchforstet, aber die meisten Sätze die mir aufstoßen sind die Unterhaltung zwischen Fanny und Edmund zu Anfang, beinahe das ganze Gespräch eigentlich. Das überschattet bei mir das ganze weitere Kapitel.

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Clemens Bittlinger


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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Juni 2009, 19:24 
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Austenfrischling
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Tina hat geschrieben:
"... ihre Eintracht in Gefahr war zu leiden, weil er auf dem besten Wege war, sich in Miss Crawford zu verlieben, was ihn in Regionen führte, wohin Fanny ihm nicht folgen konnte."

Ich habe diesen Satz immer als auktorialen Einschub verstanden. So dass er etwas beschreibt, dass zwar der Erzähler und somit der Leser, nicht aber die Figuren wissen.

In wie fern Fanny tatsächlich vorher schon Eifersucht verspürt oder sogra davon weiß, finde ich schwierig zu beantworten.
Ihre erste Antwort an Edmund zeigt zumindest ein anderes Bild. Ich finde, so spricht keine die eifersüchtig ist oder sich sogar ihrer Eifersucht bewusst ist. Ich finde, hier klingt Fanny ehrlich und unverfälscht und ich glaube, dass dies sogar ihrer eigenen Meinung entspricht und nicht nur von dem Wunsch herrührt Edmund zu gefallen.

Somit würde ich schon die Szene wo sie den "Stich" erfährt, als erstes Anzeichen der Eifersucht ansehen.

Wo ich ins Grübeln komme, ist die Frage, ob, wenn sie vorher von ihrer Eifersucht nichts weiß, sich dennoch vorher ihrer zärtlichen Zuneigung zu Edmund bewusst ist. So wird es nämlich dann in Kaiptel 8 beschrieben: "Edmunds Freundlichkeit hinterließ in ihr einen tiefen Eindruck, ja, einen tieferen, als er, der von ihrer zärtlichen Zuneigung nichts wußte, ahnen konnte..."
Hier frage ich mich tatsächlich inwiefern der auktoriale Kommentar nicht auch das Wissen der Figuren wiederspiegelt.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Juni 2009, 19:28 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Zwischenfrage - was ist so schlimm an Eifersucht??

(Und ich finde es etwas an den Haaren herbeigezogen, sie hier schon in voller Blüte erkennen zu wollen. Da geht doch noch was. :wink: )


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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Juni 2009, 20:02 
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@ Julia: Kapitel zusammenlegen ist von mir aus okay.

Dass eigentlich Edmund der Moralapostel ist und nicht Fanny, glaube ich nicht so ganz. Aber es stimmt, das Thema sollten wir vielleicht auch lieber später noch mal behandeln.

Ansonsten ist mein Eindruck hier, dass Fanny durchaus weiß, dass sie in Edmund verliebt ist, das dürfte ihr auch schon etwas länger einigermaßen klar sein. Wie Charlotte vermute ich, dass ihre Eifersucht das erste mal in der Reitszene aufkeimt. Schlimm ist daran nichts, es zeigt immerhin, dass Fanny glücklicherweise nicht perfekt ist - was ich auch so nicht glaube. Nur wenn es um moralische Fragen und damit oft um Fragen des Anstands geht, ist Fanny die letzte Instanz, scheint mir.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Juni 2009, 20:20 
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Austenfrischling
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Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber in Kapitel 8 wird glaube ich zum ersten Mal so richtig die Rivalität zwischen Maria und Julia um Mr. Crawfords Gunst zum Thema, oder?
Ich finde das Thema klasse verpackt in der Frage um die Sitzplätze in der Kutsche bzw. auf dem Kutschblock. Ein simples Motiv so richtig bedeutungsschwer beladen. :D

Und dann gefällt mir an dem Kapitel noch die Auseinandersetzung zwischen Edmund und Mrs. Norris und wie Edmund Fanny doch wieder in die Einladung mit reingenommen bekommt. Überhaupt fand ich es interessant zu lesen, dass Fanny von Anfang an in der von Mrs. Rushworth überbrachten Einladung eingeschlossen war, ja von ihr sogar "außerordentlich gern gesehen" wird.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Juni 2009, 20:46 
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"... aber ich kann nicht ohne sie fertig werden", sagt Lady Bertram über Fanny. Es ist also soweit: Fanny ist in Mansfield Park fast unentbehrlich geworden. Eine interessante Entwicklung.

Fast so heiter wie den Streit um den Kutschbock finde ich die Rivalität zwischen Mary und Fanny, wie sie da in der Kutsche sitzen und immer, wenn Edmund hinter ihnen auf seinem Gaul auftaucht, rufen: "Da ist er ja!" Hier wird auch klar gemacht, dass Mary schon ein deutliches Auge auf Edmund geworfen hat, wobei sie das möglicherweise noch nicht zugeben würde. Über Mary heißt es: "Sie hatte so gar nichts von Fannys ästhetischem, geistigem und seelischem Feingefühl." Für mich liest sich das schon so wie eine Verurteilung durch die Autorin. Und Fanny wird dadurch auf ein sehr hohes Podest gestellt (um mal anzufangen mit dem Sammeln von Hinweisen, dass Fanny die moralische Leitfigur ist).


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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Juni 2009, 21:14 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Udo hat geschrieben:
"Sie hatte so gar nichts von Fannys ästhetischem, geistigem und seelischem Feingefühl." Für mich liest sich das schon so wie eine Verurteilung durch die Autorin. Und Fanny wird dadurch auf ein sehr hohes Podest gestellt (um mal anzufangen mit dem Sammeln von Hinweisen, dass Fanny die moralische Leitfigur ist).


Welcher JA-Heldin wird denn kein "ästhetisches, geistiges und seelisches Feingefühl" attestiert ... :wink: Und macht sie das schon zur "moralischen Leitfigur"?
Ich bin hoffentlich weit davon entfernt, Fanny irgendwie in Schutz nehmen zu wollen und habe mir vor diesem Groupread extra vorgenommen, Fanny mal soweit möglich ganz unbelastet und objektiv zu "beobachten". Abgesehen davon, dass ich überrascht bin, wie wenig sie bisher tatsächlich in Erscheinung getreten ist, ist mir außer vielleicht ihrer Kritik an Marys Kommentar über ihren Onkel noch nichts aufgefallen, dass sie irgendwie als moralinsaure Spaßbremse wirken lässt.
Also warten wirs doch ab, bis es soweit ist, bevor wir Fanny so abschließend beurteilen! :wink:

Nachdem ich immernoch die Augen auf dem Thema Dankbarkeit habe, fiel mir in diesem Kapitel wieder deutlich auf, dass Fannys Dankbarkeit für Edmunds Eingreifen "die Freude über den Ausflug übersteigt". Sie freut sich also offensichtlich mehr darüber, dass sie Edmund so wichtig ist dass er sich für ihre Teilnahme einsetzt als über die Teilnahme selbst. Sie rotiert um Edmunds kleinen Finger, könnte man auch sagen ... (Auch von Julia wird das Thema "Dankbarkeit" in dem Zusammenhang sofort auf den Tisch gebracht - scheinbar ist es allgegenwärtig.)

Edmund kann sogar ironisch sein, fast hätte mans überlesen: "There is no hardship, I suppose, nothing unpleasant in going on the barouche box." Er durchschaut offensichtlich schon das Buhlen seiner Schwestern um Henry Crawford und den Platz auf dem Kutschbock.

Heiter auch die Doppeldeutigkeit von Mrs Norris bzgl. ihrer Sorge um den Lack der Kutsche: "(...) one should not like to have dear Sir Thomas when he comes home find all the varnish scratched off." Erste Kratzer im Lack gibts ja schon und bis der Papa(triarch) wieder da ist, wird er noch ganz ordentlich bröckeln. :wink:


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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Juni 2009, 21:43 
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Julia hat geschrieben:
Welcher JA-Heldin wird denn kein "ästhetisches, geistiges und seelisches Feingefühl" attestiert ... :wink: Und macht sie das schon zur "moralischen Leitfigur"?
Ich bin hoffentlich weit davon entfernt, Fanny irgendwie in Schutz nehmen zu wollen und habe mir vor diesem Groupread extra vorgenommen, Fanny mal soweit möglich ganz unbelastet und objektiv zu "beobachten". Abgesehen davon, dass ich überrascht bin, wie wenig sie bisher tatsächlich in Erscheinung getreten ist, ist mir außer vielleicht ihrer Kritik an Marys Kommentar über ihren Onkel noch nichts aufgefallen, dass sie irgendwie als moralinsaure Spaßbremse wirken lässt.
Also warten wirs doch ab, bis es soweit ist, bevor wir Fanny so abschließend beurteilen!

Nein, es macht sie noch nicht zur moralischen Leitfigur - ich sammle nur Indizien für eine These. Ich will Fanny nicht abschließend beurteilen, aber ich kann auch nicht davon abstrahieren, dass ich das Buch schon einmal gelesen und dabei einen bestimmten Eindruck gewonnen habe. Aber ich will ihr weder unrecht tun noch Dich in die Rolle der Fanny-Verteidigerin drängen (obwohl ich zugeben muss, dass sich diese Positionierung schon ein klein wenig abzuzeichnen scheint :wink: ). Okay, seien wir gerecht und objektiv und halten mal nur fest, dass Fanny wie anderen JA-Heldinnen "ästhetisches, geistiges und seelisches Feingefühl" attestiert wird. Das sind aber durchweg sehr positive Eigenschaften, die Fanny als positive Heldin zeigen. Mal sehen, im Verlaufe des Buches, wie es um Fannys Urteilsvermögen bestellt ist. Das Thema Dankbarkeit ist dabei sehr wichtig, das finde ich auch, weil das offenbar eine der zentralen Kategorien in Fannys Denken ist - was ist man schuldig?

Das mit dem Lack finde ich witzig. Ist die Formulierung "der Lack ist ab" auch im Englischen gängig?


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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Juni 2009, 21:51 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Ja, ist sie ... zumindest die "Kratzer im Lack".

Ich hoffe, ich mutiere nicht zur Fanny-Verteidigerin, momentan zumindest bemühe ich mich nur um Objektivität. Wir wollen es uns schließlich nicht zu einfach machen, oder? :wink:


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BeitragVerfasst: Donnerstag 25. Juni 2009, 11:30 
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Austenbegeistert
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Ich sehe Fanny auch noch keineswegs als moralische Leitfigur. Aber auch in diesem Kapitel hat sie sich irgendwie wieder Minuspunkte bei mir eingefangen..Ich meine, ihre Eigersucht ist natürlich sehr begründet. Aber man glaubt mal nicht, dass sie sich um der Sache Weillen freut dass sie mit nach Sotherton darf, nein, es macht ja gar keinen Spaß wenn Edward nicht dabei ist. Dieses unselbstständige geht mir total auf den Keks :D Ich weiß eben, warum ich Lizzy so gerne mag :P
Die Kutschfahrt fand ich auch erst amüsant, vor allem als Julia den Kutschblock blockiert.."Ach, ich wünschte ihr könntet es auch sehen, aber ihr wollt ja sowieso nicht" :D
Und wie Maria wollen würde xD
Schön schön,mal wieder geschmunzelt...
Hass wieder auf Mrs Norris, sie gönnt Fanny ja wirklich gar nichts. Und es scheint mir diesesmal wirklich das erste Mal so zu sein dass sie es nicht nur um Mrs Bertrams Willen macht sondern wirklich einfach nicht will, dass Fanny zu irgendeinem Vergnügen kommt. Furchtbare Frau!
Wir können Kapitel 9 und 10 gerne zusammenlegen wenn sie wirklich die gleiche Szenerie beschreiben..

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BeitragVerfasst: Donnerstag 25. Juni 2009, 11:43 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Logo. Fanny soll sich also auf einen Ausflug freuen, an dem der Einzige der wirklich nett zu ihr ist und sie beachtet, schätzt, nicht dabei ist.
Die Mädchen werden sie trietzen, bzw. von oben herab behandeln, geringschätzen und Mrs. Norris ihr ewig erzählen, wie dankbar sie für die Einladung sein muss ...

Danke schön. Ich hätte an ihrer Stelle Unwohlsein vorgeschoben. Aber dann wäre sie ja in den Fängen von Lady Bertram geblieben, auch kein Zuckerschlecken, wenn alle anderen aus dem Haus sind. Zudem wollte sie die Anderen, vor allem Edmund nicht beunruhigen, also fiel das Alibi flach.

PS: Ich hab den bezaubernden und bezirzenden Schmetterling (Mary) ja ganz vergessen! :eek: :D

@Julia
Sorry, aber ich kann mich von Fanny nicht distanzieren! Ich kann sie nur zu gut verstehen! :gnade:

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Zuletzt geändert von Caro am Donnerstag 25. Juni 2009, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 25. Juni 2009, 11:59 
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Es ist auf alle Fälle mal etwas Neues, was Abwechslung in den Alltag bringt!
Und noch etwas: wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus. Ich will jetzt nicht behaupten, Fanny hätte das Verhalten der Cousinen herausgefordert. Da wäre mehr Beleuchtung in der Kindheit hilfreich für gewesen. Aber hat sie mal gegen die Schwestern aufgemuckt, wenn sie unter sich waren? Wohl eher nicht. Das hat sich so bei ihnen eingespielt.
Ich weiß nicht, ich hatte das Gefühl, die beiden Mädels in der Kutsche halten nach Edmund Ausschau und haben sich überhaupt nichts zu sagen. Schweigen sie sich die ganze Zeit nur an und Fanny ist in die überaus interessante Landschaft vertieft? So ein Verhalten kräftigt auch keine Freundschaft. Haben die beide Mädels bereits ausgeschlossen? Evtl. sogar bereits gespürt, dass sie Rivalinnen sein könnten?

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Clemens Bittlinger


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BeitragVerfasst: Donnerstag 25. Juni 2009, 12:03 
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Wieso sollten sie auch miteinander Freundschaft schließen? Ich glaube, beide wissen ganz genau, was da abgeht ;)
Ausserdem braucht Mary doch keine Freundin, sie hat schliesslich genug in den anderen Mädels!
Was Fanny angeht traut sie sich wohl 1. nicht, 2. will sie es vllt nicht weil sie ja eifersüchtig ist und 3. wird sie eh ewig außen vor sein, und gefällt sich wohl auch in ihrer Rolle ein wenig..Bzw. ist die völlig ok für sie wie es scheint.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 25. Juni 2009, 12:04 
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Tina hat geschrieben:
Und noch etwas: wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus. Ich will jetzt nicht behaupten, Fanny hätte das Verhalten der Cousinen herausgefordert. Da wäre mehr Beleuchtung in der Kindheit hilfreich für gewesen. Aber hat sie mal gegen die Schwestern aufgemuckt, wenn sie unter sich waren? Wohl eher nicht. Das hat sich so bei ihnen eingespielt.

WIE hätte sie das tun sollen? Was hättest du denn gemacht, um das zu ändern? Wärst du Petzen gegangen? Und wenn ja, hätte das auf Dauer die Lage entspannt? Nein, die Mädels wären später nur hinterhältiger, subtiler vorgegangen
Wo doch Mrs. Morris kein Ende kannte ihr einzuschärfen (ist das bereits Psychoterror? :fies_sei: ) dass sie dankbar sein mußte und ein NICHTS war. Die Cousinen also bestätigte.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 25. Juni 2009, 14:36 
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Austenfrischling
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Ohne einen Kommentar zum Gelesen abzugeben, ich glaube JA wäre sehr stolz auf uns, wenn sie die Dikussion hier mitverfolgen könnte. :wink:

So wie sich hier um Fanny "gezofft" wird. :top:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 25. Juni 2009, 20:24 
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Austenbegeistert
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@Caro: Genau das denke ich auch, und ich würde es definitiv schon als Psychoterror bezeichnen!
@CharlotteCox: Ich glaube du hast recht *eine Runde Cookies an alle verteilt*

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BeitragVerfasst: Donnerstag 25. Juni 2009, 21:55 
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Kinder können untereinander sehr fies sein und die Erwachsenen bekommen so gut wie nichts davon mit.
Und wie oft heißt es, man solle sich den Feind zum Freund machen? Sprich Mary?
Und echt interessant, einerseits wird Fanny Eifersucht sehr stark von euch abgesprochen, von einigen Stichen mal abgesehen und auf der anderen Seite soll bereits alles klar sein?
Die beiden Mädels sitzen in einer Kutsche zusammen und haben sich nichts zu sagen und die liebe Fanny sieht die ganze Zeit über ach so intensiv aus dem Fenster? Also, das finde ich schon sehr ironisch gezeichnet!
Und wieso sollte ausgerechnet Mary, die Fanny ja bislang kaum näher hat kennen lernen können, wissen, wie bei ihr der Hase läuft? Wo doch auch sonst niemand etwas merkt? Und die Familie sollte sie doch wohl wesentlich besser kennen, auch wenn sie sie, von Edmund mal abgesehen, kaum beachtet wird, es sei denn als Hilfe zum Ausnutzen?

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BeitragVerfasst: Donnerstag 25. Juni 2009, 23:39 
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Tina hat geschrieben:
Und echt interessant, einerseits wird Fanny Eifersucht sehr stark von euch abgesprochen, von einigen Stichen mal abgesehen und auf der anderen Seite soll bereits alles klar sein?


Nun mal langsam ... hier schreiben unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen. Das gehört nicht in einen Topf und muss nicht logisch sein. :wink:

@Mauryanna:
Ich finde die Erwartungen an Fannys Verhalten bzw. den Vergleich mit Elizabeth Bennett ziemlich seltsam. Caro hats auf den Kopf getroffen ... wir sind hier in einem anderen Buch mit völlig anderen Konstellationen und angesichts der (noch nicht allzu weit entfernten) ersten Kapitel ist es doch zumindest halbwegs nachvollziehbar, warum Fanny so ist wie sie ist. Man muss sie deswegen noch lange nicht mögen, aber ein wenig mehr Einfühlung in ihre Persönlichkeit könnte doch drin sein?


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BeitragVerfasst: Freitag 26. Juni 2009, 07:26 
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Tina hat geschrieben:
Und wieso sollte ausgerechnet Mary, die Fanny ja bislang kaum näher hat kennen lernen können, wissen, wie bei ihr der Hase läuft? Wo doch auch sonst niemand etwas merkt? Und die Familie sollte sie doch wohl wesentlich besser kennen, auch wenn sie sie, von Edmund mal abgesehen, kaum beachtet wird, es sei denn als Hilfe zum Ausnutzen?

Nun, Mary zeigt sich äusserlich einfühlsam, veständnisvoll und tut doch alles um everybody's Liebling zu sein. Auch sie buhlt gewissermaßen um Zuneigung, will sie doch überall im Mittelpunkt stehen, und sie ist nicht dumm. Wenn sie sich Fanny zur Freundin macht, hat sie bei Edmund einen weiteren Stein im Brett ... :wink:
Zu dumm nur, daß das bei Fanny nicht zieht, daß Fanny mithin als Einzige erkennt, wes Geist Mary ist.

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BeitragVerfasst: Freitag 26. Juni 2009, 07:33 
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Caro, ich dachte das eher von Fanny's Seite her. Ich finde es, auch nach weiterer Überlegung, eine fast komödiantische Situation in der Kutsche, wie die eine nur betont interessiert aus dem Fenster schaut und man sich nichts zu sagen hat. Unhöflich möchte ich das schon beinahe nennen.
Und sicher "sollen" Fanny und Mary nicht die besten Freundinnen werden! Aber ein Mindestmaß an normalem Umgang sollte doch schon drin sein, finde ich. Gerade bei Fanny.
Wenn sie sich wirklich so verhalten hat, ist das mal ein absoluter Widerspruch zu ihren Reden.

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BeitragVerfasst: Freitag 26. Juni 2009, 08:19 
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Tina hat geschrieben:
Caro, ich dachte das eher von Fanny's Seite her. Ich finde es, auch nach weiterer Überlegung, eine fast komödiantische Situation in der Kutsche, wie die eine nur betont interessiert aus dem Fenster schaut und man sich nichts zu sagen hat. Unhöflich möchte ich das schon beinahe nennen.
Und sicher "sollen" Fanny und Mary nicht die besten Freundinnen werden! Aber ein Mindestmaß an normalem Umgang sollte doch schon drin sein, finde ich. Gerade bei Fanny.
Wenn sie sich wirklich so verhalten hat, ist das mal ein absoluter Widerspruch zu ihren Reden.

Tina
Sei ehrlich, du wünscht dir doch Fanny hätte etwas mehr von Mary, wäre schillernder, aufregender ... ;D

Nun ja, das ist nun eine eigene Interpretation der Szene. Aber, um ehrlich zu sein, wenn mich jemand, den ich nicht leiden kann nur anquatscht, um sich beliebt zu machen, reagiere ich ähnlich. Bleibe wortkarg, sage nur "ja" und "nein", und hoffe, dass er's irgendwann aufgibt.

Und ja, bei längeren Reisen und Ausflügen betrachte ich auch stundenlang die Landschaft, Aussicht und Umgebung. Sonst hätte ich ja daheimbleiben können. Zu dumm, dass es keine Kameras gab. Das hätte ihr wenigstens ein Alibi gegeben und man hätte beim Vorzeigen ihr Talent bestaunt.

Und man darf nicht vergessen, wie langweilig das Kapitel wäre, wenn wir einen längeren "Ja", "Nein", "Hmm" Dialog zwischen Mary und Fanny zu hören kriegten ... :D :wink:

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BeitragVerfasst: Freitag 26. Juni 2009, 09:43 
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Julia hat geschrieben:

@Mauryanna:
Ich finde die Erwartungen an Fannys Verhalten bzw. den Vergleich mit Elizabeth Bennett ziemlich seltsam. Caro hats auf den Kopf getroffen ... wir sind hier in einem anderen Buch mit völlig anderen Konstellationen und angesichts der (noch nicht allzu weit entfernten) ersten Kapitel ist es doch zumindest halbwegs nachvollziehbar, warum Fanny so ist wie sie ist. Man muss sie deswegen noch lange nicht mögen, aber ein wenig mehr Einfühlung in ihre Persönlichkeit könnte doch drin sein?


Trotz des einen a´s zu viel fühle ich mich mal angesprochen :wink:
Trotz der Tatsache das wir erst bei Kapitel 8 sind kann ich eben nur das beurteilen was ich schon kenne, und das ist hiermit Fannys Benehmen und Persönlichkeit bis Kapitel 8. Ich gebe mir durchaus Mühe, zu versuchen sie zu verstehen, und habe das auch schon beschrieben - dass sie mir sehr leid tut, beispielsweise am Ende von Kapitel 7 wo es ihr so schlecht geht und sie so stark leidet wie am Anfang. Ich kann es gut verstehen wenn jemand, der so plötzlichh und so unfreiwillig entwurzelt wird sich sehr fremd in der neuen Umgebung fühlt. Da steht ihr aber meiner Meinung nach dann ihr Charakter im Weg, der es ihr nicht erlaubt, sich wirklich einzugewöhnen und eine andere Rolle zu suchen als der der Nebenspielerin und der stets ignorierten Cousine (ob eine andere Rolle überhaupt möglich wäre sei dahingestellt, das bliebe auszuprobieren - würden die Cousinen sie akzeptieren, sich mit ihr "abgeben" etc.)
Und genau deswegen mag ich es nicht, wenn jemand so still vor sich hinleidet anstatt zu versuchen, mal etwas in eigener Sache zu unternehmen! Dann tut es schon jemand anderes für sie, in diesem Falle Edmund, aber sie kann es nicht genießen weil sie sich emotional so von dem Menschen abhängig gemacht hat dass sie sich nicht darüber freuen kann weil dieser Mensch dann nicht mitkommt.
Charakterschwäche ist immer ein Punkt, der mich berührt, aber auch sehr schnell nervt. Wie war das? The more you do for someone, the less he will do for himself. Dürfte ein Zitat aus "Emma" sein, aber auch das ist ja wieder ein ganz anderes Buch und hat hiermit nichts zu tun. ;)

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Was mir hier (bei den Fanny Kritiken) allerdings abgeht, ist Korrektur bzw. Alternative.
Es ist leicht einem anderen Schwäche vorzuwerfen, sein stilles Leiden übelzunehmen, etc.pp, nur was ich nicht höre, ist die Lösung des Problems.

Was soll/kann Fanny tun, um den Makel abzuschaffen?

Eines klar, nach Hause fahren, obwohl sie adoptiert wurde (?) Nur damit käme sie vom Regen in die Traufe, wessen sie sich sehr bewußt ist.
Soll sie schreien, wüten, Geschirr zerdeppern? Welche Möglichkeiten hat sie das Verhalten der Cousinen zu ändern? Sie war anfangs guten Willens, auch wenn sie nicht wußte, was auf sie zukommt. Sie ist auch guten Willens, denn sonst wäre sie nicht unentbehrlich für Lady Bertram.

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:blume: Grüsse, Caro

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BeitragVerfasst: Freitag 26. Juni 2009, 11:22 
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Caro hat geschrieben:
Was mir hier (bei den Fanny Kritiken) allerdings abgeht, ist Korrektur bzw. Alternative.
Es ist leicht einem anderen Schwäche vorzuwerfen, sein stilles Leiden übelzunehmen, etc.pp, nur was ich nicht höre, ist die Lösung des Problems.

Was soll/kann Fanny tun, um den Makel abzuschaffen?

Eines klar, nach Hause fahren, obwohl sie adoptiert wurde (?) Nur damit käme sie vom Regen in die Traufe, wessen sie sich sehr bewußt ist.
Soll sie schreien, wüten, Geschirr zerdeppern? Welche Möglichkeiten hat sie das Verhalten der Cousinen zu ändern? Sie war anfangs guten Willens, auch wenn sie nicht wußte, was auf sie zukommt. Sie ist auch guten Willens, denn sonst wäre sie nicht unentbehrlich für Lady Bertram.


Ist das nicht ein wenig zu dramatisch ausgedrückt? Natürlich soll Fanny nicht "schreien,wüten" etc. Aber ich habe auch schon geschrieben dass sie zumindest hätte versuchen können sich einzuleben anstatt ewig dem eigenen Zuhause nachzutrauern. Natürlich ist es schlimm, dort ungewollt herausgerissen zu werden, aber die Tatsache muss sie nuneinmal annehmen. Wer weiß, wie die Cousinen sie aufgenommen hätten wenn sie versucht hätte, sich ihnen anzuschließen? Ab und zu eine geistreiche Bemerkung abzugeben (derer sie, davon bin ich überzeugt, sehr wohl besitzt) oder zumindest Mrs. Norris mal Paroli oder die Ansätze davon bieten? Bei himmelschreiender Ungerechtigkeit still zu bleiben ist wie sich das eigene Grab schaufeln, und wie heisst es so schön? Man kann nur die Menschen ungerecht und fies behandeln die das auch mit sich machen lassen.
Ein wenig Aktionismus hätte da sicherlich abhilfe geschaffen, vor allem da sie sich der Freundschaft Lady und Mr Bertrams sicherlich sicher sein konnte, bzw. zumindest der Unterstützung.

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BeitragVerfasst: Freitag 26. Juni 2009, 11:48 
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Aber gerade darum geht es doch! Die Mädchen wollen sie nicht als Gleiche unter Gleichen aufnehmen. Sie sind hochnäsig und behandeln sie von oben herab, die arme Verwandtschaft, sie lassen sie ihre Herkunft spüren und werden darin von Mrs. Morris bestärkt, statt gerügt.

Dann wird ihr tausendmal erzählt, wie dankbar sie sich allen zeigen muss, dass Sir Bertram sie als "Tochter" aufgenommen hat. Aber die Cousinen behandelt sie eben nicht wie eine Schwester, sondern wie die arme, lästige Verwandtschaft. Freundlich sind sie nur wenn sie "Liebesdienste" erwarten.

Lady Bertrams Welt dreht sich nur um ihren Nabel und ihre Hunde(?), Sir Bertram wollte nicht sehen, was da vor sich geht. Kann natürlich auch sein, daß sie sich unter seinen Augen vernünftig verhielten und wenn er ihnen den Rücken zukehrte ihr wahres Gesicht zeigten. Wie selbstsüchtig die Cousinnen sind, merkt man ja und sie ähneln in vielem Mary Cawford. Zudem sind die Schwestern selbst mit ihrer eigenen Rivalität beschäftigt ...

Wobei ich auch dafür gewisses Verständnis habe: es gab niemanden der sie geradebog. Erziehung lebt vom Vorbild. Die Mutter war nur mit sich selbst beschäftigt, Mrs. Morris lobte und bestärkte sie in allem, der Vater hatte seine Geschäfte, wie sie auf einem Gutshof nun mal üblich sind, will heissen es fehlte an väterlicher Präsenz ...

Und noch einmal gefragt: WIE hätte Fanny die fiesen Matenten denn abstellen sollen? Eine wirkliche Antwort habe ich noch nicht gehört. :wink:

Sie sollte sich das nicht gefallen lassen, nicht still leiden. Aber welches Heilmittel gab es zur damaligen Zeit in einer solchen Situation für ein Mädchen. Sich rächen? Wie denn? Den Mädchen sagen "Ihr seid gemein und ich hab das nicht verdient?" oder frei nach der Bibel "wenn du auf dir rechte Wange geschlagen wirst, halt auch die linke hin", denn das wäre es gewesen, wenn sie sich angebiedert und den beiden in den Hintern gekrochen wäre.

Es ist ein Zeichen von Stärke, daß sie sich selbst treu blieb und nicht allen Stolz wegwarf in der (irrealen) Hoffnung vielleicht doch akzeptiert zu werden, zumal die Cousinnen nicht wirklich ein Vorbild sein konnten.

Ihr könnt mich schlagen, aber da ist mir Lydia Bennet's Hintern lieber als der beiden Gesicht. :fies_sei:

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Zuletzt geändert von Caro am Freitag 26. Juni 2009, 11:59, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Freitag 26. Juni 2009, 11:58 
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Gerade an Edmunds Verhalten, dass er sich für sie einsetzt, merke ich (auch wenn das jetzt Spekulation ist), dass Fanny durchaus nicht alleine ist. Ich bin mir sicher, HÄTTE Fanny mal was gesagt oder versucht bei den Cousinen und die hätten sich wiederum an ihr gerächt oder sie sonstwie spüren lassen, Edmund hätte den Braten sehr schnell gerochen und kein Blatt vor den Mund genommen.

Oder Jane Eyre! Die hat in der Tat den Mund aufgemacht und sie ist aus der Haut gefahren UND sogar schlussendlich die Familie geschlagen! Sie kehrt als Siegerin der Familie den Rücken.
Also bitte, was eine Jane Eyre konnte, hätte auch eine Fanny vermocht!!!

Sorry, aber irgendwie nervt es mich, dass die "arme, arme" Fanny so überhaupt nichts tun kann.
Sicher kann und soll man nicht Fanny und Jane vergleichen, doch in dem Punkt ihrer gesellschaftlichen Stellung und geringen Erwartungen und Möglichkeiten sind sich die beiden ebenbürtig.

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Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
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BeitragVerfasst: Freitag 26. Juni 2009, 12:37 
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Tina hat geschrieben:
Gerade an Edmunds Verhalten, dass er sich für sie einsetzt, merke ich (auch wenn das jetzt Spekulation ist), dass Fanny durchaus nicht alleine ist. Ich bin mir sicher, HÄTTE Fanny mal was gesagt oder versucht bei den Cousinen und die hätten sich wiederum an ihr gerächt oder sie sonstwie spüren lassen, Edmund hätte den Braten sehr schnell gerochen und kein Blatt vor den Mund genommen.

Oder Jane Eyre! Die hat in der Tat den Mund aufgemacht und sie ist aus der Haut gefahren UND sogar schlussendlich die Familie geschlagen! Sie kehrt als Siegerin der Familie den Rücken.
Also bitte, was eine Jane Eyre konnte, hätte auch eine Fanny vermocht!!!

Sorry, aber irgendwie nervt es mich, dass die "arme, arme" Fanny so überhaupt nichts tun kann.
Sicher kann und soll man nicht Fanny und Jane vergleichen, doch in dem Punkt ihrer gesellschaftlichen Stellung und geringen Erwartungen und Möglichkeiten sind sich die beiden ebenbürtig.

Tina, dazu gäbe es vieles zu sagen, aber nur zwei Dinge:

1. Jane Eyre neigt zumindest als Kind zu Aggressionen und Ausbrüchen, was ich nicht gerade Vorbildhaft finde und mit charakterlicher Stärke auch nichts zu tun hat. Sie triumphiert auch nicht, sondern wird des Hauses verwiesen bzw. in ein Internat gesteckt. (zumindest im Buch)
Sie kehrt der Familie den Rücken und wird Kindermädchen in einem kalten, strengen Haus.

2. Jane Eyre und Fanny sind sich weder in der gesellschaftlichen Stellung, noch in den Erwartungen ebenbürtig. Fanny wurde durch die Adoption eine Bertram. Erinnerst du dich, Jane Austens Bruder wurde adoptiert um kinderlose, fernere Verwandtschaft zu beerben? Die Ausgangsbasis bei Fanny liegt gegenüber Jane Eyre etwas anders. Niemand spielt auch nur einen Augenblick mit dem Gedanken, dass Fanny irgendwann Dienstbote wird ...

Es reicht ja auch, dass sie für Lady Bertram eine Art Gesellschafterin spielt, wobei sie darin sogar richtig aufgeht. Sie ist das typische Helferlein, das gern gebraucht wird.

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BeitragVerfasst: Freitag 26. Juni 2009, 17:23 
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richtiger Name: Svenja
Caro hat geschrieben:

Dann wird ihr tausendmal erzählt, wie dankbar sie sich allen zeigen muss, dass Sir Bertram sie als "Tochter" aufgenommen hat. Aber die Cousinen behandelt sie eben nicht wie eine Schwester, sondern wie die arme, lästige Verwandtschaft. Freundlich sind sie nur wenn sie "Liebesdienste" erwarten.

Lady Bertrams Welt dreht sich nur um ihren Nabel und ihre Hunde(?), Sir Bertram wollte nicht sehen, was da vor sich geht. Kann natürlich auch sein, daß sie sich unter seinen Augen vernünftig verhielten und wenn er ihnen den Rücken zukehrte ihr wahres Gesicht zeigten. Wie selbstsüchtig die Cousinnen sind, merkt man ja und sie ähneln in vielem Mary Cawford. Zudem sind die Schwestern selbst mit ihrer eigenen Rivalität beschäftigt ...

Was folgt denn da aus was? Behandeln sie sie so weil sie so fies sind und sie auf keinen Fall dabeihaben möchten oder behandeln sie sie so, weil sie sich nicht wehrt und von anfang an den Eindruck macht dass man sie ohne Probleme so behandeln kann?


Zitat:
Und noch einmal gefragt: WIE hätte Fanny die fiesen Matenten denn abstellen sollen? Eine wirkliche Antwort habe ich noch nicht gehört. :wink:

Das habe ich schon beantwortet. Indem sie einfach mal Widerworte gegeben hätte, gerne auch mit leiser Ironie oder etwas versteckt, wozu sie sicherlich in der Lage ist. Du siehst, ich schätze sie nicht vollkommen schwach ein.

Zitat:
Es ist ein Zeichen von Stärke, daß sie sich selbst treu blieb und nicht allen Stolz wegwarf in der (irrealen) Hoffnung vielleicht doch akzeptiert zu werden, zumal die Cousinnen nicht wirklich ein Vorbild sein konnten.


Wo bleibt sie sich denn selbst treu? Indem sie sich immer wieder über den Mund fahren lässt, still ist, sich triezen und mies behandeln lässt? Wenn das ein Ausdruck von Stärke ist dann kann der höchstens mit Masochismus zu tun haben, denn ich Fanny aber mit Sicherheit nicht unterstellen will. Es kann nicht schön für sie sein, so behandelt zu werden. Ich sehe es als Schwäche an, dass sie so hilflos reagiert.

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