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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Freitag 11. September 2009, 20:44 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Ganz viele neue Fotos ab hier. :)
Frank Churchill kann ich mir gut vorstellen, ebenso Harriet Smith - und Mr Woodhouse sowieso. Dass Mr Elton so gut aussieht, irritiert mich gerade noch etwas ... :wink:

Und: Wieso pinselt Harriet denn da herum?? :nana:


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Freitag 11. September 2009, 20:44 


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Samstag 12. September 2009, 18:31 
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Austenbegeistert
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Und es gibt sogar schon ein Promo:


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Samstag 12. September 2009, 19:15 
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Amüsantes Boardmitglied und Reisetrulla
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Ich bin auf die Verfilmung sehr gespannt! Und ich staune immer wieder, dass ein und derselbe Stoff im Laufe der Zeit immer wieder verfilmt wird! Mal sehen, ob es sich in diesem Fall gelohnt hat!

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Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil!
Albert Einstein


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Dienstag 29. September 2009, 20:30 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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BBC One startet die Ausstrahlung am kommenden Sonntag, 4.10. - die restlichen drei Folgen kommen an den darauffolgenden Sonntagen, jeweils von 21-22 Uhr (UK-Zeit).

Ich bin mir ziemlich sicher, dass man die Folgen nicht allzulang nach der Ausstrahlung auch an einschlägigen anderen Orten sehen kann. :wink:

Ich bin gespannt!


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Mittwoch 30. September 2009, 14:08 
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Austenfrischling

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Ich muss sagen, dass ich nicht glauben kann, dass die Entscheidung der BBC, sich dem 20. Jahrhundert zuzuwenden, von lang anhaltender Dauer ist: Ein wenig sieht mir so etwas nach einer politischen Entscheidung aus; seit Austens Tod sind aber sicher schon viele solche politischen Entscheidungen, sei es von Fernsehanstalten, sei es von Verlagen, getroffen worden. Und sie wird noch immer gelesen! Man kann dem Kunden nicht einfach "ein neues Jahrhundert verordnen", aus "dem Blauen" heraus, ohne dass es sich mittelfristig rächt: Es hieße, den Markt zu ignorieren, wenn es die Zuschauer und Leser doch sehen bzw. lesen wollen. Missachtung des Marktes hat noch keinem Unternehmen nachhaltig genutzt, wenngleich die Durchsetzung dieses Erkenntnisprozesses auf der Chefetage manchmal lange dauert und der Wettbewerber nachhelfen muss ... Ich bin da bei einer derartig bewährten Autorin wie Jane Austen sehr zuversichtlich ... - :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Samstag 3. Oktober 2009, 07:49 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Hier gibt es ein kleines "Behind the scenes" ... ich kann mich zwar nach wie vor nicht mit Mr Knightley anfreunden, aber der Rest sieht ziemlich gut aus, finde ich. :)

Edit: Und hier noch ein Bericht von jemandem, der die ersten zwei Episoden bei der Pressevorführung gesehen hat:

Spoiler: anzeigen
Within the first 15 seconds the audience is moved from delight – as baby Emma Woodhouse appears – to the verge of tears, as her mother is poignantly nailed into a coffin. The arrival of the governess Miss Taylor (Jodi May) and the early-years departure of Frank Churchill (Rupert Evans when he returns in adulthood) and Jane Fairfax are dealt with swiftly. Before then the silhouettes based on the Edward Austen-Leigh drawings are intermingled with the opening credits.

From then on Garai steals the show, reaching a climax in her furious row with Mr Knightley (Jonny Lee Miller). Her manipulation of Harriet Smith (Louise Dylan) is only rivalled for its clever characterisation by the constant worry and anxiety of Mr Woodhouse (Michael Gambon).

Garai’s salmon-coloured clothing may not to be the taste of all purists, nor will Jane Fairfax’s (Laura Pyper) attack on the pianoforte – not to mention her choice of music – at the Coles’ party please connoisseurs. The film’s etiquette adviser, sitting next to me, was none too pleased that her advice on Georgian tables manners had not always been followed. But these are mere quibbles: even as we supped wine afterwards the producer George Ormond was contemplating a couple of changes ahead of Sunday’s nationwide broadcast of the first episode on BBC One (9pm).

Much hangs on the emotions, the sparring and the facial expressions – at which Garai is a true master. In some respects these are more pronounced and informal than many TV adaptations of historic novels, and we anticipate a range of critical reactions. As Emma contemplates her own foolishness we see her reflection in a mirror, examining her conscience. And her utter horror when, in the carriage, Mr Elton (Blake Ritson) declares his affection for her, is a fantastic piece of dramatisation.

Sandy Welch, who wrote the screenplay, has waited a dozen or more years to bring this project to fruition. That wait has been worthwhile. At times you feel that the BBC could have done with another three months to work on Emma – editing of episodes 3 and 4 is not yet finished, yet they are due to be broadcast on October 18 and 25 – but the overall effect is that this is a memorable adaptation and one that will long be treasured by Austen fans.


(via AustenBlog)


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Samstag 3. Oktober 2009, 10:06 
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Austenexperte
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Ich bin schon so was von gespannt,
leider muß ich noch bis Ende November warten *, BBC kann man ja nicht empfangen hier (außer BBC Prime, und da kommt's ja noch nicht). Und auf YouTube macht es ja auch nicht wirklich Spaß, ganze Filme schnipselweise zu sehen.
Laut Besetzungsliste gibt es ja sogar Robert Martins Schwestern, ich bin auch auf die ganzen kleineren Rollen gespannt, Emmas Schwester Isabella und Schwager John ist in den anderen beiden Verfilmungen, die ich kenne, ja auch immer etwas zu kurz gekommen.

*zum Glück kann man sich die Zeit ja mit diversen Groupreads etwas verkürzen. :wink:
Elanor

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[During the 1960s] I think there was more sex in those old films than in all that thrashing around today. I'm tired of sex scenes.
Claudette Colbert

sadly enough, this is more than true in our times


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Samstag 3. Oktober 2009, 20:18 
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Administratorin, die über den großen Teich gegangen ist.
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Es gibt ein "Behind the scenes" von BBC


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Samstag 3. Oktober 2009, 20:45 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Ist das nicht das selbe? :gruebel: :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Samstag 3. Oktober 2009, 22:33 
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Administratorin, die über den großen Teich gegangen ist.
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Okay... Das oben konnte ich nicht sehen, weil kam "Dieser Kanal ist in deinem Land nicht verfügbar."

Wenn es das gleiche ist - warum kann ich es jetzt sehen? Wunder der Technik? Ist bei BBC ein Licht aufgegangen?

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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Sonntag 4. Oktober 2009, 07:35 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Mein Link geht auch zu YouTube, zu dem selben Video. :wink:

Auf der BBC-Seite kann man noch viel mehr sehen, leider nicht außerhalb Großbritanniens. :/ Immerhin ein paar Bilder.


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Montag 5. Oktober 2009, 22:15 
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Austenbegeistert
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Und, wie hat euch die erste Episode gefallen? Oder bin ich die einzige die sie gesehen habe. ^^
Ich kann mich irgendwie noch nicht so richtig entscheiden. Einerseits hat es mir sehr gut gefallen, auch wenn diese Emma für meinen Geschmack ein paar Grimassen zu viel schneidet. Es war alles stimmig, wenn auch die Umangsformen ein wenig zu modern wirkten in meinen Augen (besonders das Winken immer und überall, das ziemte sich doch nicht für eine Dame). Aber das schien ja gewollt.
Grundsätzlich war ich eher positiv überrascht und bin nun gespannt auf den Rest. Wobei mir eine brünette Emma immer noch lieber wäre. ;)
Ich denke ein richtiges Bild vom ganzen werde ich mir erst am Ende bilden können.

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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Dienstag 6. Oktober 2009, 06:11 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Sachmet hat geschrieben:
Ich denke ein richtiges Bild vom ganzen werde ich mir erst am Ende bilden können.


Das versuche ich mir auch zu sagen...
Ich war eher entsetzt (was aber auch nicht viel heißt, wie Ihr wisst :wink: ).


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Dienstag 6. Oktober 2009, 14:21 
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Ich bin auch noch unentschlossen bis gelangweilt. Bisher war ich immer der Meinung, dass eine Miniserie die Chance biete, der Ausführlichkeit eines Buches gerecht zu werden, daher setzte ich auch auf die noch kommenden Teile.
Visuell empfinde ich alles als sehr konventionell umgesetzt. Jonny "Edmund" Lee Miller erinnerte mich in zwei Szenen von der Mimik her an Matt Damon :igitt .


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Dienstag 6. Oktober 2009, 15:03 
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Neugierige Frage:

Wie seht ihr BBC One???

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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Dienstag 6. Oktober 2009, 21:36 
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Austenbegeistert
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Ich wohne in der Schweiz und wir bekommen BBC 1 hier mit Zattoo. Aber ich glaube mich zu erinnern, dass dies nicht überall so ist. Die Sender welche man über Zattoo empfängt sind nicht in jedem Land dieselben.

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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Donnerstag 8. Oktober 2009, 13:31 
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Austenexperte

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Offtopic
Schwärmer hat geschrieben:
Ich muss sagen, dass ich nicht glauben kann, dass die Entscheidung der BBC, sich dem 20. Jahrhundert zuzuwenden, von lang anhaltender Dauer ist: Ein wenig sieht mir so etwas nach einer politischen Entscheidung aus; seit Austens Tod sind aber sicher schon viele solche politischen Entscheidungen, sei es von Fernsehanstalten, sei es von Verlagen, getroffen worden. Und sie wird noch immer gelesen! Man kann dem Kunden nicht einfach "ein neues Jahrhundert verordnen", aus "dem Blauen" heraus, ohne dass es sich mittelfristig rächt: Es hieße, den Markt zu ignorieren, wenn es die Zuschauer und Leser doch sehen bzw. lesen wollen. Missachtung des Marktes hat noch keinem Unternehmen nachhaltig genutzt, wenngleich die Durchsetzung dieses Erkenntnisprozesses auf der Chefetage manchmal lange dauert und der Wettbewerber nachhelfen muss ... Ich bin da bei einer derartig bewährten Autorin wie Jane Austen sehr zuversichtlich ... - :wink:


Ich glaube kaum, dass es eine politische Entscheidung ist, sondern eher eine wirtschaftliche Entscheidung. BBC geht es nicht mehr sehr gut. Es mussten viele Mitarbeiter schon entlassen werden. Und die Period-Verfilmungen sind bestimmt nicht billig. Ich habe vor nicht langer Zeit einen Vortrag über die BBC gehört und der Vortragende war überzeugt, dass es BBC nicht mehr lange geben wird, wenn sich dort nicht endlich etwas tut. Und übrigens ist zur Zeit noch so, dass BBC die "Rundfunkgebühren" allein erhält, aber es gibt Bestrebungen das auch andere Sender (z.B. ITV) etwas davon erhalten sollen (das wäre selbstverständlich eine politische Entscheidung).


Über die Emma-Verfilmung kann ich leider noch nichts beitragen. Es ist aber wieder sehr interessant die unterschiedlichen Meinungen darüber zu lesen. :)
(Ich hoffe ja, dass ich zumindest die dritte Folge live sehen kann :wink: )


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Montag 19. Oktober 2009, 17:24 
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Austenkenner
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Bisher bin ich ganz verliebt in diese neue Emma-Adaption, v.a. seit der dritten Folge.
Was mir sehr gut gefällt, ist die Kameraführung, die Farben, die komplette Darstellerriege, das "Pacing".

mögliche Spoiler

Wie sehr gelungen diese Adaption ist, sieht man, meiner Meinung nach, an verschiedenen Charakteren, denen andere Verfilmungen nicht wirklich gerecht wurden, so z.B. Miss Bates. Die ist hier nicht zur komischen Figur verkommen. Ja, sie redet viel Unsinn, aber all das wirkt tragikomisch.

Sicher, auch diese Adaption hat ihre kulturell-historischen Fehler - Elton sitzt neben Emma in der Kutsche, das bereits oben genannte Winken u.a. Aber ganz ehrlich: das stört mich nicht weiter. Ich bin evtl. kurz entsetzt, kann mich dann aber doch sehr gut damit abfinden ;)

Mehr dann, wenn auch Teil 4 gezeigt wurde.

Hier noch der Tanz von Emma und Knightley aus Episode 3:



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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Dienstag 20. Oktober 2009, 14:37 
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Austenbegeistert
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Mir gefällt die neue Emma inzwischen auch gut! Nachdem ich mich an das sehr aktive Minenspiel von Romola Garai gewöhnt habe, finde ich sie als Emma sehr liebenswert und lebendig. Und die Tanzsequenz Emma + Knightley in der dritten Folge war ja wirklich zu schön!

Zitat:
Sicher, auch diese Adaption hat ihre kulturell-historischen Fehler - Elton sitzt neben Emma in der Kutsche, das bereits oben genannte Winken u.a. Aber ganz ehrlich: das stört mich nicht weiter. Ich bin evtl. kurz entsetzt, kann mich dann aber doch sehr gut damit abfinden ;)

Mich stören solche "Fehler" eigentlich auch nicht, wenn mich der Film gut unterhält. Aufgefallen ist mir allerdings die Szene, in der Frank Churchill mit Emma und den Westons den Saal besichtigt in dem der geplante Ball stattfinden soll. Er schnappt sich Emma und "walzt" mit ihr einige Runden durch den Raum. Hat man damals denn schon so getanzt? :?:


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Dienstag 20. Oktober 2009, 15:11 
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Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
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Den Walzer gab es schon, aber er hatte sich noch nicht durchgesetzt, weil er als "unschicklich" galt. Da tanzt man ja paarweise und NAH beieinander. ;)
Grüße
Kerstin

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"I think that we like those kind of entertainment just to have the opportunity to become a child again during 42 minutes."


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Dienstag 20. Oktober 2009, 16:02 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
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Ich warte noch die letzte Folge (nächsten Sonntag) ab, bevor ich mich auslasse. Bin zwar nicht mehr ganz so entsetzt wie beim ersten Teil, aber trotzdem enttäuscht. Einige Aspekte gefallen mir sehr gut (z.B. die Darstellung der Beziehung zwischen Emma und Mr Knightley), anderes ist so völlig daneben, dass mir die Haare zu Berge stehen.
Besonders schade finde ich die konventionelle Art mit der die Geschichte umgesetzt wurde - die meiste Zeit ist es visuell und dramaturgisch einfach gähnend langweilig. Da war man selbst bei der BBC eigentlich schonmal weiter (siehe "North & South").


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Dienstag 20. Oktober 2009, 16:04 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Bisher hab ich nur Episode 1 sehen können - stückweise. :wink:
Ist schon etwas anders, die Sprache soll moderner sein :rolleyes: , Emma selber ist recht temperamentvoll - so hab ich sie mir dem Buch nach vorgestellt. Im Wesen, nicht im Aussehen.
Mr Knightley, hm , da komme ich nicht gegen mein Vorurteil hinsichtlich Mr Miller an.
Aber dass sehr lebhafte :D Gespräche stattfinden zwischen Emma Und Mr K - gleich in Folge 1 - finde ich nicht schlecht!

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~ Der Weg ist das Ziel ~


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Dienstag 20. Oktober 2009, 17:04 
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Austenkenner
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Camille hat geschrieben:
(...)Aufgefallen ist mir allerdings die Szene, in der Frank Churchill mit Emma und den Westons den Saal besichtigt in dem der geplante Ball stattfinden soll. Er schnappt sich Emma und "walzt" mit ihr einige Runden durch den Raum. Hat man damals denn schon so getanzt? :?:


Wie Kerstin schon schrieb, galt der Walzer damals noch als verpönt ob der körperlichen Nähe. Ich glaube, in einer der vielen verfilmungen wurde das auch erwähnt, vielleicht erinnere ich mich da aber auch falsch. Jedenfalls zeigt diese kleine Einlage nur noch mehr, wie "daneben" sich Mr Churchill häufig benimmt. Ein wahrer Gentleman tut so etwas nicht. ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Dienstag 20. Oktober 2009, 17:10 
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Austenkenner
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Weiß zufällig jemand, wie der zweite Tanz hieß? Ich verstehe beim besten Willen nicht, was Mrs Elton da sagt.

EDIT: Offenbar war der zweite Tanz der "Ship's Cook". Den "nautischen" Einfluss hatte ich beim Sehen schon bemerkt ;) Ich fand den sehr ungewöhnlich (gut ungewöhnlich! "Mr Beveridge's Maggot" u.ä. gab's schon viel zu oft) und passend zu den im Allgemeinen eher lebhafteren Tänzen beim Ball.


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Oktober 2009, 08:44 
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Austenkenner
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Und schon wieder ich ;) Ich hoffe, das passt in diesen Thread. Der Telegraph hat ein sehr langes Interview mit LJM geführt und darin kommen auch einige, wie ich finde, wichtige Stellen für die Emma-Adaption zu Wort:

(...)
Miller had never read Emma. 'I just really liked the script. Because I didn’t know the book I thought she was going to end up with Frank Churchill,’ he laughs. 'I had no idea.’ Aside from Miller and Garai, the cast includes Michael Gambon and Tamsin Greig. 'Yes, there are some cracking actors there, I have to say.’ He pauses.

'I felt really quite self-conscious a lot of the time. I don’t normally get like that, but I did on this, because they’re all really good.’


Jim O’Hanlon, who directed the series, has no such reservations when we speak later. 'It’s not immediately obvious casting, but I think he’s going to be a revelation,’ he says. 'The thing that struck me most watching his work is that he is incapable of being untruthful, whether you like the interpretation he takes of a part or you don’t. I just felt there was a depth and complexity about everything he did.’

There is something of Benedick and Beatrice about Miller and Garai’s performance; their chemistry has a real energy and lightness of touch. Miller’s Knightley is the perfect foil to Garai’s feisty Emma; he is a gentle soul, almost unassuming, yet he manages to bring out the subtle humour of the character. There is an essential stillness to Miller, which means Knightley’s internal struggle with his feelings for Emma is beautifully nuanced through the tiniest of movements, expressions or inflections of his voice.


Watching his performance, it is hard to believe he had those doubts about his ability. 'I think it’s something to do with having done the same part for a long time with Eli Stone,’ he says. 'And costume drama is not my most comfortable area, so the language and the way of speaking and being conscious of not being posh and trying to be posh – I struggled with that.’

(...)

Quelle: http://www.telegraph.co.uk/culture/film ... rview.html

Die Punkte, die ich hier nochmal unterstreichen möchte: JLM war auch für mich zunächst keine Idealbesetzung für Knightley und ich war "entsetzt" (na ja.. ;)), dass nicht Richard Armitage für die Rolle vorgesehen war. Aber, im Laufe der drei Folgen ist es sehr leicht sich mit Emma in Knightley zu verlieben. Er ist eben nicht klare Herzensbrecher, sondern gewinnt eindeutig durch subtilen Charme und Ehrlichkeit. Er ist (für mich) der Knightley der am nächsten am Buch-Knightley ist. Letztlich ergänzen sich Garais Emma und JLMs Knightley wirklich vortrefflich in dieser Adaption.


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Montag 26. Oktober 2009, 21:03 
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Austenbegeistert
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So, hier kommt nun meine abschliessende Bewertung. ^^

Es hat mir wirklich erstaunlich gut gefallen, auch wenn es eine kurze Zeit dauert, bis man sich an dieses ein wenig zu moderne Verhalten gewöhnt- Ich war immer wieder mal leicht schockiert. (Bsp. der Tanz als Emma und Frank den Saal besichtigen usw.), doch man lernt darüber hinweg zu sehen.
Es gab ein paar Aspekte drin, die im Buch nicht so wichtig sind oder jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, also bsp, dass Emma so oft bedauert noch nie verreist gewesen zu sein. Doch es fügt sich ganz schön ein und die Gespräche zwischen Emma und Knightley darüber sind einfach nur schön.
Am Besten gefallen hat mir ohnehin die Beziehung zwischen Emma und Knightley. Ich finde das ist in dieser Verfilmung so gut getroffen, wie noch nie zuvor. Diese tiefe Freundschaft die langsam zu mehr wird. Es war einfach herrlich das zu beobachten und den beiden Schauspielern dabei zuzusehen. (Mit der Zeit habe ich mich sogar an die übertriebene Mimik von Romola gewöhnt.) JLM hat mich wirklich überrascht und ich finde ihn nun die bisher beste Verkörperung von Knightley, was ich im Vorfeld nicht erwartet hatte.
Es gibt eigentlich nur zwei Figuren, die meiner Meinung nach nicht gut getroffen wurden. Das wäre zum einen Jane Fairfax, die mir gar nicht gefallen hat in dieser Version und dann auch Harriet. Ich fand die naive und schüchterne Harriet aus der Verfilmung mit Kate Backinsale viel besser. Aber man kann ja nicht alles haben. Im grossen und ganzen meiner Meinung nach also eine ganz gelungene Emmavariante. Ich werde mir die DVD dazu wohl kaufen. :)

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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Dienstag 27. Oktober 2009, 13:39 
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Austenkenner
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Ich bin wirklich begeistert.

Sachmet hat geschrieben:
Am Besten gefallen hat mir ohnehin die Beziehung zwischen Emma und Knightley. Ich finde das ist in dieser Verfilmung so gut getroffen, wie noch nie zuvor. Diese tiefe Freundschaft die langsam zu mehr wird. Es war einfach herrlich das zu beobachten und den beiden Schauspielern dabei zuzusehen.


Ja!! Ich sehe das genau so. Es war eine Freude daran teilhaben zu können. JLMs Knightley weder ein Brudertyp, noch väterlich angelegt - er ist einfach ein älterer Freund, der Emma ohne Umschweife die Meinung sagt und der dabei trotzdem immer hinreißend und charmant bleibt. Er hat Sinn für Humor, ist verletzt, fühlt tief, liebt - und alles lässt sich in seinem Gesicht ablesen. Romolas Emma ist dazu die sympathischste Emma, die ich bisher gesehen habe. Vor allem ihre Einsamkeit wird dabei deutlich. "I am always cheerful" sagt sie der besorgten Mrs Weston und spätestens da weiß man, dass ihre übertriebene Fröhlichkeit der ersten drei Folgen vor allem daher rührt, dass sie eben unbedingt fröhlich sein *will*.

Herausragend sind dann Szenen wie der unterschwellig leidenschaftliche Tanz beim Crown Inn Ball oder die hinreißende Liebeserklärung. Hier wird weniger Gewicht auf Worte denn auf Gestik und Mimik gelegt. Es bricht einem fast das Herz, Knightley nervös auf Emmas Antwort sowohl beim Tanz, als auch beim Antrag zu sehen. Im nächsten Moment strahlt man mit Emma über das ganze Gesicht.

Die Verfilmung lebt von den leisen Momenten zwischen Emma und Knightley genau so wie von den erwähnten wunderbaren Darstellern in allen Rollen, der Hervorhebung von Szenen und Elementen des Buches, die wir aus anderen Filmen nicht kannten, der Balance zwischen Leichtgkeit und Schwere, der (ich finde doch!) unkonventionelleren Umsetzung des Stoffs und nicht zuletzt von Sandy Welchs Beobachtungsgabe bezüglich der Vorlage. Klar, alles unterliegt dabei dem eigenen Geschmack eines jeden Zuschauers. Aber ich bin sehr glücklich mit dieser Umsetzung.


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Dienstag 27. Oktober 2009, 15:06 
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Austenbegeistert
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Registriert: Sonntag 7. Januar 2007, 13:35
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Miss Anne hat geschrieben:
Die Verfilmung lebt von den leisen Momenten zwischen Emma und Knightley genau so wie von den erwähnten wunderbaren Darstellern in allen Rollen, der Hervorhebung von Szenen und Elementen des Buches, die wir aus anderen Filmen nicht kannten, der Balance zwischen Leichtgkeit und Schwere, ...


Ich schließe mich hier mal den Lobeshymnen an und finde auch, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat, das Buch in eine ausführlichere Filmversion umzusetzen. Fehler oder Fehlendes kann man an Literaturverfilmungen wohl immer entdecken, so auch sicher hier. Aber insgesamt habe ich mich toll unterhalten gefühlt und war oftmals sehr berührt insbesondere vom Schauspiel Romola Garais. Ihr hätte ich gerne noch länger zugesehen. Ich werde wohl auch die DVD kaufen...

Die Besetzung fand ich bis auf Jane Faifax, die mir zu unscheinbar war, sehr gut. Jonny Lee Miller hat mich schließlich auch überzeugt und war ein gebührender Partner für Romola Garai.
Gefallen hat mir auch, dass Harriett mal hübsch sein durfte ebenso wie Mr. Elton und seine Frau, da diese zu der Art Romanfigur gehören, die in den Austen-Verfilmungen gerne mal etwas karikaturhaft überzeichnet werden.


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Dienstag 27. Oktober 2009, 22:50 
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Na, dann will ich auch mal meinen abschließenden Senf abgeben ...

Aus dem Entsetzen über die erste Folge ist im Laufe der anderen mäßiges Interesse geworden. :wink: Insgesamt finde ich das Ganze (auch nach zweimaligem Sehen) traurigerweise ziemlich "unrund" - was umso bedauerlicher ist, weil es soviele Szenen und Episoden gibt, die ich richtig gut gelungen finde. Aber das große Ganze kam für meinen Geschmack bis fast zum Schluß nicht wirklich in Schwung. Keine Ahnung ob es am Schnitt oder an der Inszenierung generell lag, aber es wirkte sehr oft so, als hätte man bloß relativ hölzern Szenen aneinandergereiht - was die Folgen über weite Strecken unnötig langweilig machte ...
Aber der Reihe nach:

Erster positiver Blickfang war der schöne Vorspann, den man sich hier gegönnt hat!
Wie schon mehrmals gesagt wurde, geht diese Emma-Version ziemlich modern ans Werk: Es wird ausgiebig gewunken, gehüpft, lauthals gelacht, gerannt, auf dem Stuhl gelümmelt und nur zufällig mal geknickst oder sich sonstiger Höflichkeitsformeln bedient. An all das hab ich mich spätestens bei der dritten Folge gewöhnt, obwohl es schon einige Momente gab, die wirklich daneben waren, z.B. Miss Bates, die ihre Mutter offensichtlich allein den ganzen Weg von Hartfield im Rollstuhl nach Hause schiebt, während Emma und Mr Woodhoues fröhlich winken - oder Frank Churchills Kopf in Emmas Schoß (der nicht mal für ein Stirnrunzeln der anwesenden Gesellschaft gesorgt hat) ...

Bild [Bild Bild Bild

Das alles hätte mich nicht groß gestört, wenn dadurch nicht viele Aspekte der Handlung unlogisch und unstimmig geworden wären. So zum Beispiel Emmas Empörung über Mrs Eltons Verhalten - wenn jemand nicht mit den Details vertraut ist, wird er kaum einen Unterschied zwischen den beiden feststellen.

Ich fand es wie Camille auch sehr angenehm, dass die Charaktere nicht so überzeichnet wurden, wie das in vielen JA-Adaptionen ja der Fall ist. Angenehm unalbern. Miss Bates hat mich zwar eher enttäuscht, was aber weniger an der Schauspielerin lag als an der Rolle die sie spielen musste - sie durfte offensichtlich nicht so wie sie konnte.
Was mich auch gleich zu meinem größten Kritikpunkt bringt: Ich finde es wirklich unverständlich, dass man es angesichts der vielen Zeit nicht geschafft hat, die Hintergrundgeschichte mit Frank und Jane besser herauszuarbeiten und besonders Miss Bates Rolle darin, all ihre versteckten Hinweise und Andeutungen. Ein paar Szenen gibt es, aber die ganze Geschichte wirkt seltsam blass und überflüssig - und teilweise schlichtweg vergeigt, z.B. die Klavierbesichtigungsepisode. Da hatte ich das Gefühl, die Macher haben die Zusammenhänge selbst nicht kapiert, so unlogisch und falsch ist die. Was wirklich eigenartig ist, denn andererseits hat man das Buch buchstäblich durchkämmt und Details aufgespürt und unauffällig am Rande untergebracht, die bisher nie in einer Verfilmung aufgetaucht sind.

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Richtig schön fand ich - wie hier schon mehrmals erwähnt wurde - die Darstellung der Beziehung zwischen Emma und Mr Knightley. Fast von Anfang an wird (wie auch im Buch) gezeigt, dass die beiden sich auf einer ganz anderen Ebene bewegen, als Emma mit ihren anderen Bezugspersonen. Es ist wirklich schön zu sehen, wie sich aus dieser Freundschaft das "Mehr" entwickelt, das dann schließlich zum glücklichen Ende führt. Ich bin zwar immernoch nicht überzeugt von Johnny Lee Miller in dieser Rolle (man nimmt ihm den Altersunterschied bzw. die Überlegenheit einfach nicht ab), aber das Zusammenspiel mit Romola Garai war wirklich gut und funktioniert auf eine gewisse Weise doch, überraschenderweise. Er gab eine sehr sympathische, geistreiche und gefühlvolle Version von Mr Knightley ab. Bei dem Tanz der beiden z.B. schlug selbst mein für solche Szenen sonst recht unempfängliches Herz höher. :wink: :thud:

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Von Harriet hätte ich gerne mehr gesehen, bzw. von ihrer Geschichte. Schmerzlich vermisst habe ich z.B. die Episode, wie Emma sie in Mr Eltons Haus manövriert, oder auch ihre ständigen Referenzen zu Mr Martin, z.B. die umständlich berichtete Begegnung bei Fords. Die letztendliche Heirat der beiden verliert so doch einiges an Witz.
Auch Mrs Elton kam für meinen Geschmack etwas zu kurz, ihre Beschlagnahmung von Jane (im Gegensatz zu Emmas Abneigung) hätte ich noch wichtiger gefunden.
Naja, das sind wohl kleinere Übel ... :wink:

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Über die generell recht konventionelle und einfallslose Inszenierung trösteten letztendlich dann doch ein paar visuelle Highlights hinweg:

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Am besten hat mir die letzte halbe Stunde gefallen - wie da sehr geschickt die doch recht unfangreiche Handlung gerafft wurde, ohne sie bloß durchzuhecheln. Spätestens hier fielen mir John und Idabella positiv auf, die zwei waren wirklich gut getroffen und eingesetzt.
So wirkte auch zum Beispiel die im Trailer etwas bizarre Szene mit der hysterischen Emma in Mr Knightleys Bibliothek im Kontext der vorangegangenen Szenen sehr stimmig und sogar: witzig. (Der Humor wäre noch so ein Thema, aber die Hoffnung hab ich schon lange aufgegeben ...) Diese Art ironische Verknappung hätte man sich öfter trauen sollen.

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Alles in allem eine ganz gute "Emma", was nicht zuletzt an Romola Garai liegt, die ich wirklich gerne gesehen habe. Trotz der vielleicht deplazierten Lebhaftigkeit und übertriebenen Mimik, sie brachte genau das rein: Leben. Ohne sie wäre es doch oft entsetzlich fad gewesen.


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 Betreff des Beitrags: Re: "Emma" 2009
BeitragVerfasst: Mittwoch 28. Oktober 2009, 16:17 
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Austenbegeistert
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Registriert: Sonntag 7. Januar 2007, 13:35
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Julia hat geschrieben:
Erster positiver Blickfang war der schöne Vorspann, den man sich hier gegönnt hat!


Ja, die schönen Scherenschnitte haben mir ebenso gefallen, wie die schwungvolle Titelmusik.

Julia hat geschrieben:
... - oder Frank Churchills Kopf in Emmas Schoß (der nicht mal für ein Stirnrunzeln der anwesenden Gesellschaft gesorgt hat) ...


Dass ging mir auch ein bisschen zu weit, aber es gab auf jeden Fall ein Stirnrunzeln von Mr. Knightley und Jane Faifax ;-).


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